Deutsche Datenschützer warnen vor Facebook und WhatsApp
Nicht wirklich überraschend kommt die Meldung, dass Datenschützer nach der Übernahme von WhatsApp durch Facebook warnen. Schleswig-Holsteins Datenschutzbeauftragter Thilo Weichert ist der Meinung, dass Nutzer künftig auf Facebook und WhatsApp verzichten sollen.
„Wem die Vertraulichkeit der eigenen Kommunikation etwas wert ist, der sollte auf vertrauenswürdige Dienste zurückgreifen“, sagte Weichert am Donnerstag im Gespräch mit dem NDR. Er rät dazu, dass Nutzer nur Dienste nutzen, die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung anbieten. Kritiker haben Sorge, dass Facebook die bei Facebook und WhatsApp gesammelten Daten zusammenführt und auswertet, damit diese zu Werbezwecken genutzt werden. „Wir gehen davon aus, dass diese Daten auch mit den Facebook-Daten verknüpft werden“, sagt Boris Wita von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. Das sei schließlich bares Geld wert.
Auch der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar hat so seine Bedenken. Er befürchtet, dass die enorme Übernahme-Summe „eine Kapitalisierung der personenbezogen Daten der Nutzer, die bei WhatsApp sind, hervorrufen wird.“ Caspar will nun mit Facebook sprechen. Dennoch – Casper vertritt eine Meinung, die ich in diesem Beitrag auch schon einmal ins Feld geführt habe: Der bislang dem deutschen Datenschutz weitgehend entzogene Dienst WhatsApp werde nun transparenter. Dass WhatsApp sich dann künftig an das europäische Datenschutzrecht halten werde, sei „ganz entscheidend“, sagte Caspar in Hamburg. Ich schrieb es ja: gerade den großen Firmen, die wir gemeinhin als Datenkraken bezeichnen, wird ordentlich auf die Finger geschaut – was gut und richtig ist.
Heute ist der beste Tag für den CCC, auf wirkliche Alternativen hinzuweisen, die *jeder* einfach nutzen kann.
— Carsten Knobloch (@caschy) 20. Februar 2014
Ulrich Kühn, der beim Hamburger Datenschützer für Telemedien zuständige Referatsleiter, ist skeptisch: für ihn ist WhatsApp in Sachen Informationspolitik „ein „völlig schwarzer Kasten“. Zuständige seien überaus schwierig zu erreichen, bislang könne man an WhatsApp maximal eine E-Mail schreiben. Und „ob da je eine Antwort kommt, ist dann völlig ins Belieben dieses Hauses gestellt. Wir hätten überhaupt keine Sanktionsmöglichkeiten.“
Der Casperl darf auch wieder an die frische Luft. Soll er doch mal vor NSA warnen.
Bis jetzt gibt es kein einziges Tool, was sowohl auf Client- als auch auf Serverseite komplett Open-Source ist. Habe mich zuvor schlau gemacht. Und Heml.is gibt es noch nicht.
Der Hammer sind natürlich die Leute, die zu Hangouts wechseln möchten, denn das ist vom Regen in die Traufe 🙂
Prinzipiell ist Threema aber eine gute Sache, weil es eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bietet ohne dass der Bedienkomfort nachlässt. Da kann man sehr leicht umsteigen, E-Mails zu verschlüsseln ist deutlich schwieriger (nicht für uns Techies, aber Otto-Normalnutzer).
Völlig auf WhatsApp zu verzichten wird sicher schwierig, aber immer nur zu sagen „hat eh niemand“ ist auch der falsche Ansatz, man kann ja durchaus mal mit gutem Beispiel vorangehen und für den Anfang parallel installieren.
Nachlässigkeit beim Umgang mit den eigenen Daten kann töten! Ja, töten! Erinnern wir uns nur an den ersten „Terminator“-Film. Da kommt der Terminator aus der Zukunft und findet sein Opfer nur, weil es mit VOLLER ADRESSE im Telefonbuch steht!
Da sieht man es: alles geheim halten und verschlüsseln! Denn sonst klingelt der Terminator am Ende auch an Deiner Tür!!!
Es gibt ja durchaus auch sichere Alternativen…
https://prism-break.org/de/categories/android/#instant-messaging
„Nebenbei gibt es hierzulande/EU Gesetze, die es bei Strafe verbieten, Kontakt- und sonstige private Daten ohne Zustimmung des betreffenden Dritten an Server/Firmen im Ausland zu senden. Foglich macht sich jeder strafbar, der WA und Konsorten Zugriff auf sein Telefonbuch erlaubt.“
Großartig, das war echt der Halbwissen-Brüller des Tages!
Die momentan herrschende Hysterie in Sachen Facebook/Whatsapp wird doch sowieso in einer Woche verebbt sein, denn sofern die Leute nicht höchstpersönlich irgendwelche Konsequenzen konkret spüren (und nicht nur lesen), ändert sich das Kommunikationsverhalten der überwiegenden Mehrheit ohnehin nicht. Nur so kann man auch die Lethargie der Öffentlichkeit in Sachen NSA erklären, die ja seit Monaten Dauerthema in den Medien ist. Ein paar Tausend Techies wechseln zu Threema? So what, sollen sie, denen weinen Zuckerberg und Co. keine Träne nach, die klicken auch nicht auf Werbebanner.
Whatabout: sms!
Uncool, aber für die allermeisten ausreichend und Datenschutz technisch gesehen eine Alternative!
