Android Wear unter iOS: nur bedingt nützlich für mich
Wir alle erinnern uns an die Kommentare: „Android Wear? Das wird niemals für Apples iOS erscheinen!“ Tjoa, wir wir mittlerweile wissen, ist dies nicht der Fall, gestern erschien Android Wear für iOS. Laut Google kann das korrekte Funktionieren nur für die LG G Watch Urbane und neue Modelle gewährleistet werden. Dies heißt nicht, dass der Spaß nicht funktioniert, denn wir konnten iPhones sowohl mit der LG G Watch, der ASUS Zenwatch als auch mit der Motorola Moto 360 koppeln.
Smartwatches des alten Schlages sind günstig zu haben und vielleicht denkt der eine oder andere nun darauf rum, sich eine auf Android Wear basierende Smartwatch zu seinem iPhone zu bestellen. Der Funktionsumfang ist bedeutend kleiner als bei einer Pebble oder einer Apple Watch, doch ich denke, dass gerade die Pebble der große Verlierer durch die gestrige Veröffentlichung von Android Wear ist.
Die Einrichtung der Smartwatch ist kein Hexenwerk. Hier wird einfach via Bluetooth gekoppelt und somit ist man durch. Solltet ihr eine Android Wear Smartwatch haben, die vorher mit einem Android-Smartphone gekoppelt war, so kann es sein, dass ihr die Smartwatch zurücksetzen müsst, zumindest war dies bei mir der Fall. Danach erhält man die klassischen Informationen zum Durchstarten auf der Smartwatch angezeigt, also eine Anleitung, was mit Google-Diensten geht.
Nutzer von Apps wie Google Inbox können zumindest einen kleinen Auszug aus der Mail erhalten, ein Beantworten oder komplettes Lesen der Mail ist nicht möglich. Die Mail-Karte für eine Mail kann per Wisch nach rechts ausgeblendet werden, ein Wisch nach Links bietet ein Blockieren der kompletten App an. Dies ist auch der Fall in anderen Apps, beispielsweise WhatsApp, Telegram und Co, hier hat man ebenfalls nur die Länge der iOS-Vorschau.
Nutzer von Gmail können sich freuen, sie können Sprachnachrichten für Antworten aktivieren. Ansonsten unterstützt Android Wear für iOS auf der Motorola Moto 360 auch diverse Sprachbefehle, so lässt sich per Sprachbefehl eine Erinnerung einrichten, oder aber auch eine Stoppuhr starten. Gefühlt vergeht beim Auslösesatz OK Google, gefolgt von „Stopuhr starten“ eine längere Zeit als bei Android Wear. Besitzer einer Motorola Moto 360 haben zudem die Möglichkeit, in der App Watchfaces einzurichten. Voreingestellt sind dann noch Google Translate, Fit, Moto Body Herzfrequenz, Taschenlampe und Co. Kann direkt von der Uhr gestartet werden.
Ob man als Nutzer das Display der Smartwatch immer anlassen will, ob eine Kartenvorschau angezeigt werden soll – oder Kalenderkarten aus Kalendern angezeigt werden sollen – alles einstellbar in der Android Wear-App. Google Now selber hat einen eigenen Reiter bekommen, hier lassen sich einzelne Funktionen deaktivieren, scharfgeschaltet ist initial alles, also Informationen über Geburtstage, Flüge, Hotelreservierungen, Filme und Co. Quasi das, was Google Now-Nutzer und Nutzer der iOS-App von Google auf Wunsch auch sehen.
Wer Musik auf seinem iPhone hört, der hat übrigens über die Smartwatch die Möglichkeit, das Ganze zu steuern. Pause – Vor – Zurück – und eben die Lautstärke. Anruf? Die können angenommen, aber auch abgelehnt werden. Das Führen von Gesprächen ist nicht über die Smartwatch möglich.
