Ausprobiert: Windows 10 IoT Core Insider Preview auf dem Raspberry Pi 2 – Teil 2
Nun, nachdem wir in Teil 1 alle Vorarbeiten erledigt und wir einen Raspberry Pi 2 mit vorinstallierten Windows 10 IoT Core in der Gegend rumstehen haben, wenden wir uns nun mal dem Management der kleinen Himbeere zu: Primär geht das wunderbar mit der PowerShell – kein buntes Point and Click-Interface oder ein ausführlicheres Webinterface, im Fokus steht die auf den ersten Blick schlichte, aber ungemein mächtige und tiefgreifende Erweiterung der – wie ich sie immer noch nenne – DOS-Shell.
Über das Windows Remote Management verbinden wir uns auf den Raspberry Pi 2 und müssen diesen erst einmal als „Trusted Host“ für unser System deklarieren – dies geschieht über die PowerShell, die Ihr als Administrator starten müsst, über den Befehl:
Set-Item WSMan:\localhost\Client\TrustedHosts -Value N
„N“ ist in diesem Falle der Platzhalter für die IP-Adresse, in vorliegenden Fall also die 192.168.15.40. Nach Eingabe des Befehls stoßen wir auf mindestens eine, im Erstinstallationsfalle definitiv auf eine Abfrage. Die erste fragt uns nun, ob wir den noch nicht gestarteten WinRM-Dienst starten wollen (was wir natürlich bejahen, denn sonst wird es nichts mit der Remoteverwaltung unserer Windows 10 IoT Core) und ob wir definitiv eine Änderung an der Trusted Hosts-Liste des Systems durchführen wollen – auch das nicken wir ab.
Erscheint anschließend eine Fehlermeldung, die auf eine fehlende Konfiguration des WinRM-Dienstes hinweist, können wir diese Konfiguration durch Eingabe von „winrm quickconfig“ und dem Bestätigen der beiden nachfolgenden Sicherheitsabfragen direkt erledigen und anschließend noch einmal versuchen, unseren Raspberry Pi 2 als Trusted Host zu definieren – nun sollte es dann auch klappen.
Nun können wir uns mit Hilfe des Befehls
Enter-PsSession -ComputerName N -Credential N\Administrator
auf dem Gerät anmelden und ersetzen auch hier wieder „N“ mit der IP-Adresse unseres Pi’s – nach 30 Sekunden Wartezeit, in der wir uns fragen, ob soweit alles sauber funktioniert, erscheint dann schlussendlich doch das Konsolenprompt des Zielsystems, das uns durch die IP des Gerätes in den eckigen Klammern verrät: Verbindung ist erfolgt. Kommt es übrigens zu einer PowerShell-Fehlermeldung, die uns mit einer „Stack Overflow Exception“ ärgert, sind wir einem bekannten PowerShell-Fehler aufgesessen, den wir durch Eingabe von
„remove-module psreadline –force“
in Zukunft unterbinden können.
Was wir jetzt an dieser Stelle tun wollen? Das Ändern des Administratorkennwortes oder das Setzen des Pi-Namens wären beispielsweise zwei Dinge, an die man gegebenenfalls zuerst denken sollte. Der Befehl
„net user Administrator [Neues Kennwort]“
gefolgt von der einmaligen Eingabe von
„schtasks /Delete /TN Microsoft\Windows\IoT\Startup /F“
rundet Punkt 1 der Agenda ab und verschafft uns ein Kennwort, welches ein wenig individueller ist als das bisherige von der Stange. Den Hostnamen ändern wir nun noch durch Eingabe von „setcomputername [Neuer Name]“ und starten dann – fast obligatorisch – den Raspberry Pi 2 durch den Befehl „shutdown /r /t 0“ einmal neu, damit der neue Rechnername greift – fertig.
Wie bekommen wir nun eine erste App auf das Gerät gebannt? Zunächst einmal besorgen wir uns einmal den aktuellen Release Candidate von Visual Studio 2015 (lauffähig ab Windows 7 Servicepack 1), installieren das Ganze und nach dem obligatorischen Wartekaffee geht es dann daran, das Visual Studio zum ersten Mal zu öffnen, um eine leicht abgewandelte Version von „Hallo Welt“ in C# zu schreiben und anschließend auf den Raspberry Pi 2 zu beamen.
