Deutsche Banken wollen PayPal angreifen
Den Deutsche Banken ist PayPal seit jeher ein Dorn im Auge bzw. sie streben danach, eine eigene Alternative aufzubauen. Bisher schlugen Experimente wie Paydirekt allerdings eher fehl. Zumindest kommt man bei den Nutzerzahlen nicht ansatzweise an PayPal ran. Nun ist ein neues Bezahlsystem für den Offline- und Online-Handel angedacht, welches auch vom Kartellamt durchgewunken wurde.
Zusammenführen will man da bisherige Lösungen wie eben das genannte Paydirekt, Giropay und Kwitt. Dagegen hat das Kartellamt zunächst nichts einzuwenden. Allerdings will man sich das Ergebnis später noch einmal genauer ansehen. Aktuell seien die Pläne noch zu unkonkret, als dass man ein finales Urteil abgeben könne. Das Kartellamt spielt da eine Rolle, da es sich um ein Vorhaben der Mehrheit der großen Banken und Sparkassen in Deutschland handele.
Das Projekt der Banken ist als „#DK“ („digitale Kreditwirtschaft“) oder „XPay“ bekannt. Angestrebt wird ein einheitliches Bezahlsystem über alle Bezahlkanäle. Am Ende will man unter neuer Marke die genannten Bezahlverfahren und die EC-Karten zusammenfassen. Das alles soll Verbrauchern Zahlungen im Ladengeschäft und online einfacher machen. Auch Händler sollen profitieren und einen möglichst geringen, technischen Aufwand haben.
Ich selbst bin da skeptisch, denn bisherige Bemühungen der deutschen Banken endeten in eher sperrigen Angeboten, die nach meinem Eindruck auch schlecht von den Nutzern angenommen worden sind. Beteiligt sind an dem Projekt zur Vereinheitlichung der digitalen Zahlungssysteme unter anderem der Bundesverband deutscher Banken (BdB), der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV), der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) sowie Commerzbank, DZ Bank und Deutsche Bank.
Pläne wälzt man da auch schon seit Mitte 2019 hin und her und PayPal dominiert weiterhin. Und auch Apple Pay ist etwa beliebt, seitdem immer mehr Banken den Dienst unterstützen. Was meint ihr zu den Plänen der Banken?
Bei aller berechtigten Kritik (die ich nur bestätigen kann):
Es wäre schon positiv, wenn es mal ein ernstzunehmendes deutsches Produkt gäbe, was wir wenigstens für inländische Transaktionen nutzen können, sofern es denn die gleichen Vorteile wie den weitestgehend funktionierenden Käuferschutz bietet. So könnte ein völlig neuer Teil der Wertschöpfungskette in DE erschlossen werden – bisher verdient hier nämlich niemand an Online Payments. Ich denke das wäre auch mal ein Produkt, welches man wirtschaftlich datensparsam betreiben könnte, da bereits Akzeptanz für Produktkosten auf Seiten der Händler herrscht.
Ich verstehe nur nicht, warum die Dinosaurier-Banken Herausgeber sein sollen… das kann eine Tech-Firma (egal ob etabliert oder Startup) sicher besser. Letztlich ist auch Paypal im Ursprung keine Bank gewesen ist nach wie vor unabhängig von Banken und preist die Intercharge Fees für Visa/MC/…-Akzeptanz einfach mit ein.
Klarna ist ein großer europäischer Player in dem Bereich.
Ich würde eine ernsthafte Alternative zu Paypal begrüßen und sie auch nutzen.
Aber das werden die wohl nicht hinbekommen.
Ich wage mal die Behauptung, dass das sicher wieder der x-Versuch werden werden wird der scheitert.
Die deutschen Banken werden wohl nie verstehen, dass man gegen einen etablierten Konkurrenten nur mit einem attraktiveren Produkt bestehen kann, und nicht mit einem schlechteren.
