Testbericht: Huawei Mate S

IMG_4305Im Rahmen einer Pressekonferenz auf der IFA 2015 hatte Huawei sein neues Flaggschiff vorgestellt: das Huawei Mate S. Die chinesischen Firmen machen auch hierzulande immer mehr Druck, bieten eine Vielzahl an Geräten zu teils sehr interessanten Preisen an, sodass ich schon oft der Meinung war, dass der Bereich über 700 Euro bald nur noch eine Nische ist – Vertragsverlängerer und andere Quer-Subventionierer einmal außen vorgelassen. Doch mit dem Huawei Mate S legt der Hersteller kein Gerät auf die Theke, welches mit guten Spezifikationen verramscht wird. Man fordert schon einen Preis, den man auch bei Flagschiffen anderer Hersteller findet: 649 Euro zum Zeitpunkt dieses Beitrages.

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Zu den technischen Daten des Huawei Mate S zählt ein Super-AMOLED-Display mit 5,5 Zoll und 1920 x 1080 Bildpunkten (Full HD) beschichtet mit Corning Gorilla Glass 4. Huawei rühmt sich zudem damit, den Rahmen um den Bildschirm auf nur 2,65 mm einzugrenzen. Die geschwungene Rückseite besteht aus Metall und soll laut Hersteller besonders robust sein aber zugleich besser in der Hand liegen als Konkurrenzmodelle. Hierzu schreibe ich dann aber gleich noch etwas.

An der Rückseite findet sich dann neben dem Fingerabdruckscanner auch die Hauptkamera mit 13 Megapixeln. Dank eines RGBW-Sensors mit zusätzlichen weißen Pixeln soll sich die Bildqualität bei schwachem Licht verbessern. Auch ein optischer Bildstabilisator ist neben einem zweifarbigen LED-Blitz verbaut.

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Die Selfie-Webcam des Huawei Mate S legt 8 Megapixel sowie eine Blende von f/2.0 an. Drei integrierte Mikros sollen das Mate S außerdem als Diktiergerät besonders tauglich machen und die Soundqualität bei selbst gefilmten Videoclips verbessern.

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Schließen wir nun mit den nackten, technischen Daten: Als SoC dient der HiSilicon Kirin 935 mit acht Kernen. Ihm stehen 3 Gigabyte RAM und 32 GByte Speicherplatz zur Seite. Letzterer lässt sich via microSD um bis zu 128 GByte erweitern. Der Akku weist eine Kapazität von 2700 mAh auf. Als Betriebssystem dient erfreulicherweise Googles Android 5.1.1 mit dem Überzug EMUI 3.1.

Haptik und Optik:

Aus welchen Materialien das Huawei Mate S ist, beschrieb ich ja bereits. Zuerst dachte ich: Ui, das ist aber gar nicht mal so leicht, bringt das Huawei Mate S doch 156 Gramm auf die Waage. Eine Sache, die schon komisch ist: das LG G4 ist nur ein Gramm leichter, kommt aber gefühlt leichter rüber. Mag an den Materialien liegen, die Huawei einsetzt. Setzt mein LG G4 auf eine Rückseite aus Leder, so kommt das Mate S mit Aluminium daher. Das erinnert optisch ein wenig an die HTC-Geräte. Im ersten Moment war ich der Meinung, dass sich durch dieses Aluminium das Mate S scharfkantiger anfühlt, als alle anderen Geräte, die ich so in der letzten Zeit in der Hand hatte, aber das legt sich nach spätestens 10 Minuten.

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Der schmale Displayrand kann überzeugen, kann aber auch für Leute mit kurzem Daumen zu Problemen führen, doch dazu gleich mehr. Das Mate S ist lediglich 7,2 mm dick, auf den Tisch gelegt ist es also flacher als das LG G4, welches aber gerundet ist. Diese Flachheit bezahlt das Mate S von Huawei aber mit einer etwas größeren Höhe gegenüber dem Smartphone der Koreaner.

