Audio-Technica ATH-CKS50TW im Test: Der Klang ist besser als der Name

Audio-Technica hat mit den ATH-CKS50TW TWS-Kopfhörer im Angebot, die ich mir für einen Test einmal angehört habe. Der Name dieses Modells bleibt wohl eher nicht im Gedächtnis, da sollte sich die Marketing-Abteilung vielleicht beim nächsten Mal länger hinsetzen. Dafür haben die Ingenieure ihre Hausaufgaben gemacht, denn der Klang der Earbuds weiß zu gefallen, so viel kann ich direkt verraten.

Zeitgemäß bieten die ATH-CKS50TW als komplett kabellose Kopfhörer auch aktive Geräuschunterdrückung (ANC) und warten nicht nur mit den Bluetooth-Codecs SBC und AAC, sondern auch mit Qualcomm aptX Adaptive auf. Die Größe der Treiber bewegt sich mit 9 mm im gehobenen Bereich.

Technische Daten der Audio-Technica ATH-CKS50TW

  • TWS-Kopfhörer mit ANC
  • Spritzwassergeschützt nach IPX4
  • Treiberabmessung: 9 mm
  • Frequenzbereich: 5 – 20.000 Hz
  • Empfindlichkeit: 110 dB/mW
  • Impedanz: 20 Ohm
  • Bluetooth-Version: 5.2
  • Codecs: SBC, AAC, Qualcomm aptX (Adaptive)
  • Gewicht: Kopfhörer ca. 8 / Ladebox ca. 60 g
  • Ladedauer: ca. 3 Stunden
  • Akkulaufzeit: ca. 20 Stunden
  • Mikrofon-Typ: MEMS
  • Mikrofon-Empfindlichkeit: -38 dB (1 V/Pa, bei 1 kHz)
  • Mikrofon-Frequenzbereich: 100 – 8.000 Hz
  • Mikrofon-Richtcharakteristik: Omnidirektional
  • Lieferumfang: Earbuds, Ladecase, USB-Kabel, Ohraufsätze in vier Größen, Anleitung
  • Besonderheiten: Unterstützung für 360° Reality Audio und Hi-Res Audio mit 24-bit, Google Fast Pair, Multipoint, Hearthrough
  • Preis: ca. 160 Euro
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  • Der Hochleistungsakku bietet ca. 20 Stunden unterbrechungsfreie Wiedergabe mit nur einer Ladung. Zusammen...

Speziell die Laufzeit von 20 Stunden bei einem In-Ear-Modell liest sich durchaus beeindruckend. Dass aptX Adaptive an Bord ist, dürfte sicherlich ebenfalls einigen Lesern gut passen.

Ausstattung und Verarbeitung der Audio-Technica ATH-CKS50TW

Audio-Technica bewirbt die ATH-CKS50TW auch mit einem Low-Latency-Modus, den ihr über die Begleit-App Audio-Technica Connect aktivieren könnt. Dieser Modus ist speziell für Spiele und Videos gedacht, damit etwa die Lippensynchronität gegeben ist. Blöd: Dieser Modus funktioniert nur mit SBC und erfordert eine Neukopplung. Kurz zur App: Die Anwendung könnte etwas klarer gegliedert sein, erlaubt dafür aber recht feingliedrige Abstimmungen. Beispielsweise könnt ihr nicht nur den Klang über einen Equalizer optimieren, die Lautstärke für linkes und rechtes Ohr separat anpassen, sondern sogar den verwendeten Audio-Codec manuell ändern.

Dass die ATH-CKS50TW eine weit überdurchschnittliche Akkulaufzeit mitbringen, verwundert nicht, wenn man sich die Earbuds genauer ansieht. Die sind schon sehr wuchtig und ragen daher auch nach heutigen Maßstäben eher auffällig aus dem Ohr heraus. In meinem Fall sorgten die recht großen und mit 8 g auch etwas schwereren Earbuds aber auch für einen stabilen Sitz. Gestört haben mich persönlich Maße und Gewicht somit nicht.

