Amazon Echo Plus (2. Generation 2018) ausprobiert

Amazon hatte vor einiger Zeit seine Palette an neuen Echos vorgestellt. Eine neue Generation mit neuen Funktionen und neuer Optik. Amazon versucht dabei die Abdeckung verschiedener Bereiche, so hat man mit dem Echo Dot 2018 (hier unser Testbericht zum Amazon Echo Dot 2018) einen mittlerweile gut klingenden und günstigen Smart Home-Assistenten im Angebot, während der neue Echo Plus nicht nur smarter Lautsprecher ist, sondern auch auf Wunsch Smart Home-Zentrale. Und den neuen Echo Plus, den habe ich mir mal angeschaut.

Als Reinholer: Der neue Echo Plus kann mehr als der „normale“ Echo und der Echo Dot. Wer bisher einen Bogen um die Thematik gemacht hat, der sei kurz ins Boot geholt: Jeder Amazon Echo kann natürlich auch zur Smart-Home-Steuerung mit kompatibler Hardware genutzt werden. Hier nenne ich als Beispiel mal das Beleuchtungssystem Hue von Philips.

Um dieses einzubinden brauche ich einen Philips-Hub, eine Bridge, die ich mit dem Echo verbinde. Eben jenes fällt mit dem Amazon Echo Plus weg, da er sich schon ab Werk mit vielen Smart-Home-Geräten versteht, die mit dem Standard Zigbee arbeiten. Amazon listet auf einer Seite einiges an Hardware, die man mit dem Echo Plus verbinden kann.

Ihr könnt also smarte Steckdosen, Lampen und allerlei anderes direkt mit dem Echo Plus verbinden, ohne dass ihr ein Gateway des Herstellers benötigt. Dazu sei gesagt, dass es manchmal so ist, dass Hardware vom Hersteller Software-Updates gestellt bekommt. Bekommt eine Philips Hue-Birne also ein Update, dann bekommt sie dies nur, wenn sie auch am Gateway des Herstellers angebunden ist – ist eine Birne direkt am Echo Plus, dann gibt es auch kein Update. Das zum Vorgeplänkel – und wer mag, der kann natürlich auch das Gateway einer Smart Home-Hardware am Echo Plus 2018 anklemmen.

Was unterscheidet den Echo Plus der 2. Generation denn nun von seinem Vorgänger? Erst einmal: Ganz klar die Optik. Amazon geht weg vom reinen Plastik-Design der Vorgänger, hin zur gepolsterten Dose. Weniger hoch, dafür nun breiter. Subjektiv betrachtet hübscher und unauffälliger anzusehen. An den Lautsprechern hat man beispielsweise gebastelt, so kommen nun 76mm Woofer zum Einsatz, während der Vorgänger auf 63mm setzt. Des Weiteren ist ein Temperatursensor an Bord.

Dieser Sensor lässt sich in Routinen mit anderen Geräten nutzen. Bekanntes Beispiel: Sommer, kein smarter Ventilator, diesen dafür an einer schaltbaren Steckdose. Dann richtet man eine Routine ein, die dafür sorgt, dass bei Temperaturen über 26 Grad die Steckdose mit angeschlossenem Ventilator aktiviert wird. Oder im Winter eben die Steckdose mit der elektrischen Heizung, falls heutzutage überhaupt noch so etwas benutzt wird.

Den Status kann man natürlich auch abfragen, um die Temperatur vom Sensor des Echo Plus abzufragen, fügt man den Sensor einer Smart Home-Gruppe hinzu und fragt: „Welche Temperatur hat [Gruppenname]?“. Muss man natürlich auch schauen, dass man den Echo Plus nicht unbedingt an die Heizung oder das Fenster stellt, da es nahe dieser Bereiche ja sicherlich temperaturtechnisch anders gelagert ist als im Raum.

