Android O: Auf diese Neuerungen könnt ihr euch freuen

Android O ist in einer ersten Version erschienen. Android O ist der Nachfolger von Android 7.0 Nougat. Nougat kam im März 2017 auf eine globale Verteilung von 2,8 Prozent. Vorgestellt wurde Android 7.0 Nougat final im August 2016, nachdem die erste Beta im März 2016 erschien. Android O wird laut Google im dritten Quartal 2017 erscheinen, die erste Entwicklerversion wurde am 21. März freigegeben.

Diese kam auch nicht über das offene Android Beta Programm, stattdessen mussten Interessierte von Hand flashen. Wie man Android O von Hand auf ein unterstütztes Gerät flasht, das beschrieben wir hier.

Wer warten kann: Ruhig machen, es folgen auch Android O-Versionen (vielleicht schon ab Mai 2017) über das Android Beta Programm, wo man nicht mit ADB, Images und Co herumhantieren muss. Zwar hat Google für Entwickler neue Möglichkeiten präsentiert, doch sämtliche der Änderungen hat man noch nicht dokumentiert.

Deshalb einmal der kurze Blick in Neuerungen von Android O in Wort und Bild, denn auf Seiten des Systems sind einige interessante Änderungen hinzugekommen, wenn auch die Sprünge bei wohl allen Systemen immer kleiner werden.

Schnelleinstellungen: Text lässt sich klicken

Kommt man für gewöhnlich über einen langen Press auf das WLAN-Symbol in den Schnelleinstellungen in die WLAN-Einstellungen (kurzer Tap de- oder aktiviert ja das WLAN), so kann man unter Android O auch auf den Text klicken – beispielsweise bei WLAN oder Bluetooth. Dann wird direkt ein Bereich mit Möglichkeiten angesprungen, nicht erst in die eigentlichen Einstellungen gewechselt. (Anmerkung: Funktionierte auch schon früher, funktioniert jetzt eben ausschließlich über den Text).

Gute Quellen: Apps aus unbekannten Quellen installieren

Normalerweise muss ich keinem erzählen: Macht man nicht. Also Apps aus unbekannten Quellen installieren. Es sei denn, es ist eine absolut vertrauenswürdige App / Quelle. Machen manche vielleicht ja über APK Mirror oder so. Apps aus unbekannten Quellen erlauben kennt jeder, sieht bei Android O ein bisschen anders aus. Ziemlich gut: Man kann zukünftig den Quellen vertrauen. Nicht Seiten, sondern Apps – installiert ihr APKs aus Chrome, so setzt ihr Chrome auf die Whitelist – oder Drive, oder oder. Ein generelles Installieren aus irgendeiner App ist so erst einmal ausgeschlossen.

Benachrichtigungen: Kategorien und neue Erinnerung nach x Minuten

Dass man Benachrichtigungen blockieren kann, das kennt ihr bereits. Zukünftig können Entwickler ihre Apps in Kategorien packen, die der Nutzer stummschalten kann.

Ebenso könnte Twitter Benachrichtigungen, die Timeline und DMs in andere Kanäle lenken. Des Weiteren können Nutzer einzelne Benachrichtigungen oder die Kategorien auch für eine gewisse Zeit stummschalten, die Benachrichtigung erscheint dann nach dem von euch eingestellten Zeitfenster.

Akkuanzeige: Frische Optik, ohne % im Icon

Die Akkuanzeige wurde frischer gestaltet. Momentan ist es aber nicht mehr über den System UI Tuner möglich, die Prozentanzeige in das Batterie-Icon zu verbannen. Das kann aber noch kommen, es handelt sich ja um eine frühe Entwicklerversion. Des Weiteren bauen Hersteller diese Möglichkeiten ja selbst gerne ein. Der System UI Tuner lässt sich aktivieren, wenn man das Icon für die Einstellungen ein paar Sekunden gedrückt hält.

Danach müsst ihr in die Entwickleroptionen und den Demo-Modus des System UI Tuners aktivieren. Ist der System UI Tuner freigeschaltet, so erkennt ihr dies an dem Schraubenschlüssel neben dem Einstellungssymbol. Die möglichen Optionen des System UI Tuners von Android O ist dann an vorletzter Stelle in den Einstellungen zu finden.

System UI Tuner: Navigationsleiste lässt sich anpassen

Normalerweise sind das Sachen, die man als normaler Nutzer nicht sieht, wer mag, der kann den System UI Tuner aber nun auch nutzen, um den Navigationsbereich anzupassen. Icons verschieben ist das Stichwort. Ist natürlich nur interessant bei Geräten, die via der virtuellen Buttons bedient werden.

Das P10 von Huawei erlaubt die Steuerung per Fingerabdrucksensor, sodass ich die Buttons gar nicht mehr sehe. Das Ganze ist auch eine Sache, die diverse Hersteller in ihren ROMs fest verankern – quasi könnt ihr wählen, wie die Buttons zur Navigation aussehen sollen.