Vielleicht sollte man auch über den Teich schauen. Seit Oktober hat die Brasilianische Zentralbank ein Instant-Payment Zahlsystem einfgeführt, was auf das Einscannen eines QRcode basiert und dieser fürs Online und Ladengeschäft gleichermassen Anwendung findet. Statt Bargeld oder Kartenzahlung wird per Handy der QRcode gescannt und das Geld sofort auf beiden Seiten verbucht, und das ganze im 24/7.
Alle Banken bieten das Zahlverfahren Ihren Kunden an und auch Industrie (u.a. Hafenlogistik, Fluganbieter) haben begonnen das Verfahren als echtes Zahlmittel einzusetzen.
Ziel des Instant-Payment war die schnelle Zahlabwicklung und Buchung sowie geringere Gebühren.
Sicherlich bleibt der Nachteil das man a) ein Smartphone benötigt und b) eine mobile Internetverbindung. Wobei wenn überhaupt der Punkt Smartphone negative auftreten kann. Da selbst bei Kartenzahlung bisher zumindest der Verkäufer (Tankestelle, Supermarkt etc.) eine aktive Online/Telefonverbindung benötigt um die Kartenzahlung anzubieten und auszuführen.
Paypal ist sicherlich etabliert aber dennoch ist immer Platz für neue Mitbewerber wenn das Produkt gut ist. Und im Bezahlsektor heisst das, eine einheitliche Plattform zuschaffen die alle Banken unterstützen und ggf. auch das Produkt um Möglichkeiten zu erweitern wie Zahlungs auf Kredit (Ratenzahlung oder verspätete Zahlung am Tag x). Wer wenn nicht die Banken selbst habe dazu alle Information und Boni-Prüfungen zum Kunden.
Der Nachteil in Deutschland war, das jede Bank sein eigenes System etablieren wollte, was eben nicht möglich ist.
In Brasilien hat die Zentralbank das in die Hand genommen und damit für alle Banken eine einheitliche Platform geschaffen.
Das ist eigentlich ganz einfach und nennt sich Kundennutzen. Leider kennen deutsche Banken das Wort nicht. Die kennen nur Bankennutzen und deshalb wird das auch diesmal nichts werden.
Bingo. Es könnte so einfach sein. Im Grunde reicht schon eine Fast-Kopie, die sich genau so einfach und weltweit nutzen lässt. Aber hier wussten deutsche Banken noch nie was sie tun. Währenddessen dringt Paypal in immer mehr Bereiche vor.
Die Begriffe „Wollen“ und „Schaffen“ sind sehr weit voneinander entfernt. Genauso, wie die deutsche Banken von der Realität.
Nein, es ist zu spät. Nein, sie schaffen es (wieder) nicht.
Das Beste, was sie vielleicht noch tun können – bessere Konditionen mit Paypal aushandeln. Oder Anteile erwerben.
Paydirekt funktioniert doch. Warum nun wieder was anderes????
Oder besser gesagt. Ich versuche es zu Nutzen. Leider wird es bei Web-Shops nur selten angeboten, als Fallback nutze ich dann zwangsläufig PayPal. Vielleicht müssten die Deutschen Banken das Paydirekt mal mehr Bewerben…. Oder den Shops und Kunden mehr Vorteile Einräumen, damit diese es auch nutzen und anbieten. An mir als Verbraucher liegt es zumindest nicht!
Paydirekt hat zwei Probleme: Es stehen nicht alle Banken dahinter bzw es gibt andere Systeme der anderen Banken und die Registrierung ist zu aufwendig, da kann man sich lieber gleich beim Marktführer Paypal anmelden.
Wenn ein Alkoholiker auch nach der 10. Entziehungskur schon wieder rückfällig geworden ist, dann muss man doch irgendwann mal erkennen, dass das auf Dauer nichts wird, oder?
Sehr schön fasst es der Chef von BlueCode zusammen.
https://www.trendingtopics.at/bluecode-ceo-christian-pirkner-in-europa-sind-wir-wirklich-an-allerletzter-stelle/
Reinholer: Bluecode erzeugt Barcodes (auch offline) für den Kassenscanner. Klappt sehr gut und schnell. In DE leider nur vorwiegend bei Globus, aber dort nutze ich es immer.
