Ecovacs Deebot X2 Omni im Test

Ecovacs hat bereits im August 2023 den neuen Saug- und Wischroboter Deebot X2 Omni vorgestellt. War der Deebot X1 Omni E eher ein günstigerer Ableger des X1, liegt also nun der vollwertige Nachfolger vor. Dabei macht man im direkten Vergleich mit dem Vorgänger jetzt einiges anders, wie schon das Design zeigt. Aber ist anders auch gleichzeitig besser? Das versuche ich im Test zu klären.

Viele Vorzüge des Deebot X1 Omni sind erhalten geblieben. So ist auch hier eine übergroße Entleerungsstation mit von der Partie, welche nach dem Wischen die Mopps mit 55° Celsius heißem Wasser auswaschen und dann mit Heißluft trocknen kann. Obendrein kann die Station den Staubbehälter leeren, Schmutzwasser aus dem Roboter abführen und Frischwasser nachfüllen.

Abermals könnt ihr zudem die Sprachsteuerung Yiko einspannen. Für die Navigation verwendet Ecovacs Kameras / Solid State LiDAR mit seinen Technologien AIVI 3D 2.0 und TrueMapping 3.0. Als Saugleistung sind beeindruckende 8.000 pa angegeben.

Technische Daten des Ecovacs Deebot X2 Omni

  • Navigationstyp: Semi Solid State LiDAR
  • Saugleistung: 8.000 pa
  • Kapazität des Staubbehälters: 420 ml
  • Kapazität des Wasserbehälters: 180 ml
  • Akkukapazität: 6.400 mAh
  • Laufzeit: bis zu 186 Minuten
  • Ladezeit: ca. 5,5 Stunden
  • Lautstärke: bis zu 65,5 dB
  • Maße / Gewicht: 320 x 353 x 95 mm / ca. 5 kg
  • Besonderheiten: Teppicherkennung, Sprachassistent Yiko 2.0, Heißluftrocknung der Mopps, anhebbare Mopps, Videomodus, Hinderniserkennung, 3D-Kartenerstellung, uvm.
  • Lieferumfang: Roboter, Ladestation, Seitenbürste, Filter, zwei Mopp-Aufsätze / Wischtücher, Wischplatte, Staubbeutel, Stromkabel, Handbuch
  • Preis: ca. 1.200 Euro
Angebot
ECOVACS DEEBOT X2 Omni Saugroboter mit Wischfunktion Absaugstation 8000 Pa Saugkraft,15mm...
  • : DEEBOT X2 OMNI mit seinem schmalen Profil kommt der flache Roboter mit...

Im Gegensatz zum direkten Vorgängermodell kann der Ecovacs Deebot X2 Omni jetzt also seine rotierenden Mopps bei der Reinigung anheben, wenn er Teppiche absaugt. Das Fehlen dieser Funktion war zuvor ein erhebliches Manko gegenüber der Konkurrenz von Roborock.

Ausstattung und Verarbeitung

Ecovacs hat das Design für den Deebot X2 Omni tatsächlich komplett neu aufgezogen. Der Deebot X2 Omni streicht den Laser-Turm, nutzt aber zur Navigation das Solid State LiDAR. Das hat mich auf den ersten Blick mit skeptischem Blick an den Proscenic Flootbot X1 erinnert. Dank der abweichenden Technik ist der X2 Omni jedenfalls eckig statt rund geformt. So soll er dank des flachen Profils besser unter Möbel und in Ecken gelangen. Die rotierenden Mopps (Ozmo Turbo 2.0) sind erhalten geblieben.

Blicken wir auch noch auf die Station, die tatsächlich etwas kleiner ausfällt, als beim Vorgängermodell oder beim jüngst von mir getesteten DreameBot L20 Ultra. Die Station kann Staub in einem Beutel mit 3,5 l sammeln. Zusätzlich ist ein Frischwasserbehälter mit 4 l Volumen integriert. In den Schmutzwasserbehälter passen 3,5 l. Wenn die Station den Roboter absaugt, kann es bis zu 82 dBA laut werden. Das Schlafzimmer ist also nicht der geeignete Platz. Die Station misst 394 x 443 x 528 mm und wiegt etwa 11 kg.

