Ultra-HD-Filme am Samsung UE55KS8090: Augenweide oder Augenwischerei?

Ich habe vor geraumer Zeit über meine Eindrücke vom HDR-Gaming mit dem Samsung UE55KS8090 berichtet. Das ist jetzt auch schon wieder anderthalb Monate her. Damals versprach ich großmäulig für die nächste Zeit einen Folgebeitrag über meine Erfahrungen mit Ultra HD Blu-rays und Streaming. Nun ist es endlich soweit: Ich habe mir an Samsungs TV mit Ultra HD Premium zahlreiche Filme in Ultra HD angesehen, mit den Bildeinstellungen gespielt und mir übere mehrere Wochen einen recht guten Eindruck verschaffen können.

Klar, mittlerweile haben sowohl Samsung mit den QLED als auch LG mit seinen neuen Geräten der Signature Edition noch eine Schippe raufgelegt – im Grunde entspricht der UEKS8090 also nach dem aktuellen Stand der Dinge im Jahr 2017 einem Mittelklasse-Gerät. Letztes Jahr zählte der TV aber definitiv zur gehobenen Klasse – die Ultra-HD-Premium-Kennzeichnung gab es auch 2016 nicht geschenkt. Auch dank echtem 10-bit-Panel, was ich für obligatorisch halte, hat mich der Fernseher nach und nach beim Testen immer mehr begeistert.

Allerdings werde ich in diesem Beitrag nicht nur spezifisch auf den UE55KS8090 eingehen, sondern eher allgemein über meine aktuelle Meinung zu 4K und Ultra HD. Zunächst poste ich aber für euch an dieser Stelle einmal meine TV-Einstellungen, denn danach wurde auch beim letzten Mal hier gefragt:

Bildeinstellungen am Samsung UE55KS8090

Bildmodus Film

Hintergrundleuchtung 2 (maximal bzw. 20 bei HDR-Wiedergabe)

Helligkeit 45

Kontrast 100

Schärfe 0

Farbe 50

Farbton G50 / R50

Digital Aufbereiten Aus

Auto Motion Plus Aus

Smart LED Gering

Filmmodus Aus

HDMI-Schwarzpegel Auto

Optimalkontrast Aus

Farbton Warm 1

Nur RGB-Modus Aus

Farbraum Auto

Jene Einstellungen gelten für Filme. Beim Gaming habe ich, auch aufgrund des etwas anderen Umgangs mit HDR, etwas abgewandelte Settings angelegt. Genutzt habe ich den Samsung UE55KS8090 in einem meist gut abgedunkelten Raum mit ca. 2 Metern Sitzabstand. Das ist übrigens eigentlich schon zu viel um Ultra HD bei dieser Diagonale voll auszunutzen – sollte man im Kopf behalten. An dieser Stelle dazu einmal eine Grafik des Kollegen Carlton Bale, mit dem ich zum Thema auch persönlich Kontakt hatte. Ich nehme diese Skizze gerne als Richtlinie, da sie auf Daten zum menschlichen Sehvermögen basiert und auch auf einigen Herstellerseiten tatsächlich in ähnlicher Form auftaucht.

Mein Tipp: Lest euch unbedingt seinen kompletten Artikel zum Thema durch: Does 4K Resolution Matter? Toller Post, dem ich 1:1 zustimme. Klar, wird es wieder einige Leute geben, die meinen sie sehen trotzdem bei 10 Metern jeden einzelnen Pixel, selbst wenn dies beim normalen menschlichen Sehvermögen gar nicht möglich ist. Bale vertritt übrigens genau wie ich, und mittlerweile ist das ja auch das Marketing-Argument der Hersteller, die Ansicht, dass HDR der eigentliche Fortschritt von UHD-Geräten ist. Wenn ihr mich fragt, ist es gerade deswegen so wichtig einen TV mit 10-bit-Panel und ausreichender Helligkeit zu kaufen. Von 4K-TVs ohne HDR würde ich direkt die Finger lassen.

