E-Ladeinfrastruktur soll in Deutschland stärker gefördert werden

E-Autos nehmen zwar generell mehr Fahrt auf, doch es gibt immer noch viele Zurückhaltende in Deutschland. Einerseits dämpfen die hohen Verkaufspreise die Kauflust und andererseits existieren vielfach Bedenken bezüglich der Lademöglichkeiten. Zumindest an dem zuletzt genannten Punkt will der zuständige Bundesverkehrsminister Volker Wissing nachhelfen.

Im vergangenen Monat waren laut Kraftfahrtbundesamt (via Tagesschau) unter den ca. 250.000 neu zugelassenen Fahrzeugen lediglich 17 % reine E-Autos (ohne Hybrid-Modelle). Sorgen bereiten vielen potenziellen Fahrern die noch ausbaufähigen Lademöglichkeiten. Insbesondere Mieter können oft nämlich gar nicht zu Hause laden. Wer dann auch auf der Arbeit keine Möglichkeit vorfindet, muss fast schon erfinderisch werden, um jeweils Zeiten zu erwischen, zu denen die örtlichen Ladepunkte nicht belegt sind.

Wissing stellt nun zwei neue Förderangebote in Aussicht. Einmal möchte man Privathaushalte beim Bau von Ladestationen mit Eigenstromversorgung unterstützen. Das klingt allerdings abermals so, als würde sich die Initiative vor allem an Eigentümer richten. Obendrein will man auch Unternehmen bei der Errichtung von Schnellladeinfrastruktur verstärkt finanziell unterstützen.

Für die privaten Wohngebäude will man insgesamt 500 Mio. Euro in die Hand nehmen. Fördern will man Ladestationen, Photovoltaikanlagen sowie Speicher. Starten soll das neue Förderprogramm im Herbst 2023. Es gilt nur für Ladestation, Photovoltaikanlage und Speicher im Paket. Das Verkehrsministerium erwartet offenbar eine hohe fünfstellige Anzahl an Anträgen durch private Haushalte. Hernehmen will man das Geld zur Finanzierung aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF). Jenes Sondervermögen beinhaltet 35 Mrd. Euro. Bearbeiten soll die Anträge die staatliche Förderbank KfW. Zur Höhe der individuellen Förderungen soll es erst später genauere Angaben geben.

Das zweite Programm, das die Schnellladeinfrastruktur für gewerblich genutzte PKW fördern soll, dürfte sogar noch im Sommer 2023 starten. Hier nimmt man dann weitere 400 Mio. Euro in die Hand.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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17 Kommentare

  1. Das Paket kommt wiedermal viel zu spät!!!
    Weil die Förderung Wallbox bereits ausgelaufen war, musste ich das Teil selbst bezahlen!
    Dafür gibt es nun mehr als 100.000 Wallbox Besitzer die die Förderung damals kassiert hatte, und bis heute gar kein E-Fahrzeug haben. Wir haben echt eine verpeilte Regierung! So was gibt es auch nur in Deutschland.

    • Regierung(en)

    • Jaja, „nur in Deutschland“!
      Die übrige Welt ist natürlich komplett durchorganisiert und lacht ohne Pause und mit ausgestrecktem Finger über uns…

      Mannomann!

      • Nicht ohne Pause, aber über unsere Energiewende lacht man in der Tat, selbst in renommierten Medien wie dem WSJ oder der NYT.

    • Du hättest die Wallbox doch einfach vorher kaufen können, wie alle anderen auch. Nicht die Regierung hat es verpeilt…

    • Zum einen hättest du den Antrag für eine Förderung ja einfach rechtzeitig stellen können (dann hattest du auch noch mindestens ein Jahr Zeit für die Umsetzung und Abrechnung).
      Zum zweiten sind mit dem Wegfall der Förderung die Preise für die Wallboxen extrem gefallen (50% und mehr). Der effektive Mehrpreis durch den Wegfall der Förderung wird also teilweise durch den daraus resultierenden Preisverfall der Wallboxen kompensiert.

