Deutsche Bahn: Gratis-WLAN und Sitzplatzreservierung in der ersten Klasse

Seit dem 14. Dezember greifen bei der Deutschen Bahn die neuen Tarife, die bereits vor einiger Zeit angekündigt wurden. In der 1. Klasse verteuern sich die Normalpreise im Fernverkehr um durchschnittlich 2,9 Prozent, wie die Bahn mitteilte. Dafür ist künftig bei Normal- und Sparpreistickets der Internetzugang im ICE kostenlos sowie eine Sitzplatzreservierung inklusive, wohlgemerkt nur erste Klasse.

ICE

Das Normalpreisticket ermöglicht auch weiterhin die Nutzung eines Fernverkehrszuges ohne Reservierung und schränkt die freie Zugwahl nicht ein. „Wenn wir mit unserem Partner Telekom eine stabile technische WLAN-Verfügbarkeit für alle Kunden in einem ICE gewährleisten können, streben wir perspektivisch eine Ausdehnung auf die 2. Klasse an.“, so die Aussage der Bahn.

Anfang Dezember gab man ferner bekannt, dass man 200 Millionen Euro in den kommenden drei Jahren investieren wolle – einen Teil davon auch in die WLAN-Versorgung. Weitere Neuerungen, wie beispielsweise der neue Gebührenkatalog für Kreditkarten- und PayPal-Zahler sind hier zu finden, diese greifen allerdings schon seit November.

Sofern man Bahnchef Grube glauben mag, dann ist ab 2016 die Nutzung des WLANs generell inklusive. Ich persönlich denke, dass die Fernbusse erst einmal weiter boomen werden. Ich zahle von Bremen nach Frankfurt zwischen 25 und 30 Euro (inklusive WLAN), bei der Bahn sind dies 100 Euro.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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25 Kommentare

  1. Die Bahn fährt weiter auf dem falschen Gleis.
    Die Preisgestaltung ist für den Normalbürger extrem unattraktiv und oft sogar teuerer als mit dem Privat-PKW.
    Es ist traurig, dass hier Chancen, die dieses gute Verkehrsmittel bietet, von dem seit Jahrzehnten inkompetenten Management (Herr Mehrdorn hat ja heute gerade seinen Rücktritt von seinem neuesten Fiasko BER bekanntgegeben) konsequent zunichte gemacht wurden. Schade!

  2. Die deutsche Beamten Bahn möchte eben keine Kunden – sie nerven eh nur!

    Und als Beamter kommt das Gehalt ja immer & auf alle Fälle!

  3. Die Fernbusse machen nach und nach pleite wegen den nicht kostendeckenden Preisen – von Boom keine Rede

  4. Thomas Baumann says:

    Aber nur in ICE, die sich Otto-Normalbürger eh nicht leisten können oder wollen.
    Daher eine tolle Nachricht für die Bonzen, für normale Leute nonsense.
    Whatever, auf allen Strecken die ich fahre ist O2 gut genug ausgebaut, von daher…

    p.S.: Nur für 1. Klasse impliziert für mich dass man sich mit seinem Ticket anmelden muss, was das ganze „gratis“ wieder absurd macht

  5. Es werden allerdings auch immer Sparangebote von Bussen mit Normalpreis der Bahn verglichen. 80% der Bahnkunden zahlen eben nicht den Normalpreis. Und wenn ich mir die Buspreise während des Streiks angucke zahle ich eben auch nicht die beworbenen Preise, sobald die Busse mal ausgelastet sind.
    Von Bremen nach Frankfurt finde ich nächste Woche (Tag vor Weihnachten!) ne Fahrt für 49 Euro (und da gibt es jetzt noch Bahncard Abzug). Ne Woche später (Tag vor Silvester!) Fahrten für 29 Euro. Und das trotz der Feiertage.

  6. Wer sich die Reisezeiten leisten kann, soll gerne auf Fernbusse umsteigen. Es ist schon ein Unterschied mit 200km/h über freie Schienen oder mit maximal 80 auf stauverstopften Autobahnen unterwegs zu sein.
    Wir haben übrigens gerade Hannover – Frankfurt gebucht: 29,- Euro je Strecke, Kinder kostenlos – ohne Bahncard. Mit Bahncard hab ich noch kostenlosen ÖPNV dabei.
    Zug-WLAN brauche ich eigentlich auch nicht: Wenn es funktioniert, funktioniert auch normales 3G 🙂

  7. Die Kommentare hier kann ich teilweise nachvollziehen. Aber ich bin beruflich viel unterwegs und das häufig auch mit der Bahn. Und da sehe ich, dass die Bahnen _proppe_voll sind. Und zwar auf den meisten Strecken immer und komplett. Ohne Sitzplatzreservierung steht man oft.

