Amazons Großangriff auf Google geht weiter

Heute fand es also statt: das Amazon Event. Es rumorte im Vorfeld, was man so sehen könnte. Neue Reader, ein neues Tablet und vielleicht sogar ein Smartphone. Amazons ist aus meiner Sicht mittlerweile Googles größter Mitbewerber. Man verkauft Musik, Filme, Waren, Apps und bietet günstig Cloudspeicher an. Weiterhin konnte man bereits in den USA das günstige Kindle Fire nutzen.

In Deutschland kamen in den letzten Wochen immer mehr Amazon-Dienste an, so der Android Appstore – er wartet mit einer kostenlosen App pro Tag auf – und eben die Amazon Cloud für Musik und Co. 180.000 Bücher, über 100 Millionen Downloads und über 25.000 Filme und Serien stehen auf der Amazon-Seite….

Wie sieht der neue Schachzug von Amazon also aus? Was hat man vorgestellt? Schritt 1: Kindle Paperwhite. eBook-Reader.Kostenloses 3G (wie die Vorgänger, über 100 Länder) 2 Monate Akkulaufzeit, 212ppi. 9.1 Millimeter dick. Dünner als ein herkömmliches Magazin – aber mit mehr Inhalt. Leseratten kommen definitiv auf ihre Kosten, wenn man sich das von der Pixeldichte anschaut, dann scheint das einfach nur ein Traum zu sein:

Kostet 119 Dollar und erscheint am 1. Oktober 2012. Die 3G-Variante schlägt mit 179 Dollar zu Buche. Das bisherige 79 Dollar-Kindle wird günstiger und schlägt in Zukunft mit 69 Dollar zu Buche. Ein echter Schnapper.

Dann die Vorstellung des neuen Kindle Fire (interner Name: Kindle Fire SD). Das alte machte schon 22 Prozent der Sales am Tabletmarkt USA aus. Neuer Prozessor, doppelter Speicher. Mehr Akku und 44 Prozent mehr Performance. 159 Dollar! Vorbestellbar ab heute.

Zweites Gerät: Kindle Fire HD! 8.9 Zoll. 1920 x 1200er Auflösung. 254ppi, 8.8 Millimeter dick. TI OMAP 4470. Frontkamera, Bilder landen in der Cloud. Spezielle Beschichtung für das Display, damit man es auch bei Sonneneinstrahlung besser lesen kann. Sound? Dolby Digital Plus – gabs bislang nicht. WLAN: zwei Antennen für besseren Empfang. MIMO Dualband, 2.4 GHZ und 5 GHz. Laut Amazon ist das WLAN 41 Prozent schneller als beim iPad 3. HDMI, Bluettoth.

Betriebssystem verbraucht 2 GB Speicher des Gerätes, zu haben ist das Kindle Fire HD ab 16 GB. Ziemlich cool: Whispersync. Synchronisiert Audiobook mit normalen Book. Zuhause lesen, im Auto hören! Whispersync auch für Games, Spielstände in der Cloud. Dazu neue Apps und für Eltern die Möglichkeit, Kindern den Zugriff einzuschränken. Nennt sich Kindle Free Time, mehrere Profile nutzbar.

Amazon macht damit Dinge, die andere anscheinend nicht schaffen. Kostengünstiges. Leicht genießbare Kost, einfach zu bedienen. Man arbeitet ambitioniert im mobilen Bereich.

Preise? 7 Zoll 199 Dollar, 8.9 Zoll für 299 Dollar. Ist ne Ansage, oder? Die große Version ist ab November zu haben. Dann kam das nächste Ding, das Kindle Fire HD 4G mit LTE. 499 Dollar! Kommt dann mit 32 GB Speicher daher.

250 MB Traffic im Monat inklusive, 20 GB Cloudspeicher und 10 Dollar Appstore-Guthaben – kostet zusätzlich 50 Dollar im Jahr. Vorbestellung ab heute, Auslieferung 21. November.