Vielleicht noch ein paar kurze Infos, damit ihr meine Meinung besser einordnen könnt: Ich bin jemand, der ein neutrales Bild bevorzugt – möglichst nahe an der Intention der Filmemacher. Meinen Wohnzimmer-TV, einen Panasonic TX-P65VT50E Smart Viera Neo Plasma, habe ich anno dazumal deswegen professionell kalibrieren lassen – mittlerweile müsste er allerdings sicherlich nachkalibriert werden, muss ich zugeben. Mein Ziel ist es grundsätzlich jedenfalls, ein neutrales Bild zu erreichen.

Das sage ich, da es auch Zuschauer gibt, denen es relativ wurscht ist, ob das Bild dem Eindruck nahe kommt, den die Filmemacher erzielen wollten. Meine ich völlig wertfrei. Jeder soll daheim so Filme und Serien anschauen, wie er Bock hat. Und es gibt eben auch die Klientel, die auf knallige Farben, übertriebene Kontraste und gleißende Beleuchtung steht – mag ich selbst bei Animationsfilmen auch, muss aber eben nicht bei einem Thriller sein, welcher eigentlich unterkühlt und matt wirken sollte.

Theoretisch dürfte HDR deswegen übrigens für mich nichts sein: Denn die nachträgliche Ergänzung von HDR bei vielen Filmen, die ursprünglich nicht darauf ausgelegt gewesen sind, ist in der Cineasten-Community ein kontroverses Thema. Es gibt Stimmen, die sehen darin eine ähnlich drastische Veränderung, wie das Herumschnippeln am Bildformat. Letzteres lehne ich selbst ebenfalls ab, bin bei HDR aber noch unschlüssig. Ich denke es kommt auf die Herangehensweise an und wie behutsam vorgegangen wurde.

Augenweide oder Augenwischerei ? – Die Auflösung

Ich habe mir am Samsung UE55KS8090 folgende Filme als Ultra HD Blu-ray angesehen – wiedergegeben mit einer Xbox One S:

Pets (Upscale, 2K-Intermediate)

X-Men: Apocalypse (Upscale, 2K-Intermediate)

Star Trek: Beyond (Upscale, 2K-Intermediate)

Ghostbusters (Natives 4K)

Ghostbusters 2 (Natives 4K)

The Amazing Spider-Man 2 (Natives 4K)

The Revenant (Natives 4K)

Wie ihr seht, habe ich also bewusst hauptsächliches natives Material gesichtet. Viele aktuell auf Ultra HD Blu-ray erscheinende Titel sind nämlich nur intern bei den Studios hochskaliert worden. Ursache ist, dass die Digital Intermediates, also die digitalen Zwischenstufen, mit denen in der gesamten Post-Production gearbeitet wird, nur in 2K-Auflösung vorliegen. Das ist immer noch üblich, um Kosten und Zeit zu sparen. Denn gerade CGI in 4K rendern zu lassen, bedeutet heute immer noch deutlich mehr Aufwand, als mit 2K zu arbeiten.

Wie habe ich verglichen? Ideal wäre im Grunde eine utopische Situation: Ich müsste zwei TVs mit exakt (!) gleicher Ausleuchtung haben, sie müssten perfekt kalibriert sein und am besten würde ich dann zeitgleich von ein- und demselben Film einmal eine Blu-ray in 1080p und einmal eben die Ultra HD Blu-ray wiedergeben. Da komme ich freilich nicht ganz ran. Ich habe allerdings beispielsweise einen Film wie „Ghostbusters“ einmal als Blu-ray und einmal als Ultra HD Blu-ray via Xbox One S wiedergegeben, um zu vergleichen. Auch habe ich z. B., um schnell umschalten zu können, den selben Film zeitgleich via PS4 Pro (Blu-ray) und einmal via Xbox One S (Ultra HD Blu-ray) abgespielt. Auch da kann es aufgrund der unterschiedlichen Konsolen zu leichten Abweichungen kommen, aber für einen groben Vergleich ist das sehr wohl nützlich.

