Apple AirPods (Zweite Generation, 2019) im Test

Ich habe jetzt einige Stunden mit den neuen Apple AirPods verbracht. Zeit, ein paar Zeilen dazu zu schreiben. Die Apple AirPods wurden recht unspektakulär Ende März 2019 vorgestellt. Sie markieren den Nachfolger der ersten Generation der AirPods, der tatsächlich schon Ende 2016 erschien.

Apple selber bietet im Store nur noch die neuen AirPods an, allerdings mit unterschiedlichen Ladecases. So findet man die standardmäßigen AirPods mit dem Ladecase, welches per Kabel geladen wird, für 179 Euro vor, für das drahtlos ladbare Case nebst neuen AirPods werden gar 229 Euro fällig. Nutzer der ersten Generation der AirPods können ein drahtlos ladbares Case separat erwerben, hier wird die doch hohe Summe von 89 Euro fällig.

Die große Frage ist natürlich, was man großartig anders machen will bei diesen kompakten Abmessungen? Hier einmal der Unterschied zwischen AirPods der ersten und der zweiten Generation in der flotten Übersicht:

Apple AirPods 1

Apple AirPods 2

Handfrei „Hey Siri“

nein

ja

W1 Chip

ja

nein

H1 Chip

nein

ja

Hörzeit

5 Stunden

5 Stunden

Sprechzeit

2 Stunden

3 Stunden

Hörzeit nach 15 Min. laden

3 Stunden

3 Stunden

Sprechzeit nach 15. Min laden

über 1 Stunde

2 Stunden

Gesamlauftzeit mit Ladecase

Mehr als 24 Stunden

Mehr als 24 Stunden

Wer die AirPods nicht kennt, sei ins Boot geholt: In-Ear-Kopfhörer, quasi wie die EarPods, die dem iPhone beiliegen, nur ohne Kabel. Man koppelt sie nach der Einrichtung automatisch, wenn das Case geöffnet wird und man sich die AirPods in die Ohren steckt. In den Einstellungen lässt sich zudem festlegen, wie die AirPods reagieren sollen, wenn ihr drauftippt. Ihr habt ja keine klassischen Knöpfe, stattdessen lässt sich eine Aktion auf jeden Hörer per Doppeltap ausführen. Quasi: Links Doppeltippen für den nächsten Song und das rechte Doppeltippen für das Pausieren eines Songs. Ebenso einstellbar: Die automatische Ohrenerkennung. Die sorgt für ein direktes Audio-Routing von angeschlossenen Geräten an die AirPods. Ihr könntet natürlich auch per Doppeltippen Siri aufrufen, aber eine Fähigkeit der neuen AirPods ist eben, dass ihr Siri auch per Sprachbefehl herbeizaubern und befehligen könnt.

Habt ihr also die AirPods eingesteckt, so könnt ihr „Hey Siri“sagen. Macht man wahrscheinlich eher daheim oder beim Sport. Die Erkennung funktioniert meines Erachtens ganz gut, man muss nur nicht erwarten, dass man ein großartiges Feedback bekommt – man sollte quasi „Hey Siri“ sagen und direkt weiter sprechen, um etwas zu fragen oder zu befehligen – wie bei der Apple Watch, sofern ihr eine habt, die Siri direkt unterstützt. Es gibt kein „Ding“-Geräusch. Letzten Endes muss ich festhalten, dass die Siri-Geschichte für mich persönlich eher selten gefragt ist, wobei es beim Laufen schon interessant sein kann, leiser oder lauter zu machen, bzw. Tracks zu skippen, die vielleicht nich so motivieren.

Im besten Falle habt ihr eine gute Verbindung zum iPhone, dann klappen die Befehle sehr schnell, ich habe aber mal mit ordentlich Abstand getestet: Überraschenderweise war es so, dass der Sound nicht aussetzte (meine Bose QC 35 machten da schon schlapp), aber Siri-Sprachbefehle, bzw. deren Ausführung dauerten schon länger.

Die Apple AirPods 2019 in der Praxis:

Unglaublich aber wahr: Mittlerweile sitze ich nicht mehr nur am Schreibtisch, sondern treibe täglich Sport. Das ist oft unterschiedlich, meistens allerdings laufe ich auf dem Laufband meine 10 Kilometer, dazu mache ich noch etwas mit Hanteln und meinem Punchingball.