Navigiert nach der abgeschlossenen Installation des Visual Studio 2015 RC auf „Datei“ -> „Neu“ -> „Projekt“ und dann in den Pfad „Vorlagen -> Windows -> Windows Universal“, um dort das Template „Blank App (Windows Universal) auszuwählen. Erscheint dieses dort nicht und nur die Aufforderung, die Visual Studio Tools für Universal Apps herunterzuladen, kann (und sollte!) das an dieser Stelle gemacht werden.
Nach erfolgter Installation und Neustart des Visual Studio können wir dann das gewünschte Template samt Dateinamen- und Speicherort auswählen und einen Schritt weitergehen. Sofern das nun unser erstes Entwicklerprojekt unter der Windows 10 Insider Preview ist, werden wir nun darüber informiert, dass Visual Studio nicht im Developer-Modus ist und freundlich darüber aufgeklärt, wie dieser denn zu aktivieren ist:
Gesagt – getan. Wer die Option im Visual Studio nicht finden kann (so erging es mir), darf auch den Weg über gpedit.msc, PowerShell oder die Windows-Registrierung gehen – in meinem Fall habe ich mich für Ersteres entschieden und nach dem Aktivieren der beiden Richtlinien kann man diese dann durch einen Neustart oder aber der Eingabe von „gpupdate /force“ als Administrator auch aktivieren, um anschliessend unser angefangenes Projekt „Hallo, Caschy!“ weiter zu bearbeiten:
Im Projektmappenexplorer auf der rechten Seite suchen wir nun das Element „MainPage.xaml“ und heben es hervor – unten im Editor geben wir dann zwischen den -Tags die folgenden Befehle ein, wobei ihr den Textinhalt natürlich sinnwahrend ändern dürft 🙂 :
Nachdem wir jetzt nun einen Text und einen Button generiert haben, würde es Sinn ergeben, das Ganze auch mit einer Aktion dahinter zu versehen – ein Doppelklick auf den Button generiert dann eine Klick-Aktion und eine Klick-Methode in der Datei “MainPage.xaml.cs“, die wir an geeigneter Stelle durch unseren Code erweitern und so erreichen, dass nach einem Klick auf dem Button ein entsprechend definierter Text angezeigt wird:
Soweit sieht nun alles prima aus – durch den Druck auf F5 sollte das Ganze dann innerhalb Visual Studio seinen Testlauf durchführen und uns den simplen Output auf dem Bildschirm präsentieren:
Nun zurück zum eigentlichen Thema dieses Artikels – die App sieht zwar nicht toll aus, funktioniert auf unserer x86-Plattform aber wenigstens. Nun gilt es, diese auf den in Teil 1 mit Windows 10 IoT-versehenen Raspberry Pi 2 zu bringen. Wählt oben also neben „Debug“ die „ARM-Architektur“ aus und unter „Device“ dann „Remote Machine“ – hier tragt Ihr dann den DNS-Namen oder die IP des Pi’s ein und deaktiviert den Authentifizierungsmodus:
Ist dies soweit eingestellt, schickt die Taste F5 das Programm durch den Debugger und gibt das Ergebnis nicht lokal, sondern auf unserem Raspberry Pi 2 aus. Kommt indes eine Fehlermeldung, dass der Visual Studio 2015 Remote Debugger (MSVSMON.EXE) nicht erreichbar ist, müssen wir uns wie in Teil 1 gelernt via PowerShell auf den Pi einloggen und den Remote Debugger durch den Befehl
„schtasks /run /tn StartMsvsmon“
aktivieren, dann klappt es auch mit dem Output auf dem Zielsystem:
Nach dem Stoppen des Debuggings und der Feststellung, dass unsere Blog-Abwandlung von „Hallo, Welt“ anscheinend funktioniert, können wir das Ganze nun dauerhaft auf den Raspberry Pi 2 bannen – wir setzen oben die Option „Debug“ auf „Release“, die Architektur wieder auf „ARM“ und geben erneut die Daten unseres Zielsystems an.