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Die Bedienung mit einem Daumen ist bei mir nicht mehr möglich bei dieser Größe. Will man das Smartphone wirklich festhalten und dabei mit dem Daumen ein Icon auf der gegenüberliegenden Seite oben drücken, so wird das an zwei Dingen scheitern: zum einen könnte der Daumen generell zu kurz sein, auf der anderen Seite werdet ihr sicherlich bei Strecken des Daumens mit dem Ballen auf das Display kommen und so entweder andere Apps starten oder dafür sorgen, dass euer Daumen keine Apps mehr starten kann, da das Display zeitgleich mit mehreren Bereichen eurer Hand Kontakt bekommt.

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Sicherlich ein Problem, welches alle Menschen kennen, die ein großes Smartphone ihr Eigen nennen. Ich kenne immer noch viele, für die ist die Range 4,7 Zoll bis 5 Zoll das absolute Maximum. Von daher gilt: vor dem Kauf eines Mate S das Gerät ruhig einmal in die Hand nehmen, ob das so überhaupt für euch passt. Nachdem ich das Smartphone fast zwei Wochen als meinen Daily Driver nutzte, kann ich sagen: Wer kein Problem mit großen Smartphones hat, wird in Sachen Haptik das Huawei Mate S mögen. Nichts knarzt, nichts wirkt billig zusammengeschustert – was man in dieser Preiskategorie aber auch nicht erwarten darf. Kurzum: Premium, nach kurzer Eingewöhnung mochte ich es sehr.

Der Fingerabdruckleser

Der Fingerabdruckleser bekommt einen eigenen Punkt im Testbericht, da man diesen wirklich gegenüber der Mate 7-Ausgabe verbessert hat. Mit dem Fingerabdruckleser lassen sich mehrere Funktionen durchführen, die klassische ist sicher die Entsperrung des Smartphones – aber es lassen sich auch Drittfunktionen belegen, wie beispielsweise das Durchwischen einer Foto-Galerie.

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Für die, die ein Maximum an Einhandbedienung herausholen wollen: Über den Fingerabdruckleser lassen sich die Benachrichtigungen einblenden und die Liste sogar löschen – das klappt echt gut. Klassisch legt man sicherlich seinen Zeigefinger als Entsperrfinger fest. Die Einrichtung ist schnell erledigt – und ja: der Fingerabdruckleser ist wirklich schnell und entsperrt euer Smartphone in Windeseile.

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Das Display:

Huawei setzt beim Mate S auf ein AMOLED on-cell-Display mit Full HD. Zwar locken heute schon andere Anbieter mit höheren Auflösungen, doch will ich ehrlich sein: bei normaler Ansicht in Apps und im System sehe ich keine großen Unterscheide zwischen den Displays. So bietet auch das Huawei Mate S mit seinen 1080 x 1920 Bildpunkten ein scharfes Bild mit gutem Blickwinkel. Die Helligkeit ist auf höchster Stufe gut, liegt etwas über dem G4 von LG und unter dem iPhone, welches beim Test im direkten Vergleich neben dem Mate S lagen. Die RGB-Farben wirken durch das Display in höchster Helligkeitsstufe aber etwas übersättigt, was aber keinesfalls negativ gemeint ist – sie wirken halt stärker als bei anderen Displays.

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Auch für das Display des Huawei Mate S gilt: ihr müsst es euch anschauen. Labormesswerte und so ein Quatsch sind nett zu lesen für die technisch interessierten Nutzer, interessieren aber 98 Prozent nicht. Auch Messungen, bei denen das Display „so und so viele Zentimeter“ vom Auge entfernt ist, sind in meinen Augen Mumpitz. Display anschauen – auf 50 Prozent Helligkeit, bei 100 Prozent – schaut euch ein paar Bilder an, Webseiten mit Text, in Räumen, draußen… wenn ein Display für euch passt, dann passt es – dann ist es egal, ob 538 ppi oder 450 ppi und auch die paar Candela machen dann den Kohl nicht fett. Übrigens: Huawei erlaubt das Anpassen der Farbtemperatur, bei einigen Herstellern fehlt diese Option. Solltet ihr die Farben als zu kühl oder zu warm empfinden – in den Einstellungen unter „Display“ werdet ihr fündig.