Da machen mir die AirPods keine Probleme, die fallen mir also nicht aus den Ohren. Hier hatte ich zuerst Skrupel, die AirPods einzusetzen, weil man unter Umständen beim Sport schwitzt. Allerdings nutzt meine Frau den Vorgänger auch schon täglich (und auch beim Sport) und da ist seit Ende 2016 nichts passiert. Offiziell sagt Apple aber: „AirPods und Ihr Ladecase sind weder wasserdicht noch wassergeschützt“.

Nach dem Sport: Ich selbe reinige die AirPods jedes Mal mit einem weichen Tuch – ein Taschentuch tut es auch. Bei den Öffnungen, quasi dem Lautsprechergrill, gehe ich immer vorsichtig mit dem Tuch rein, welches ich von hinten mit einem Streichholz (etwas anderes kleines geht auch) reindrücke und dann eben sauber reiben.

Das Verbinden mit meinem iPad oder iPhone geht gefühlt flotter vonstatten, der Sound ist subjektiv betrachtet derselbe geblieben. Alles in allem ist er rund und ausgewogen und entspricht dem, was ich anhand der baulichen Einschränkungen auch erwartet hätte. In ruhigen Umgebungen spielen die AirPods natürlich ihre Stärke aus, wenn man es lauter mag, im Dschungel der Stadt sind mir die AirPods 2019 wie auch schon der Vorgänger manchmal zu leise. Aber das ist schon Jammern auf hohem Niveau angesichts der Maße. Letzten Endes werden sich die Menschen sicher keine AirPods aufgrund der Soundqualität kaufen, sondern deshalb, weil sie drahtlos sind und Mehrwertfunktionen bieten, wenn der Besitzer ein iPhone hat – Komfort eben.

Ganz nett: Das drahtlos ladbare Case. Kein Muss, aber eben nett, wenn man sich auf diese Ladestrategie eingeschossen hat und dementsprechend sein Heim ausgestattet hat. Das Case zeigt den Ladestatus „irgendwie“ auch an – sowohl den eigenen als auch den der AirPods. Sind die AirPods im Case und vollgeladen, so leuchtet bei Druck auf den Case-Button ein Licht grün (andernfalls orange) – und sind keine AirPods drin, dann wird der Ladestatus des Case angezeigt, wenn man den Knopf drückt. Die AirPods werden im Case aufgeladen, wie beim Vorgänger, neu ist halt, dass sich das Case nun auch drahtlos auf einem QI-Charger laden lässt. Funktioniert gut.

Die Laufzeit entspricht den angegebenen Werten von Apple, wobei ich nach hinten meistens etwas kürzer rauskomme, wenn ich langfristig „laut“ Musik aufgedreht habe. Ein anderes Beispiel: Das gesprochene Wort als solches bei Netflix. Also keine Musik. 70 Minuten mit voller Lautstärke Doku schauen mit dem iPad Pro auf dem Laufband – das kostete mich so rund 20% Batterie. Geht mehr als in Ordnung. Weiterhin ist es übrigens so, dass die AirPods mit nur einem Gerät zur Zeit gekoppelt werden können.

Eine Art Fazit? Wer zufrieden den Vorgänger einsetzt, der hat nur wenige Gründe zu aktualisieren. Kabellos laden ist schon eine feine Sache – und auch Siri kann nützlich sein, wenn ihr viel mit ihr sprecht. Das schnellere Verbinden? Nett, aber für mich nicht kaufentscheidend. Würde ich wieder zu den AirPods greifen? Auf jeden Fall. Neben den Earpods sind die AirPods in einer Reihe mit ganz wenigen In-Ear-Lösungen, die bei mir ohne separate Aufsätze ins Ohr passen. Des Weiteren stimmt für mich der Sound angesichts der Größe und die reine Funktionalität.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram. PayPal-Kaffeespende.