Damit nicht nur zwei Augen hinsehen, habe ich zudem einen Kumpel herbeordert, der ebenfalls interessiert seine Blicke über das Gebotene schweifen ließ. Unsere Eindrücke waren dabei identisch zu denen des oben erwähnten Carlton Bale: Die Vorteile der Auflösung sind bei „kleinen“ Diagonalen wie 55 Zoll bei gängigen Sitzabständen marginal bis nicht wahrnehmbar. „Ghostbusters“ etwa ist für einen Klassiker eine super UHD-Umsetzung, doch bei einem regulären Sitzabstand erkenne zumindest ich keinerlei Vorteile durch die reine Auflösung. Der Film eignet sich gut für einen Vergleich, da für Blu-ray und Ultra HD Blu-ray exakt das gleiche Master zum Einsatz kam. Außerdem arbeitet die Blu-ray mit einer vergleichsweise hohen Bitrate.

Gefreut hatte ich mich auch auf „The Amazing Spider-Man 2“, den ich im Gegensatz zu den meisten Spidey-Fans sehr cool finde. Hier ist das Ergebnis für mich aber noch ernüchterner. Der Film wirkt auf mich fast ein wenig verwaschen und älter als er eigentlich ist. Vielleicht liegt an dies der für HDR angepassten Farbgebung. Vorteile durch die Auflösung sind auch hier nicht wirklich wahrnehmbar. Für Upscales wie „Star Trek: Beyond“ oder „X-Men Apocalypse“ gilt dies übrigens doppelt. Hier sollte man als Käufer sehr genau überlegen, ob man die aktuellen Aufpreise von mehr als 10 Euro für die UHD Blu-ray gegenüber der Blu-ray berappen möchte.

Am ehesten vermeinte ich dann bei „The Revenant“ einen Schärfe- und Detailgewinn zu erkennen, selbst bei meinem relativ hohen Sitzabstand von zwei Metern. Jedoch ist dieser Titel schlecht für einen direkten Vergleich geeignet, da die Farbgebung der Ultra HD Blu-ray drastisch von jener der Blu-ray abweicht. Mein Fazit ist daher auch nach wochenlangem Ausprobieren: Falls ihr hofft damals wie nach dem Umstieg von SD zu HD hier mit einem klar erkennbaren Schärfe- und Detailgewinn überwältigt zu werden – das wird nur zutreffen, wenn ihr mit sehr hohen Diagonalen hantiert (Beamer!) oder ungewöhnlich nah vorm TV hockt. Die Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten schadet natürlich nicht. Aber die Vorteile sind in der Praxis schlichtweg gering – wie gesagt nehmen wir hier die Beamer-Besitzer mit Leinwänden jenseits der 100 Zoll aber aus, da sieht es anders aus.

HDR bei der Filmwiedergabe – Die Erleuchtung?

Kommen wir nun zu HDR, denn tatsächlich ist es genau wie beim Zocken: Der Effekt von HDR ist auch bei der Filmwiedergabe deutlich merklicher als jener der erhöhten Auflösung an sich. Den „Wow-Effekt“ wie beim Gaming habe ich aber zugegebenermaßen am Samsung UE55KS8090 beim Filmschauen mit HDR nicht in der gleichen Form erlebt wie beim Spielen. Als am prägnantesten nahm ich HDR bei „The Revenant“ sowie „Pets“ wahr. „Ghostbusters“ habe ich unzählige Male gesehen, egal ob auf VHS, im Fernsehen, auf DVD oder auch auf Blu-ray und nun Ultra HD Blu-ray. Für mich ist das einer der besten Filme aller Zeiten Punkt. Und dieser Film sieht nun auf Ultra HD Blu-ray besser aus als je zuvor… Aber gegenüber der Blu-ray ist das eben kein Quantensprung. Eher sind es die letzten 1 bis 2 % in der Wertung, wenn ihr versteht, was ich meine.