Die Earbuds unterstützen im Übrigen Google Fast Pair. Direkt bei der ersten Kopplung wird euch daher angeboten, die Kopfhörer mit eurem Google-Konto zu verknüpfen, um sie schneller mit anderen Android-Devices zu verbinden. Multipoint-Verbindungen sind genauso möglich, wie das Verwenden nur eines Ohrhörers im Mono-Betrieb. Audio-Technica erlaubt es im Übrigen, die Earbuds über Buttons an den Oberseiten auszuschalen, auch ohne sie in das Ladecase zu legen – vorbildlich und leider kein Standard.

Die Bedienung der Audio-Technica ATH-CKS50TW erfolgt auch über die bereits erwähnten, haptischen Buttons an der Oberseite. Das finde ich etwas suboptimal, dann beim Drücken schiebt man die Earbuds zwangsläufig immer etwas nach unten bzw. muss mit einem Finger die Taste von oben herunterdrücken und mit einem zweiten Finger den jeweiligen Bud fixieren. Ihr könnt die Tastenbelegung anpassen. Ab Werk regelt ihr die Lautstärke dabei links und könnt dort auch die ANC- / Transparenzmodi an- und ausschalten. Rechts wird die Wiedergabe gesteuert. Beispielsweise pausiert ein kurzes Drücken ein Lied, nochmaliges Pressen startet das Lied wieder. Doppeltes Drücken des Buttons springt einen Song vor, dreimaliger Tastendruck schaltet ein Lied zurück – und so weiter.

Anmerken möchte ich noch, dass das Case der ATH-CKS50TW recht klobig ist und leider kein Wireless Charging unterstützt. Auch vermisste ich einen Hörtest zur Klangpersonalisierung, wie ihn mittlerweile ja viele Hersteller in ihren Apps anbieten. Außerdem fehlen Sensoren zur Trageerkennung an den Kopfhörern. Sie pausieren also enttäuschenderweise nicht automatisch, wenn ihr sie aus den Ohren nehmt. Die Verarbeitung der Earbuds ist alles in allem aber wertig und recht traditionell im komplett schwarzen Look.

Klang und Tragekomfort

Für mich sind Gewicht und Maße der ATH-CKS50TW eher ein Plus- als ein Minuspunkt, denn die Earbuds saßen bei mir wesentlich stabiler als viele andere Modelle. Ich bin mir wiederum aber sicher, dass mancher Leser sich daran stören wird, dass die Kopfhörer so aus dem Ohr herausstechen. Ich konnte die Buds mit der mittleren Größe der Eartips sogar zum Sport tragen, was ich bei Weitem nicht von allen TWS-Kopfhörern behaupten kann. Für mich war es problemlos möglich, die Ohrhörer auch mehrere Stunden bequem am Stück zu tragen.

Noch besser gefällt mir aber der Sound, der auch teurere Konkurrenzprodukte wie die Jabra Elite 7 Pro locker in die Tasche steckt. Letztere arbeiten ja leider mit deutlich kleineren Treibern (nur 6 mm) als die Vorgängermodelle, was man auch heraushört. Ich selbst bin ein Fan des neutralen, originalgetreuen Sounds und habe die Audio-Technica ATH-CKS50TW daher im Flat-Modus des Equalizers genutzt. Ein Härtetest sind beispielsweise meine noisigen Shoegaze-Songs, bei denen ich gut herausfinden kann, ob sich ein nerviges Klirren einstellt.

Hier schlagen sich die ATH-CKS50TW extrem gut und legen auch in einem Wall of Noise noch die Details in den Arrangements offen. Aber auch melodischer Pop mit einer Mischung aus Gitarren und elektronischen Beats kommt spritzig und dynamisch rüber. Die Stereo-Separation konnte mich da ebenfalls voll überzeugen. Ich glaube, das letzte In-Ear-Modell, das mir im Klang auf Anhieb so gut gefallen hat, waren die Master & Dynamic MW08.

Die Bässe sind bei den Earbuds ebenfalls überdurchschnittlich stark, preschen vielleicht sogar etwas zu sehr nach vorne. Das kann man aber zur Not ja über den Equalizer nachregeln. Dennoch legt Audio-Technica hier primär auf einen eher neutralen Klang wert, der somit voll und ganz meinem Geschmack entspricht.