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Die Software:

Huawei setzt beim Mate S auf Android 5.1.1 mit der Oberfläche EMUI 3.1. In Sachen Software bringt diese Software jede Menge nützliche Spielereien mit, persönlich muss ich aber sagen, dass zumindest ich nicht mit dem Launcher leben kann. Die Icons und die Aufmachung sind für mich nicht so gut gelöst, was den Gesamteindruck aber nicht trüben soll, gibt es ja alternative Launcher wie den Nova Launcher Prime. Hiermit geht allerdings eine EMUI-eigene Funktion verloren, denn die Software verfügt tatsächlich über das, was der iOS-Nutzer als Spotlight kennt:

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Bildschirm nach unten ziehen und man bekommt ein Suchfeld, welches übergreifend das sucht, was ihr so wollt. Einen klassischen App Drawer findet man nicht, stattdessen ist der Spaß wie unter iOS geregelt – Ordner mit Apps – oder unzählige Bildschirme. Zum Zwecke der Spotlight-Funktion zeige ich das Ganze hier einmal in der EMUI 3.1-Standardeinstellung, andere Screenshots zeigen den Nova Launcher Prime. Doch lasst uns mal auf weitere Funktionen eingehen, die den Android-Puristen vielleicht erst einmal umhauen werden. Ich zeige hier einige Screenshots, schreibe dann auch etwas kurzes dazu – eine komplette Abhandlung würde den Rahmen sprengen.

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Der Screenshot über diesem Absatz zeigt einmal die justierbaren Benachrichtigungen. Man sieht im linken Bereich einmal den Zeitstrahl, neue Tweets, Nachrichten, Mails und andere Systembenachrichtigungen. Aufgenommene Screenshots lassen sich schnell teilen, Nachrichten schnell beantworten. Der mittlere Teil des Screenshots zeigt dann die Verknüpfungen zu den Einstellungen. Hier kann man das Gerät schnell stumm schalten, die Taschenlampe aktivieren, den Rotation Lock einstellen und und und. Nicht zu sehen, aber da: es finden sich noch mehr Einstellungen, wenn man den Bereich mit den Einstellungen durchwischt. Der rechte Teil des Shots zeigt etwas ganz interessantes, nämlich Benachrichtigungen im Sperrbildschirm.

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Dieses ist bei Huaweis EMUI-Software schön justierbar. Die Software und ich werden – wie bereits erwähnt – zumindest in Sachen App Drawer und Desktop keine Freunde mehr, aber die sonst eingebundenen Dinge können dem einen oder anderen sicher einen Mehrwert bieten. Im Falle der Benachrichtigungen im Sperrbildschirm ist auf App-Basis einstellbar, was wohin welche Benachrichtigung ausstrahlen darf. So findet man einen Benachrichtigungsmanager vor, der das Anzeigen von Benachrichtigungen im Sperrbildschirm, als Banner oder gewöhnlich in der Statusleiste erlaubt. Clever gelöst: Neue Nutzer bekommen initial Benachrichtigungen, werden aber gefragt, ob die App denn auch wirklich zukünftig Benachrichtigungen aussenden darf.

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Android-Puristen sollten sich ruhig einmal in der Huawei-Software umschauen, denn die Einstellungen sind vielfältig und auch oftmals nützlich. So gibt es beispielsweise in der Software die Möglichkeit, das Gerät via Klopf-Code zu entperren, wie es auch bei den LG-Geräten der Fall ist. Standardmäßig ist dies nicht aktiviert und in der EMUI-Software recht versteckt zu finden – in der Bewegungssteuerung. Hier lassen sich auch diverse andere Dinge regeln, beispielsweise die Möglichkeit, den Ton stumm zu schalten, wenn das Smartphone umgedreht wird – oder eben, dass die Lautstärke des Klingeltones verringert wird, wenn man das Gerät aufnimmt.