Klar, HDR wertet z. B. auch einen Film wie „Ghostbusters“ und stärker noch „Ghostbusters 2“ auf. Man sieht durchaus auch die Vorteile des erweiterten Farbraums und die verbesserten Kontraste, die feineren Unterschiede in den Helligkeitsabstufungen. Doch wechsele ich wie ein Bekloppter hin und her zwischen Blu-ray und Ultra HD Blu-ray, dann wischt letztere mit ersterer eben nicht so den Boden auf, wie die Blu-ray mit der DVD. Natürlich sehen die Ultra HD Blu-ray bei den von mir getesteten Filmen allesamt besser aus, als die jeweiligen Blu-rays – wäre aber ja auch schlimm, wenn es nicht so wäre. Aber der Sprung ist in meinen Augen ganz subjektiv aktuell immer noch gering – auch bei der HDR-Wiedergabe.

Meine Vermutung: In Games kann HDR viel effizienter genutzt werden, da man als Spieler eben selbst die Kontrolle über die Kamera hat. Wenn ich in „Uncharted 4: A Thief’s End“ Nathan Drake aus einer Höhle in die warme Sonne blicken lasse, dann kann ich diesen tollen Effekt mit HDR so lange genießen wie ich will. Laufe ich dann selbst bewusst aus der Höhle heraus und erlebe den Übergang von Hell und Dunkel – dann bin ich in dem Moment Nathan Drake, und der HDR-Effekt wertet Atmosphäre und Grafik zeitgleich auf. Es ist für Entwickler in Games mehr möglich mit dem Effekt zu spielen, die Beleuchtung ist nunmal in einem Spiel auch generell anders als in einem Film – viel dynamischer.

Also HDR ist auch bei Filmen klasse – und auch bei Serien! Mangels Disks habe ich mir beispielsweise „Red Oaks“ via Amazon Prime Video in Ultra HD mit HDR angesehen. Sieht klasse aus und wirkt deutlich besser als der stärker komprimierte 1080p-Stream. Dank der knallbunten Farben und des 1980er-Settings ist HDR für „Red Oaks“ geradezu ideal. Trotzdem blieb ich hier einfach nicht so extrem beeindruckt zurück wie nach meinen Gaming-Sessions. Vielleicht bin ich eben auch zu verwöhnt, da ich von einem extrem guten 1080p-Gerät komme mit meinem Panasonic TX-P65VT50E Smart Viera Neo Plasma.

Fazit

Wenn ich ehrlich bin, sehe ich bei Ultra-HD-TVs aktuell vor allem für Gamer Mehrwerte. Wer es auf Filme abgesehen hat, sollte zum einen definitiv auf ein Gerät mit sauberer HDR-Wiedergabe achten und zum anderen eine möglichst große Diagonale bei möglichst geringem Sitzabstand wählen. Um es klarzustellen: 2 Meter bei 55 Zoll sind eigentlich zu weit weg. Das ist aber ein Sitzabstand, den die meisten Otto-Normalverbraucher auch bei kleineren TVs deutlich überschreiten. HDR bringt trotzdem Vorteile – die Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten bis auf vielleicht einen Placebo-Effekt aber in jenem Szenario nicht mehr.