Telefonate und Noise Cancelling

Telefonate sind nicht die größte Stärke der ATH-CKS50TW. Im Vergleich mit den klanglich wesentlichen schwächeren Jabra Elite 7 Pro lässt das Modell von Audio-Technica wesentlich mehr Umgebungsgeräusche zum Gegenüber durchdringen. Ihr selbst profitiert allerdings davon, dass die Earbuds aufgrund ihrer Größe schon passiv für euch exzellent abschirmen. Es gibt in der Begleit-App auch eine Sidetone-Funktion, über die ihr dann beim Telefonieren eure eigene Stimme hört. Insgesamt sind die Earbuds für Telefonate „in Ordnung“. Mein Eindruck ist aber, dass die Musikwiedergabe hier eine deutlich höhere Priorität hatte.

Der Transparenzmodus der ATH-CKS50TW funktioniert wie er soll: Die Mikrofone verstärken Umgebungsgeräusche, damit ihr z. B. am Bahnhof Durchsagen hört, aber nicht die Earbuds aus den Ohren fummeln müsst. Die aktive Geräuschunterdrückung wiederum ist gut, kann aber nicht an etwa die Modelle von Sony heranreichen. Spaziert man an einer Straße entlang oder sitzt in einem Bus, dann werden die monotonen Motorengeräusche gut reduziert. In Kombination mit der überdurchschnittlichen passiven Isolierung kann ich dieses Modell von Audio-Technica da durchaus empfehlen.

Zur Akkulaufzeit: Auf ganze 20 Stunden kam ich mit den ATH-CKS50TW nicht ganz. Mit ANC waren ca. 15 Stunden drin, ohne ANC fast 19 Stunden – immerhin nahe dran an der Herstellerangabe und schon sehr beeindruckend für In-Ears.

Fazit

Die Audio-Technica ATH-CKS50TW sind im Klang in ihrer Preisklasse aus meiner Sicht extrem stark. Sie zählen hier zu den besten Earbuds, die ich allgemein im Ohr hatte. Viel Dynamik, starke Stereo-Separation und umfangreiche Anpassungsoptionen sprechen für dieses Modell. Dank aptX Adaptive, Unterstützung für Hi-Res Audio mit 24-bit und 360° Reality Audio seid ihr da bestens versorgt. Zumal mit Google Fast Pair, Multipoint-Unterstützung und der Möglichkeit zum Mono-Betrieb auch an den Komfort gedacht wurde.

Apropos Komfort: Die Ergonomie passte für mich ebenfalls. Es soll aber nicht unterschlagen werden, dass die ATH-CKS50TW vergleichsweise groß und schwer sind. Das ist der Preis für die immense Akkulaufzeit von fast 20 Stunden ohne bzw. 15 Stunden mit ANC. Das Case ist ebenfalls recht klobig geraten und verzichtet auf Wireless Charging. Da solltet ihr also abwägen, welche Aspekte für euch besonders bedeutsam sind.

Ich selbst finde bei Earbuds eines am wichtigsten: den Klang bei der Musikwiedergabe. Und das ist eben die Paradedisziplin dieses Modells von Audio-Technica. In diesem Bezug muss man sich nicht vor teureren Konkurrenten verstecken. In Sachen ANC und Telefonate sind die ATH-CKS50TW zwar ebenfalls in Ordnung, da gibt es aber stärkere Konkurrenten. Sucht ihr jedenfalls nach einem In-Ear-Kopfhörer mit tollem Sound für unter 200 Euro, dann sehe ich die Audio-Technica ATH-CKS50TW definitiv als Kauftipp an.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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2 Kommentare

  1. Ich find das immer lustig, solche Produkte werden immer von Tech. Magazinen bewertet. Meist massenweise.. Meist von Kanälen die alles von RAM über Home Automation bis zu IEM machen
    Audiophile Kanäle bewerten diese Produkte fast nie…
    ich denke da kann sich jeder selber einen Reim drauf machen

    • Ist doch klar, wer audiophile Genüsse wünscht, wird wohl kaum zu BT Produkten greifen. Bei Formel 1 Rennen starten selbstverständlich auch keine Dacia Duster, nur weil diese praktischer sind als Formel 1 Fahrzeuge. Hätte man auch selber drauf kommen können.

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