Das Thema Smart Home, Einbindung und dessen Steuerung lasse ich hier einmal außen vor, da wir dies schon in zahlreichen Beiträgen durchgegangen sind, sei es in den Testberichten zu anderen Echo-Geräten oder auch in den Nachrichten zu Amazon Alexa. Der Echo Plus 2018 macht da nichts anders, es wird die identische Alexa-App vorausgesetzt und die gleiche smarte Intelligenz aus der Cloud kommt zum Einsatz.

Da viele Menschen sich fragen, was so ein Gerät im Nachhinein kostet – denn es verbraucht ja Strom – so habe ich mal nachgemessen. Das habe ich in der Vergangenheit schon bei diversen Geräten gemacht und natürlich auch beim Echo Plus der zweiten Generation. Die Angaben sind natürlich nicht 1:1 auf euch anwendbar, da jeder die Kisten unterschiedlich häufig in variierender Form und Lautstärke nutzt. Aber wer mag, der kann sich ja den Mindestverbrauch auf das Jahr hochrechnen.

Im Ruhezustand verbrauchte der Echo Plus bei mir circa 2,4 Watt, das sind auf das Jahr hochgerechnet 6,29 Euro, einen Preis von 30 Cent pro Kilowattstunde vorausgesetzt. Sollte natürlich etwas mehr sein, da das Gerät mehr verbraucht, wenn es Befehle entgegennimmt oder Musik abspielt. Bei einer Lautstärke von 4 (einstellbar von 0 bis 10) beim Abspielen von Radio brachte es der Echo auf wechselnde Werte, die im Mittel bei 5,5 Watt lagen. Würde man dieses zur Berechnung hinzuziehen, so wären dies im Jahr 14,41 Euro.

Natürlich musste ich auch den Sound für mich bewerten, wobei dies wieder so eine subjektive Geschichte ist. Die Echos sind mittlerweile Multiroom-fähig, sind smart und im Falle des Echo Plus der zweiten Generation kann man sogar als Lautsprecher für andere Dinge benutzen, via Klinkenanschluss kann man ihn beispielsweise als Lautsprecher für einen TV nutzen.

Und wer noch mehr Klang haben will, der koppelt andere Bluetooth-Lautsprecher oder besorgt sich Subs von Amazon, denn mittlerweile ist der Spaß nicht mehr nur als Einzel-Lautsprecher zu betrachten, sondern lässt sich als komplettes System zusammenwürfeln.

Zwei Echo Plus und ein Echo Sub gibt es als Paket, bei Amazon muss man da ab und an mal schauen, die eigene Hardware wird bei denen ja oft rabattiert (während ich diese Zeilen schrieb, lag das Bundle bei 330 Euro).

Der Sound ist etwas besser als beim Vorgänger, wärmer und runder. Logo, das wird einen audiophilen Menschen nicht abholen können, doch wenn ich mich jetzt für ein smartes und drahtloses Audiosystem entscheiden müsste, welches wenig Platz benötigt, dann würde ich sicherlich auch bei den Echos landen. Mein Sonos-System hatte quasi das Glück der frühen Geburt. Ich brauche nicht die Mega-Beschallung und für das normale Gedudel ist der Echo Plus prima.

Was etwas schade ist: Die Amazon Alexa-App verfügt über einen Equalizer, damit kann ich beispielsweise den Sound eines Dot oder anderen Echos justieren, diese Möglichkeit greift aber derzeit nicht beim Echo Plus der zweiten Generation, der entsprechende Punkt ist leider nicht in der App zum Zeitpunkt dieses Tests zu finden. Aber es gibt ja generell einen Equalizer, der dann via Sprache zu bedienen ist. Bedeutet beim Echo Plus 2018:

  • Alexa,  stelle den Bass auf (-6 bis 6)
  • Alexa, stelle die Höhen auf (-6 bis 6)

Was mir im Test gefallen hat:

  • Besseres Design
  • Besserer Klang
  • Temperatursensor
  • Audio-Ein- und Ausgang

So gerne ich meckern würde, im Gesamtbild betrachtet kann ich dies nicht. Ich kann die Audio-Qualität nicht als schlecht bewerten, denn für das Volumen ist sie gut. Und ich muss auch den Preis von rund 150 Euro im Hinterkopf behalten, dafür bekomme ich nicht nur einen Lautsprecher, sondern einen Smart Home-Hub mit Zigbee und Temperatur-Sensor. Seine Smart Home-Aufgaben erledigt der Echo Plus gut und klaglos, alles andere kennt man vielleicht eh von Amazon Alexa.