Eigentlich sind Barcodes nicht mehr zeitgemäß am POS, da es ja NFC gibt. Bei Android kein Problem, bei Apple halt wieder über den Umweg Apple Pay, was nicht schlimm ist, sofern man Deals zustande bringt, bei denen fast keine Gebühren an Apple fließen, was dank dem NFC-Zugangsgesetz mittlerweile möglich sein sollte.
@HO „Barcodes nicht mehr zeitgemäß am POS“
„Zeitgemäß“ interessiert bei Zahlungen wohl nur die Werbeindustrie, um wieder Umsatz durch Neuanschaffungen zu machen.
Warum wohl hat sich WeChat Pay großflächig durchgesetzt?
„Um mit WeChat Pay bezahlen zu können, muss der Kunde zunächst die WeChat-App öffnen. In der App wird alle 60 Sekunden ein neuer QR-Code generiert, um die Transaktion einzuleiten. Der Verkäufer bzw. der Händler muss die WeChat-Akzeptanz-App öffnen und den QR-Code des Kunden scannen.“
Neuestes NFC oder Kamera Handy hat halt nicht jeder Mensch auf dieser Welt. Klar dass die reichen Deutschen nicht an Nutzbarkeit bei anderen denken, aber WeChat Pay ist für Touris aus Fernost sogar in deutschen Nippesläden möglich. Geht also.
WeChat gibt es schon ziemlich lange, da war von NFC noch keine Rede. Und genau das meine ich, mittlerweile ist NFC in Smartphones absoluter Standard und in den POS Kassenterminals auch.. und QR Codes daher „von gestern“. Der Vorgang per NFC ist viel benutzerfreundlicher, schneller, anonymer und sicherer. Man muss keine App öffnen sondern einfach ranhalten, piep, fertig. Und zB Apple Pay bucht direkt von meinem Girokonto ab, ohne zwischengeschalteten Dienst, für den man sich anmelden muss.
Die Frage ist viel mehr „Warum greifen sie PayPal an“. Und die Frage wird sein, ob XPay den gleichen Bedingungen unterliegt sie PayPal. PayPal hat sich keinen Gefallen damit getan mTan oder Anrufe für eine Transaktion verpflichtend zu machen nur weil ein paar Leute zu bl*d sind
und ich werde möglichst mich von Deutschen Unternehmen fern halten. Die sind nicht nur intransparent sondern sammeln mindestens genauso viele Daten. Nur eben, dass sie das gerne verschleiern. Da kommt mir PayPal wie ein Segen vor
Erstmal PSD2 abschaffen – Händler sollen nicht auf meine Konten zugreifen dürfen.
Die Paypaller haben mir schon dreimal ein Konto eingerichtet – illegalerweise werde ich dort als Kunde geführt – wäre der Staat funktionsfähig, dann hätten die keine Lizenz im Bereich der Kreditinstiute (vgl. auch Wirecard-Korruption).
Gleiches gilt auch für Amazon – da dürfen ungestraft chinesische Händler ungestraft normale Kunden zumüllen, ohne dass das Konsequenzen hat. Die Regierung ist wirklich das Sicherheitsrisiko per se – nicht Corona, nicht Rechte oder die RAF. Ein gemeingefährlicher Haufen von korrupten Dilettanten, in diesem Sinne haben wir auch bald nur noch eine staatliche Bank und EDEKA ist dann der neue zentralisierte KONSUM – Schön gemacht Merkel und ihre Opportunisten-Clique.
Sorry deutsche Software Entwicklung bei Banken – keine Chance – die verstehen es nicht wie man überhaupt das Thema richtig angehen könnte.
Agile Software Entwicklung ist nicht kompatibel mit deren Management.
UX wird bestenfalls adressiert aber vernachlässigt. + UI Design genauso.
Bloß viele externe damit auf jeden Fall genug Geld aus dem Fenster geworfen wird und keine langfristige Vision und Motivation entsteht.
Aber das wichtigste ist dass die Ressourcen gerade so ausreichen und alles andere erschlägt man mit diesem MVP Buzzword, was kein manager richtig verstanden hat.