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Aber auch für Freunde der Gestensteuerung ist etwas zu finden. So hat man das bereits vom P8 bekannte „Knuckle Control“ optimiert und in der Version 2.0 präsentiert: Nutzer können am Display mit den Fingerknöcheln z. B. den Buchstaben „C“ (für „Camera“) zeichnen, um direkt die Kamera-App zu starten. Zweimaliges Klopfen auf den Bildschirm kann aber auch die Video-Screenshot-Funktion in Gang setzen. Ob einen das jetzt als revolutionär vom Hocker haut, sollte natürlich jeder selbst entscheiden. Zumindest sind es nette Gimmicks. Lange Rede, kurzer Sinn: Schaut einfach einmal in die Software, sie hat einiges zu bieten.

Akkulaufzeit:

Kommen wir nun zum Akku des Huawei Mate S. „Was, nur 2.700 mAh?“ dachte ich mir bei der Vorstellung des Mate S während der IFA. Das kann ja nichts werden. Aber: offenbar hat man das Gerät recht effizient gebaut, denn in Sachen Akkulaufzeit bei normaler Nutzung (ohne Spiele) überraschte mich das Mate S tatsächlich. War meine Erwartung immer, gut über den Tag zu kommen, so bringt euch das Mate S bei Mischnutzung sicherlich noch durch die Nacht, wenn ihr mal unterwegs seid. Das ist kein Wunschdenken, sondern tatsächlich der Fall bei mir gewesen.

Eine genaue Angabe ist allerdings unmöglich, da so unfassbar viele Szenarien wie WLAN oder mobiler Netzzugang, Signalstärke, automatische Displayhelligkeit, Außenbedingungen, Art der Anwendung und ähnliches mit in die Laufzeit des Akkus fallen. In der letzten Zeit gehen wir hier aber im Blog etwas anders mit Test-Szenarien um, um zumindest etwas konkreter werden zu können.

Mate S Akku

Wie bei den letzten Tests haben wir einen synthetischen Benchmark hinzugezogen –  in Form der App „PCMark“. Hierbei wurde die Helligkeit manuell auf 50 Prozent  eingestellt, WLAN war die ganze Zeit über an und die Benachrichtigungen des Smartphones waren aktiviert.

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Daraufhin durchläuft der Benchmark verschiedene Alltags-Nutzungsszenarien wie das Betrachten von Bildern und Videos, das Surfen um Web und vieles mehr. Dies spielt der Benchmark-Test so lange durch, bis der vorher vollgeladene Akku auf 20 Prozent runtergefahren ist. Hier ergab sich der Wert von 7 Stunden und 12 Minuten – 432 Minuten. Kramt man sein Schul-Mathe raus auf und rechnet die restlichen 20 Prozent drauf, kommt das Huawei Mate S auf eine Akkulaufzeit 540 Minuten – oder aber auch 9 Stunden.

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Hier ist jedoch folgendes zu bedenken: Dies sind Testszenarien. Meine Nutzung ist immer anders, als die eure. Die Akkulaufzeit hängt immer von der persönlichen Nutzung und den installierten Apps ab. Daher ist dieser Akkutest lediglich als Richtwert anzusehen und nicht als absolute Angabe – zudem hat jeder Hersteller unterschiedliche Helligkeitswerte bei 50 Prozent.

Dennoch vertraue ich einem synthetischen Test. Warum? Weil alles andere – aufgrund der Szenarien – Quatsch ist. Ich beschreibe, wie ich durch den Tag komme – und das inkludiert wenig Spiele – sondern eher den Konsum – und für den Rest lasse ich den synthetischen Benchmark sprechen.

