BRD: 700 Millionen fließen in die Forschung und Entwicklung von 6G-Netzen

Während hierzulande noch nicht einmal überall vollwertiges 5G verfügbar ist, wird am nächsten Mobilfunkstandard 6G natürlich bereits gewerkelt und geschraubt. Zumindest Vodafone startet nun auch mit „echtem, vollwertigen 5G“. In Sachen Digitalisierung und dem Ausbau neuer Technologien hat man sich hierzulande nicht sonderlich mit Ruhm bekleckert. Ob das bei 6G anders sein wird? Nun zumindest tätigt der Bund – so berichtet das Handelsblatt – bereits Investitionen in den nächsten Mobilfunkstandard, der 5G bereits 2030 ablösen soll. Und das mit rund hundertfachen Datenraten von 5G. 6G gilt als der Schlüssel für „Extended Reality“ und Zusammenarbeit auch aus der Ferne beispielsweise im Medizin-Sektor.

Neben Milliarden der EU stellt auch der Bund Gelder für die (notwendige) Forschung an 6G bereit. Bis 2025 will man hier rund 700 Millionen Euro investieren. Anders als bei 5G soll hierzu ein Netz zusammen mit der EU-Kommission entwickelt werden. Hier möchte man sich nicht in Abhängigkeiten wie beim 5G-Ausbau begeben. Die Kommission schießt hierbei rund 900 Millionen Euro zu. Auch die Mitgliedsstaaten selbst sind in der Verantwortung das Projekt entsprechend zu finanzieren, denn nötig sind wohl Investitionen in einer Größenordnung von insgesamt zehn Milliarden Euro. Unter der Führung von Nokia und der technischen Leitung von Ericsson haben sich da rund 25 Akteure, darunter auch Siemens und Intel, zum Projekt „Hexa-X“ zusammengetan. Die marktbeherrschende Rolle von Huawei beim 5G-Ausbau wurde immer wieder scharf kritisiert, da will man bei 6G wohl gewappnet sein.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: felix@caschys.blog

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22 Kommentare

  1. Die EU ballert die (unsere) Kohle raus. Damit die Mobilfunkanbieter Nutzen daraus ziehen und wieder nur Metropol-Regionen mit dem neuen Netz versorgen, weil nur dort Geld zu verdienen ist?! Einfach nur noch unglaublich, was in diesem Land abgeht. Aber schön die Krankenhäuser privatisiert belassen und die Pflegeberufler sollen gefälligst mit Ihrem Applaus die Miete Ihrer überteuerten Wohnung bezahlen!

    • Schön aus der Hüfte geschossen. Populism rules!

    • Populimus kannst du. Mehr leider nicht. Musst dich nicht wundern wenn dich keiner ernst nimmt, denn hier ist kein Stammtisch in Sicht. Aber der Zentralrat der Fliesentischbesitzer nickt dir wohlwollend zu.

  2. „6G gilt als der Schlüssel für „Extended Reality“ und Zusammenarbeit auch aus der Ferne beispielsweise im Medizin-Sektor.“
    EXAKT das gleiche hat man bei 5G auch behauptet. Ist zum totlachen, dass denen nicht einmal echte Gründe und Argumente einfallen.
    Genauso wie bei 5G genau die gleichen Argumente ausgebuddelt wurden, die man zuvor bei 4G gebracht hat. Nur hat man dort wenigstens fast 10 Jahre gewartet, bis man mit dem gleichen Blabla um die Ecke kam.

    Finde auch die erste Aussage im Artikel süß. „noch nicht mal flächendeckend 5G.“
    Es gibt hier nicht einmal flächendeckend 4G. 5G ist in Deutschland non-existent.

    • Das mit der Medizin Geschichte habe ich schon früher nicht verstanden. Über den Nutzen solcher Anwendungen schweige ich mal Stille, davon verstehe ich nichts. Aber wenn man irgendwelche kritischen medizinischen Dinge aus der Ferne machen möchte, dann würde ich doch davon ausgehen, dass man das über Kabel macht. Welchen Nutzen haben da immer neuerere Funknetze?