    Also so unattraktiv kanns wohl nicht sein.

    Das Ding ist, wenn man oft unterwegs ist und sich eine Bahncard 50 lohnt, dann ist es solange man alleine reist einfach günstiger Bahn zu fahren (alleine den Diesel gegen gerechnet). Sobald man zu zweit ist und/oder keine Bahncard hat ist das natürlich nicht der Fall. Aber wenn man die „Eh da“ Kosten Auto nicht hat, ist eine seltene Bahnfart durchaus attraktiver als die Anschaffung eines Autos für die 3 Mal im Jahr zu Mutti.

    Alles eine Frage der Perspektive.

  8. Das WLAN in Fernbussen ist leider eher ein schlechter Witz.

  9. Nach meinen bisherigen Erfahrungen mit der Bahn fliege ich größere Strecken im Inland wesentlich lieber als mit der Bahn zu fahren. Günstiger ist es oft auch noch.

  10. Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Die Züge sind oft sehr voll, wieso sollte die Bahn die Preise weiter senken?

  11. Ich Sitz grad in der ersten Klasse mit gratis wlan, einwandfreie Sache. Verstehe nicht warum in Deutschland immer über alles gelästert wird. Frühzeitig gebucht und dafür nen super Preis bekommen. Da komme ich mit dem Auto nicht billiger hin wenn ich alle Kosten rechne. Nicht nur Benzinkosten, auch Abnutzung, Parkgebühren und letztendlich der Stress auf den Straßen. Für mich passt es?

  12. @hahalol: Bahn.de: Heute Bremen – Frankfurt geschaut. Zwischen 99 und 109,-

  13. Meiner Firma sei dank, darf ich immer in der ersten Klasse mit dem ICE reisen. Wenn das „freie“ Wifi genauso funktioniert wie der Hotspot in der Bahn, dann funktioniert es doch eh nicht. Es reicht nicht das reine propagieren, es sollte auch funktionieren. Unter diesem Aspekt muss man sich nicht über zweiklassen Gesellschaft bei der Bahn aufregen. Schlechten Service gibt es in beiden ?

  14. Der Fernbus von Seefeld zum Münchner Flughafen kostet €12,50. Die Bahn über €40.
    Der Fernbus ist auch noch eine Stunde schneller.

  15. Na ja, mal eine Sekunde das Gehirn einschalten..
    die Fernbusse sind jetzt nur so günstig, weil sich die Unternehmen in der Verdrängungsphase befinden und keinen Gewinn oder sogar einen Verlust erwirtschaften. Wenn sich der Markt erstmal ein bisschen beruhigt hat und so 2-3 große Anbieter übrig sind, werden die Preise ganz anders aussehen – versprochen! ;-)))

    Ich finde die Bahn nicht zu teuer. Die erste Klasse ist manchmal etwas happig aber das ist ja zu erwarten. Ich denke, da sind nur minimale Angleichungen drin.

  16. Die Fernbusse müssen gar nicht zwingend deutlich billiger sein, als die Bahn. Sie müssen einfach nur die Dinge gut machen, die von der Bahn seit langer Zeit nicht richtig umgesetzt werden.

    – Pünktlichkeit
    – Sauberkeit
    – technisch einwandfrei (keine defekten Türen, keine defekten Klos, keine defekten Klimaanlagen)
    – WLAN / Snacks zu humanen Preisen u.ä.
    – einfache Onlinereservierung ohne Zusatzgebühren (Die Bahn nimmt nun ernsthaft eine Gebühr für Kreditkartenzahlung?)

    Den Preiskampf jetzt kennen wir ja aus anderen Branchen. Man versucht sich eben erstmal am Markt zu positionieren und die eigene Verbreitung auszubauen.