System UI Tuner: Sperrbildschirm lässt sich anpassen

Wo wir eben bei der anpassbaren Navigationsleiste via des System UI Tuners waren. Das geht auch mit dem Sperrbildschirm. So kann ich beispielsweise Chrome auf den Sperrbildschirm legen und das Icon zum Entsperren nutzen. Gibt natürlich noch mehrere Möglichkeiten, mag der eine oder andere vielleicht nutzen.

Einstellungen sind aufgeräumter

Ganz offensichtlich sind auch die neu gestalteten Einstellungen. Die Kategorien sind durchdachter und verwirren auf oberster Ebene nicht mehr so. Das linksseitige Menü fehlt dafür komplett.

Das betrifft momentan nur die neuen Geräte, wie andere Hersteller in den Einstellungen herumfuhrwerken, weiss man natürlich nicht.

Invertierter Modus

Dass Android mal in ganz naher Zukunft Theme-Unterstützung offiziell bekommen wird, das glaube ich nicht. Dennoch bietet das Google Pixel in den Display-Einstellungen unter Gerätedesign den Standardmodus „Pixel“ und einen invertierten Modus. Ob es bis zur finalen Version bleibt oder entfernt wird – oder sogar Pixel-exklusiv ist: Wir wissen es nicht. Das Umschalten erfordert einen Neustart und zeigt den Spaß eben invertiert. Taugt aber meiner Meinung nach bislang recht wenig.

Benachrichtigungen auf Systemebene

Gerüchte gab es schon länger dazu. Android könnte ein Benachrichtigungssystem wie iOS bekommen, auf Systemebene. Werden viele drüber lächeln, da diverse Hersteller und Launcher das eh mit drin haben. Ist vielleicht für viele nichts besonderes. Unterstützt die App den Badge, dann kann man einstellen, ob dies erwünscht ist oder nicht. Die Anzeige erfolgt für Apps auf dem Desktop. Wer es nicht mag, der schaltet es ab. Habe ich bei vielen iOS-Apps auch gemacht, weil es mich nervt.

Automatisches Ausfüllen auf Systemebene

Android O wird eine Schnittstelle für das automatische Ausfüllen gewisser Dinge bekommen. Kopierte Texte aus Apps, Passwörter aus LastPass, 1Password, KeePass und Co können alle über diese Schnittstelle laufen. Das wird einiges erleichtern.

Bild in Bild für alle Geräte und Multi-Display

Bisher war Bild in Bild für Android TV möglich, nun wird das Ganze mit Android O auf Systembasis möglich sein. So können Nutzer die Videos in anderen Fenstern anschauen, während sie in anderen Apps Dinge erledigen. Entwickler können zudem benutzerdefinierte Aktionen wie Play / Pause und Seitenverhältnis festlegen. Auch neu ist der Support für mehrere Bildschirme.

Neighborhood Aware Networking (NAN)

Neu in Android O ist auch NAN. Erinnert ein wenig an Nearby und WiFi Direct. Geräte können untereinander ohne Access Point kommunizieren, wenn sie in der Nähe sind. NAN ist Teil des WiFi Alliance Wi-Fi Aware-Standards. Interessierte Entwickler können sich hier einlesen.

Sound: aptX via Bluetooth wird unterstützt

aptX ist ein proprietäres Streamingprotokoll, welches Qualcomm gehört. Die Latenz soll hierbei noch einen Ticken geringer sein als bei Bluetooth A2DP. A2DP-Quellen müssen laut Standard lediglich die verlustbehaftete SBC-Kodierung unterstützen, die lizenzfrei eingesetzt werden kann, wie man in der Wikipedia lesen kann. Daher scheuen viele Gerätehersteller die zusätzliche Unterstützung des MP3-, AAC- oder aptX-Formats, da sie hierfür Lizenzgebühren zahlen müssten. „Bei Verwendung des bislang nur von wenigen Geräten unterstützten aptX-Codecs ist die Qualität laut Hersteller der CD ebenbürtig“. Grundsätzlich ist aptX aber nicht neu. Ebenfalls an Bord: Der Audio-Codecs LDAC von Sony.

Android O will den Akku schonen

Android O will für längere Laufzeiten sorgen. Hier setzt man den Hebel auch bei den Apps an. Services im Hintergrund werden unter Umständen eingeschränkt. Nur Apps mit spezifischem Grund (Telefonie, Messenger, Musik- und Videoplayer etc.) dürfen so die ganze Zeit aktiv sein, andere werden über das System reglementiert, Stichwort Background Execution Limits.

 

Das also der erste Gang zu den Neuerungen von Android O. O wie irgendeine Süßigkeit. Oreo? Orange-irgendwas? Wie auch immer. Ich freue mich auf die neue Version und hoffe, dass die Verteilung zügiger vorangeht als mit Android 7.0 Nougat. Und das sagte ich schon bei Marshmallow, Lollipop…..