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28 Kommentare

  1. Ich hatte mir ein Satz zu den Akku Problemen nach zwei drei Jahren gewünscht.

    • Welche Akkuprobleme? – Apple liefert ja pünktlich nach 2 Jahren die Nachfolgergeneration

      Naja was erwartet man, schau dir mal an wie die Dinger gebaut sind. Der Akku ist super klein wird beinahe permanent geladen – die können nicht ewig halten ‍♂️

  2. Schade, dass du über das wichtigste Thema – Verschleiß beim Akku – kein Wort verlierst. Die AirPods der ersten Generation haben einen enormen Akku-Verschleiß und sind kaum zu reparieren. Bei meinen merke ich bereits nach sechs Monaten einen krassen Einbruch bei der Laufzeit. Beim Kauf sollte man also wissen, dass die Dinger in zwei Jahren eine schlechte Laufzeit haben werden. Nach 2-3 Jahren sind die dann wahrscheinlich Elektroschrott. :-/

    • Tartaros84 says:

      Habe mit meinen, die zwei Jahre alt sind, keinerlei Probleme!
      Ich benutze sie jeden Tag bis zu 8 Stunden.

      Würde sagen Montagsmodell oder Akku schlecht behandelt.

      Grüße

      • Das würde ich nicht sagen. Ich verwende meine AirPods 4-5 Tage die Woche für 2-3 Stunden am Tag und habe den Akku nie „schlecht behandelt“. Trotzdem spüre ich eine unnormale Verschlechterung der Akkukapazität.

        Ein Motagsmodell wird es deswegen nicht sein, weil aktuell immer mehr Nutzer über den Akku-Verschleiß der AirPods berichten. Selbst Caschys Kollegen Franz von SwagTab und das Technikfaultier haben schon Videos gemacht, in denen sie die Langlebigkeit und den Akku-Verschleiß der AirPods massivst kritisieren. Bei denen hält der Akku auch nur noch bestensfalls halb so lange durch. Im Reddit und in anderen Technikforen häufen sich die kritischen Stimmen ebenso. Haben wir denn nun alle ein Montagsmodell erwischt oder ist es viel mehr die krude geplante Obsoleszenz von Apple? 😉

        • Es ist bei mir eben so gewesen, dass meine Airpods nach fast 2 Jahren nur 1,5 Stunden beim Musikhören durchgehalten haben. Beim Telefonieren ist es noch viel weniger.
          Geplannt von Apple ist es sicher nicht, denn so oft wie ich sie genutzt und gelanden habe, bin ich locker bei 1000 Zyklen angekommen und bei so kleinen Akkus spürt man das umso mehr.
          Ist zwar schade für die Umwelt, dass man hier keine andere Lösung hat, aber andererseits möchte ich auch nicht mehr ohne, denn so wirklich besser macht es keiner.

  3. Keiner zwingt euch das Zeug zu kaufen.
    Holt euch anständige Sony, Bose, Sennheiser und gut ist.
    Schöner Nebeneffekt noch dazu – ihr seht weniger albern aus.

    • Aber das sieht dann doch keiner das man Apple-Nutzer ist. 😉

    • Bose und anständig. Der war gut 😀

    • Troll

    • Als die AirPods auf den Markt kamen, fand ich die Optik auch eher fragwürdig, inzwischen aber gehört ist ganz normal im Straßenbild und ist schon längst nicht mehr albern anzuschauen. Ich finde es dagegen nach wie vor hochgradig albern, mit dicken Bügelkopfhörern draußen herumzulaufen. Aber das kann jeder sehen wie er möchte, für mich jedenfalls geht es beim Kauf solcher Produkte in erster Linie um den Nutzwert im Alltag. Und ich bin auch gerne bereit, mir Produkte anderer Hersteller anzuschauen, wenn Sie auch die gleichen Funktionalitäten bieten. Und genau daran scheitert es meistens. In diesem Fall geht es mir eben insbesondere um die Möglichkeit, Siri direkt per Sprache aktivieren zu können. Gibt es alternative Headsets, mit denen das auch so möglich ist? Dann schau ich mir die natürlich gerne mal an, bevor ich zu den AirPods greife.

  4. Einer muss es mal sagen: Verdammt bist du fotogen!

    Hab den Artikel nicht gelesen :-/

  5. Torge Budzorski says:

    Der Mehrwert der neuen Generation hält sich arg in Grenzen. Wenn sie wie die erste Generation sind, ist der Sound ok, aber nicht überragend. Hörbücher und Telefonie sind spitze. Und man hört seine Umgebung noch. Manchmal zu sehr, z. B. wenn die Straßen nass sind ist der Verkehr sehr laut. Hat sich da was geändert?