Gespannt bin ich übrigens nach dem ausgiebigen Ausprobieren des Samsung UE55KS8090 auf die neuen QLED. Jene haben ja die Helligkeit nochmals gesteigert, was für die HDR-Wiedergabe ein deutlicher Mehrwert sein sollte. Obwohl ich mich selbst als Film- und Serienliebhaber beschreiben würde, bin ich aber gegenüber dem Upgrade meines Wohnzimmer-TVs, des Panasonic TX-P65VT50E, weiterhin sehr gelassen. Es ist schon 2017 so, dass man jetzt die Technik der 2016er-Oberklasse in der Mittelklasse zu entsprechenden Preisen bekommt. Ich warte deswegen gerne noch etwas länger, bis sich HDMI 2.1 und Dynamic HDR etabliert haben. Denn die Mehrwerte von Ultra-HD-Geräten sind da. Aber sie sind für mich persönlich deutlich geringer, als damals beim Umstieg von SD zu HD. Das gilt jetzt aber eben nicht spezifisch für den Samsung UE55KS8090, sondern generell für Ultra-HD-TVs.

Mir ist bewusst, dass ich mit diesem Artikel nicht der erste bin, der HD und Ultra HD vergleicht und seinen persönlichen Senf dazu gibt. Vielleicht kann ich einigen Unentschlossenen aber ja so etwas helfen, die es wie mich in den Fingern juckt. Auch ich habe mir vorher bei Freunden in Märkten und auf Messen immer lange UHD-Geräte angeschaut – aber nichts ist am Ende mit dem ausgiebigen Ausprobieren in den eigenen vier Wänden vergleichbar. Ich bin gespannt, wie es mit Ultra HD weitergeht – ob die Ultra HD Blu-ray etwa noch zu DVD und Blu-ray aufschließen kann oder eher (halte ich für realistischer) ein Premium-Medium für Enthusiasten bleibt.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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22 Kommentare

  1. HDR ist die Verbesserung der letzten Jahre, keine Frage. Deswegen 4k TVs ohne HDR zu verurteilen finde ich falsch. Es kommt immer auf das Anwendungsgebiet und den Preis drauf an. Ich muss einfach sagen das 4k Netflix Streams eine deutliche Steigerung gegenüber 1080p Streams sind und sich für mich deswegen die Anschaffung gelohnt hat. Aktuell gibt es leider zu weniges HDR Material.

  2. Der typische Nutzer mit typischem Sitzabstand und der typischen Videoquelle hat überhaupt nichts von UHD-Geräten. Aber: Sie kosten doppelt so viel, verbrauchen doppelt so viel Strom und die 4k HDR BlueRays sind auch richtig teuer. Viel Geld für fast nix.

    Ergo: Reine Geldverschwendung für den typischen Nutzer.

  3. Ich halte den hier vom Autor als zu gering beschriebenen Sitzabstand von 2 Meter als viel zu nah. Ist natürlich auch Geschmackssache, aber wenn ich so nah vor einem TV sitze muss ich doch viel mehr mit den Augen umherschauen um das ganze Bild zu erfassen.

    Bei den meisten Wohnzimmer die ich bisher gesehen habe, ist der Abstand zum TV ca. 3 Meter.

    Aus meiner Sicht ideal für 55 Zoll. Also bringt mir wohl 4k nicht viel.

  4. Wenn es irgendwann den Status erreicht, wie es inzwischen mit FullHD der Fall ist, also integriert in nahezu alle Geräte ohne im Grunde mehr zu kosten, werde auch ich mir wohl ein UHD-Gerät anschaffen. Aber erst dann und auch erst, wenn mein alter Fernseher defekt ist und eine Instandsetzung nicht lohnt. Mir persönlich bringt das alles nichts, aber das hängt sicher auch mit der Art der Nutzung zusammen. Trotz Streaming schaue ich auch immer noch TV, und da gibt es eben zur Zeit nur wenig bis gar kein UHD-Material. Und die Zeiten, in denen ich irgendwelche Datenträger in irgendwelche Geräte lege, um irgend etwas zuschauen oder zu hören, sind bei mir weitgehend vorbei, zumal dazu auch noch die Anschaffung z.B. der entsprechenden Player nötig wäre.