Sorry für den fehlenden roten Faden, war fast live mitgeschrieben, da ich hier in der Hotellobby sitze und gleich nen Abflug mache. Lasst mal eure Eindrücke zu den Geräten da, würde mich interessieren. Übrigens: bislang kein Wort von einer Deutschlandverfügbarkeit.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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36 Kommentare

  1. Wow. Gekauft. Alles. Naja, zumindest der Reader und das 7″-Tablet. Android 2 oder 4? Egal. Obwohl: Eigentlich nicht. Als Entwickler ist es mir lieber, wenn das unter 2 läuft. Muss ich eh noch lange für bauen. Das Ding wird um Grössenordnungen wichtiger als alle anderen Androidtablets. Würde mir die Sache enorm vereinfachen. Die Fragmentierung ist zum kotzen – kostet mich jeden Tag Zeit, Geld, Nerven. Aber so müssen halt alle, die sich Exotenandroidgeräte kaufen (also alles ausser Fire & Nexus) sehen, wo sie bleiben. Ich werde nicht für sie testen und anpassen, bei Nichtfunktionieren werden Applikationen halt nicht für ihr Gerät freigegeben und gut ist.

    250MB unter LTE sind aber nicht so dramatisch viel, mal sehen, wie da die Zusatzangebote aussehen. Vielleicht wird ja auch Amazontraffic nicht angerechnet. Und ausserdem bezieht sich das ja eh auf den teuren amerikanischen Mobilfunkmarkt, bei uns ist da ja alles günstiger.

    @solarez
    Die Beleuchtung ist keine Hintergrundbeleuchtung, sondern eine Vordergrundbeleuchtung, also etwa wie eine eingebaute, flächige Leselampe. Solange Du Licht hast, brauchst Du die nicht, solange ändert sich an der Darstellung nichts (na gut, die höhere Auflösung…). Wenn es dunkel ist, kannst Du diese Beleuchtung nutzen. Wie schon gesagt, technisch was anderes als eine LCD-Hintergrundbeleuchtung, aber bei dieser Anwendung ist der Unterschied in dieser Hinsicht nicht so gross (die Darstellung ist natürlich dennoch zum Lesen weitaus besser geeignet).

  2. @Jens Die Funktionsweise ist mir vollkommen klar. Ich habe ja auch nicht behauptet, dass es eine Hintergrundbeleuchtung ist. Der Umstand nachts im Dunklen ein Buch zu lesen will mir trotzdem nicht behagen. Denn ob das Licht von hinten oder von vorne kommt ist nachts völlig egal, wenn alles um mich herum dunkel ist. Meine Augen werden innerhalb von 15 Minuten schmerzen. Da hat aber jeder seine eigene Auffassung – man wird schließlich nicht gezwungen.

  3. Gerade auf Spiegel-Online gelesen dass die 7″ Geräte ab 25.10. in Deutschland zu haben sind.
    Zitat:
    „Ab 25. Oktober wird unter anderem die kleinere Version des neuen Kindle HD erhältlich sein, wie der zuständige Europa-Manager Jorrit van der Meulen am Donnerstag der dpa sagte. Die größere Variante wird es weiterhin vorerst nur in den USA geben.“

  4. Das Kindle Fire 7″ mit 16GB und 3G wäre passend. Warum will den keiner so etwas raus bringen?

    – UMTS
    – ±7 Zoll
    – 16 oder mehr GB
    – vernünftige Auflösung
    – ±250€

    Warum will den kein Hersteller diese Marktlücke füllen?

  5. was heißt denn „kostenloses 3g“ bitte? gibt es neuerdings eine weitere, mir bisher unbekannte definition von „kostenlos“?
    man bekommt doch bei amazon nicht wirklich komplett kostenloses 3g oder etwa doch?