Anschließend wählen wir oben in der Menüleiste unter dem Punkt „Erstellen“ den Punkt „HalloCaschy bereitstellen“ und warten ob der Dinge, die da kommen – hat alles geklappt, sollte die folgende Meldung
aussagen, dass wir erfolgreich unsere erste Windows Universal App auf den Raspberry Pi 2 mit Windows 10 IoT Core verteilt haben – Eigenlob stinkt zwar, an dieser Stelle darf aber ein aufmunternder Schulterklopfer herhalten, um den aufstrebenden Developer für Folgeprojekte zu motivieren.
Das Ganze ist an dieser Stelle natürlich nur eine bessere Spielerei – aber eine Spielerei, die zeigt, was man mit den kommenden Entwicklungstools und den aktuellen Plattformen denn für Möglichkeiten hat. Wir haben an dieser Stelle auch nur vage an der Oberfläche der Möglichkeiten gekratzt, die Microsofts IoT-Implementierungen auf Entwicklerboards wie dem Raspberry Pi 2 oder anderen bietet – von Anbindung externer Komponenten, Robotersteuerung oder dem Basteln einer Wetterstation können wir an dieser Stelle nur träumen, aber Lösungen dafür existieren bereits und sind auf den Projektseiten auch schon dokumentiert.
Man darf also gespannt sein, wie sich das Internet der Dinge auch im Rahmen der kommenden Windows 10-Veröffentlichung denn so entwickelt und wer weiß – vielleicht gibt es doch eine Lösung, das in vielen Geldautomaten noch genutzte Windows XP abzulösen 😉 ?
Weitere Quellen:
> https://dev.windows.com/en-US/iot
> http://ms-iot.github.io/content/en-US/win10/samples/HelloWorld.htm
Etwas off-topic: Wie ist ist das eigentlich mit Windows RT? Es wurde anfangs versprochen, dass es einige Win10 Funktion spendiert bekommen soll? Gibt es da eigentlich Neuigkeiten zu? In aktuellen News wird das mit keinem Wort mehr erwähnt..
Ich les schon vermehrt andere blogs , weil das mir hier zu Windows lastig ist.
Sehr gutes Tutorial! Ich hab mich schon gefragt was ich denn bisher mit Win 10 IoT anfangen kann. Werde ich die nächsten Tage gleich mal ausprobieren. Sind die verfügbaren XAML Komponenten für die IoT Version beschränkt? Oder kann ich alle Standard Komponenten die es bisher für Apps gab verwenden?
@Tim – ich würde da nicht zu viel erwarten. Seit dem Abgesang des Surface 2 und damit auch RT kam noch die Info, dass einige Komponenten zwar für Windows 10 angepaßt werden sollten (es findet kein Komplettupdate mehr statt), aber das war es dann auch schon. Ich würde da nicht zu viel erwarten…
Als Microsoft vollmundig erklärte, Windows 10 auf den Raspberry-Pi zu bringen, dachte ich nicht, daß es dermaßen kompliziert sein wird. Jede Linux Distribution lässt sich inzwischen wesentlich leichter auf nem Raspberry-Pi installieren.
@Patrick – der erste Teil ist auch wie bei Raspbian etc. schnell erledigt, nur hat man dort ein fertiges System, was auch am Pi direkt zu verwalten ist.l Der Unterschied ist in der Tat immens – ob das so besser ist oder nicht, wird sich langfristig zeigen, bequemer aber auf keinen Fall 😉 !
@DanielF – Vielen Dank! Aktuell sind mir keine Einschränkungen bezüglich XAML bekannt, aber das muß ja nichts heissen 😉 !
vielen Dank für diesen informativen Beitrag 🙂
Rasbian auf installieren und dann brauch ich keine Gigabytes große Entwicklungsumgebung auf einem externen Rechner. Per ssh am Pi einloggen und dort direkt mit gcc compillieren oder IOT per Perl-Scripts verwirklichen:
http://www.homofaciens.de/technics-computer-internet-of-things_ge_navion.htm
Linux ist auf IOT-Devices in meinen Augen nach wie vor die bessere Wahl, weil deutlich mehr optionen vorhanden sind.
@No – Das hat auch niemand bestritten, wir fanden es dennoch mal Interessant, speziell im Rahmen von Windows 10 & dem Drumherum mal den Weg zu skizzieren, den Microsoft sich so vorgestellt hat 🙂 ! Es sind halt zwei grundsätzlich unterschiedliche Ansätze, die da aufeinanderprallen – und je nach Anforderung paßt es bei dem einen so, bei dem anderen dann so! Diese Vielfältigkeit sollten wir genießen 😉 !
