E-Rezept-Testphase endet im August

Die E-Rezept-App beherrscht mittlerweile Profile. Damit möchte man, wenn die Nutzung breitflächig möglich ist, sicherstellen, dass Nutzer auch Rezepte von Familienmitgliedern ohne Smartphone verwalten können. Die Testphase des E-Rezepts selbst wird erfolgreich zum 31. August 2022 abgeschlossen (alle definierten Qualitätskriterien wurden erreicht), so die ausführende gematik, und der stufenweise deutschlandweite Rollout beginnt ab 1. September. Darauf hat sich die Gesellschafterversammlung der gematik am Dienstag geeinigt. Damit können bundesweit (Zahnarzt-)Praxen und Krankenhäuser das E-Rezept nun in der Regelversorgung nutzen, sofern die technischen Voraussetzungen gegeben sind.

Apotheken werden ab 1. September 2022 flächendeckend in Deutschland elektronische Rezepte annehmen. Der Start läuft wie folgt ab: Für die stufenweise und steigende Verbreitung des E-Rezepts wurden für die ersten beiden Regionen Schleswig-Holstein und Westfalen-Lippe drei Erfolgskriterien beschlossen. Diese beinhalten, dass von der Gesamtzahl aller Verordnungen verschreibungspflichtiger Arzneimittel in jeweils beiden Gebieten 25 Prozent als E-Rezepte ausgestellt werden müssen.

Außerdem muss gewährleistet sein, dass die Patienten dort über das E-Rezept informiert wurden. Die Quote von Patienten, die aufgrund von Fehlern beim E-Rezept zur Praxis zurückkehren mussten, um sich ein „Muster 16 Formular“ als Ersatz geben zu lassen, muss ferner unter drei Prozent liegen. Hat man dies erreicht, schließt sich die nächste Stufe in noch zu benennende sechs Regionen an. Schließlich folgen die weiteren, ebenfalls noch ausstehenden Bundesländer.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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8 Kommentare

  1. Und ich vermute mal, dass die Ärzte in den Praxen auch wieder ihre IT mit Hardware ertüchtigen müssen, dass sie E-Rezepte verteilen können. Dann wird das wohl nichts…
    Sollte es nur ein Software-Update für eine bestehende Software sein, die eh alle Praxen nutzen (müssen), dann wäre ich überrascht.

    • Mit zertifizierten Ausweisen, die monatlich Geld kosten. Wenn verloren, 6 Wochen warten auf Ersatz, was passiert in der Zeit? Keine Rezepte. Veraltete sauteure Hardware, die jetzt überflüssiger Weise für 400 Mio ersetzt werden soll, durch den gleichen Schrott, weil die 5 Jahres Zertifizierung ausläuft. Die virtuelle Variante ist aber schon geplant, d.h. 400 Mio zum Fenster rausgeworfen. Der Mist funktioniert oft nicht, schon die neueste Krankenkassenkarte bringt ihn elektrostatisch zum Absturz. Stillstand. In Deutschland wird alles sauteuer verkompliziert bis zum Umfallen, verbürokratisiert ohne Ende. Wo ist der Bürokratieabbau, wenn Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen zwar digital an die Krankenkasse geschickt werden, aber trotzdem noch gedruckt werden müssen, das gleiche beim Rezept. Das ist alles teure sinnlose doppelte Arbeit.

  2. 25000 erfolgreiche e Rezepte bei insgesamt Millionen Rezepten sagen nichts aus. Wenn die IT, wie häufig, in den Praxen oder Apotheken nicht funktioniert – Stillstand. E-Rezept, als Code ausgedruckt + elektronisch, doppelte Arbeit. Wo ist bisher der sinnvolle Nutzen.

    • Als Ausdruck ist es schonmal kein Rückschritt. Aber man könnte Zeit bei den Online-Apotheken sparen, indem das Rezept sofort bei der Apotheke inkl. Verifizierung ankommt. Der Versand ist natürlich immernoch ein Zeitfaktor, den es auch immer geben wird.

      Und wenn es Digital klappt, dann ist das Rezept zeitgleich mit Ausstellung direkt in der Stamm-Apotheke – sofern man es definiert hat – und man kann es abholen. Weiterer Vorteil: Der Sohn kann sich um die Mutter kümmern, ohne dass er erst zur Mutter muss um das gedruckte Rezept abzuholen. Der QR-Code funktioniert auch abfotografiert… 😉

  3. Klaus Mehdorn Travolta says:

    Ich bin da sehr optimistisch, wenn am 1.9. der Rollout beginnt ist dies für ‚deutsche IT-Verwaltungs-Verhältnisse‘ gar nicht so schlecht.

    Blöd finde ich einen Seiteneffekt beim E-Krankenschein: Krankenkasse bekommt ihn digital übermittelt. Aber der andere Teil für den Arbeitgeber wird aktuell auf einem A4 Blatt ausgedruckt; damit es auch sicher ist hat letztens die Schwester gleich beide Teile auf jeweils nem A4 gedruckt …

  4. Drei Prozent Fehlerquote als Erfolg einplanen? Respekt!

    • Das dachte ich mir auch.
      Vor allem, wenn man überlegt, dass es über 400Mio Rezepte im Jahr 2020 in Deutschland waren. Das sind dann 12 Mio Rezepte, die erlaubt wären, nicht zu funktionieren (und die Betroffenen müssten nochmals zum Arzt rennen). Danke auch. Aber die tatsächliche Fehlerquote wird nicht aufgeführt. Schade.

  5. Solange es noch nicht mal redundante Konnektoren für Krankenhäuser gibt und die Kartenleser mit den neuen Karten nicht klarkommen … sollte es keinen Rollout des E-Rezeptes geben … die eAU läuft noch nicht mal anständig. … das Ding ist sowie es jetzt ist gescheitert … man will es nur nicht wahrhaben, weil schon sowie Geld versenkt wurde

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