  6. @Negativity: Kostenloser Zugang zum Whispernet via 3G und das weltweit (Bücher kaufen, laden, Sync von Notizen, Clippings etc.). Klappt ohne Probleme. Auf Wikipedia kommt man glaube ich auch noch kostenfrei. Alles andere geht dann nicht mehr.

  7. Ja, es ist da http://www.amazon.de/gp/product/B008UAAE44/ref=famstripe_kt
    leider haben die Hersteller noch nicht Verstanden.. kein G3 kein G4…
    Was soll ich mit einem Tab das ich nicht Unterwegs benutzen kann – leider ist die Akku-Kraft meines Mobiles sehr begrenzt und die Nutzung sehr umständlich – also bitte Google, Amazon und MS bitte Nexus, Kindle und Sureface mit g3/g4! Ansonsten nutzlos das ganze … Jedenfalls für mich

  8. Bin gespannt wie die anderen Hersteller darauf reagieren werden. Es sieht wirklich so aus, als ob der Kindle Fire HD mein erster Ereader sein wird. Für 199 Euro ist das ziemlich ok und schon günstig.

    Wobei ich natürlich auf den Surface warte. Ein Kollege durfte den schon mal testen und war über die Touch Funktion (verschiedene Druckempfindlichkeit) begeistert, besonders für alle die gerne digital schreiben, zeichnen oder malen.

  9. Apple wird sich warm anziehen müssen.

  10. Amazons Umgebung ist zwar schon fast ähnlich eingeschränkt wie die von Apple, aber dennoch:

    Amazon wird den Tabletmarkt mit diesen Preisen spielend übernehmen.

  11. @millus
    Der Fire ist aber kein wirklicher Ereader, wenn Du ihn hauptsächlich und länger dafür nutzen willst, wirst Du enttäuscht sein. Dann kauf Dir besser einen „echten“ Kindle.

  12. Ich würde auch eher sagen dass Apple mehr Probleme haben wird als Google. Google verdient Geld mit Werbung, Apple mit Technik. Wenn Amazon die Geräte zum Selbstkostenpreis rauhauen würde, verdient Amazon immer noch Geld. Apple dann wohl eher nicht, wenn man von den Zinsen des bald halbierten Geldberges absieht …

  13. @Matthias

    Glaub ich auch, ich mein die von Apple sind ja nicht sehr clever. Die sollten mal so nen App store wie Amazon ihn hat machen. Oder noch besser wäre eine Plattform wo man mit seinem Apple Device Filme, Musik, Ebooks, etc pp runter laden kann.

    iTunes wäre nen super name dafür.

  14. Am gleichen Tag hat Kobo auch drei neue Geräte vorgestellt:
    Kobo Glo (6 Zoll eReader mit Beleuchtung), Kobo Mini (5 Zoll eReader) und Kobo Arc (7 Zoll Tablet).
    Leider wird das hier im Blog nirgends erwähnt (es würde dem Blog hier durchaus mal wieder gut zu Gesicht stehen über den Tellerrand der Großen zu schauen), deshalb mal ein Link http://cme.at/e-book-reader/eink/kobo-stellt-3-neue-gerate-vor-kobo-glo-kobo-mini-und-kobo-arc-hd-screen-reader/
    Mit den Kindle Geräten ist man sehr auf das Amazon-Universum beschränkt. Ein Vorteil der Kobos dagegen ist, dass man durch eine vielfältige Formatunterstützung (z.B. auch ePub) nicht so sehr auf einen Inhalteanbieter festgelegt wird.
    Spezifikationen, Verarbeitung, Bedienung und Preise der Kobo-eReader können auch durchaus mit den Kindle-eReadern mithalten.
    In meinen Haushalt und direkten Umfeld sind Kindle 3, Kindle Touch, Kobo Touch und iRiver Story HD (der schon vor knapp einen Jahr ein hochauflösendes eInk Display hatte, wie nun erst der Kindle Paperwhite) in Verwendung.

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