Ansonsten ist mein erstes Fazit gedämpft: man kann Benachrichtigungen erhalten, aber nur wenig interagieren. Des Weiteren reagiert die Sprachsuche sehr lahm – zumindest auf der Moto 360. G Watch und Zenwatch hingegen funktionierten in Sachen Anzeige von Karten – aber nicht in der Sprachsuche. Nun ja – Google hat ja nichts falsch versprochen, sagte man ja aus, dass man die LG G Watch Urbane und kommende Smartwatches auf Basis Android Wear unterstützt.
Stand jetzt würde ich das niemandem empfehlen wollen – entweder Android-Smartphone und Android Wear – oder eben iPhone und Apple Watch (obwohl diese auch viele App-Interaktionsprobleme hat!). Aber mal schauen, was sich da zukünftig noch entwickelt. Wenn Apps tatsächlich besser auf Android Wear-Smartwatches angepasst werden dürfen, das Ganze smoother läuft – dann könnte das für einige eine günstige Alternative sein.
Problem der Moto 360 ist auch bei Android-Handys, dass sie einfach grottenlahm ist – leider. keine Ahnung, was Motorola bei der Hardwarewahl da geritten hat…
In der Einleitung steht, dass der Funktionsumfang kleiner als der einer Pebble sei. Ist das nicht eher umgekehrt? Die Interaktion mit den google Apps und auch die Sprachsuche beherrscht die Pebble z.B. nicht. Ich frage deshalb, da ich selbst eine Pebble (Steel) nutze und überlege mir eine Moto 360 zuzulegen (wobei ich ohnehin noch aufgrund der Akkulaufzeit eher zurückschrecke als aufgrund des Funktionsumfangs…).
Die alte Moto 360 ist ja deshalb von Google auch nicht offiziell für diese Anwendung spezifiziert. Insofern ist Caschys Artikel (und vor allem sein Urteil und die pauschale Überschrift) auch zu voreilig. Die alte Moto 360 ist halt nicht dafür gedacht.
@Steve: Für Menschen wie dich steht es sogar separat drin. Siehe vorletzter Absatz. Bittedanke.
Hast sicherlich recht caschy, dennoch suggeriert deine Überschrift ja ganz klar, dass „Android Wear unter iOS“ im Allgemeinen für dich nicht nützlich ist. Dass das zu Teilen deine Schuld ist, da du ein nicht unterstütztes Gerät verwendest (und du das auch weist), steht da erst mal nicht.
@Basti: Das offiziell unterstützte Gerät – die Urbane, kann derzeit auch nicht mehr. Andere Uhren gibr es nicht, die ich hätte testen und erwähnen können.
hmm.. bei mir kann ich über die App leider keine Watchfaces setzen. (Moto 360).
Da stehen nur „Tipps“ :/
Naja was das leichte Pairing betrifft, hatte ich mit meiner alten G-Watch der ersten Generation anfangs so meine Probleme, denn sie wurde von der iOS-App schlichtweg nicht erkannt.
Da sie iPhone bedingt über Monate ungenutzt in der Schublade lag, war das WearOS natürlich ziemlich veraltet. Nach gefühlten tausend Updates mit nem alten Android-Phone wollte es dann schließlich funktionieren…
Fühlt sich wieder so an, wie damals zu beginn mit der zweiten Sony-Generation (noch ohne wear), lässt aber hoffen, dass Google weiter dran feilen wird und auch die Entwickler das Potential dahinter erkennen, denn abgesehen vom preislichen Unterschied, würde ich rein von der Optik her z. B. so manches Android-Modell bevorzugen.
Wenn sich in kurzer Zeit etwas tut, werde ich die erste Generation sicherlich ein zweites mal in Rente schicken, dieses mal jedoch zu Gunsten eines Hardwareupdates.
PS: Ein weiteres Argument aus rein meiner Sicht ist, dass ich später wieder problemlos von iOS auf Android zurückkehren kann. Diesen Schritt behalte ich mir nach gut acht Monaten auch weiterhin vor…
@caschy: Wie war das bei dir denn bei dir mit der Akkulaufzeit? Meine 360 hat jetzt innerhalb von 2 Stunden 60% Akku verbraten (und ist auch schön warm dabei!)
