CommaFeed: Open-Source Google Reader Alternative
44 Tage noch, dann stellt der Google Reader seine Dienste ein. Caschy schwört bisher auf Feedly als Ersatz, sicher eine der derzeit populärsten und empfehlenswertesten Dienste seiner Art. Gefällt mir persönlich allerdings weniger und ich schaue mir immer mal wieder Alternativen an, möglichst Open-Source-Software und im Optimalfall zum selber hosten. Neuester Kandidat nach Tiny Tiny RSS und einem Plugin für ownCloud ist CommaFeed.
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Der Dienst ist noch recht neu, orientiert sich aber sichtbar am Google Reader Design, sieht aber für mich durchaus gut aus, da sich CommaFeed auf das wesentliche begrenzt. Ihr könnt zu Beginn entweder die Feeds direkt von Google Reader über die API holen oder halt die OPML-Datei direkt importieren.
Für mich wichtig sind die Shortcuts wie J für nächsten Beitrag oder K für den vorherigen, wodurch ich schnell durch die Feeds gehen kann. Diese sind bei CommaFeed ebenfalls bereits standardmäßig eingeschaltet. Ansonsten gibt es natürlich auch die bekannten Sharing-Optionen nach Twitter, Facebook, Google+, aber auch Pocket oder Instapaper sind integriert.
Funktioniert nach meinem kurzen Test bereits recht ordentlich, allerdings war der Server etwas überlastet, sodass es etwas gedauert hat bis neue Artikel bei den Feeds angezeigt worden sind. Der Entwickler arbeitet aber daran die Kapazitäten zu erhöhen. Positiv ist die verfügbare API, die andere mobile Clients nutzen können. Hier liegt bei dem jungen Dienst aber noch der Makel. Bisher gibt es keine eigene App für Android oder iOS, da muss man wohl noch abwarten ob sich hier Appentwickler finden und CommaFeed als Option anbieten.
Der Dienst ist Open-Source, der Quellcode liegt auf Github und kann prinzipiell auch auf dem eigenen Server betrieben werden. Allerdings sind die Voraussetzungen doch eine Ecke höher, als z.B. bei Tiny Tiny RSS. Daher empfiehlt der Entwickler den Dienst Openshift von Red Hat.
Man wird abwarten müssen, wie sich CommaFeed weiterentwickelt, aber ich muss sagen das mir der Ansatz bisher in jedem Fall zusagt. Für Chrome und Firefox gibt es zudem erste Erweiterungen, die aber aktuell nicht viel mehr als die ungelesen Artikel anzeigen und dann zur Weboberfläche wechseln.
Sieht mal richtig gut aus! Das Design ist simpel geblieben, man hat eine Riesen-Übersicht, nichts an Platz für „tolles“ Hochglanz-Design zulasten der Feeds verschwendet. Echt erstklassig!
Viel wärmer wäre mir aber jetzt noch ums Herz, wenn der Anbieter ein kostenpflichtiges Abo dafür hätte. Mit Spenden tu‘ ich mir ein wenig schwer, wenn ich nicht weiß, wieviel der Empfänger braucht, um den Dienst in guter Qualität weiterzuführen. Wenn er selbst den Preis vorgibt, gehe ich davon aus, dass er es sich mal durchgerechnet hat und damit am Leben bleibt. Weil, wenn ich ehrlich bin, Feedly & die ganzen anderen Konsorten, sind mir entweder zu unübersichtlich, zu gewöhnungsbedürftig (Faulheit siegt…) oder legen den Schwerpunkt einfach viel zu sehr auf Design, als auf die Inhalte, die ich lesen will.
Deswegen bin ich von CommaFeed gerade mal echt total begeistert!
Hoffentlich hält das!
Ah! Danke Caschy, das Ding gefällt mir wesentlich besser als Feedly. Einfach, klar und fast so wie wir es bis jetzt gewohnt waren!
Danke schön! Ich schließe mich gern meinen Vorrednern an. Endlich ein schlichter, übersichtlicher und nicht so überladener Reader. Hoffentlich wird er weiterentwickelt und für mobile Systeme zur Verfügung gestellt.
Java. Nö Way !
Gefällt mir von der UI her besser als TinyTiny-RSS was ich momentan nutze.
Allerdings lese ich meist mobil deswegen brauche ich eine Android-App.. :/
Die Chrome Erweiterung:
https://chrome.google.com/webstore/search/commafeed
Erster Eindruck nach eigenem Test: Einfacher, schlichter, guter, übersichtlicher und ohne weiteres Gedöns zu nutzender Feedreader. So muss ein Reader für meine Belange sein und es fehlt mir nur noch eine App für Android. Werde das Projekt weiter verfolgen und gefällt mir bis jetzt wirklich gut. Danke für den Tipp! 🙂
Definitiv einen Blick für diejenige wert, denen Feedly zu vollgestopft ist.
sieht echt gut aus! schade das die Anforderungen so spezifisch sind. hätte es gerne auf meinem vserver laufen gelassen 🙁
Perfekt! Jetzt nur noch einen ansprechenden mobilen Reader und eine Möglichkeit direkt zu abonnieren und ich bin wunschlos glücklich.
Ich kann noch nicht beurteilen, woran es genau liegt, aber auf den ersten Blick ist das JavaScript in der Oberfläche so ineffizient/schlecht geschrieben und für die wenigen einfachen Funktionen so mit Libraries überstopft, dass es Firefox regelmäßig für mehrere Sekunden lahmlegt.
Ansonsten stimme ich Phill zu: Die Voraussetzungen sind seltsam spezifisch, vorausgesetzte Maven/JDK verhindert effizient, dass man es auf einem kleinen NAS oder auf einem Shared-Hosting unterbringt, und selbst auf einem eigenverwalteten Host dürfte es einige Verrenkungen kosten, CommaFeed zum Laufen zu bringen. Ich würde behaupten, hier war ein Programmierer am Werk, der sich das Ding in erster Linie für sich selbst geschrieben hat, unter Zuhilfenahme der Tools, die er kennt, und ohne Rücksicht auf die Gegebenheiten der restlichen Welt.
Commadfeed zeigt immer nur ca. ein sechstel der Feeds an die tatsächlich reinkommen. Google: 64, Feedly: 64, Commafeed: 11.
Hat jemand die selbe Beobachtung gemacht?
@metai
Prinzipiell muss das nicht schlecht sein. Ich selbst kenne Maven auch und für einige Projekte ist es wirklich super. Für nen RSS-Reader aber wohl fehl am Platz, was nicht zuletzt durch die relativ schlechte Performance bestätigt wird. Auch für die Verbreitung ist das nicht wirklich sinnvoll.
Wem Tiny Tiny RSS wie mir etwas zu überladen ist, sollte sich mal selfoss anschauen. Auch zum selber hosten aber benötigt nur PHP und optional MySQL. Wobei ich das empfehlen würde, da dann die Performance deutlich besser ist.
Hier gibts den Reader: http://selfoss.aditu.de/
Habe auch ein Google-Reader-Design dafür gebastelt: https://github.com/jaegerschnitzel/selfoss-google-reader
Die speziellen Abhängigkeiten insbesondere Maven sind nur zum Bauen. Laufen kann das Ding ganz woanders — dort muss „nur“ ein Java Applikationsserver zur Verfügung stehen (der Autor empfiehlt den leichtgewichtigen tomee). Schaut mal in die Anleitung. Nach den Maven Befehlen steht dort der entscheidende Satz:
It will generate a zip file at target/commafeed.zip with everything you need to run the application.