  5. André, welche angepassten HDR Einstellungen nimmst du denn beim Gaming ? Vielleicht kannst du die noch ergänzen

    Stephan

  6. Danke für den Artikel 🙂 Zu einem ähnlichen Schluß kommt im übrigen auch golem, den entspr. Artikel kann ich nur empfehlen. HDR > 4K – trotzdem wird dies (meine Meinung) in naher Zukunft ein Thema für Cineasten sein – nicht fürs große Publikum.
    Nicht tragisch, aber irrig allerdings die Annahme, Ghostbusters 2 wäre natives 4K. Dies wurde nur in 2,8k gedreht, das DI gar nur in 2k gemastered (Infos für den technisch 4K-Interessierten lassen sich über IMDB oder realorfake4k.com zusammentragen). Mir vorher im übrigen auch nicht bekannt: viele VFX (also alles was digital erzeugt wurde) eines Films liegen gar in noch geringerer Auflösung vor als die der Realszenen des selben Films. Sprich: wir werden wohl noch einige Jahre mit diesem Auflösungsdurcheinander leben – und viele Upscales als 4K angedreht bekommen.

  7. Ich bin überrascht über den sehr geringen Sitzabstand.

    Wieso setzt man sich mit nur 2m Abstand vor so eine Kinoleinwand?
    Bekommt man da nicht Muskelkater in den Augen (hin- und her, rauf- und runter)?

    Aber gut, ich kann da eher nicht mehr mitreden. Ich habe seit 7 Jahren einen Philips aus der 9er Serie in 40″ und sitze mit ca. 3m Abstand davor.
    Andererseits habe ich bei Kumpels ja schon 55er und 65er Bildschirme gesehen und davor gesessen. Ich bekam nie das Gefühl, dass ich so was haben will.

  8. André Westphal says:

    @ Bernd

    Der Sitzabstand ist absolut kein Problem – ich sitz auch vom 65er im Wohnzimmer z. B. nur 2,30 m entfernt. Es kam den meisten meiner Freunde anfangs auch ungewöhnlich vor – weil eben die meisten normalerweise weiter entfernt sitzen – ist aber an sich im Alltag angenehm. Früher zu SD-Zeiten wäre das halt nicht gegangen, weil das Bild zu mies ausgesehen hätte.

    @ Stephan

    Beim Gaming habe ich den Game-Modus eingestellt und die Beleuchtung muss manuell auf 20, also Maximum, gestellt werden. Das macht der TV bei Filmen für HDR automatisch, bei Spielen leider nicht. Auch wenn die Beleuchtung auf Maximum steht, leuchtet sie nämlich nicht maximal, das ist quasi einfach für HDR der Spielraum. Außedem habe ich da die Smart LED auf „Hoch“. Bei Games passt das, bei Filmen sah ich selbst dann zu sehr die Anpassungen der Beleuchtungszonen, das riss mich dann aus der Erfahrung raus.

  9. Ich habe seit ca. 3 Monaten eine LG OLED55C6D.
    Zur Auflösung vertrete ich eigentlich genau die gleiche Meinung wie André. Bei 55″ sieht man wenig Unterschied zu 1080p mit guter Bitrate.
    Leider hält sich bei mir auch die Begeisterung zu HDR stark in Grenzen. Mag auch am Material liegen, was ich „getestet“ habe, welches fast ausschließlich von Netflix oder Amazon Prime kam. Mir waren die meisten Serien in HDR oder Dolby Vision schlicht und einfach zu dunkel. (Einstellung für OLED-Licht und Kontrast bereits auf Maximum) Bei manchen Serien hab ich sogar den FireTV 2 angeworfen und die Serien dann darüber statt über die integrierte App des TV geschaut, da der FireTV 2 zwar 4k, aber kein HDR oder Dolby Vision kann. Die Farben waren dann bedeutend kräftiger, also genau andersherum als ich es erwartet hätte. Evtl. ist die Helligkeit meines OLEDs auch doch einfach zu gering oder das Mastering der Serien wurde nicht gut gemacht.
    Mich würde interessieren ob andere (mit OLED oder LED) ebenfalls diesen Eindruck haben, oder obs nur mir so geht.