      Und davon mal abgesehen – welchen Abstand müssten bei 6G denn die Funkmasten zueinander haben? Schon bei 4G und 5G sind die doch immer mehr geschrumpft. Lohnt sich das noch?

      • Ragnar Kotzbrock says:

        Hab ich auch gerade gedacht!
        Irgendwann laufen wir Slalom um die Masten…

        • Die Bandbreite ist eher zweitrangig, der Hauptvorteil der neuen Standards ist die niedrigere Reaktionszeit.
          Was mich eher wundert.. ich lese öfters dass es kein echtes neues Netz mehr geben wird sondern immer nur noch Optimierungen des 5G Netzes. Na mal sehen, das Thema ist noch zu neu.

          • Zumindest da, wo Menschen leben, haben wir eine funktionierende Straßenbeleuchtung. Das sind noch viel kürzere Wellen als 5 oder 6 G. Und dennoch zumindest auch im Dörfchen flächendeckend da wo auch Wege und Häuser sind. Also Wenn man das konnte , kann man auch in dieser Bedeutung von „flächendeckend“ 5 oder 6 G. einfach die Bedenkenträger und Ökos aushebeln indem die Klagbefugnisse gegen der Allgemeinheit dienende Infrastruktureinrichtungen gekappt werden – in dieser, und nur dieser Hinsicht könnten wir echt ein wenig von China lernen. Den Rest ind der Fläche , also im „grünen Wald“ machen dann Satellitennetze im niedrigen Orbits. Klar da sind dann Latenzen nicht vermeidbar – aber spätestens an der nächsten Straße z. B. hätte man dann ja wieder Möglichkeiten zur 5 oder 6 G Versorgung denn da liegen ja auch leitungen … der notarztwagen hätte z. B. also schnelles netz für hochauflösende Übertragungen mit geringster Latenz z. B. ins nächste Krankenhaus um dort fundiert alles für die zeit nach der Erstversorgung vorzubereiten. Im Wald muß ich nicht gamen können da reicht auch mal Full HD , der Wald bietet eh viel schönere Aussichten . Mich wundert immer warum die Eltern- und Großelterngeneration es schaffte ein flächendeckendes Netz mit Wasser- Strom und Lichtversorgung , ein Festnetz bis in das „kleine Försterhaus“ und so aufzubauen. Vielleicht weil die menschen mehr an Aufbau statt an protest und Bedenken glaubten.. diesen Aufbaugeist bräuchte es wieder und nicht all die die nur schon im Vorwege kapputt machen, was allen nützen würde.

      • Im Rettungswagen macht Mobilfunk zum Beispiel Sinn.

  3. Ich befürworte zwar, das Europa auch mal technologisch was entwickeln soll, aber vielleicht sollte man erst mal 4G auf die Reihe bekommen.
    Die Netzkarten vom Bund zeigen nur Funklöcher an, wo keiner der 3 Anbieter was kann. (Wer hat 3 Mobilfunkkarten ? Ich habe zwangsweise schon 2 Stück. Welche praktische Aussage hat die Karte dann ?
    Warum werden die Frequenzen für Mrd. Versteigert, wenn eine Ausbauverpflichtung für die Fläche mit Strafen bei Nichteinhaltung selbst für die Anbieter optimaler wäre ?
    Warum wird in den Netzabdeckungskarten von einem Pegel von -116dBm ausgegangen ? Damit wird LTE Empfang nicht am was in einem Zelt.
    Vielleicht sollten die mal den Ausbau von 4G auf dem Land fördern, also richtig, nicht nur eine Behörde machen die das nicht aus die Rehe bekommt.

  4. 700 Millionen bis 2025, ein Schnäppchen, wenn man bedenkt was ein Flughafen so kostet. Hahaha.