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Und was sagt der synthetische Test zum Mate S? Das Mate S reiht sich zumindest im synthetischen Benchmark in unsere Top-Riege ein, die derzeit aus dem Moto X Play, dem Honor 7 und eben dem Mate S besteht. Diese drei durchbrechen die 9 Stunden-Schallgrenze, wobei wir natürlich nur die Geräte nennen können, die ihr in der Tabelle seht.

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Zusätzlich bietet das Mate S auch noch einen Stromsparmodus an, wenn es mal eng wird. Auch dieser lässt sich sehr genau justieren, so findet man eine Stromverbrauchs-Firewall vor, die Apps anzeigt, die heftig am Akku saugen. Klassisch sind das Apps wie Facebook oder auch Twitter-Clients mit hoher Abfragerate. EMUI informiert über diese App regelmäßig, sodass man diese ausbremsen kann. Kabelloses Laden? Fehlanzeige. Dafür aber Quick Charge, welches das Gerät innerhalb von 10 Minuten für „bis zu weiteren 2 Stunden“ lädt.

>>Testbericht Huawei P8<<

Die Performance:

Die Performance ist sicherlich wichtig, denn wer nur ein wenig am Smartphone Facebook nutzen will, der braucht kein Gerät für 649 Euro. Huawei bringt mit dem Mate S ein Smartphone auf den Markt, welches Anwender mit allen Facetten gleichermaßen bedienen soll. Vom Smartphone-Fotografierer bis hin zum geneigten Zocker. Doch gelingt dies? In Sachen Benutzung der EMUI UI und auch des Nova Launchers habe ich nichts zu meckern.

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Die üblichen Tasks laufen und das Gerät reagiert normal, so wie ich es erwarte. Huawei setzt hier unter der Haube auf 3 Gigabyte Arbeitsspeicher und einen Hisilicon Kirin 935, Octa Core: Quad 2.2GHz + Quad 1.5GHz nebst Mali-T624. Auf dem Papier eine starke Konstellation und auch die synthetischen Benchmarks sprechen eine starke Sprache.

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Im Gegensatz zu Akku-Benchmarks sollte man den Benchmarks in Sachen reiner Leistung aber nicht zwingend trauen, zu oft wurde hier schon von den Herstellern betuppt. Der Benchmark zeigt: 51.604 Punkte – zum Vergleich: das LG G4 mit seinem Snapdragon 808 kam auf 50.272 Punkte. So viel gibt man sich da also nicht. In Sachen HTML5 konnte das LG G4 allerdings besser Punkte einfahren und lief etwas runder in Dingen wie HTML5-Darstellung von Spielen, zumindest hatte ich das Gefühl, dass es zu weniger Framedrops kam. Spieler können mit dem Gamebench ja vorab selbst vergleichen, bei der Standard-Einstellunng des Akkus auf Leistung brachte Dead Trigger 2 im normalen Spielbetrieb um 30 Frames pro Sekunde.

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Die Kamera:

Mit ihr steht und fällt für viele der Smartphonekauf. Ich bin für diesen Testbericht noch einmal eben schnell draußen und drinnen unterwegs gewesen, so wie ich es bei jedem Test mache und habe noch ein paar aktuelle Fotos geschossen. Das komplette, ungeschönte Album ist bei Google Fotos zu finden, gemacht wurden die Fotos in der Standardeinstellung, in der wohl die meisten Nutzer fotografieren. Davon unberührt bietet Huawei auch beim Mate S eine Vielzahl an Modi, die für eine gelungene Aufnahme sorgen sollen.

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Das sind nicht nur Filter und Voreinstellungen, sondern auch das manuelle Belichten eines Fotos etc.. Die Kamera des Huawei Mate S nimmt Fotos mit maximalen 13 Megapixeln auf, ihr könnt also bequem eure Fotos in 4160 x 3120 Pixeln schießen. Was ich gut fand: der Autofokus reagierte flott, auch das Auswählen von Fokuspunkten auf dem Display ließ sich rasch erledigen. Bei Tageslicht lieferte die Kamera standesgemäß gute Fotos ab, was anders darf man in dieser Preisklasse aber auch nicht erwarten. Interessant waren aber auch die Fotos in meinem Arbeitszimmer, wo es nie wirklich richtig hell ist.