Entwickeln aus dem Ding, schön und gut. Aber woher bekomme ich fertige Apps?
Ich brauche nur wenige: Plex, SMB, webserver und ein Newsreader.
Der riesige Vorteil von W10 auf dem Raspi ist bereits jetzt, das es eine grafische Anlaufstelle gibt und man von da alles verwalten kann.
Raspian? Am Arsch… für jede Kleinigkeit muss ich mir ein Tutorial suchen und hoffen, das es noch aktuell ist und in den Repos auch noch vorhanden. Beim ersten Versuch etwas zu „installieren“ (meistens muss compiliert werden) gits eine Fehlermeldung. Also googlen und erfharen, das xy fehlt und installiert/compiliert werden muss. Warum steht das nicht in dem Tutorial vorher das man yz noch braucht?
Als nächstes muss Textdateien erstellen und kryptische Zeichen einfügen, Port eintragen, Verzeichnis hinschreiben. Das Gleiche noch bei drei anderen Dateien, wo man sich den Pfad aber erst ergooglen muss…
Um das Geraffel dann zu nutzen braucht es eine IP (logisch) und einen Port. Habe ich also 20 Programme installiert, muss ich mir also auch 20 4 bis 6 Stellige Ports merken.
Ich habe mir dazu eine eine kleine HP auf dem Raspi gebaut und von da alles aufzurufen, auch von außerhalb. Aber der Aufwand ist unglaublich groß, bis das System dann steht.
Also warum gibt es nach 30 Jahren Linux keinen „Store“, warum muss ich wegen jedem Scheiß die Suchmaschine meiner Wahl benutzen, warum kann ich nicht die gleiche Software von Linux Arch bei Linux Gentoo oder Linux Red-Hat benutzen? Warum können die Ökos, Alternativen und extrem aus der Reihetanzer nicht einigen auf irgend etwas?
Warum wird man in den Linuxforen als Anfänger beschimpft und gleichzeitig beschweren sich die Idioten das es nicht mehr Linuxnutzer gibt?
Warum muss man bei dem System überhaupt etwas in der Konsole machen?
Warum gibt es keinen Gerätemanager (Windows) oder System-Profiler (MacOS) wo man bequem Treiber NACHINSTALLIEREN kann und eben nicht im fertig compilierten Kernel sein müssen (die allermeisten), wo das Linux doch sooo offen, benutzerfreundlich und anpassungsfähig sein soll.
Warum verdammte Scheiße gibt es keine Installer? Oder Deinstaller? Keine Zentrale Verwaltung von Software oder Hardware?
Warum zum Geier kann ich auf meinem Taschencomputer (Smartphone) kein Betriebssystem INSTALLIEREN (ein Installer wählt Software und Treiber passend automatisch zur Hardware und legt diese automatisch in passende Verzeichnisse), sondern bin auf ein fertiges Image vom Hersteller angewiesen??
Warum gibt es kein „Grundandroid“ (core OS) mit Nottreibern und man INSTALLIERT die fertigen Treiber einfach nach?
Warum kann ich bei Windows Treiber von W7 auf W10 benutzen oder bei Android und Linux muss bei einer Änderung 4 Stellen hinter dem Versionskomma der Treiber neu geschrieben oder im besten Falle angepasst werden?
Selbst zu DOS Zeiten gab quasi immer eine „install.bat“ oder „setup.exe“ oder das Programm war direkt von Diskette lauffähig. Und das ist über 25 Jahre her.
Seit dem verfolge ich Betriebssysteme und Computertechnik aller Art. Ahbe vieles kommen und gehen sehen.
Das sind alles Fragen, die ich mir immer wieder Stelle. Manche kommen auf mich zu und fragen was mit dem Linux ist, was man mal gehört hat und so gut sein soll…
Ups, ich schweife ab.
Und warum habe ich dann Raspis und nutze mehr oder weniger regelmäßig Linux?
WEIL ICH ES KANN (scherz :D) und weil mich das interessiert. Letzten Endes bin ich aber Anwender, auch wenn ich sehr gerne bastel und ich in jedem Fall zur Lösung komme, möchte ich das es eher über kurz (und nicht lang) einfach funktioniert und ich keine 3 Nächte Code in irgend eine Konsole hacken möchte!!