  5. Hört sich toll. Aber was bleibt in D hängen? Welche Unternehmen profierten denn davon. Wir haben keinen Mobilfunkausrüster mehr in D. Siemens hat sich aus dem Bereich vor 15 Jahren verabschiedet. Profitieren davon die dt. Niederlassung von Huawei, Eric & Nokia. Die viel beschworene Technologieautonomie schaut für mich anders aus. Deutschland wird ja – wenn es nach den Ankündigungen geht – nach Corona ein neuer Technologieführer. Mobilfunk, Halbleiter, Pharma. Dumm nur, dass die Leute fehlen, das die Frauen trotz Aufforderung unserer Bundespräsidentgattin (Jura) mehr in die MINT-Fächer zugehen lieber Lehrerin werden oder Psychologie / Jura studieren. Und bei den Männer ist es halt doof, wenn man mit Dsykalkulie das Abi-zeugnis in der Tasche hat, aber leider nicht die Fähigkeit hat im Mint-Bereich zuarbeiten, weil die Naturgesetze keine Dyskalkulieausnahmen kennen. Entschuldigung für den pessimistischen Kommentaren, aber ich komme aus dem Hi-Tech-Wunderland Bayern und bekomme deutlich vorgeführt, den Unterschied zwischen Anspruch/Wunsch und Realität.

    • Mein erster Gedanke war der gleiche. Das Geld wird im Ausland verschwinden und Deutschland wird nichts von haben. Schon oft genug erlebt.

      • verstrahlter says:

        Das theoretisch genug Geld hierbleibt, wissen gerade Konzerne wie Siemens & Co. (meistens in irgendwelchen Konsortien) sicherzustellen. Die sacken das Geld nicht unbedingt für sinnvolle Beiträge zum Thema ein, sind aber sehr kreativ in der Vertragsgestaltung. Durch Umstände, die seltsamerweise jedesmal nur durch den Staat unvorhersehbar sind, holen die sich grundsätzlich Zahlungen fürs Nichtstun ?! Der eigentlich umgekehrte Normalfall der Konventionalstrafen tritt dabei eigentlich eher nicht ein.
        Es wird scheinbar auch nicht auf Qualifikation geprüft. Hauptsache die Kohle – für die nie jemand haften muss – wird fleissig unter „Freunden“verteilt.
        Außer es läuft diesmal ausnahmsweise mal anders; das hat aber wohl viel eher System, siehe Maut (LKW & PKW) + BER.

  6. Mit 5G sind bis zu 20GBit/s erreichbar. Was will man mit so viel Geschwindigkeit? Ist 5G nicht ausreichend für die nächsten 20Jahre?
    Lieber hätte man da Geld für was andere investieren können finde ich….

    • Nicht einmal im Festnetz ist man auf so eine Geschwindigkeit gekommen.

      • Hallo GS , 5G ist , wie Kabel immer noch Shared Medium- eine Mobilfunkzelle hat eine endliche Bandbreite und eine endliche zahl von Antennensektoren. Man wird hier für ernsthafte Anwendungen irgendwann über network-Slicing bzw. Dienste-Bevorzugung dafür sorgen müssen, daß z. B. für midizinische oder BOS (Behörden und organisationen mit Sicherheitsaufgaben) garantierte Bandbreiten und niedrige Latenzen zur ‚Verfügung stehen. netflix oder Gaming oder DaddelDödel-TV-gucken sind eben zweitrangig gegenüber Dingen , die der Sicherheit, Versorgung (Strom, Wasser etc.), Verkehrssteuerungen oder Gesundheitsfürsorge dienen. Da hört es dann berechtigterweise auf mit der netzneutralität. hier muß man Mut zur Bewertung haben, notwendiges muß immer vor Fakultativem gestellt werden. Diese einsicht täte in vielen Bereichen der Gesellschaft gut, z. B. Krankenhaus geht vor Disco-Club.smile.

    • Mich würde Mal interessieren wie hoch ist Bit Footprint. Es gibt ja den Co2Footprint. Wie viel CO2 erzeugt zb. Ein Deutscher? Wie sieht es im Internet aus. Was ist der tatsächliche bedarf?

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