Apple: Behörden benötigen fortan richterlichen Beschluss für Informationen zu Push-Benachrichtigungen

Apple erschwert es Strafverfolgungsbehörden laut Reuters noch mehr als bisher, an Informationen von Kunden zu gelangen. In diesem Fall geht es um Informationen über die Push-Benachrichtigungen einzelner Apps. Laut Apple sind entsprechende Anfragen zu jenen Daten in der Vergangenheit schon häufiger eingegangen. Oregons Sentator Ron Wyden hatte kürzlich Bedenken geäußert, dass sich Apple und Google – beide leiten diese Push-Benachrichtigungen über ihre Server – damit „in einer einzigartigen Position befinden, um staatliche Überwachung darüber zu erleichtern, wie Benutzer bestimmte Apps verwenden“ (wir berichteten)

Apple hat dahingehend nun nachgelegt und in seinen Richtlinien hinterlegt, dass solche Daten erst dann herausgegeben werden könnten, wenn Behörden einen richterlichen Beschluss oder ein strengeres Rechtsverfahren vorweisen könnten. Google handhabe entsprechende Anfragen laut eigenen Aussagen schon immer so. Für Behörden ist somit nun eine weitere Hürde zu absolvieren, da auch Beschlüsse in vielen Fällen nicht binnen weniger Stunden bis Tage zur Verfügung stehen und vor allem in jedem Fall gut begründet sein müssen. Für den Endverbraucher hingegen sind das natürlich gute Neuigkeiten.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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8 Kommentare

  1. Das klingt erstmal gut und werbewirksam. Es kommt aber wie immer auf das jeweilige Land an. Die USA haben ihr FISA, andere Länder sind nicht demokratisch etc.
    Kurz und gut, Dinge werden nicht sicherer wenn auf dem Papier „Verboten“ steht.
    Sicher sind Dinge nur wenn dort Auswertbarkeit garnicht erst gegeben ist, bzw. Daten nicht erhoben und gespeichert werden.
    Insofern sind die Richtlinien nett, aber kein Hindernis wenn Behörden etwas wollen.
    Und deren Spielregeln können sich durchaus sehr schnell ändern.

    • BeziehungsweiseRevolution says:

      DAS. Und ergänzend sei hinzugefügt, dass wir inzwischen doch aus vielen Fällen wissen, dass Beschlüsse oftmals gerade nicht gut begründet sind. Vielmehr wird auf Standards zurückgegriffen und davon ausgegangen, dass die Strafverfolgungsbehörden schon richtig liegen.
      Dem Richtervorbehalt halte ich im Hinblick auf Durchsuchungsbefehle hier nicht gerade für ein stabiles Mittel der Sicherstellung der Bürgerrechte.

  2. Warum auch immer es bislang einfach so ging. Bei einem Unternehmen, welches unter anderem Werbung mit einem hohen Datenschutz macht. Unglaublich.

    • Hohen Datenschutz gibt es immer nur für die „Guten“, wer auch immer festlegt wer das ist. Der beste Schutz ist wenn überhaupt keine Daten erhoben oder gespeichert werden können. Es gibt keinen vernünftigen Grund den Inhalt und den Zeitpunkt einer Push Nachricht auf Apples Server zu sichern. Die Verarbeitung sollte rein im flüchtigen Speicher stattfinden und einmal abgesendet sollte die Info sofort gelöscht werden. Wird der Server vom Strom abgeklemmt ist ebenfalls alles weg.

  3. Es ist unglaublich, wie viele auf ihren datenschutz bestehen und der meinung sind, dass der staat immerzu der böse ist. Dort sitzen auch nur menschen, die an strenge datenschutzvorschriften gebunden sind und nicht willkürlich einfach mal so gesetze und vorschriften brechen.
    Mein gott wo lebt ihr denn⁉️

    Es gibt seitens der ermittlungsbehörden immer trifftige gründe, warum man auf daten zugreifen möchte. Und manchesmal wollt IHR sogar, dass die behörden es tun… ‼️‍♂️

    • Natürlich gibt es immer triftige Gründe seitens der Ermittlungsbehörden, auf Daten zugreifen zu wollen. Die würfeln ja nicht den Nutzer für den sie sich interessieren.

      Wenn zum Beispiel die Ermittlungsbehörden in Saudi-Arabien auf meine Daten zugreifen wollen, dann ist meine Sorge nicht, dass sie keine triftigen Gründe haben könnten. Es ist einfach super gefährlich und eine Gefahr für unsere demokratische, offene Gesellschaft. 😀

      Jede Kommunikation sollte vollständig verschlüsselt sein, eine Verfügbarmachung für Dritte sollte technisch ohne die Zuarbeit der Gesprächsteilnehmer ausgeschlossen werden. Metadaten müssen so stark wie möglich reduziert und mit möglichst hohen Zugriffshürden ausgestattet werden.

      • Jedes Land hat so seine eigenen Gesetze und nachdem Saudi Arabien nicht Teil unserer „offenen demokratischen Gesellschaft“ ist soll es uns egal sein wie die es dort handhaben. Umgekehrt gilt das genauso, deren Regeln haben hier nichts verloren. Das selbe gilt auch für China, Nord Korea und viele andere Länder auch. Wem die Gesetze anderer Länder persönlich zuwider sind braucht einfach nicht dort hin zu reisen.

        Was aber Firmen wie Apple betrifft, wenn sie weltweit gute Geschäfte machen wollen dann müssen sie sich überall an die lokalen Gesetze halten. Es ist nicht deren Aufgabe sich in die Politik anderer Länder einzumischen sondern Gewinne für die Aktionäre zu erwirtschaften. Das scheinen viele leider zu vergessen.

  4. Es ist komplex, aber am Ende läuft es wieder auf „Freiheit“ gegen „Sicherheit“ heraus. Solange man kein Problem hat, steht die Freihaeit ganz vorne an. Wenn man aber mal zum Opfer wird (und das kann auch ohne eigene Dummheit schnell geschehen) wünscht man sich Sicherheit. Unsere Polizei ist ja nicht nur zur Vorsorge da, die brauchen eben funktionierende Mittel für die Strafverfolgung. Die Alternative ist halt dass man als Staat eine ziemlich gezackte Linie zieht und sagt, So – ab hier ist Fledermauland – viel Glück.

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