@Dieter
Oje, so viel Unsinn in einem Post, das tut weh.
Du scheinst ein „Einsteiger“ zu sein, der sich bisher noch nicht tiefer mit Technik befasst. Daher möchte ich dir ein paar Begriffe zuwerfen, mit Google-Recherche kannst du dich dann tiefer einlesen:
– Es gibt das Konzept eines „Stores“ unter Linux schon lange: Paketquellen (unter Raspian heißt das entsprechende Programm „apt-get“)
– Installer/Deinstaller sind in dem Konzept der Paketquellen mitinbegriffen (Raspbian: „apt-get install …“ und „apt-get remove …“
– Eine grafische Oberfläche hat auch Raspbian: LXDE; mit startx kannst du die nach dem Start starten
– Portnummern sind nicht 6-stellig sondern maximal fünfstellig (1-65535)
– ubuntuusers ist eine super Anlaufstelle für Probleme rund um Linux & Ubuntu im speziellen. Die Leute da sind sehr nett und helfen einem gerne. Sie pauschal als „Idioten“ zu titulieren zeugt von fehlender Reife…
@ Dieter
Beste Linux Rand den ich seit langem gelesen hab. Bringt es exakt auf den Punkt warum Linux schon seit Jahren „aber dieses Jahr wirklich“ vor dem Durchbruch steht. Fehlende Anwenderfreundlichkeit, nicht auf produktive Umgebungen ausgerichtet und relativ hoher Einarbeitungsaufwand.
@ Horst
Genau Deine großkozige Art ist es, die Anfänger ganz schnell aus dem Linuxland vertreibt. Woraus sich der doch recht durchschaubare rhetorische Versuch begründet, dass Dieter ein Anfänger wäre, lasse ich mal offen. Deine zur Schau getragene paternalistische Einfältigkeit kannst Du schlicht einfach steckenlassen. Jeder der halbwegs mitdenkt, erkennt am Text von Dieter das er weiß wovon er schreibt. Als Dauerrevoluzzer in der antikapitalistischen Filterblase will man sich natürlich nichts von seinem eingebildeten elitären Gehabe nehmen lassen. Da kann man dann schon mal korintenkackermäßig auf der Anzahl der Portstellen rumreiten, als ob Du im Grunde nicht begriffen hättest worauf er hinaus wollte. Aber kann auch sein das Du schlicht nicht mit der deutschen Sprache umgehen kannst und eine pointierte Ausdrucksweise schlicht über Deinem Textverständnisniveau liegt. Wenn Du aber möchtest, kann ich Dir aber gern ein paar Begriffe für Google zuwerfen, auf das Du dich einarbeiten kannst und dann Deine herablassende Natur wenigstens eine intellektuelle Basis fürs herumprollen hat.
Deine rhetorischen Kaspereien ändern aber nicht den Fakt, dass wenn es Usability betrifft, Linux eine einzige Qual ist. All der unsinnige Aufwand um Dinge einzubinden, kompilieren hier und hacken da und noch einmal drei Stunden Recherche, die auf anderen Systemen schicht mit zwei Klicks erledigt sind. Was Leute wie Du nicht begreifen wollen ist der Fakt, dass Computer für die meisten Menschen schlicht Arbeitsgeräte sind und nicht Hobbys, an denen sie sich alá Rätselknacker austoben wollen. Das mag ja in Ordnung sein für einen Schüler oder Studenten der kein Leben hat, wenn ich aber eine Firma am Laufen habe, hab ich keine Zeit für so Shyce.
Soso, Unsinn also. Stimmt, ports sind maximal 5-Stellig.
Und richtig, der Linuxer verweist im zweiten Absatz sofort auf Google und haut dann zwei brocken hin.
Einsteiger mit Linux war ich bei SUSE 4.4.1 im Jahre 1997. Als ich beim „installieren“ des Systems für jedes /Verzeichnis eine Partition in passender Größe anlegen musste und mir aus X Filesystemen eins Auswürfeln konnte, welches dann noch passend zum Partitionszweck sein musste.
Und richtig, damals gab es noch kein Google, musste man sich entweder (richtig) teure Bücher kaufen oder irgendwo leihen.