Hier haben viele Smartphone-Kameras so ihre Probleme und fangen an zu rauschen. Beim Mate S hielt sich das Ganze meiner Meinung nach in Grenzen. Im direkten Vergleich zum LG G4 musste das Mate S dann aber Federn lassen, sowohl im manuellen Low Light-Modus lag es hinter dem Gerät aus Korea, zudem machten sich die drei Megapixel weniger bemerkbar, wenn man in die höchste Zoomstufe des Bildes eintauchte. Hier konnte das Huawei Mate S dann nicht mehr so viele Details anzeigen, wie der Mitbewerber, den ich hier im direkten Vergleich habe. Dennoch möchte ich dem Huawei Mate S hier eine noch gute Note in Sachen Kamera ausstellen. Mit den Fotos kann man definitiv leben, doch liefern hier Samsungs Galaxy S6 und das LG G4 meiner Meinung nach bessere Ergebnisse.

Sonstiges:

Was leider schade war und zu erwähnen ist: das Huawei Mate S unterstützt zwar den Standard Wi-Fi 802.11b/g/n, ist aber nur in der Lage, diesen im 2,4 GHz-Netzwerk zu nutzen. So blieb mein 5 GHz-Netzwerk ungenutzt, was schade ist. Auch allgemein hatte ich das Gefühl, dass das Mate S gerade bei großen Downloads eine ganze Ecke langsamer im heimischen WLAN unterwegs ist, als es bei meinen anderen Geräten der Fall ist. Kann aber auch an einer Unverträglichkeit mit meiner FRITZ!Box 7490 liegen.

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Telefonieren: Ja, auch das geht mit den Smartphones – und im Falle des Mate S war ich vom Gegenüber klar zu hören und auch umgekehrt war dies der Fall.

Die Lautsprecher? Haben eine gute Lautstärke, die Klangwärme ist ausreichend für einen Smartphone-Lautsprecher. Wer Musik hören will, kann dies selbstverständlich, man sollte allerdings die Lautstärke bis maximal 75 Prozent aufdrehen, sonst wird es extrem quakig.

Fazit:

Das Huawei Mate S bietet Licht und Schatten. Ich finde es wertig verarbeitet und die Akkulaufzeit überraschte positiv. Zwar lobte ich die Software-Funktionen des Smartphones aus dem Hause Huawei, doch gab es auch in diesem Bereich immer wieder mal Dinge, die mich störten. So wird der unbedarfte Nutzer mit einer Vielzahl an Benachrichtigungen bombardiert, doch hier und da etwas feinzujustieren. Das kann frustrieren, wenn man sich immer wieder in den Einstellungen verlieren muss, um hier und da etwas zu tweaken.

Spieler werden merken, dass zwar leistungsstarke Hardware verbaut ist, doch gerade bei grafisch aufwendigen Spielen sind Einbrüche bei den Frames gelegentlich bemerkbar. Hier sollte auch immer darauf geachtet werden, dass das Leistungs-Profil aktiviert ist. Das Huawei Mate S scheint hier mit seinen Cores mehr auf Stromsparfunktionen Wert zu legen als auf nackte Leistung.

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Auch der Preis ist natürlich streitbar, geht man doch immer von dem aus, was sich Huawei schon vor Jahren, vor dem großen Markteintritt in Deutschland, auf die Fahnen geschrieben hat: So gut wie der Wettbewerb, aber 20 Prozent günstiger. Dies trifft bei 649 Euro Einstiegspreis nur bedingt zu. Wie immer gilt: die Early Adopter zahlen mehr. Nimmt man den Vorgänger als Maßstab, so wird der Preis laut einer Preissuchmaschine in den ersten drei Monaten fallen, sodass das Huawei Mate S für 539 Euro zu kaufen ist. Wer ein halbes Jahr wartet, der bekommt es sogar für umgerechnet 487 Euro. Keine Seltenheit bei Smartphones, startete das LG G4 doch auch für 649 Euro – und mittlerweile ist es auch für um 469 Euro zu haben.