Im Lieferumfang liegen neben dem Roboter und der Station auch noch zwei Wischaufsätze, zwei Wischtücher, ein Ladekabel, eine Seitenbürste, ein antibakterieller Filter und ein Staubbeutel bei. Die bereits angesprochene Heißlufttrocknung der Mopps dauert im Übrigen etwa 2 Stunden. Dank seiner Kamera kann der Deebot X2 Omni kleine Hindernisse erkennen und zuordnen bzw. ihnen ausweichen. Obendrein könnt die Kamera auch zur Videoüberwachung einspannen. Damit ihr nicht verdeckt Mitbewohnern nachspioniert, sagt der Roboter laut an, wenn die Kamera angeschaltet wird.

Alles in allem handelt es sich hier um wein wertig verarbeitetes Gerät, das zudem recht elegant aussieht. Kann man bei einem Preis jenseits der 1.000 Euro aber freilich auch erwarten.

Praxistest des Ecovacs Deebot X2 Omni

Der Ecovacs Deebot X2 Omni setzt auf die bekannte Ecovacs-App, die wir schon mehrfach in Tests vorgestellt haben. Anfangs fand ich die Anwendung ganz in Ordnung, doch je öfter ich sie benutze, desto mehr stoße ich auf Bugs. Etwa hatte ich schon beim Deebot X1 Omni ab und an das Problem, dass die Feineinstellungen nicht nachgeladen werden wollten und in einem weißen Bildschirm mündeten. Einige Übersetzungen sind zudem etwas holprig und generell könnten die Menüs flotter reagieren.

Die Übersichtlichkeit finde ich aber nach wie vor recht gut und dass ihr den Videomodus mit einer PIN schützen könnt, ist auch eine gute Sache. Die 3D-Kartenerstellung hingegen ist derzeit eher ein Gimmick, da ihr auch manuell herumbasteln müsst, damit am Ende alles passt. Finde ich verzichtbar. In der App führt ihr außerdem Firmware-Updates durch, stellt die Saugleistung ein, legt Zeitpläne oder Etagen an und habt weitere Möglichkeiten, wie z. B. Sperrzonen zu definieren. Da bietet Ecovacs schon alles, was man so erwartet.

In der Praxis verrichtet der Deebot X2 Omni seine Arbeit aber zwiespältig. Grundsätzlich lesen sich 8.000 pa auf dem Papier beeindruckend. Und die Stellen, die der Sauger abfährt, saugt er auch leer. Allerdings ist die sogenannte Solid-State-LiDAR-Navigation nicht so ausgereift, wie die bei „klassischen“ Modellen mit Laserturm. Am Ende sorgt das dafür, dass der Deebot X2 Omni in meiner 3-Zimmer-Wohnung dadurch deutlich länger unterwegs ist, als der Vorgänger.

Dazu kommt, dass er immer mal wieder ungünstige Bahnen einschlägt und doch den ein oder anderen Krümel liegen lässt. Meist nicht am Rand oder in Ecken, die erreicht er aufgrund seiner Bauweise tatsächlich besser als Konkurrenten, sondern vielmehr „mitten auf dem Markt“. Auch die Hinderniserkennung kenne ich von anderen Modellen des Unternehmens sowie den Rivalen in besserer Form. Der Ecovacs Deebot X2 Omni erkennt zwar etwa die Hausschuhe meiner Partnerin zuverlässig, meinen Haustürschlüssel würde er sich aber allzu gern selbst einverleiben.

Im Gegensatz zu Caschy, der viele Fliesenböden hat, bin ich kein so großer Fan der Wischfunktionen bei Saugrobotern. Am Ende läuft es doch immer darauf hinaus, dass einige Flecken verbleiben und ich besser beraten bin, wenn ich mit meinem Tineco-Modell selbst loslege. Dennoch verrichten di rotierenden Mopps des Deebot X2 Omni brauchbar ihren Dienst, zumal sie nun bei Teppichen automatisch angehoben werden. Das heißt aber nicht immer, dass wirklich alles trocken bleibt, denn ein paar Tropfen können schon auf dem Teppich landen – gerade beim Herauffahren, das sich mit dem Anheben überschneiden kann. Dass die Mopps im Übrigen in der Station nicht nur mit Heißwasser ausgewaschen, sondern auch direkt getrocknet werden, ist vorbildlich und auf einem Level mit dem Roborock S8 Pro Ultra.