Angefangen habe ich mit einem guten alten VC20 und 10″ schwarz/weiß (also ohne Farbe) Fernseher, also erzähle mir nichts von Anfänger!
Ich habe aus der Sicht eines Anwenders geschrieben und wie ich es gerne hätte und andere Systeme seit x Jahren zeigen.
Apt-get? Muss ich trotzdem googlen welchen Befehl ich für welches Programm eingeben muss, wenig sinnvoll also.
Beispiel Apache Webserver: 1. apt-get apache2, ok kann man noch nachvollziehen. 2. apt-get install php5 libapache2-mod-php5
WTF? ein ordentlicher Installer würde mich einfach fragen ob ich sql, php oder sonstwas will „php5 libapache2-mod-php5“ kann man sich beim besten willen nicht aus dem nichts ins apt-get eingeben.
Und das ist noch ein extrem einfaches Beispiel, meistens haben die Programmnamen null Bezug zum Zweck der Software.
Oft sind im Repository auch nur alte Versionen zu finden und ich muss, richtig, wieder googlen und eine neue Quelle hinzufügen, wieder apt-get Befehl googlen und wieder installieren. Und nicht apt-get update && apt-get upgrade zu vergessen, nebenbei auch mal dist-update und apt-get apache2 update. Weil Linux so geil ist, geht da nix automatisch.
Oh wait, als cooler Linuxer schreibe ich mir natürlich ein scrip…
Gut das du LXDE erwähnst, wie starte ich das nochmal aus einem Terminal oder wie kann ich da Software verwalten oder Starten die ich mit apt-get gezogen habe? Wie verwalte ich da meine Treiber und Hardware?
Auch gut das du Ubuntu erwähnst, welches quasi nix mehr mit dem „richtigen“ Linux zu tun hat.
Ist wie wenn du einem Unixer sagst, ers solle einfach MacOS benutzen, ist ja das Gleiche…
Und nein auch Linux und Unix ist nicht das Gleiche. Linux ist ein Clone (man könnte auch Chinakopie) von Unix also wie ein Galaxy S (i9000) und ein iPhone 3gs. Zwar irgendwie ähnlich aber im Grunde doch verschieden…
Was ich sagen will, Linux ist ja nicht schlecht und ich gebe dem schon aus beruflichen Gründen immer wieder eine Chance aber eben an der Benutzerfreundlichkeit hat sich die letzten 15 Jahre nicht getan und wird sich leider auch die nächsten 15 nichts tun.
Weil das ein ehlender Streithaufen ist, der fast nur aus Hobbyprogrammierern besteht und eine Programmversion meistens nie höher als 0.0.0.2.3.1c beta3 kommt.
Logisch, mit open source (frei zugänglich und für allle frei benutzbar und veränderbar) kann man nun mal kein Geld verdienen. Nur mit dem Service drumherum.
„Aber kann auch sein das Du schlicht nicht mit der deutschen Sprache umgehen kannst“, Nämlich ungefähr so: „ein paar Begriffe für Google zuwerfen, auf das Du dich einarbeiten kannst“. Wer den Fehler findet, kann ihn behalten, außer Roelf, der muss erstmal zeigen, dass er selber mit der deutschen Sprache umgehen kann. 🙂
@Dieter
Nett einmal diese Sicht zu lesen. Ich komme ursprünglich aus der Linux-Welt, bzw. bin von DOS über OS/2 zu Linux, und musste immer mal wieder Windows nutzen.
Ich frage mich das gleiche in der Windows-Welt immer.
Warum zum Geier gibt es keine zentrale Anlaufstelle für Treiber? Warum muss ich immer irgendwelche ZIPs (die man immerhin seit geraumer Zeit mit Boardmittel entpacken kann) herunter laden und manuell installieren?
Warum gibt es keine zentralen Paketquellen? Immer auf irgendwelchen Homepages irgend eine Kram zusammen kopieren und bei jeder Installation irgendwelche Ask-Toolbars und schlimmeres deselektieren, damit kein Müll auf den Rechner kommt?
Warum gibt es keine vernünftige Skript-Sprache? Diese sperrige Kommandozeile ist kaum mächtiger als unter DOS 3.1 damals, damit soll man ernsthaft arbeiten, im Jahr 2015? Gut, die Powershell gibt es seit Windows XP SP X, ein guter Versuch in die richtige Richtung, aber anwendungsfreundliche ist die auch nicht.
