eBay muss Strafe von 3 Mio. US-Dollar wegen „Corporate Cyberstalking“ zahlen

eBay hat in den USA zugestimmt, eine Strafe in der Höhe von 3 Mio. US-Dollar zu zahlen – wegen einer „Corporate Cyberstalking“-Kampagne, die direkt durch Mitarbeiter des Unternehmens ausgeführt worden ist. Teilweise sollen auch Manager beteiligt gewesen sein. Getroffen hatte es 2019 ein Paar aus Massachusetts, das zuvor in einem Newsletter Kritik an eBay geübt hatte.

Als Teil der Aktion schickten Mitarbeiter eBays dem Paar z. B. eine blutige Schweine-Maske, einen Schweine-Fötus, einen Trauerkranz, lebendige Insekten und ein Ratgeber-Buch über den Tod eines Ehepartners. Das U.S. Attorney’s Office for the District of Massachusetts hat die entsprechende Strafe Ende der letzten Woche bestätigt. eBay hat sich als Unternehmen einsichtig gezeigt und bestätigt, dass Jim Baugh, eBays früherer Senior-Leiter für Safety und Security, sowie sechs weitere Mitarbeiter an den Aktivitäten beteiligt gewesen sind.

Ziel der Cyberstalking-Aktionen war es, das Paar einzuschüchtern, damit es seinen Newsletter anpasst. Der hatte kritisch über Themen berichtet, die Verkäufer bei eBay betreffen. Die eBay-Mitarbeiter suchten sogar heimlich das Zuhause des Paars auf und versteckten einen GPS-Tracker an derem Auto. Ebenfalls schalteten die Mitarbeiter z. B. Anzeigen bei Craiglist, die zu öffentlichen Sex-Treffen im Haus des Paares einluden. Da ist es fast „harmlos“, dass man zudem noch private und öffentliche Nachrichten bei Twitter, mittlerweile X, veröffentlichte, um den Newsletter zu diskreditieren.

eBay muss auch andere Verpflichtungen übernehmen

Baugh wurde bereits im September 2022 zu 57 Monaten im Gefängnis verurteilt, die anderen sechs Mitarbeiter haben unterschiedliche Strafen erhalten. eBay hat in einer Pressemeldung die Verantwortung für die Vorfälle übernommen. Das Unternehmen wurde von dem Gericht auch dazu verpflichtet, für drei Jahre einen unabhängigen Compliance-Überwacher zu beschäftigen, der die internen Richtlinien überarbeitet. Dadurch soll vermieden werden, dass sich solche Vorfälle wiederholen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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5 Kommentare

  1. Wer bekommt jetzt die 3 Mio. ?? das Ehepaar?

    • „Criminal Monetary Penalty“, das ist eine Strafzahlung an den Staat. Ich denke mal, dass das Ehepaar gute Chancen hat auf dem zivilen Rechtsweg noch was rauszuholen.

    • Steht im Artikel. Fine = Bußgeld.

    • So weit ich das verstanden habe, klagen die selbst nochmal, was dann 2025 los geht. die 3 Mio verdunsten wohl irgendwo. Dem Ehepaar wäre es zu wünschen, wenn sie die Summe bekämen.

  2. Ich würde mal sagen, dass eBay aus der Nummer noch nicht raus ist. Bei einer Schadensersatzklage stehen die Chancen sehr gut, dass das Paar Recht bekommt, immerhin besteht ja schon ein rechtskräftiges Bußgeld.
    Das ist schon ne ziemlich heftige Nummer, die eBay da abgezogen hat und zeigt ziemlich deutlich die Gesinnung dieser Bude.

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