Wie ich schon erwähnt habe: Die kantige Form des Ecovacs Deebot X2 Omni hilft ihm jedoch Ecken und Ränder besser zu reinigen. Aufgrund seiner im Vergleich mit anderen Modellen niedrigeren Bauhöhe, schließlich fehlt ein Laser-Turm, kommt er zudem bei euch vielleicht noch unter manche Möbel, die andere Saugroboter nicht erreichen. Recht stylisch finde ich im Übrigen die Y-LED auf dem Deckel, die etwa den laufenden Betrieb oder den aktiven Ladevorgang signalisiert. Positive Anmerkung: Die Gummiwalze ohne Borsten sorgt dafür, dass sich weniger Haare verwickeln, als bei vielen Konkurrenten.

Wer die App gerade nicht zur Hand hat, kann über einen Druck auf den Button an der Oberseite des Roboters im Übrigen auch manuell den Reinigungsvorgang starten. Gut finde ich auch, dass es trotz Entleerungsstation auch möglich bleibt, den verbauten Staubbehälter selbst zu leeren. Das kann etwa hilfreich sein, wenn ihr neue Staubbeutel bestellen müsst, aber in der Zwischenzeit dennoch saugen wollt. Im Übrigen solltet ihr von der überdurchschnittlichen Akkukapazität von 6.400 mAh nicht zu viel erwarten. Offenbar benötigt das neue Solid-State-LiDAR-System in Kombination mit der erhöhten Saugleistung viel Saft, denn der X1 lief zumindest bei mir auf maximaler Saugleistung etwas länger.

Ihr könnt aber grundsätzlich wählen, ob ihr den Deebot X2 Omni manuell in einer bestimmten Stufe betreibt oder die Automatik regeln soll. Dann wird eben z. B. die Saugleistung bei erkannten Teppichen automatisch erhöht. Je nach Haushalt und Gegebenheiten kann das eine oder das andere vielleicht sinnvoller sein. Zum Beispiel würde ich in einer kleinen Wohnung, wenn euch die Lautstärke nicht stört, einfach auf maximale Warpgeschwindigkeit Saugkraft schalten und mich zurücklehnen.

Fazit

Im Endergebnis ist der Ecovacs Deebot X2 Omni aus meiner Sicht ein gutes Saugroboter-Flaggschiff, das aber nicht mit dem DreameBot L20 Ultra oder gar dem Roborock S8 Pro Ultra mithalten kann. Dafür gibt es zu viele Abstriche bei der Navigation, die wohl die Konsequenz der verwendeten Solid-State-LiDAR-Technologie sind. Zu einem besonderen Kaufargument kann jene Technik allerdings für euch wegen des gestrichenen Laser-Turms werden, wenn der Saugroboter dadurch in eurem Haushalt perfekt die Stellen erreichen kann, an denen andere Modelle scheitern. Die geringe Bauhöhe macht das ja vielleicht möglich. Das Design sieht zudem überaus edel aus.

Beim Wischen gibt man sich (fast) vorbildlich, zumal die Mopps in der Station sehr heiß durchgespült und hygienisch getrocknet werden. Allerdings kann es passieren, dass sehr hohe Teppiche trotz eingefahrener Pads etwas nass werden oder beim Anfahren auf den Teppich ein paar Tropfen auf dem Rand landen. Andere Funktionen wie die 3D-Karten, den Sprachassistenten Yiko oder den Videomodus sehe ich als nette Dreingaben an, Kaufargumente sind sie jedoch nicht.

Was bleibt? Der Ecovacs Deebot X2 Omni setzt sich durch sein Design und die reduzierte Höhe von der Konkurrenz ab, wird aber wegen der erwähnten Patzer bei der Navigation leider nicht zum Meister aller Klassen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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2 Kommentare

  1. Also, ob 55°C jetzt als „heiß“ zu definieren sind, lasse ich mal offen.
    Aber zwei Stunden Reinigungs- und Trockenzeit für die Wischmopps?
    Was verbrauchen diese All-in-one-Geräte denn eigentlich an Strom, wenn sie gefühlt den halben Tag laufen?

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