Was ich mochte: Der Fingerabdruckleser reagiert gut und ist wirklich schnell. Die Kamera hat einen flotten Autofokus. Das Display ist gut. Erweiterbarkeit via microSD-Karte. Gute Akkulaufzeit im Normalbetrieb. Sehr gute Verarbeitung.

Was ich nicht so mochte: Die Oberfläche und die teils für Einsteiger verwirrenden Einstellungen in Sachen Software. Die Lautsprecher in höheren Lautstärkebereichen. Den hohen Preis.

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Und nun? Tja, das darf jeder für sich selbst entscheiden. Huawei hat sich selbst ein wenig das Mate S madig gemacht, zeigte man doch bei der Vorstellung auf der IFA 2015 ein Mate S, welches über Force Touch verfügt – dieses kann dann (wie das iPhone 6s oder das iPhone 6s Plus) über das drucksensitive Display diverse Sonderfunktionen übernehmen. Diese Premium-Variante soll erst 2016 erscheinen und nur in ausgewählten Märkten zu haben sein. Zudem wissen wir, dass Huawei einer der Hersteller des neuen Nexus-Smartphones ist. Hier darf man gespannt nach San Francisco schauen, was dort am 29. September vorgestellt wird.

Kurzfakten Huawei Mate S

* Maße: 148,8 x 75,3 x 7,2 mm (HxBxT)
* Gewicht: 159 Gramm
* Display: 5,5 Zoll AMOLED, FullHD
* CPU: Hisilicon Kirin 935, Octa Core: Quad 2.2GHz + Quad 1.5GHz
* System: Android 5.1.1 mit EMUI 4.1
* Speicher: 3 GB RAM / 32 GB Speicher (erweiterbar)
* Netz: LTE, WLAN Wi-Fi 802.11b/g/n, 2,4 GHZ
* Konnektivität: Bluetooth 4.0, NFC, USB 2.0
* Kamera: Front: 8MP, FF, BSI, F2.4, LED Blitz, Rear: 13MP, AF, BSI, F2.0, OIS, 2-farbiger LED Blitz
* Akku: 2700 mAh

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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10 Kommentare

  1. Das mit dem WLAN überrascht mich tatsächlich. Je nach dem ob nur eine Antenne, oder zwei verbaut sind, sind dann netto nur 72/144 Mbits möglich, was sich bei schnelleren Internetleitungen definitiv bemerkbar macht. Das kann man bei einem günstigen Smartphone verkraften, bei 649€ sollte man aber schon rundum gute Komponenten erwarten können.

  2. Bleibt die Frage wie die Versorgung mit Custom ROMs aussehen wird.

  3. Das Mate S als Nachfolger des Mate 7 zu präsentieren empfinde ich als keine gute Wahl. Das Mate 7 hat drei wesentliche Stärken: Das große Display, die lange Akkulaufzeit und den günstigen Preis. Der Nachfolger wurde um all diese Stärken beraubt. Für Mate 7 Nutzer und Fans sicherlich kein Anreiz auf das neueste Modell umzusteigen.

    Zudem ist die Preispolitik von Huawei in diesem Fall unglücklich. Man versucht mit aller Macht ins preisliche Premiumsegment zu stoßen und vergisst dabei, dass es genau die preisbewussten Käufer sind, die lieber zu Huawei greifen. Der normale Verbraucher auf Phablet-Suche wird, wenn er die Wahl hat, eher zum namenhaften Hersteller greifen.

    Das Konzept dieses Gerätes, sowohl aus produktpolitischer, als auch preispolitischer Sicht ist für mich nicht nachvollziehbar.

  4. Spricht doch alles für das Honor 7 und nichts für das Mate S, vor allem bei diesem Preis nicht. Das Honor 7 hat sogar Dual-Band-WLAN 🙂

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