Und Foren: egal welches Problem man hat, man soll erstmal seinen Virenscanner deaktivieren, Treiber deinstallieren, neue installieren, Aufstände machen, und bekommt vollkommen schwachsinnige Hinweise. Die Community von Linux mag etwas elitär scheinen, dafür hilft sie gefühlt doppelt so schnell und vier mal so kompetent.
Und diese Bevormundung: nein USB-Stick nur in NTFS formatieren, FAT 32 darfst du nicht. Und wenn du googlest wird dir allen ernstes eine Live-CD mit Linux vorgeschlagen. Partitionieren? Nein, geht nicht mit dem Geräte-Manager bzw. der Datenträger-Verwaltung, die kann nur Partitionen anlegen. Dafür nimmst du dann diskpart. Das ist zwar immerhin schon mal ein Kommandozeilen-Tool, aber wie willst du das ohne Google nutzen? Warum dann nicht gleich Linux?
Und egal was man im Server-Bereich installieren will, es funktioniert erstmal nicht wie man es erwartet, gewohnt ist.
Und diese unsinnigen Laufwerksbuchtaben, die Windows für jeden Scheiß braucht. Jede Partition will es erstmal mit einem Buchstaben versehen, jede Speicherkarte, optische Datenträger. Warum? Mus sich mir immer merken, ob DVD jetzt e: oder f: war? Warum nicht einfach mit Namen mounten? Und selbst die Kartenleser, die gerade gar keine Karte drin haben, haben ein Laufwerksbuchstaben. Also erstmal alle 24 Buchstaben (gut, a:, b: und c: kann man sich sparen…) durchprobieren, bis man die Fotos der Digicam hat. Immerhin kann man unter Windows Laufwerke auch als Verzeichnis einhängen… aber dafür muss man erst wieder eine Rolle rückwärts machen.
Ich könnte endlos so weiter erzählen, der Bluescreen unter Windows 8, der statt einer Fehlermeldung noch einen traurigen Smiley übrig hat. Google mal nach 🙁 . Oder wenden Sie sich an ihren Administrator. Verdammte Kacke: ich bin der Administrator!
Ich habe mich mit Windows arrangiert. Wenn ich zocken will, ist es auch das System der Wahl, wenn es denn mal eingerichtet ist und funktioniert.
Für den Raspberry oder für Server-Anwendungen wird Linux für mich das System der Wahl sein. Und für Desktops, wenn man auf die MS-Produkte nicht angewiesen ist, bleibt es für mich Geschmackssache, mit welchen Idiotien man sich herumschlagen möchte.
> zentrale Anlaufstelle für Treiber?
In der Praxis kaum ein Problem, da Windows für 97,23% aller Fälle eine Treiber mitliefert. Um irgendwelche Sonderfunktionen beim Drucker zu nutzen, braucht immer noch mal einen speziellen Treiber, aber mal ehrlich diese Treiber gibt es dann für Linux eh meist nicht.
> Warum gibt es keine zentralen Paketquellen?
Gibt es doch jetzt. Mit WinRT gibt es exakt das. Zentraler Store und Paketverwaltung.
> Warum gibt es keine vernünftige Skript-Sprache?
Powershell ist doch genau das. Und wenn man ideologiefrei ran geht, ist Powershell auch mindestens so gut und „benutzerfreundlich“ (reine Benutzer nutzen das eh nicht) wie die Shell unter Linux.
> nein USB-Stick nur in NTFS formatieren, FAT 32 darfst du nicht.
Natürlich kannst du das. Warum auch nicht? Will man die Vorteile eines modernes Dateisystems nutzen, dann nimmt man NTFS, dass mit jedem Windows kompatibel ist. Wo ist dein Problem dabei?
> Partitionieren?
Natürlich geht das auch unter Windows. Auch dort kannst du unter der Dateiträgerverwaltung Partitionen verändern. Jedenfalls mit einem aktuellen Windows. Es gibt zwar einige Einschränkungen, aber wenn es unter der Dateiträgerverwaltung nicht geht, solltest du es auch nicht mit gparted verbasteln. 😉
> Und diese unsinnigen Laufwerksbuchtaben,
Windows kann alles in beliebige Verzeichnisse mounten, wie auch Linux und Co. auch, Die Buchstaben sind aus Kompatibilitätsgründen vorhanden und weil die User sich daran gewöhnt haben.