Uhh und fast vergessen natürlich nie auf eine wirklich grünen Wiese beginnen – ne ein Schrottplatz mit historischen Misserfolgen steht natürlich als möglichst gruselige Basis bereit
Also wenn sie nicht auch den Käuferschutz und 12x pro Jahr Erstattung von Rücksendekosten anbieten, sind sie nicht konkurrenzfähig. Wenn sie nur gleich gut wären, weiß ich nicht, ob ich wechseln würde.
Hab die Meldung gestern bei Tagesschau gelesen, und geschmunzelt. Aber man soll ja die Hoffnung nie aufgeben, vielleicht klappt es mit dem einheitlichen System endlich – nicht erst 5 Minuten nach Zwölf, wenn der Markt bereits verteilt ist.
Wenn sie diese halbgaren Sachen einstampfen und ein seriöses System für 1:1 Zahlungen einführen, gerne. PayPal ist kein Bezahlsystem, nur ein Unternehmen bei dem jeder zusätzlich ein Konto haben muss. Inzwischen auch offiziell eine Bank. Darauf baut dann eine sofortige Transaktion und eventuell eine Art Garantie auf. Das hätte die Deutsche Bank im Jahr 2000 gekonnt, aber wer hätte das gewollt?
Wir haben hier ein System aus Überweisungen und Lastschriften. Kennt man in alle britisch geprägten Ländern leider nicht, da läuft vom Gehalt bis zur Stromrechnung alles über Schecks. Wenn man sich dann traut zu Fragen, ob man es überweisen könnte? Wäre möglich, „nur“ 10 Euro Gebühr für beide Seiten bei Inlandsüberweisungen. PayPal war für die angelsächsische Welt wie ein Heilsbringer. Und wir ärgern uns, wenn wir nicht bequem per Lastschrift/Überweisung zahlen können 😉
Nur weil sich PayPal durchgesetzt hat, ist es nicht gut.
Im Prinzip ist es ja ein schlechter Witz, dass ist online immer noch keine schnelle, einfache und sichere Möglichkeit einer sofortigen Zahlung gibt.
Irgendwie schon lustig, PayPal ist für mich aktuell die einzige Möglichkeit Google Pay zu benutzen, weil die Banken für Android lieber ihre eigenen Apps puschen können und wollen und daher keine Unterstützung für Google Pay bieten.
Schön, dann nehmen alle ihren Bonusgutschein in 3-4 Onlineshops mit, womit der Dienst gepusht werden soll.
Wenn er ansonsten ähnlich unattraktiv bleibt wie die Vorläufer, endet die Nutzung nach den Sonderaktionen.
Ich denke auch nicht, dass sich das durchsetzen wird.
Zu Anfangszeiten von PayPal war dieses die einzige Möglichkeit (neben der klassischen Überweisung) bei ebay zu bezahlen.
Und ebay war damals ein riesen Ding .. Nahezu jeder kannte es und ein Großteil hat es auch genutzt. Zudem war es international!
Es gab also direkt mit Einführung einen „Global Player“, der PayPal als DIE ZAHLUNGSMETHODE integriert hat. Bei der jetzigen Variante fehlt einfach das Zugpferd! Wenn es über Monate/Jahre nur ein paar Nieschen-Shops akzeptieren, ist das Ding eine Totgeburt. Und die großen integrieren sowas erst, wenn es verbreitet ist, denn die Implementierung kostet schließlich Geld…
Bin gespannt, aber auch nicht wirklich zuversichtlich ..
Wenn es dabei hilft, diesem äußerst fragwürdigem Konzern PayPal zu schaden…dann immer gerne!
Ich sehe aber generell ohnehin die Zukunft bei Google und Apple Pay.
GPay/Apple Pay ist aber keine Konkurrenz zu diesem neuen System, sondern nur ein technisches Hilfsmittel, wie es auch die Zahlungsdienstleister für die POS Terminals sind. Bedeutet also dass das neue System auch über Apple Pay nutzbar sein sollte, so wie es jetzt mit Girocard der Fall ist.