  17. Wenn man häufig Bahn fährt, stellt man sich denke ich schon allein aus rationellen Gesichtspunkten recht schnell auf die dortige Preislogik ein und kauft so früh wir möglich ein Ticket für eine besagte Verbindung. Dadurch kann man fast immer für unter 30€ von Frankfurt nach Bremen oder auch andere Städte aus dem Norden nach Süden und umgekehrt bzw. auch quer durch Deutschland in der zweiten Klasse fahren. Spontane Buchungen sind und bleiben zumeist recht teuer, obschon ein Kontingent an Sparpreistickets oftmals auch noch bis kurz vor dem eigentlichen Termin vorhanden ist. Mit der Bahncard 25 fahre ich aktuell günstiger von Frankfurt nach Bielefeld als mit Mitfahrgelegenheiten; einen Fernbus gibt es für diese Strecke (noch) nicht. Und mit einem sehr günstigen Telekom LTE Stick bin ich keineswegs auf kostenloses WLAN angewiesen.
    Zudem ist es eine recht interessante Entwicklung 24/7 auf WLAN-Geschwindigkeiten angeblich angewiesen zu sein. M.E. ist auch hier durch entweder kluges Offlinesynchronisieren im Vorfeld oder aber die Verwendung analoger bzw. offline Medien (schon mal was von Büchern, Zeitschriften, Zeitungen, Hörbüchern [auch in digitaler Form]) gehört??) ein paarstündiger Verzicht auf das heilige Internet durchaus zu verkraften.
    Denn vor dem Hintergrund gängiger Mediennutzungsdaten ist das Gros aller online genutzten Inhalte doch sowieso Nonsens und dient der schieren (flachen) Unterhaltung. Mal abgesehen von rein geschäftlicher Nutzung.

  18. @Gewisse Formalitäten

    Bahnfahren bedeutet praktisch immer den Verlust von Arbeitszeit oder Freizeit. In der Regel auch mehr, als man vorher eingeplant hat 😉
    Mir geht es so, dass ich lange Bahnfahrten als häufig als Zeitverschwendung sehe, also versuche, in der Bahn zu arbeiten oder produktive Dinge zu erledigen. Dafür braucht man in der Regel ein (mehr oder weniger) stabiles Internet. Aber auch die Dinge zum Zeitvertreib (Spotify, Netflix, u.v.a.) entwickeln sich immer mehr in Richtung Internet…

  19. Wie funktioniert denn der Login in’s Bahn-WLAN? Wie wird festgelegt, ob man in der ersten oder zweiten Klasse reist?

  20. @ ChackZz

    Da würde ich zweifach widersprechen:
    1. In der Freizeit entspanne ich gerne, lese ein Buch, schaue oder höre mir etwas an oder gucke mir die Natur an. Das kann ich alles auch in der Bahn, recht bequem. Das könnte ich im Auto nur äußerst begrenzt (nur hören). Arbeiten heißt für mich auch lesen oder schreiben. Das schaffe ich ebenso gut dort.
    2. Die Entwicklung ist eher konvergent. Auch wenn vieles ins Internet ausgelagert wird, gibt es zum einen schon wieder Wachstumsbegrenzungen dieser Cloud-Branche aufgrund steigender Kosten und des Platzes.Zukünftige Entwicklung ungewiss. Zum anderen gibt es stets die parallele Entwicklung hin zu immer mehr Hardwarespeicher – nicht nur auf dem Notebook, sondern ebenso auf dem Tablet, Phablet, Smartphone usw. D.h. man kann sich sämtliche Medien für eine selbst 8-12 stündige Fahrt auch offline auf ein solches mobiles Gerät ziehen. Netflix wird sicher auch schon bald ähnlich wie Spotify oder andere Dienste einen Offlinemodus integrieren, wenn es keine Marktanteile verlieren möchte. Und ein so stabiles Internet, damit ich damit auch mobil arbeiten kann habe ich wie gesagt auch schon jetzt dank des LTE-Sticks.
    Kurze Aussetzer einer Internetverbindung sind m.E. absolut akzeptabel und maximal ein ähnlich überdrüssig-verwöhntes Neuzeitproblem, wie es andere im Sinne maximal rationalisiert sowie störungsminimierter Logik entsprechende Kategorisierungen des gesamten Lebens sind, die unreflektiert immer stärker als Zentrum eines funktionierenden Lebens vorausgesetzt werden. Ich denke eine in dieser Hinsicht nachhaltigere und ausgedehntere Störungs- bzw. Fehlertoleranz täte an vielen Stellen des sowohl technischen als auch sozialen Zusammenlebens der Weltgesellschaft sehr gut. Ähnliches gilt aber auch für den gesamten hier stattfindenden Bahndiskurs. Es scheint eine grundsätzliche Entwicklung hin zu gesamtgesellschaftlicher Perfektibilität voranzuschreiten, die eher Unmut, Stress und Missgunst erzeugt, denn dass Sie zu einzig möglichem Fortschritt führt.

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