Gegen die Regeln der Netzneutralität: vzbv fordert Verbot der Vodafone GigaPass-Optionen
Netzneutralität und mobile Datenverbindungen, seit Jahren gibt es da Streitigkeiten bei verschiedenen Anbietern. Die Telekom zeigt sich hier immer als Vorreiter, seinerzeit mit dem induzierten Volumen bei Nutzung von Spotify, heute ist es StreamOn, das mittlerweile auch die Bundesnetzagentur auf den Plan gerufen hat. Aber die Telekom ist nicht allein, auch Vodafone steht nun im Gegenwind der Verbraucherschützer. Die im Oktober 2017 eingeführten GigaPass-Optionen sollen gegen die Netzneutralität verstoßen, der Verbraucherzentrale Bundesverband möchte diese nun durch die Bundesnetzagentur verbieten lassen.
Allerdings stellen sich die Pässe bei Vodafone etwas anders dar. Ein Wunschpass ist in Red- und Young-Tarifen enthalten, weitere können als kostenpflichtige Option gebucht werden. Man bezahlt also aktiv dafür, dass der Traffic bestimmter Apps (geregelt über den jeweiligen Pass) nicht mehr auf das im Vertrag enthaltene Highspeed-Volumen angerechnet wird.
Aus Sicht des Verbraucherzentrale Bundesverband verstoßen die Pässe gegen Regeln der Netzneutralität. Grund hierfür ist, dass teilnehmende Unternehmen rechtliche und technische Vorgaben von Vodafone akzeptieren müssen. Laut vzbv benachteiligt dies vor allem kleine Unternehmen und nicht-kommerzielle Initiativen, ebenso wie es Innovationen ausbremst.
Und auch für den Verbraucher soll das Angebot sehr intransparent sein (durchaus fragwürdig, der Verbraucher weiß eigentlich sehr genau, was er bei Buchung eines Vodafone Passes bekommt). Letztendlich würden aber solche Zero-Rating-Angebote immer gegen den Kunden richten, da sie sich negativ auf Wahlfreiheit, Angebotsvielfalt und Informationsfreiheit der Nutzer auswirken.
Gerade im mobilen Bereich sieht man allerdings ohne diese Angebote noch weniger, da es so etwas wie echte Flats nicht mehr gibt. Mobil und Nnetzneutralität passt letztendlich schon lange nicht mehr zusammen, da hilft auch keine Forderung nach größeren Inklusivvolumen, wie von Lina Ehrig, Leiterin des Teams Digitales und Medien beim vzbv:
„Zero Rating-Angebote untergraben Verbraucherrechte. Denn sie können sich negativ auf Wahlfreiheit, Angebotsvielfalt und Informationsfreiheit der Nutzer auswirken“, so Ehrig. „Was Verbrauchern wirklich nutzen würde, wäre ein grundsätzlich größeres Inklusivdatenvolumen für den monatlichen Grundpreis. Das ist in anderen europäischen Ländern längst Standard.“
Aber ja, die Vodafone Pässe sind sehr fragwürdig, da sie eben ganz klar nach einzelnen Diensten unterscheiden und eben auch zusätzlich kosten, auch wenn ein Pass im Vertrag enthalten ist.
Das Problem ist, dass eben nicht alle Musik-Streaming-Dienste oder Video-Streaming-Angebot im jeweiligen Pass enthalten sind. Googles Angebote also G-Play-Music und Youtube sind nicht enthalten. Um in die Liste aufgenommen zu werden müssen die wahrscheinlich bestimmte Vereinbarungen akzeptieren, oder sogar Provisionen zahlen. Und genau das soll ja die Netzneutralität verhindern.
Größere Datenvolumen bringen auf jeden Fall etwas. Da der Kunde sich die Dienste die er konsumieren möchte selber aussuchen kann.
„Mobil und Nnetzneutralität passt letztendlich schon lange nicht mehr zusammen“
Wo genau sollen die denn nicht mehr zusammen passen?