> aber dafür muss man erst wieder eine Rolle rückwärts machen.
Äh, nein. Das ist sicherlich nicht schwieriger als unter Linux. Wenn man natürlich Linux gut kennt und Windows nicht, dann mag sich das so anfühlen.
> der Bluescreen unter Windows 8, der statt einer Fehlermeldung
> noch einen traurigen Smiley übrig hat.
Du kannst die Fehlercodes ja aktivieren, wenn du das brauchst. Der normale User kann da eh nichts mit anfangen. (BTW: Ich habe unter Windows 8.1 noch nie einen Bluescreen gesehen. Musste eben erstmal googlen, wie der traurige Smiley aussieht. 😉
Du kennst halt Linux gut und Windows nicht so, aber deswegen ist es sicherlich nicht komplizierter. Linux hat mindestens genausoviele Baustellen und Seltsamkeiten.
Viele der zentralen Kritikpunkte (z. B. die Paketverwaltung) hat MS ja inzwischen angegangen. Die meisten Windowsbasher sind gefühlt noch auf dem Stand von windows XP Service Pack 1 hängengeblieben. (Du nicht unbedingt, da du dich ja auch explizit auf 8.1 beziehst.)
@Peter Pan
Ich bashe Windows ja gar nicht, ich nutze es. Ja, ich nutze es auch, weil ich es muss, aber ich empfinde auch viele Vorteile:
– Die Oberfläche von Windows 7 empfinde ich beispielsweise in 90% der Anwendungsfälle einfacher, als alles, was ich unter Linux kenne.
– Die Software-Auswahl ist größer. Fast alle nennenswerten Tools aus dem Linux-Bereich gibt es unter Windows, anders herum sieht es oft trübe aus.
– Natürlich ist die Hardware-Abdeckung wesentlich besser. Kaufe ich Hardware immer, damit sie unter Linux auch läuft, hatte ich unter Windows (mit sehr wenigen Ausnahmen) eigentlich nie Probleme. Bis zum Update auf die nächste Version: Unter Linux ist es mir exakt kein Mal passiert, dass Hardware, die ich einmal zum Laufen bekommen hatte, unter der folgenden Version nicht mehr lief. Unter Windows passierte mir das schon oft: Gar ein ganzes Mainboard inklusive Chipsatz und SATA-Kontroller war unter Windows 7 nicht zum Laufen zu bekommen (nur in irgend einem Modus für IDE-Kompatibilität, was einer Handbremse gleich kam), Scanner, Drucker, alles schon gehabt. Der Hersteller hat keine Lust mehr auf die Wartung, und Windows hat keinen funktionierenden Treiber eingebaut.
Aber, wenn ich nicht gerade spiele, C# entwickeln muss, Office brauche, dann bin ich mit Linux meist schneller am Ziel, und noch einmal: Es geht ja auch um den Raspberry: Und da ziehe ich Linux immer vor, ebenso wie in einer Server-Umgebung.
Verrate mir doch bitte, wie ich unter Windows (7 oder 8.1) nen USB-Stick mit 128 GB in einer Partition mit FAT32 formatiere. Das interessiert mich wirklich. Ich bekam es weder mit der Kommandozeile (format und Diskpart) hin, die GUI hat mir das Dateisystem erst gar nicht zur Auswahl gestellt. Mit Linux kein Problem. Ach ja, und der Anwendungsfall ist mein Festplatten-Receiver, der zwar theoretisch auch auf NTFS aufnehmen kann (was mir natürlich viel lieber wäre), in der Praxis die Aufnahmen aber gelegentlich bei NTFS-partitionierten Sticks abbricht, was unter FAT32 nie passiert. Das ist natürlich nicht der Fehler von Windows, sonder meins Geräts, aber wenn ich FAT32 will, will ich das auswählen können, und nicht bevormundet werden, weil MS NTFS für sinnvoller hält! Diese ewige Bevormundung geht mir auf den Sack!
@saujung
http://www.grundlagen-computer.de/wp-content/uploads/2012/10/usb-stick-formatieren.jpg
@Sibu
Ja, mach das mal mit einer Partition von 32 GB, und Windows > Vista. Dann geht weder FAT noch FAT32…