Deutsche wollen lieber Sicherheit als Freiheit
Eine LIFE-Kurzumfrage von 1500 Internetnutzern von TNS Infratest im Auftrag der Deutschen Telekom und der Münchner Sicherheitskonferenz im Vorfeld des zweiten Cyber Security Summit hat hervorgebracht: Sicherheit soll angeblich wichtiger sein, als die Freiheit im Netz. 38 Prozent der Befragten bewerten Freiheit, also die Option, die Möglichkeiten der digitalen Welt ohne Kontrollmechanismen auszuschöpfen, als sehr beziehungsweise äußerst wichtig.
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Wenn sie aber zwischen dieser Freiheit und Sicherheit, also dem Schutz ihrer Daten vor Angriffen und Missbrauch, wählen müssen, entscheiden sich 79 Prozent der Deutschen für die Sicherheit, nur jeder Fünfte bevorzugt auch im direkten Vergleich die Freiheit. Meine Meinung: komische Umfrage, denn den zitierten Zweifelsfall wird es nicht geben. Die Möglichkeit, die Angebote unserer digitalen Welt ohne Kontrollmechanismen auszunutzen, muss nicht zwingend zulasten unserer Datensicherheit gehen.
Google und einige andere Firmen schützen zum Beispiel schon automatisiert mit Smart Screen-Filtern vor gefährlichen Webseiten, hier findet man bereits Kontrollinstanzen vor, deren Fehlen sich nicht zwingend auf meine Datensicherheit auswirken muss. Ich halte es da wie Benjamin Franklin: „Diejenigen, die ihre Freiheit zugunsten der Sicherheit aufgeben, werden am Ende keines von beiden haben – und verdienen es auch nicht.“
Alter Hut, siehe Maslowsche Bedürfnispyramide.
Ich kann nur jedem empfehlen, sich das folgende Video anzusehen und sich mal intensiv damit auseinanderzusetzen:
Volker Pispers – 11. September und US-Außenpolitik
https://www.youtube.com/watch?v=CdjN3znfJFw
„They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.“ Benjamin Franklin (1775)
@Seb:
Im Gegenteil, Du bist einer der wenigen, die die Umfrage verstanden haben. Denn eigentlich ist die Sicherheit VOR der NSA und Co angesprochen und nicht, daß NSA und Co alles überwachen sollen. Ich bezweifel zwar,daß dies so gedacht war, aber eigentlich ist das Teil der Frage. Die meisten hier reagieren nur reflexartig. Und das ist traurig und typisch für die heutige Zeit, mangelndes Textverständnis und reines Überfliegen gefolgt stereotypischer Meinungsbildung.
Gilt insbesondere für die, die Franklin hier zitieren. Ich halte es zwar sehr mit Franklins Aussage und bin ein strikter Verfechter der Privatssphäre (z.B. auch bei Google Maps und dem Recht auf Verpixeln), aber der Aufschrei ist hier falsch, weil es keineswegs heißt, daß die Mehrheit für die Sicherheit Überwachung will. Das stand nicht in der Frage.
Und auf welchem Schild im Lande „Neuland“ steht denn geschrieben, dass es Freiheit ohne Sicherheit nicht geben soll???