    Wireless zu laden ist ganz nett. Wichtiger wäre mir jedoch, wenn das Ladecase auf Find my iPhone reagieren würde. Problem sind hier Katzen, die das Ladecase gern mal „verstecken“. Während die Hörer draußen liegend Laut geben, tun sie es im Ladecase nicht.

  6. Apropos Sony, Sennheiser und Bose, hast Du Caschy auch eine Empfehlung für ein Android-Äquivalent? (Sony Z5 Compact)

    • Suchst du On- In- oder Over-Ear? Welche Preisklasse?

      • Kabelloses On-Ear mit dem man sowohl telefonieren als auch Musik hören kann, also vom Aufbau wie Apple, nur vielleicht mit ner besseren Akku-Laufzeit… 😉 und bis max. 200 EUR?!

  7. Ich glaube wer jammern will, der findet auch immer was! Kann ja sein das der Akku nachlässt, meine AirPods der ersten Stunde sind jedoch noch nie leer gelaufen und das ist echt schon bemerkenswert bei den winzigen Akkus.
    Großes Lob an Caschy das nicht auf diesen leidigen Akkuzug aufgesprungen ist, sondern einfach mal etwas zu den Dingern geschrieben hat.
    Ach und nein, ich nutze die nicht selten, eher wahrscheinlich sogar häufiger und intensiver als die meisten…

  8. Ich war damals auch skeptisch. Fand die Optik nicht schön und hab immer gedacht, dass die doch eh aus den Ohren fallen. Aber hab mich geirrt. Optisch gefallen sie mir mehr als diese kabelgebundenen Hörer, die ständig nerven. Sitzen sehr gut im Ohr, haben ne gute Soundqualität und der Akku hält auch lang genug. Aber wie schon oben geschrieben: Die Dinger werden permanent aufgeladen und da ist es klar, dass die irgendwann verschleißen.

    Hab jetzt die ganze Zeit überlegt, was negativ ist… Aber mir fällt nichts ein. Nett wäre es noch gewesen, wenn man per Wischen an den Hörern nach oben und unten die Lautstärke regeln könnte.

  9. Reinigungstipp : weiche Kinderzahnbürste und besagtes Taschentuch… in Kombi unschlagbar 😉

  10. Caschy – du hast da Zahnbürstenköpfe im Ohr – reinigen die echt so gut?

  11. Tolle Sache, die Strahlung für längere Zeit direkt am Kopf.

  12. Ich bin auch bei den Dingern hängen geblieben. Ja, die Akkus lassen nach, übrigens auch der Akku im Ladecase. Und der linke Hörer wird schneller leer als der rechte. Aber noch ist alles benutzbar.
    Das neue Modell muss es noch nicht sein. Obwohl der H1-Chip (BT 5.0?) noch eine etwas höhere Verbindungsstabilität verspricht.

  13. Ich bin auch am überlegen mir die Airpoids zuzulegen, aber da ich ein Android Device nutze, gehen mir die Komfortfunktionen der Pods abhanden und dementsprechend ist mir der Preis zu hoch. Jedoch reizt mich der Sitz und die halboffene Bauweise (inears beim Joggen dichten mir zu viel ab nach außen).
    Bisher sind mir keine Alternativen in der Bauart unter gekommen. Irgendwelche Ideen?

  14. Ich nutze seit 1,5 Jahren die Airpods 5x/Woche für 1,5 Std., bisher keine Reduzierung der Akkuleistung.

    Was mich ärgert ist, dass ich die Lautstärke nicht an den Airpods regeln kann. Die Lautstärkesteuerung über Siri nervt das Umfeld und ist außer beim Laufen einfach unpraktisch. Hatte gehofft Apple ändert das mit Gen2 aber ehrlich gesagt haben die nur ihre Fertigung auf die neusten Chips umgestellt und kabelloses Laden benötige ich nicht.

    Jedoch wie oben bereits erwähnt, auch für mich gibt es trotzdem aktuell nichts Besseres.

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