Wer keinen Wert auf den Hub und Musik legt, der kann sparen, den Echo Dot der ersten Generation bekommt man immer mal wieder für kleines Geld hinterher geworfen. Ebenso denke ich nicht, dass man als Besitzer des direkten Vorgängers auf das neue Modell aktualisieren muss. Da kann man noch locker schauen, was Amazon in Zukunft macht bei den Neuvorstellungen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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19 Kommentare

  1. Ist es möglich Echo mit dem sonos System zu koppeln?

  2. Ehrlich, die Echos gehen mir immer mehr auf die Nerven!

    Nachdem ich mir auch den Echo Plus der 2. Generation besorgt hatte, habe ich eine Enttäuschung nach der anderen erlebt:

    1. Enttäuschung: der Sound

    Ja, der Sound hat mehr Bass… das war es aber auch. Von „besser“ kann keine Rede sein, außer man beschränkt sich auf bestimmte Genre bzw. Musikstücke. Bei Irish Folk hört man z.B. kaum einen Unterschied zwischen dem Echo Plus 2. Gen und z.B. einem Echo der ersten Generation. Bei Hip Hop ist der Bass deutlich besser, auch bei Elektro, aber dafür sind die Höhen und vor allem die Mitten bei den alten Echos Marke Müslipackung etwas besser. Dazu kommt noch, dass die Frequenzbereiche schlecht abgestimmt sind. So hat der Echo zwar mehr Bass, hört sich sonst aber einfach nur wie ein schlechter Lautsprecher an. Genauer gesagt, als ob jemand eine Decke über den Lautsprecher geworfen hat.

    2. Enttäuschung: Temperaturmessung

    Tagelang habe ich nur gesehen, dass das Gerät gerade kalibriert wird. Eine Temperatur bekam ich nicht zu sehen.

    3. Enttäuschung: Gruppen

    Man kann den Plus in eine Gruppe mit einem anderen Gerät nehmen. Wenn ich Alexa dann aber aufrufe und diese Gruppe als Ziel der Musikwiedergabe wähle, passierten die blödesten Dinge, nur die Gruppe konnte nie angesprochen werden, obwohl sie in der Alexa-App erfolgreich angelegt wurde.

    4. Enttäuschung: Stereo

    Und wie schon bei Sonos weigert sich der einzige Plus in meinem Haushalt, sich mit einem anderen Echo-Gerät zu verbinden. Egal, welches, nur der Plus ist ein Einzelkämpfer und will es offenbar auch bleiben.

    Für mich ist und bleibt das Alexa-System ein nachweislich strunzdummes System, das beschränkt einsatzfähig und alles andere als intelligent ist. Mir scheinen nach wie vor einfach ein paar Dinge geskriptet zu sein und was nicht vorgesehen ist, funktioniert dann auch nachhaltig nicht.

    Für Alexa spricht derzeit also vor allem, dass andere Systeme wohl auch noch nicht weiter sind. Quasi das klügste Huhn unter lauter dummen Hühnern, das ab und zu mal ein Korn findet.

    • Zum Thema Stereo-Verbindung: Man kann immer nur zwei gleiche Geräte zu einem Stereo-System zusammenschalten. Also z.B. Echo Plus 1. Gen. mit einem Echo der 2. Generation geht nicht.
      Was sich auch durchaus begründen lässt: Es würde sicherlich nicht grandios klingen wenn der linke Kanal eine andere Klangcharakteristik aufweist als der rechte.

