Bundesnetzagentur mit Informationen zum (mobilen) Internet in Deutschland

Die Bundesnetzagentur hat heute ihre Tätigkeitsberichte 2020 / 2021 aus den Bereichen Telekommunikation und Post vorgestellt. Das deutsche Telekommunikationsnetz biete ein gutes Versorgungsniveau, so die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen, wie sie mit vollem Namen heißt. Für über 62 Prozent der Haushalte waren Mitte des Jahres Gigabitgeschwindigkeiten verfügbar; sogar annähernd 90 Prozent hatten Zugang zu Anschlüssen mit 100 Mbit/s. Für etwa zwei Drittel der Haushalte stehen Kabel-Anschlüsse zur Verfügung, die durch technische Aufrüstung immer höhere Datenraten übertragen können.

Beim Ausbau reiner Glasfasernetze bis in die Gebäude und Wohnungen besteht aber weiterhin Nachholbedarf. Mitte des Jahres waren 7,5 Mio. Endkunden mit FttH/B Anschlüssen versorgt bzw. mit solchen erreichbar. Da sieht man aber auch etwas Licht am Ende des Tunnels, Kooperationen in Milliardenhöhe deuten auf eine weitere Beschleunigung hin.

Auch zum Mobilfunk gibt’s Informationen, die Versorgung mit 4G liege bei knapp 96 Prozent der Fläche Deutschlands. Im Zuge der Aktualisierung wurde auch erstmalig die 5G-Netzabdeckung dargestellt. Demnach werden mit dem neusten Mobilfunkstandard bereits über 53 Prozent der Fläche versorgt.

Zum Rufnummernmissbrauch hat man auch Zahlen parat. Bis Ende November 2021 seien 138.480 schriftliche Beschwerden und Anfragen zum Rufnummernmissbrauch eingegangen (Vorjahreszeitraum: 84.340). Besonders viele Beschwerden – über 30.000 – betrafen unverlangt zugesendete Werbefaxe mit denen insbesondere der Verkauf von Corona-Schnelltests oder Masken beworben wurde. Darauf hat die Bundesnetzagentur mit Abschaltungsanordnungen und Untersagungsverfügungen reagiert.

Im Bereich SMS-Spam seien über 45.000 Beschwerden eingegangen. Hauptsächlich handelte es sich um SMS von angeblichen Paketdiensten, in denen Empfänger auf einen Link tippen sollen. Die Folge können schädliche Apps, Massen-SMS und Abofallen sein. Da hatten die Bundesnetzagentur und Medien ja frühzeitig gewarnt und Handlungsempfehlungen veröffentlicht. Dem Großteil der Betroffenen ist so kein finanzieller Schaden entstanden, so der Bericht.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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13 Kommentare

  1. „Für über 62 Prozent der Haushalte waren Mitte des Jahres Gigabitgeschwindigkeiten verfügbar“
    Zu welcher Uhrzeit?

    Gerade die Bundesnetzagentur sollte doch gerade Ahnung von den Problemen haben und nicht so etwas veröffentlichen…
    Scheinbar ist denen auch der Begriff „bis zu“ unbekannt.
    Traurig :'(

    • „Verfügbar“ heißt ja auch nicht zwingend, dass die Haushalte das auch entsprechend gebucht haben.

      • Unter den 62% sind extrem viele DOCSIS Anschlüsse und bei denen bedeutet „verfügbar“ meist: joar für paar Minuten mitten in der Nacht.

        • Ach das Gerücht DOCSIS ist immer böse und funktioniert nur nachts wenns kaum jemand nutzt.
          Keine Frage es gibt überlastete Knoten, aber das ist eben nicht die Mehrheit…

  2. 96% Flächenabdeckung ist wieder so eine typische geschönte Statistikangabe. Der Wert mag vielleicht für alle Netzbetreiber zusammen stimmen. In der Realität wird aber überwiegend nur ein Betreiber gebucht. Und dann sieht es mit der Flächenabdeckung ganz anders aus.

    • Ich bin ja schon froh, dass inzwischen auch manchmal die Flächenabdeckung in den Fokus rückt, und nicht nur die Abdeckung der Bevölkerung. Denn gerade dort, wo keine Menschen dauerhaft leben, ist eine funktionierende Netzabdeckung wichtig.

  3. Ich vermute die BNetzA hat bei den Netzbetreibern deren Ausbaustände abgefragt und daraus eine eigene Statistik gebastelt. Die Schlagkraft der BNetzA im Bereich Rufnummernmissbrauch scheint nicht sehr stark zu sein. Trotz Abschaltungsanordnungen und Untersagungsverfügungen nahm die Zahl der Beschwerden zu. Interessant wäre es zu erfahren, wieviel Steuergeld dafür aufgewendet wurde.

  4. Was rauchen die in der Bundesnetzagentur.
    Deutschland hat eins der schlechtesten Netze für das man aber Wucherpreise bezahlen muss.

  5. Gerhard Müller says:

    ich habe dieses Jahr mein Boot vom Mittelmeer zurück zur Nordsee geholt, genauer nach Hooksiel nördlich von Wilhelmshaven.
    In den Marinas von Tunesien, Malta, Italien, Griechenland und meist auch auf See hatte ich ausreichenden und kostenlosen Internet-Anschluß von mindestens 3-5 MegaBits und natürlich auch Mobilfunk. Hooksiel hat etwas über 2.000 Einwohner und im Sommer über 20.000 Urlauber, aber dort kann man Internet nur nachts für eine eMail nutzen, mehr nicht. Selbst beim Mobilfunk gibt es in Hooksiel weiße Flecken egal welcher Provider.
    Irgendwas stimmt hier in Deutschland nicht…

    • Hallo Herr Müller wir sind seit Jahren immer mal auf der Ecke im Urlaub auch in Horumersiel und Schillig wir sind viel mit dem Fahrrad auf dem Land unterwegs hatten mit Vodafone noch nie Empfangsprobleme immer bestes LTE früher 3G! Grüße nach Hooksiel!

  6. Ich bin scheinbar sehr oft in den 4% nicht LTE Abgedeckten Gebiet unterwegs, was ein Zufall 🙂
    In den 4% nicht Abdeckung sind auch wohl extra die Zugstrecken drin.
    Leider war ich auch noch nie in dem 53% 5G Gebiet.
    Ich bin wohl einfach ein unlucky man :/

    • Es steht ja nirgends, dass dein Anbieter 96% Abdeckung hat, sondern dass 96% 4G Abdeckung haben. Dabei zählen alle Anbieter zusammen.

      Das halte ich zwar für optimistisch, aber nicht komplett unrealistisch.

  7. Alter, 332 Seiten. Wie viel davon habt ihr gelesen?
    Da steht sogar was zu Blockchain drin.
    Nur noch 1,9 Mio die unter 10Mbit/s bekommen. Die Tendenz ist gut aber der Ausbau wird in solchen Bereichen immer schwieriger.

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