(mit Informationen von Android Police)

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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32 Kommentare

  1. @Oliver: Wie bitteschön soll Google das jetzt noch in den Griff bekommen? Dazu hätte es von Beginn an einen anderen Ansatz gebraucht. Entweder Lizenznehmer verpflichten, Updates in einem gewissen Zeitraum bereitzustellen oder aber Android gleich so zu konzipieren, dass sich auf jedem Android-Phone Stock Android installieren lässt (so wie Windows/Linux bei PCs).

  2. Siehen die Einstellungen beim 5x auch so aus (in weiß) oder ist das wieder mal dem Pixel Modell vorbehalten?

  3. @Frankie: Genau die zweite Möglichkeit wäre schon mal ein Anfang. Smartphones sind in meinen Augen nichts anderes als Mini PCs. Warum sollte man es mit den Updates nicht genau so konzipieren? Windows lässt sich ja auch auf allen Rechnern aktualisieren egal von welchem Hersteller und egal wieviel Bloatware drauf ist. Auch wenn du ein völlig anderen Skin draufziehst und das System überhaupt nicht mehr nach Windows aussieht, werden Updates trotzdem weiterlaufen.

  4. Peter Lust ist says:

    Die Aktualisierung ist nur aufwendig, da die Treiber nicht frei zugänglich sind. Siehe Windows.

  5. @Oliver wär natürlich ein Traum, auf meinem S7 würde dann wohl schon die neueste Dev-Preview laufen;-)
    Aber wird wohl leider auch ein Traum bleiben denn dazu müsste Android komplett umgekrempelt werden und ich kann mir nicht vorstellen, dass das passiert. Treiber könnten auch ein Problem sein.

  6. Wurden die Berechtigungen nochmal überarbeitet?

    In meinem uralten „Android 6“ setzt der PlayStore alle Berechtigungen nach jedem update wieder auf an. Ich muss sie also nach jedem Update wieder abschalten, wenn ich sie einigen APPs weiterhin verweigern möchte.

  7. Zum Thema Fragmentierung:
    Seit wann ist Google dafür Verantwortlich, daß z.B. Samsung das Android ihrer Geräte so dermaßen umbaut und mit sinnfreier Blowware zupackt, was wiederum angeblich dazu führt, daß all der sinnlose Müll an neue Android-Versionen angepasst werden muss, was mitunter dann aber auch vermeintlich nie geschieht?

    Ich bin damals von HTC weg, als ich mit meinen DesireHD glatte 18 Monate auf ein Update wartete, welches dann offiziell gecancelt wurde.
    Ich bin dann von Samsung weg, weil ich eine fast genau gleiche Erfahrung mit dem Galaxy S3 machte: lange Versprechen, die unerfüllt blieben.
    Seit meinem ersten Nexus (5, dann 7 und nun 5x) will ich garnichts anderes mehr, denn ich bekomme zügig Updates für ein nicht schon im Vorfeld aufgeblähtes OS. Wenn ich eine andere Optik will, lad ich mir entsprechende Launcher runter. Ebenso verfahre ich mit Blowware. Das muss nicht alles schon vorher drauf sein.

    Glaube eh, Aufgrund von Beobachtungen, Beziehungen und Konversationen, daß z.B. die Galaxy-User mit installiertem Nova-Launcher (Stock-Android-like) oder komplett anderem OS (CM, Lineage, etc) zunehmen. Die meisten wollen die Teile doch nur wegen dem Edge-Display.

  8. Wolfgang D. says:

    @Etogred Eguasad „Zum Thema Fragmentierung: Seit wann ist Google dafür Verantwortlich“

    Wer legt denn die Zertifizierungsrichtlinien fest, wenn nicht Google?

  9. Google kann die Fragmentierung eigentlich ziemlich egal sein. Google braucht nur installed bases um mit den Google-Diensten und letztendlich der Werbung Geld zu verdienen.

  10. Verstehe nicht warum der Artikel jetzt wieder auf der ersten Seite ist!? Ist da ein Update versteckt oder so?

  11. Schön geschrieben
    Nur total unnütz für mich, da meine Geräte von Herstellerseite nicht mehr Supportet werden.

  12. @Hans Günther: Wo bekommen es andere Hersteller hin mit den Hardware-Herstellern für Updates zu sorgen?

    Bei Apple kommt die Hardware von Apple, somit ist es vergleichbar mit Nexus- oder Pixel-Geräten. Für Drittanbieter-Geräte gibt es bei Apple noch weniger Updates als bei Android, weil es diese einfach nicht gibt.
    Bei Windows Phone gab es zunächst eine hohe Einschränkung an unterstützter Hardware. Bei vielen Herstellern gab es trotzdem kein Update von Windows 8 auf 10.

    Bei Android muss übrigens nicht wie z.B. bei iOS für ein simples Sicherupdate der Browser-Engine das ganze System aktualisiert werden. Es reicht die Installation über Play-Store und das sogar für Geräte mit Android 4.4.

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