  10. Danke, André, bist inzwischen meine wichtigste, da gefühlt objektivste Quelle zu 4k-TVs. Bin schon seit einiger Zeit am überlegen, ob und vor allem wann ich meinen Panasonic-Plasma ersetze. Bitte weiter so, deine Beiträge zum Thema bereichern Caschys Blog wirklich! Persönlich befürchte ich mittlerweile, dass sich Ultra HD Blu-Rays nicht durchsetzen werden. Manchmal habe ich aber auch xen Eindruck, dass die Studios die Technik nicht gut genug umsetzen. Schon damals gab es einige DVD-Filme, die bessdr aussahen als schlechte Blu-Ray-Produkte.

  11. „Doch wechsele ich wie ein Bekloppter hin und her zwischen Blu-ray und Ultra HD Blu-ray, dann wischt letztere mit ersterer eben nicht so den Boden auf, wie die Blu-ray mit der DVD.“

    Da würde ich aber auch hinterfragen ob man die erste DVD Auflage hat oder die DVD mit neuem Master.

    Die meisten BR vs DVD vergleiche. Da machte es nicht die Auflösung sondern die neuen Master.

    Zb Days of Thunder die alten auflage sah auf DVD wie eine Cam Rip aus dem Kino aus. Oder nimm The Abyss oder Titanic noch Nonanamorph und vergleiche die ersten Auflagen mal mit den letzten DVDs

    Da hat es sich schnell ausgewischt mit der BR.

    Wenn dann eben noch 3-4 Meter Abstand kommen bei 55 Zoll. Nicht vergessen DVD hat ja schon 1024×576 Nonanamorph . Also von HD Ready echt nicht weit weg. Bei 3-4 Meter sieht man auch schon nix mehr von DVD zu BR upscale wenn man eben DVD hat die auf selben Master beruhen.

    Nicht falsch verstehen wenn ich will sehe ich das 720p zu 1080p. Nur ich gucke ja den Film und nicht auf die Stellen wo man es sehen könnte. Und ohne Vergleich sieht man gar nix.

    Da gibt es leider sehr viele Urbane Legenden bei dem Thema.

    Nicht umsonst hat die BR die DVD weder im Umsatz noch in Verkäufe abgelöst.

  12. Mal ohne Witz, wie kann man so viel Geschwafel über eine so recht simple Thematik schreiben? Dass 4K eher ein marketing gag ist, weiß doch jeder Halb-Nerd, der gerne solche Blogs wie diesen hier besucht.
    Mach nicht so eine Wissenschaft draus, das wirkt gerade bei so 1st-World Problemen komisch.

  13. Markus Maier says:

    @Schorni: Ist es im Rahmen des möglichen, dass Netflix vielelicht den HD-Stream stärker komprimniert, damit man besser 4K verkaufen kann? Ich kann mich noch erinnern, dass die Privaten den normalen Sat-SD-Stream so stark komprimiert haben, dass man da böse Klötzchenbildung sehen konnte (ÖR war glasklar – es lag also NICHT an der Sat-.Anlage ;-)). Damit wirkte dann das HD+ (was eigentlich hätte HD Minus heißen müssen) schon wieder richtig „gut“

  14. Mal kurz ne Frage:
    Wie verhält sich denn das Bild bei einem 4K TV, wenn die Quelle nur HD oder sogar nur un SD hergibt? Kann man dann überhaupt noch was sehen oder ist das ganze dann mega schwammig, weil der TV interpoliert?

