Chrome Nutzer ignorieren Warnmeldungen beim Surfen
Wer hätte das gedacht. Wenn es darum geht, Warnmeldungen des Browser zu ignorieren, liegen Nutzer von Google Chrome ganz weit vorne. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine Malware-, Phishing- oder SSL-Warnung handelt. Ihr kennt diese Warnmeldungen sicher, meistens sehr auffällig und man muss ausdrücklich bestätigen, dass man trotzdem mit dem Besuch der Zielseite fortfahren möchte. Interesseirt einen Großteil der Chrome Nutzer anscheinend nicht.
Fast die Hälfte der Internetnutzer setzt auf Chrome, vielleicht liegt es ja auch daran. Interessant ist auch, dass die Beta-Versionen von Chrome die höchste Click-Through-Rate haben. Normalerweise geht man ja davon aus, dass Leute, die einen Beta-Release nutzen, ein wenig mehr Ahnung haben. Dieses Phänomen ist übrigens auch Betriebssystem-übergreifend zu beobachten.
[werbung] Google nimmt dies zum Anlass, weiter an den Warnseiten zu schrauben. Auch wenn diese eigentlich kaum noch auffälliger sein könnten. Ich kann es nicht so ganz nachvollziehen, warum man überhaupt auf die Idee kommt, so eine Meldung zu ignorieren. Ist ja auch nicht so, dass in der Studie nur 20 Warnmeldungen untersucht wurden. Es waren über 25 Millionen, man kann also durchaus sagen, dass dies repräsentativ ist. Und auch wenn die Warnmeldungen ab und zu fälschlicherweise auftreten, ignoriert sie nicht, sie sind schließlich aus einem Grund da.
Die gesamte Studie kann man in einem 16-seitigen PDF-Dokument nachlesen. Wie sieht es denn bei Euch aus, ignoriert Ihr diese Warnungen oder geht Ihr auf Nummer sicher und surft einen bestimmten Link in diesem Fall lieber nicht an. Kennt Ihr denn Leute, denen solche Warnmeldungen egal sind?
Naja, ich würde diese Statistik eher vorsichtig betrachten, da es soweit ich erkennen kann keine Aussage über die Anzahl der Warnmeldungen gibt, die ein User erhält.
Nehmen wir mal an, Chrome zeigt von 1000 Webseiten bei 50 eine Warnmeldung an, Firefox jedoch nur bei 10 (nur als Beispiel und natürlich völlig aus der Luft gegriffen). Dann ist es völlig logisch, dass bei Chrome die Wegklick-Raten höher sind, weil die Menge der falsch positiven und die Menge der Seiten, die der User „aber trotzdem sehen will“, einfach größer ist.
Meiner Meinung nach könnte so eine Gegenüberstellung nur sinnvolle Schlussfolgerungen zulassen, wenn nur Warnmeldungen auf Seiten berücksichtigt würden, auf den sowohl Firefox als auch Chrome eine Warnmeldung anzeigt.
Nach meinen Erfahrungen mit dem Chrome Browser wundert mich das nicht.
Ein Beispiel: Ich nutze seit Jahren ein Forum welches ein selbst ausgestelltes SSL Zertifikat nutzt. Im FireFox kann ich das Zertifikat installieren und bekomme keine Warnung mehr.
Den Chrome Browser interessiert das nicht und ich bekomme ständig Warnungen.
Mit ein paar anderen Seiten ging mir das Ähnlich.
Wenn ich nun ständig Fehlermeldungen bekomme ist es doch klar das ich diese auch nicht mehr wahrnehme.
Was soll mir auch schon auf einer Pishing Seite passieren, wenn ich weiß(!) dass es eine Pishing Seite ist?