      Wetten die Preise für die Wallboxen ziehen mit Beginn der nächsten Förderung entsprechend wieder an? 😉

    • Man kennt es. Es sind immer die anderen Schuld…

    • Ich kann ihn verstehen. Bei mir wars leider der gleiche Fall. Förderung ist ausgelaufen und ich war so fair, dass ich gewartet hab bis ich überhaupt ein E-Auto hab weil ich es Assi finde mir was fördern zu lassen was ich zu dem Zeitpunkt nicht brauchen kann.
      Eine Prüfung ob ein entsprechendes E-Auto überhaupt vorhanden ist wäre das mindeste gewesen.

      • Schön, dass es hier noch eine andere Meinung gibt. Ich sehe das genauso.

      • Ich möchte gar nicht wissen, was auch hier im Forum los gewesen wäre, wenn man geprüft hätte, ob ein E-Auto vorhanden ist.
        Möglichkeit 1: Bürokratiemonster, können die da oben das nicht mal einfacher machen.
        Möglichkeit 2: Mein E-Auto hat eine Lieferzeit von xy Monaten. Bis dahin ist die Förderung ausgelaufen. Warum machen die das so kompliziert.

      • Volle Zustimmung.

        Ich war mal auf einer Veranstaltung auf einem Stützpunkt der US-Streitkräfte in Deutschland. Da gab es an diversen Ständen Give-Aways, halt Schlüsselbänder, Lippenpflegestifte, Kugelschreiber und so. Die Teilnehmer, die sich da gleich mit vollen Händen bedient haben (fünf Kugelschreiber, drei Lippenpflegestifte, vier Schlüsselbänder) waren samt und sonders aus Deutschland Ist die gleiche Denke wie bei der Wallbox-Förderung: ist umsonst, also die Taschen voll stopfen, man könnte es ja *vielleicht* mal brauchen und wenn nicht, dann hat es einen selbst wenigstens nichts gekostet.

    • Das hast Du selbst versiebt, warum hast Du die Wallbox nicht frühzeitig beantragt dann hättest Du die Förderung bekommen wie jeder andere auch.

  2. Wenn das Sagen des Satzes „E-Ladeinfrastruktur soll in Deutschland stärker gefördert werden“ ein Business wäre, müsste die Bundesregierung mittlerweile steinreich sein. Dieser Satz kommt für mich gleich nach „Der Breitbandausbau in Deutschland soll stärker gefördert werden“.

  3. „Es gilt nur für Ladestation, Photovoltaikanlage und Speicher im Paket“
    Bin da mal gespannt auf die Förderung. Wir haben zwar kein Auto, aber je nach Förderung könnte es hoffentlich günstiger sein, einfach die Wallbox mitzukaufen als ohne Förderung eine PV-Anlage mitsamt Speicher zu kaufen. Wenn sich die 500 Mio auf z. B. 80.000 Haushalte (einfach mal eine „hohe fünfstellige Anzahl an Anträgen durch private Haushalte“ geschätzt), könnten das ja im Schnitt über 6k pro Haushalt sein. Klingt doch gar nicht mal so verkehrt.

    • Man muss ein E-Auto haben bzw bestellt haben um diese Förderung zu bekommen. Die haben aus der Wallbox-Aktion gelernt, bei der viele kein E-Auto hatten.

  4. Nicht die Schuld auf andere Schieben. Die Förderung war lange genug am Markt und hätte ebenso von dir beantragt werden können.

  5. Lustig, dann warte ich jetzt mal ab mit der PV die ich aufs Dach schrauben will. Falls es wirklich nur im „Paket“ machbar ist, ist es billiger, noch eine zweite Wallbox daneben zu hängen (ich habe schon eine aus der 900€ Förderung von damals). Bevor jetzt alle mit dem Finger auf mich zeigen, ich fahre elektrisch und das seit fast zwei Jahren und 40k km.

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