  15. André Westphal says:

    1080p sieht immer noch sehr gut aus, alles in SD kannst du ja schon an einem 1080p-Gerät vergessen, finde ich. Das sieht am 4K-TV dann noch eine Ecke schlechter aus. Hängte aber alles auch davon ab wie nah du dran sitzt und was für Quellen du nutzt. SD-TV sieht nochmal eine ganze Ecke schlimmer aus als eine ordentliche DVD.

  16. Wer hat 3D für seine halbherzige Umsetzung auf Blu Ray verurteilt? 😉 hat sich ja demnach sehr viel geändert …
    3D gibt viel mehr Feeling als HDR! (Ab 130-150 Zoll) .. Stichwort „Höhenangst“!

    HDR ist gut für die Stromkonzerne und die Sonnenbrillen Industrie , verkauft sich ja für 30-40€ für die guten Filme wie warme Semmeln *Ironie-off* 😉

  17. André Westphal says:

    @ John

    Bzgl. Ghostbusters hatte ich sowohl die alte, als auch neue DVD-Auflage – übrigens war das ein Fall, wo die alte Auflage sogar besser war ;-). Die haben beim Mastern die Kontraste damals extrem gepusht, so dass die zweite DVD.Auflage sehr umstritten war. Für die Blu-ray blieben zwar einige Probleme erhalten, es wurde aber auch einiges verbessert. Da hab ich übrigens auch alle Auflagen durchgehabt: Erstauflage, 4K-Mastered-Auflage ohne Extras und später das Set mit Teil 2, das auf dem gleichen Master basiert, aber die Bitrates etwas angepasst hat. Glaub mir gerade bei Ghostbusters hab ich sozuagen alle wichtigen Editionen durch :-D.

    Generell stimmt aber, dass das Master großen Einfluss hat – schrieb ich ja auch im Text. Es gibt deswegen auch durchaus Blu-rays, die schlechter aussehen als die DVDs. Kommt selten vor, aber gibt es durchaus. Oder wenn jemand am Studio meint exzessive Rauschfilter drüberzujagen. Dann bringt auch die hohe Auflösung am Ende nichts. Abschreckendes Beispiel: „Predator“ auf Blu-ray.

    @ BT

    Vielen Dank, das freut mich sehr :-). Ich glaube genau wie du auch, dass UHD Blu-rays vor allem eine Nische für Enthusiasten bleiben werden – was aber auch ok ist. Auf lange Sicht wird Streaming optische Datenträger weitgehend nach hinten schieben und wer die beste Qualität will, zahlt dann eben etwas mehr für die UHD Blu-ray.

  18. Für das Geld lieber schnell noch einen Sony 55XD9305 im Fachhandel holen, bevor in 2 Wochen der Nachfolger kommt. Für 1499€ gibt es nichts besseres. Schon gar kein Samsung…

  19. Vielen Dank Andre für den Test. Du sprichst mir aus der Seele. Obwohl mein Motto „Das Leben ist zu kurz für schlechte Bildqualität“ lautet, mache ich zur Zeit einen großen Bogen um 4K und HDR aus den von Dir genannten Gründen. Ich habe ein HT mit zwei Projektoren (LCD mit sehr hohem Kontrast für 2D und einen kleinen Brüllwürfel Benq W1070 für 3D). Da echte 4K Projektoren VIEL Geld kosten, aber nur in wirklich großen Diagonalen 4K wirklich Sinn macht, bleibt alles erstmal so wie es ist. Da es für 4K auch kein 3D mehr gibt (ok ich bin einer der Wenigen die es für wichtig erachten) noch ein Grund mehr alles erstmal beim Alten zu lassen.

  20. Eines hatte ich noch vergessen, Du hättest noch auf die Problematik der unterschiedlichen HDR Formate eingehen können (sind mittlerweile drei wenn ich mich nicht irre und nur wenige HDR Geräte können die zwei Aktuellen von Dynamischen HDR ganz zu schweigen) Ich persönlich eine finde das Frechheit die das Desaster von HD-Ready von vor ein paar Jahren noch toppt.

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