Auch mit Neustart, keine Besserung :/
@eltomato: Bestätigt. Warm und Akkuverlust. Habe aber nicht genau die Zeit gestoppt.
Habe eben mal testweise meine Sony Smartwatch 3 mit dem iPhone gepaart. Klappte super, fast alle Funktionen wie mit Android. Bin begeistert. Akku hab ich jetzt nicht beobachtet, da nun wieder zurück auf Android.
Vielleicht werden Android und Apple doch noch Freunde? Dies gilt inbesondere für die User. 😉
Caschy haut in der Überschrift Android Wear in die Pfanne, obwohl er es noch nicht mal auf einer spezifizierten Watch getestet hat. Da hilft dann auch keine Relativierung im Kleingedruckten im vorletzten Absatz. Das riecht schon nach Bashing und Klickbait.
Bist du eigentlich im September wieder zur Apple-Präsentation nach Kalifornien eingeladen, Caschy?
@Frances: Natürlich. Ich muss doch Geld verdienen und alles kaputtschreiben, was nicht von Apple kommt. 😉 Tim Cook hat schon auf meinem roten Telefon angerufen.
Dafür musst du nicht wieder hier als Sockenpuppe unter falschem Namen auftreten, wir kennen doch die wiederkehrenden Trolle langsam. In diesem Sinne: PLONK.
http://stadt-bremerhaven.de/transparenz/
Wie schon an anderer Stelle gesagt: Android Wear brauch eine Multidevice Kopplung dann wär es optimal nutzbar!
Eine Kopplung via iOS ist nett aber im Grunde nur um aufzuzeigen wieviel besser Android bei Wearables theoretisch klappt!
@Sean K.Woods
Heißt man kann nur ein Device verbinden. Habe leider beide Systeme Android und iOS.
Kann das die Pebble?
@Sean K. Woods
Ich befürchte aber genau das Gegenteil. Statt eine halbgare Verbindung (wegen der Einschränkungen als iOS App die eben nicht gleichermaßen ins System eingreifen kann wie bei Android) rauszubringen, hätten sie es lieber lassen sollen. Jetzt gibts sicherlich den einen oder anderen iOS User der unbedarft sich eine Wear Uhr kauft und dann enttäuscht ist ohne zu wissen, dass die Uhr mit einem Android Smartphone vollwertig einsetzbar ist.
Auch bei mir sind die Watchfaces in der App nicht wechselbar. Gibt es schon eine Lösung? Darüberhinaus funktioniert es mit dem Update auch nicht so richtig. Bin immernoch auf 1.1.1. und der Update-Download unter Einstellungen-Info-Softwareupdate wird immer mit „Problem“ unterbrochen.
Hab jetzt selbst ne Lösung: Android-Handy nehmen, dort die App „Android Wear“ installieren, Uhr auf Werkseinstellungen zurücksetzen (Einstellungen), dann mit dem Android-Gerät verbinden und (funktioniert erst ab 80% Batterie und dauert dann n bisschen, weil die Uhr alles mögliche synchronisiert) dort in der Uhr in Einstellungen – Info – Software-Update den Download des Updates anstoßen, die Uhr auf er Ladestation parken und ne Std. oder so warten. Dann ist der Download abgeschlossen und die Uhr bietet euch die Installation an. Nach dem Neustart solltet ihr unter Einstellungen-Info-Versionen die 1.3.0.xxxxx statt der 1.1.1.xxxxxx finden. Und jetzt… tattaaaaa seht ihr auch die Watchfaces-Auswahl. 😀
Natürlich muss die Uhr erst noch wieder auf Werkseinstellungen zurückgesetzt werden. Dann wieder mit dem iPhone verbinden und dann aber wirklich: „Und jetzt… tattaaaaa seht ihr auch die Watchfaces-Auswahl.“ 😉