Cliqz: Browser vor dem Aus

Ihr erinnert euch an den Browser Cliqz, der aus dem Hause des Unternehmens Hubert Burda Media, bzw. der ausgegliederten Cliqz GmbH kommt? Vor 4 Jahren startete man diesen Browser mobil und am Desktop, schrieb sich Datenschutz und Privatsphäre der Nutzer auf die Fahnen. Man konnte damals schon absehen, dass das höchstwahrscheinlich nichts wird – zumindest erinnere ich mich an zahlreiche Gespräche mit Nutzern, die es so sahen wie ich.

Nun offiziell das Aus.

Man habe zwar viel investiert, sieht sich aber auch benachteiligt – auf der einen Seite sieht man da das übermächtige Google, aber auch fehlende „politische Strukturen“ auf europäischer Ebene. Und – na klar – hinzu kommt, dass durch die Corona-Pandemie ein weitreichendes Innovationsprogramm in Europa auf absehbare Zeit nicht zu erwarten ist,

Das Münchener Start-up Cliqz, ein deutscher Anbieter von Browser-, Privatsphäre- und Suchtechnologien, konzentriert sich ab 1.5.2020 auf zwei Geschäftsbereiche und schließt die Bereiche Browser- und Suchtechnologien. Von der Umstrukturierung betroffen sind 45 Mitarbeiter, für die derzeit individuelle Lösungen gesucht werden.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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13 Kommentare

  1. Vor allem gab es ja nie wirklich einen Grund den Cliqz-Browser statt Firefox zu benutzen.

  2. Neben Chrome haben es andere Browser extrem schwer. Selbst Firefox verliert ja schon länger massiv Marktanteile, und alle anderen Browser die es so noch gibt (abgesehen vom IE durch das Bundle mit Windows) fristen ein Nischendasein.

  3. Wenn man einen anderen Browser als Chrome nutzt, macht man das doch wegen dem Datenschutz. Wie käme man da auf die Idee, Cliqz zu nehmen? Wer dahinter steht, reicht in dem Punkt als Disqualifikation.

  4. Jeve Stobs says:

    Cliqz und Qwant – zwei Branding Katastrophen – Made in Europe. Ich würde gern Netzinnovationen aus Europa sehen wollen, aber selbst wenn irgendwas in Europa startet, dann geht man doch lieber nach Amerika weil man sich dort noch unreguliert die Taschen mir Investorenmoney füllen kann.
    Datenschutz ist kein reizvolles Produkt sondern eher etwas was man erwartet.

    Was könnte denn mal ein innovatives europäisches Software-Produkt sein?

    • was ist das problem mit qwant?

      • Die Axel Springer SE steht als Investor dahinter, und Qwant ist ein Unternehmen aus Frankreich (stark nationalistisch, nicht europaeisch denkend!).

        • achso, ich dachte immer es wäre die bessere alternative zu duckduckgo. schade, dass hinter den ganzen augenscheinlichen guten irgendwie doch immer negative unternehmen stecken.

          • Wobei Axel Springer nur 25% oder sowas von Qwant hat. Ich finde das geht noch, dafür dass Qwant auch sehr gut funktioniert.

  5. Onkel Wanja says:

    Privatsphäre, Datenschutz und Burda Verlag, das ist ein Widerspruch in sich. Ich weiß noch als damals hier über diesen Browser berichtet wurde, da gab es viel Kritik und sogar die Macher hatten sich zu Wort gemeldet. Das die aber fehlenden „politische Strukturen“ auf europäischer Ebene die Schuld an ihrem Versagen geben, ist ein starkes Stück. Die EU hat doch mit dem Leistungsschutzrecht Zucker in die fetten Popos der Verlage geblasen. Das hat wohl noch nicht gereicht. Wenn das Produkt und die Idee dahinter Bockmist sind, liegt das also nicht an dem Produkt oder der Idee, sondern daran das die EU einfach nicht die Konkurrenz wegregulieren will. So kann man sich natürlich auch rechtfertigen.

  6. Screensaver says:

    Merke: Produkte mit coolen Kunstnamen von irgendwelchen deutschen Start-Ups haben grundsätzlich keine lange Lebenserwartung.

  7. Also ich vor einiger Zeit Chrome von meinenm Smartphone verbannt habe, war Cliqz gar nicht mal so schlecht. Er ist sehr schnell und blockt ziemlich gut im Ingoknito. Gefehlt hat mir nur die Möglichkeit Lesezeichen plattformübergreifen zu synchonisieren. Da es aber keine iOs Version gibt, ist das schon zum scheitern verurteilt. Das Problem ist, dass du die Leute mit irgendwas locken musst. Bei Android ist Chrome fast immer dabei und er funktioniert, deswegen machen sich die Leute keine Mühe nach was anderem zu suchen.
    Am Ende kommt man mMn aktuell an Firefox, wenn man vernünftig Tracking blocken will, nicht vorbei.
    Und es ist wirklich erschreckend, wie extrem man getrackt wird.

  8. Wenn man vor einigen Jahren noch NoScript+Co gebraucht hat und sieht, dass eigentlich die HW schon seit etwa 30 Jahren von ALLEN (Intel, AMD, Apple, MS, Google, …, China, USA, ENG, CHINA, RU, JAPAN, KOREA,…) durch privatisierte Schattenkrieger kontrolliert wird, so ist die Frage nach der EUROPÄISCHEN SUCHMASCHIENE klar.
    Es gibt Vorgaben für die HW! Meltdown/Spectre usw. waren kein Zufall. Jede VPN erfüllt die Vorgaben auch. So haben es einige Schattenkrieger einfacher.
    Open Source HW ?

  9. …ach ja, warum sind auf dem Iphone keine Extensions/addins möglich?
    Warum werden die Browser auf mobilen Geräten eingeschränkt? Ganz zufällig bin ich auf die Variante Extensions auf den Yandex-browser zu laden, die man sonst auf jeder PC-Variante von Browsern zur Verfügung hat.

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