„Und auch für den Verbraucher soll das Angebot sehr intransparent sein …“
Ja, das stimmt. Den gesamten Datenverkehr kann das Smartphone ja ungefähr mitrechnen. Aber die Aufspaltung in GigaPass-Verkehr und „normalen“ Verkehr ist nicht mehr drin. Somit kann ich nicht mehr nachvollziehen, ob mein Telekommunikationsanbieter mich auch richtig abrechnet.
Allgemein zum Thema: Wann kommt endlich ein wirklicher Flatrate-Vertrag? Die sollen aufhören ihr Geld für Werbung rauszuschmeißen und endlich durch Leistung punkten. „Der Kunde will doch aber GigaPässe!“ Bullshit! 100%ige Abdeckung – auch auf Autobahnen und entlang aller Bahnstrecken -, vernünftige Geschwindigkeiten auch für Prepaid und eine all inclusive Flat. Was ist daran so schwer?? Die können das alles nur machen, weil sie sich gegenseitig an Grottigkeit zu unterbieten versuchen. Öffnet doch mal den europäischen Markt, dann werden wir schon sehen, wie schnell man das dann doch plötzlich auf die Reihe bekommt.
Ich muss jetzt aufhören zu schreiben, sonst gerate ich in Rage und fange an über DSL-Anbieter zu philosophieren… ò.ó
Es gibt aber bereits einen Tarif sowohl bei der Telekom, als auch bei Vodafone der alles unlimitiert beinhaltet. Kostet halt rund 200€ im Monat. 🙂
Das Problem sind ja auch ausländische Dienste wie zB. Onlineradios etc., die Vodafone Deutschland und dessen Daten Pass Optionen überhaupt nicht kennen. Die sind da natürlich ebenso nicht vertreten. Und daher stellt das meines Erachtens nach eine Verletzung der Netzneutralität dar.
Das Argument der Provider wird sicherlich sein, dass sie niemanden schlechter stellen, sondern lediglich einige besser und das eben jeder diese Besserstellung erreichen kann, indem er dort mitmacht.
> das eben jeder diese Besserstellung erreichen kann, indem er dort mitmacht.
Nein, ich kenne keine Porn Seite, die mit dem Vodafone Pass oder Stream On läuft – und das wo dieser Content 25-30% des Traffics ausmachen soll.
Sorry, aber dieser Artikel ist nur sinnfrei und bleibt jedwede seriöse Recherche schuldig…
Hm, kläre uns mit Deiner Weisheit und deinem sinnvollen Beirtag auf.
Also heißt das wieder vom Schreiberling hier, dass er so was toll finde, darum sei das gut, und weil Keiner es mehr anders machen wolle, darum wäre nur vernünftig, das endlich zu akzeptieren, also nicht mehr zu stören.
Die Wahlfreiheit ist aber eingeschränkt dadurch, Vodafone gibt den Ton dabei an und ich muss es annehmen.
Netzneutralität ist ein Ideal, das findet man nicht oft ideal umgesetzt, aber es hat seinen Grund und Nutzen, Ideale zu halten. Oder will der Schreiberling hier auf körperliche Unversehrtheit auch verzichten, weil sie so oft nicht ideal umgesetzt wird von Vielen?
Liegt es daran, dass es so früh ist oder warum musste ich Deinen Beitrag 2 Mal lesen um Ihn zu verstehen. :-/
+1 Michael und anthropos!
StreamOn und der Gigapass gehören verboten. Besonders letzterer verstößt ja wohl klar gegen die Netzneutralität, da man sich solche Pakete eben dazu kaufen muss. Statt für den gleichen Aufpreis einfach 4-5 GB mehr Traffic zu ermöglichen, wird hier versucht den Kunden zu melken, solange die EU nicht einschreitet. Kluger Schachzug, der aber wie immer auf dem Rücken der Consumer ausgetragen wird.
Wenn sich deutsche Anbieter so schwer tun, unbegrenzt Traffic zu bezahlbaren Preisen anzubieten, sollen sie wenigstens große bezahlbare Pakete bieten. Dass es von der Bandbreite möglich ist, zeigt ja dieser ganze StreamOn und Gigapass-Schwachsinn.