Android N: Notfallinformationen einrichten
Das Smartphone ist das wohl persönlichste Gerät, welches wir besitzen. Nicht weil es mehr Daten bereithält als unser Laptop oder unser Computer – sondern weil wir es sicher immer bei uns tragen. Doch gerade in Notsituationen kann es sein, dass unser Smartphone nicht nützlich ist. Versperren wir es – was man aus Sicherheitsgründen wohl auf jeden Fall macht – dann hilft es uns in Notfallsituationen nicht. So kann es passieren, dass wir verunfallen und vielleicht keiner weiss, was zu beachten oder wer zu kontaktieren ist. Dinge über das Smartphone mitteilen, das funktioniert natürlich schon länger. Seit iOS 8 kann man im iPhone einen Notfallpass einrichten und mittels diverser Tweaks kann man auch seinen Android-Sperrbildschirm umfunktionieren.
Notfall-Anrufe sind kein Thema – doch wie schaut es mit einem Notfallpass unter Android aus? Ich habe auf dem Huawei Nexus 6P die Vorschauversion von Android N installiert und schon einige der Neuerungen ausführlich beschrieben. Doch da ist natürlich noch viel mehr. So kann man jetzt im Bereich „Nutzer“ Notfallinformationen eintragen. Den Bereich erreicht ihr (unter nacktem Android), wenn ihr über die Einstellungen das Menü „Nutzer“ aufruft, oder wenn ihr im Benachrichtigung auf den angemeldeten Nutzer klickt und „Weitere Einstellungen“ auswählt. Hier einmal ein Vergleich der Ansicht, Oliver benutzt ein Nexus 6P mit Android 6.0 Marshmallow und ich eben das erwähnte Android N:
Hier kann ich also Notfallinformationen hinterlegen. Diese können diverse Informationen beinhalten, beispielsweise meinen Namen, meine Adresse, das Geburtsdatum, die Blutgruppe, bestimmte Allergien, Medikamente und andere Anmerkungen – beispielsweise, ob ich Organspender bin. Und ja – selbstverständlich kann ein Notfallkontakt hier eingerichtet werden. Sieht als Setup dann so aus:
Im Falle eines Falles? Da greift der Sani – sofern seine Sorge überhaupt meinem Smartphone gilt – erst einmal in meinen Sperrbildschirm und sieht – nichts. Denn die Funktion des Notanrufes ist nicht direkt ersichtlich, sondern erscheint bei mir erst dort, wo sich das Entsperrmuster befindet, Stichwort: Notfall:
Man denkt immer, dass man so eine Funktion nie brauchen wird – doch vielleicht richtet sich der eine oder andere das jetzt mal ein. Und wenn man eh Android und Google nutzt, dann sollte man sich auch Gedanken machen, was im schlimmsten Fall mit eurem Google-Konto geschieht. Denn dieses erlaubt – für den ganz schlimmen Fall – das Einrichten eines „Nachlassverwalters“ auf digitaler Ebene (wie auch Facebook und andere).
Laut meiner Quelle hat Eric Schmidt dieses Feature auf seinem iPhone so gefallen dass er es auch in Android wollte.
http://osen.mt.co.kr/article/G1110369626
was passiert mit diesen Daten.. werden die mit google gesyncht oder bleiben die lokal auf dem Gerät.. das wäre meine erste große Frage…sind ja immerhin „Gesundheitsdaten“..
>> Im Falle eines Falles? Da greift der Sani – sofern seine Sorge überhaupt meinem Smartphone gilt <<
der Sani vielleicht noch nicht, bestimmt aber das Personal, wenn man im Krankenwagen transportiert wird oder sobald man im Krankenhaus ankommt; auf jeden Fall eine gute Sache, die eigentlich seit Version 1 hätte drin sein sollen!
Solche Daten gehören nicht ins Smartphone, sondern aufgeschrieben neben dem Perso ins Portemonnaie. Wer z.B. Diabetiker ist, hat da seinen Diabetikerausweis stecken etc.
Einfach mit einem Zeichenprogramm die Infos auf das Wallpaper des Lockscreen schreiben, geht auch mit älteren Geräten.
Aber ich bezweifele, daß jemand ungeprüft die Daten übernimmt um z.B. eine Bluttransfusion zu machen. Das wäre grob fahrlässig, falsches Telefon usw.
Bestenfalls Kontaktrufnummern sind sinnvoll.
Ist jmd. in der Branche beschäftigt und kann uns sagen, ob sich ein Sani oder das Krankenhauspersonal für so etwas interessiert? Kennen die Leute diese Funktionen, werden sie sogar ggf. darauf geschult? Wäre mal sehr interessant.
Na endlich kommt das feature ohne das man noch eine App installieren muss!