      • Mir ging es noch um etwas anderes. Der Echo der 1. Generation hat einen brillianten Hoch- und Mitteltonbereich, der Plus der 2. Generation einen ordentlichen Bass. Wenn man beide synchron laufen lassen könnte, wäre der Ton u.U. in Kombination besser, als bei jedem Einzelmodell, sei es, dass diese Einzelmodelle solo oder im Stereobetrieb laufen.

    • Kann ich dir nur zustimmen. Die Google Home Geräte sind nicht fehlerfrei… Aber besser als Echos.

  3. Wenn du keinen Plus benötigst, würde ich 2 normale nehmen.

  4. Den Hinweis auf die Möglichkeit der Nutzung als TV-Lautsprecher finde ich interessant, genau das würde ich mir für den bisherigen Echo Plus wünschen. Klappt das auch im Stereo-Verbund, vielleicht auch mit Subwoofer, als kleines 2.1-System?

  5. Otto Versand says:

    ich brauch‘ unbedingt auch so eine Wanze in meiner Bude, die alles mithört… 🙂 wie blöd muß man eigentlich sein, nur darüber nachzudenken, sich so einen Bullshit zuzulegen? 🙂

    • pomme de terre says:

      Hast du denn Strom? Einen WLAN-Router? EIn Handy? Hat das Handy eventuell ein Mikrofon? Oder eine Kamera? Merkst du selber, oder?

    • Auf der anderen Seite kann man sich auch mal fragen, wie man so blöd sein kann, alle Menschen, die eine Sache nicht nur extrem einseitig betrachten, pauschal als blöd zu bezeichnen … Das spricht jedenfalls nicht dafür, dass man Willens und der Lage ist, ernsthaft an so einer Diskussion teilzunehmen, jedenfalls nicht, wenn man ernst genommen werden möchte.

    • Florian Huse says:

      Blinde Menschen haben einen deutlichen Mehrwert von Amazon Echo + Audible / Amazon Music.

      • Nicht nur Blinde. Stell Dir mal vor, Du bis zuhause und kannst nur schwer oder gar nicht gehen. Dann sind Sprachassistenten Gold wert. Sei es, um informiert zu bleiben, Musik zu hören oder das Licht zu bedienen, ohne zum Schalter robben zu müssen.

    • Wahrscheinlich hast du diesen Kommentar von deinem Smartphone gesendet

  6. Laut Amazon Vergleichstabelle hat der Echo Plus einen Audioausgang und -eingang. Auf der in diesem Artikel abgebildeten grafischen Darstellung, ist nur von einem Audioausgang die Rede. Was passt nun? Kann ich den Echo Plus an den Klingen-AUSgang eines PCs hängen, um dann Musik vom PC via Klinke auf dem Echo Plus wiederzugeben?

  7. Ist es möglich zwei Echo Plus (2. Gen) als Stereopaar zu betreiben, während man an einem Audioeingang per Klinke einen Musikplayer anschließt oder ist das dann nur auf einem Echo zu hören? Hintergrund ist jener, dass ich einen Chromecast-Audio anschließen möchte.

  8. @Martin Kay
    Die Klinkenbuchse kann wahlweise als Eingang oder Ausgang geschaltet werden.

    @Stefan
    Per Klinke (oder Bluetooth) wird nur der direkt angesprochene Echo genutzt. Der andere des Stereo-Paar bleibt still

  9. @Tom
    Das habe ich leider mittlerweile auch bemerkt. Ich hoffe, dass hier softwareseitig nachgebessert wird.

  10. Per Klinkekabel ist Audio leicht versetzt, geht jedoch garnicht für TV. Habe Echo 2 deshalb extra geholt. Gibt es hier Andere, welche diese Erfahrungen auch gemacht haben? Ich habe verschiedene Kabel probiert und diverse Geräte angesteckt – immer Verzögerung, das kann doch nicht wirklich so verkauft werden?

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