Apple TV+: Streaming-Dienst braucht mehr Inhalte

Apples Streaming-Dienst Apple TV+ ist kürzlich um mehr als 40 % im Preis gestiegen. Inzwischen zahlt ihr für den Zugang 9,99 Euro im Monat. In einem neuen Artikel hat sich Variety dabei angeschaut, ob der Dienst es sich leisten kann, die Preise derart zu erhöhen. Man kommt zu dem Ergebnis, dass der Kampf um die Zuschauer für Apple TV+ ohnehin bereits schwer genug geworden ist.

Blickt man etwa auf den US-Markt, so verfügt Apple TV+ über den kleinsten Katalog der acht größten Streaming-Anbieter. Nicht nur das, sondern der zweitkleinste Katalog, jener von Disney+, ist immer noch zehnmal größer als der von Apple TV+. Das macht die Verhältnisse recht deutlich. Natürlich kann man nun argumentieren, Apple TV+ wolle sich auf Qualität statt Quantität fokussieren. Aber ob dieser Plan aufgeht, darüber kann man sich sicherlich streiten.

Auch Apple TV+ soll dabei wohl in Zukunft eine werbefinanzierte Stufe erhalten. Obendrein arbeitet das Unternehmen aus Cupertino an einer Überarbeitung seiner App für Apple TV. Am Ende hinterlassen die Formate von Apple TV+ bisher aber weniger bleibenden Eindruck, als etwa Streaming-Hits von Netflix wie „One Piece“, welche in sozialen Netzwerken immer noch für Gesprächsstoff sorgen.

In den Nielsen-Auswertungen, die in den USA maßgeblich für die Erfolgsmessung von Filmen und Serien im Streaming und Fernsehen sind, konnten sich etwa bisher nur „Ted Lasso“ und „The Morning Show“ nennenswert behaupten. So kalkulieren Marktforscher auch damit, dass Apple TV+ bisher international nur auf 25 bis maximal 40 Mio. Abonnenten komme. Damit läge man sogar hinter dem vorwiegend in den USA aktiven Hulu.

Apple TV+ wird auch zum Verhängnis, dass aufgrund der Fragmentierung und steigenden Preise immer mehr Nutzer davon abkommen, Abonnements einfach „durchlaufen“ zu lassen. Bei Apple TV+ liegen vergleichsweise große Zeitabstände zwischen der Veröffentlichung hochkarätige Originals. Deswegen springen immer wieder Bestandskunden ab. Retten kann Apple sich da wohl vor allem, da viele Nutzer Apple TV+ über Apple One im Bundle abonniert haben und daher beibehalten.

Was die Zukunft für Apple TV+ bringt, ist aktuell schwer zu sagen. Apple investiert weiterhin in das Angebot und macht keine Anstalten nachzulassen. Doch neben Eigenproduktionen mit hohen Budgets wird es wohl für den langfristigen Erfolg einen immer breiteren Katalog brauchen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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50 Kommentare

  1. Wir schauen noch die zweite Staffel der Morning Show und sind dann auch raus. Zusammen mit „Werbe-Prime“. Es ist wie bei den App-Preisen, in Summe aller Dienste ist das zuviel und dann muss das Verzichtbare dran glauben.
    Theorie: Die ÖR bringen sich schon länger in Stellung und denen wird gerade ein Bärendienst erwiesen. (Und sie sind blöd, wenn sie das jetzt nicht nutzen).
    Ich persönlich leide jetzt nicht still vor mich hin, wenn ich meine Streamingdienste abdrehe.

  2. TED Lasso hatte mich positiv überrascht. Ist aber auch zu Ende.
    Big Door Prize fand ich ganz angenehm. Geht leider nicht weiter?!

    Ansonsten fand ich mit „Flora and Son“ und „On the rocks“ zwei ganz schöne Filme.

    Und sonst? Mit den Serien dasselbe Problem wie bei allen anderen auch: zäh wie ausgekautes Kaugummi. Auf teufel komm raus 10 Episoden füllen mit Stories, die auch ein langer Film sein könnten – also 2,5 std statt 10.

    Infiltration brach ich daher ab. For all mankind ebenfalls (ich weiß, ist sehr beliebt). Selbst die Kinderserie „verfluchte flüche“ oder ähnlich leidet meiner Meinung nach darunter.

    Wenn das der zeitgemäße Standard für Erzählungen im TV ist und ein breites Publikum das gut und überzeugend findet, dann muss ich akzeptieren, dass diese Produktionen nicht mehr für mich gemacht sind. Schade, weil die Geschichten selbst mich reizen würden, aber dann ist es eben so.

    Nur bin ich bei einer Preiserhöhung dann auch raus. Bei 5-7€ … siegt die Faulheit und ich warte auf neue Staffeln oder Filme. Aber bei 10€ ist dann auch mal gut.

  3. Slow Horses, Severance, Eine Frage der Chemie…um mal ein paar Sachen zu nennen, die uns sehr gefallen haben.

    For all mankind war nett, aber es wurde immer weiter in die Richtung geschoben, das man da unbedingt verlängern wollte ohne den Charme der 1. Staffel (und der Hälfte der 2.).

    Foundation: langweilig in meinen Augen, da weiß ich nicht, welches Ziel diese Serie verfolgt…irgendwie abstrus.

    Silo, Infiltration, Hijack….Katastrophenserien und ähliches gibts zur Genüge, da hab ich lieber „The Boys“ geschaut

  4. Fritz Mukula says:

    Als Amazon-Channel für 3,99 € / Monat – JA
    Als eigener Streaming-Dienst für 9,99 € / Monat – NEIN

  5. Ständig neue Streamingdienste, ständig Preiserhöhungen bei den Streamingdiensten……. die illegalen IPTV-Anbieter & co wird es freuen dass man Ihnen die Nutzer wieder in die Hände treibt.

  6. Was 1-2 Jahre klappte (Müllinhalte, kaum Auswahl) wird auch die nächsten 2 Jahre noch klappen, es muss nur besseres Marketing her, dann verlängern die Fanboys um weitere 2 Jahre.

    Eigentlich ist Apple ja Weltmeister aus Sch… Gold zu machen.

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