Seitdem ich es vom Sony xperia meiner Freundin kenne, hätte ich auch immer gerne so etwas gehabt. Schön, ansprechend und vielleicht sogar schon auf dem Lockscreen präsent zu sehen.
Man hofft zwar immer, dass man so etwas nicht braucht, aber lieber haben, als dann vor Problemen stehen. 🙂
@George99
Damals hat man da dann auch die Telefonkarte für die „Münztelefone“ drin gehabt und ich durfte noch immer die VHS Kasetten zurückspulen… -.-
Bisschen Veränderung schadet nicht immer, auch beim Menschen als Gewohnheitstier. Zugegeben, wenn man einen Unfall hat und das Handy ist kaputt… doof gelaufen, aber auch da kann nen Zettel Nass werden oder oder oder…
Ich hab meine exakte Blutgruppe auf einem Anhänger den ich um den Hals trage. Das ganze hat mehr einen historischen Hintergrund als einen Zweck. Ein Arzt hat mir mal gesagt, dass man selbst in Notsituation diese Werte nicht benutzen dürfte (rein rechtlich), sondern die Blutgruppe nachmessen muss. Einzige Ausnahme ist eine offizielle Blutgruppenbescheinigung.
@xdestitutex: Es geht nicht um damals und heute, sondern darum, dass wenn du nicht ansprechbar bist, jeder Notarzt/Polizist/Sanitäter erst mal in deinem Portemonnaie deine Personalien suchen wird und dann z.B. auch den Diabetikerausweis sieht und nicht anfängt, an deinem Smartphone rumzuspielen. Du kannst natürlich trotzdem deine Daten am Smartphone eintragen, wenn du dich persönlich damit besser fühlst, ist das völlig OK, vielleicht hast du ja Glück und der Sani ist zufälligerweise auch ein Nerd 😀
Ist zwar ein nettes Gimmick, kann aber wohl am ehesten noch dazu genutzt werden, ein verlorenes Handy dem Besitzer zuzuführen.
Den Ersthelfern und dem Rettungsdienst ist die Identität einer nicht ansprechbaren Person erst mal vollkommen egal, Blutgruppe, Organspender oder Patientenverfügung interessiert da auch keinen, und wenn Zeit zum Telefonieren mit Angehörigen bleibt, hat der Besitzer des Handys eh keine Probleme mehr. Im KKH könnten Name, Adresse und Kontakte zwar interessant werden, jedoch wird dort eher nach Papierdokumenten wie der Versicherungskarte, Führerschein oder dem Perso gesucht, welche bei den meisten wohl eher dabei sind wie ein Handy.
Auch hier interessiert sich jedoch niemand für medizinische Informationen, das Handy könnte schließlich von jemand anderem stammen(freiwillig oder unfreiwillig ausgeliehen, Gebrauchtverkauf), derjenige könnte aus versehen falsche Informationen angegeben haben, oder es könnten ab Werk Informationen als Lückenfüller angegeben sein.
Gutes Thema – zum Nachdenken.
Ich hab jetzt unter Marshmallow auf dem Benachrichtigungs Screen statt meines Namens ‚NOTFALL: 01….. verständigen‘ eingetragen (geht auch über Einstellungen/Nutzer) und über Einstellungen/Sicherheit/Sperrbildschirmnachricht ‚ICE/NOTFALL 01… Ehefrau‘. Ausserdem hab ich für drupe (gute App) Einträge fabriziert, die über/vor dem Sperrbildschirm sichtbar sind.
Auf dem N9 gibt es diese Option noch nicht.
Ich nutze es unter iOS auf einem eher doofen Grund nicht: die Nummer des Notfallkontakts ist offen für Dritte sichtbar, was ich irgendwie doof finde. Ja, mag auch Argumente dafür geben, aber mir gefällt das nicht, daher hab ich es wieder deaktiviert.
Vorkonfigurierte Nachrichten, die dann von Sanitätern oder Mitarbeitern im Krankenhaus an ausgewählte Kontakte geschickt werden können, fände ich praktischer.
Sorry, den folgenden Halbsatz verstehe wer wolle, aber für ist das reiner Kauderwelsch:
„…wenn ihr im Benachrichtigung auf den angemeldeten Nutzer klickt und „Weitere Einstellungen“ auswählt“.
„…im Benachrichtigung“ – was soll das bedeuten? Vielleicht könnte man das mal jemand übersetzen/korrigieren?
@Frischer Fischkopf
Caschy schrieb:
„Ich habe … die VORSCHAUVERSION von Android N installiert und schon einige Neuerungen ausführlich beschrieben. …
So kann man jetzt im Bereich ‚Nutzer‘ Notfallinformationen eintragen.“
„im Benachrichtigung“ habe ICH mir mit
im Benachrichtigungsdisplay/fenster/leiste
‚übersetzt‘. Dort findet man ganz oben rechts ja auch den angemeldeten Benutzer als Icon – zumindest in Marshmallow.