Freue mich schon, wenn alle WA Nachrichten plötzlich per sms gesendet werden und dadurch die Infrastruktur der Netze in die Knie geht à la Silvester.
Man liest immer wieder Telegram sei ein super ersatz, warum sollte das so sein?
Ja, die Entwickler meinen, Ende zu Ende Verschlüsselung. Aber wie will man das kontrollieren? Man startet die App und weiß nicht mal, ob ein private/public Key erzeugt wurde, sondern chatet banal drauf los. „Der Entwickler sagt, das sei sicher, also muss das so richtig sein“. Ich sehe das eher skeptisch.
Bei Threemore wird einem wenigstens das Gefühl von Sicherheit suggeriert, weil man erst nach dem Scanen der ID alle drei Sicherheitspunkte auf Grün bekommt man man so sicher sein kann, dass der Gegenüber auch tatsächlich derjenige ist, und das ganze auch verschlüsselt abläuft.
Telegramm ist für mich nur whatsapp aus Russland.
was für ne lächerliche Sicherheits Diskussion,
seit NSA sollte jeder aber auch wirklich jeder, mit etwas Hirnschmalz, wissen das es im Netz keine 100%ige Sicherheit gibt PUNKT ! Das Smartphone im nächsten Fluss versenken, ist auch nicht unbedingt die 100% Sicherheits Lösung !
zudem isses mir völlig Banane wer meine Messis abfängt, mir wurscht ! ,absolut wichtige Dinge die niemand hören soll, die tauscht man seit NSA eh nur noch von face to face aus.
Kontakte hat das Netz eh schon von mir in Hülle und Fülle, egal ob Provider, Bank , KK ,Google, Amazon,Lotto, Poker Steamund und und auf jeder Rotzseite muss man sich legitimieren, und da redet noch jemand wirklich von Datenschutz ? LACHHAFT
@wozu
Der Unterschied bei telegram ist eindeutig, das der komplette Code offengelegt ist, und man somit zumindest sicher sein kann das es keine absichtlichen Hintertüren ala MS & Google & FB uvam. gibt !
So kann man zumindest für sich entscheiden, das in dem Fall das Restrisiko sehr klein gehalten ist , zudem ist ein offengelegter Code fairer als alles andere !
und das hat mit russischer Whatsapp absolut gar nix am Hut ! Darüber kann jeder selber seine Schlüsse ziehen …
Was mir auch immer gewaltig stinkt, das nur weil das „Rudel“ zu bequem ist zu wechseln , lässt man alles beim alten, anstatt mal etwas mit den Leuten vernünftig reden, dann wechseln auch die meisten , zumindest die die einen ernst nehmen und weiter mit mir kommunizieren wollen, alle anderen …..cest la vie !
Gibt leider immer noch genug Leute die der Meinung sind das 1000e Kontakte egal obin FB oder WA das wichtigste im Leben sind !
@Micha
„Der Unterschied bei telegram ist eindeutig, das der komplette Code offengelegt ist“
Falsch
@Micha
„Der Unterschied bei telegram ist eindeutig, das der komplette Code offengelegt ist“
Falsch, sorry
BlackBerry Messenger.Lohnt auf jeden Fall anzuschauen. Die Umgewohnung auf PIN statt Telefonnummer geht schnell und ist im Endeffekt einfacher zu handhaben. Diese kann ich ohne Probleme veröffentlichen; im Gegensatz zur Telefonnummer. Es ist werbefrei und hat sogar Kanäle (Mischung aus Facebook und Twitter). Und das ganze für lau. Auch die Gruppenfunktionen lohnen anzuschauen!
Ich verstehe das ganze Theater um Datenschutz nicht. Bevor Facebook Whatsapp gekauft hat, wusste niemand was Whatsapp mit seinen Daten macht, und heute stehen wir genau an dem selben Punkt. Ich wette über die hälfte der Leute, die über Facebook fluchen, nutzen genau diese Community und geben im gleichen Moment Ihre Daten freiwillig frei.
Leute… Ihr werdet doch alle nicht gezwungen diese Programme zu nutzen. Als ob die NSA und Co. nicht überall mitlesen könnten.
Wer Telegram nutzt sollte wissen:
1) Das nur der Client opensource ist, auf Serverseite closedsource
2) Sollte man sich mit ein wenig Verstand mal fragen WARUM der Dienst kostenlos ist?!? – (allein die Sms zur Verifizierung kostet den Anbieter Geld), aber vielen die sich für 500 – 800 € ein Smartphone kaufen sind 1-2€ für Verschlüsselung dann zu viel…
3) ist das MProto Protokoll von Mathematikern entwickelt worden (!), wie viel Ahnung von Kryptographie die haben, kann man sich vorstellen…
4) werden bei Telegram Nachrichten nicht per standard end-to-end verschlüsselt, nur bei „privaten Chats“. Und da ja jeder seine Nachrichten über mehrere Geräte synchron haben will, wird die kaum jemand nutzen.
5) werden die Nachrichten standardmäßig dauerhaft auf Servern gespeichert, unsicherer gehts kaum…
Aber wechselt alle zu Telegram… ist ja schließlich kostenlos und sieht genauso aus wie das „grandiose“ WhatsApp…
Wer seinen gesunden Menschenverstand einsetzt, wird gute Alternativen finden. Es gibt genug.
@Christian
Gibt es?