realme 7i im Test: Einstiegs-Smartphone mit Durchhaltevermögen
Ende Januar 2021 hatte realme das Smartphone realme 7i vorgestellt. Es handelt sich hier um ein Einstiegsgerät zum Preis von 159 Euro. Nachdem ich mit dem Xiaomi Mi 11 kürzlich ein Premium-Gerät getestet habe, wollte ich mir auch mal wieder ein Modell anschauen, das niedrigere Preisklassen bedient. Zumal das realme 7i einen Akku mit 6.000 mAh integriert, was durchaus aus der Masse heraussticht.
Zuletzt hatte ich da von diesem Hersteller das realme C3 aus diesem Segment auf dem Tisch: Das war eigentlich ein ordentliches Gerät, krankte aber bei mir unter einigen Macken. So wurden Updates bei mir nicht korrekt ausgeführt und ab und an landete ich nach einem Neustart im Wiederherstellungsmenü von Android. Entwarnung: Solche Sperenzchen veranstaltete das realme 7i während meines Testzeitraums glücklicherweise nicht. Doch schauen wir erst einmal, was euch hier erwartet.
realme 7i – Technische Daten
- Display: 6,5 Zoll, 1.600 x 720 Pixel, IPS-LCD, 60 Hz
- Betriebssystem: Android 10 mit realme UI
- SoC: MediaTek Helio G85 (Octa-Core mit 2x 2,0 GHz Cortex-A75 und 6x 1,8 GHz Cortex-A55)
- GPU: Mali-G52 MC2
- RAM: 4 GByte
- Speicherplatz: 64 GByte (eMMC 5.1, erweiterbar)
- Triple-Hauptkamera: 48 (Weitwinkel, f/1.8) + 8 (Ultra-Weitwinkel, f/2.3) + 2 (Makro, f/2.4) Megapixel
- Frontkamera: 8 (Weitwinkel, f/2.0) Megapixel
- Akku: 6.000 mAh (Schnellaufladunf mit 18 Watt, Reverse Charging)
- Schnittstellen: 4G LTE, Dual-SIM, microSD, 3,5-mm-Audio, Wi-Fi 802.11 ac, Bluetooth 5.0, GPS, FM-Radio, USB Typ-C (2.0)
- Maße / Gewicht: 164,5 x 75,9 x 9,8 mm / 208 g
- Besonderheiten: Fingerabdruckscanner an der Rückseite
- Farben: Glory Silver, Victory Blue
- Preis: 159 Euro
Obacht: Es gibt das realme 7i auf dem asiatischen Markt in einer abweichenden Version! Dort kommt nämlich ein Weitwinkel-Kamerasensor mit 64 Megapixeln zum Einsatz. Außerdem verwendet das realme 7i dort ein Display mit 90 Hz und auch eine vierte Kameralinse zur Erfassung von Tiefeninformationen. Auch der SoC weicht dort ab, es ist der Qualcomm Snapdragon 662. So viel dazu, solltet ihr in der freien Wildbahn auf unterschiedliche Varianten stoßen.
Ebenfalls wichtig: Das realme 7i verzichtet leider auf NFC. Immerhin ist jedoch ein Triple-Slot-Design an Bord. Das bedeutet, ihr könnt zwei SIM- plus eine Speicherkarte gleichzeitig verwenden. Ärgerlich ist, dass das realme 7i ab Werk noch mit dem betagten Android 10 unterwegs ist. Das sollte bei einem neuen Modell im Jahr 2021 nicht mehr so durchgehen.
Ausstattung und Verarbeitung
Das realme 7i nutzt eine Rückseite aus Polycarbonat. Für meinen Test hat mir das Modell in der Farbe Victory Blue vorgelegen. Im Wesentlichen entspricht das einem hellen Blau. Das verhältnismäßig hohe Gewicht des Smartphones dürfte sich dabei aus dem Akku ergeben. Hält man das Gerät in der Hand, so macht sich das durchaus bemerkbar.
Der Lieferumfang des realme 7i beinhaltet zur Abwechslung keine Schutzhülle. Eine Display-Schutzfolie ist jedoch direkt auf dem Screen angebracht. Des Weiteren sind noch eine SIM-Nadel, ein Netzteil, ein passendes USB-C-Kabel sowie ein bisschen Papierkram mit von der Partie. Typisch für das Unternehmen, so wird das realme 7i in einer schlichten, knallgelben Verpackung geliefert.
Viel zu erzählen gibt es hier ansonsten im Grunde nicht: An der Rückseite findet ihr den quadratischen Kamerahügel, der angenehmer Weise nur geringfügig aus dem Gehäuse hervorsteht. Auch der Fingerabdruckscanner sitzt dort – in meinem Testzeitraum reagierte jener stets verlässlich und flott. Der Notch an der Vorderseite wirkt 2021, ein Jahr, in dem die Punch-Holes dominieren, fast etwas altbacken.
Unten weist das realme 7i an der Vorderseite ein relativ breites Kinn auf. Insgesamt liegt hier ein Einstiegs-Smartphone vor, das sich recht unauffällig gibt. Stereo-Sound gibt es übrigens nicht, ihr müsst also bei der Multimedia-Wiedergabe mit Ton aus dem unteren Speaker leben. Der geht überraschenderweise sogar in Ordnung. Telefonieren könnt ihr mit dem realme 7i natürlich auch: Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass das in meinem Test reibungslos mit guter Qualität funktionierte.
Benchmarks, Leistung und Akkulaufzeit
Mit dem MediaTek Helio G85 und 4 GByte RAM sind vom realme 7i keine Leistungswunder zu erwarten. Kombiniert mit dem 60-Hz-Bildschirm wirkt die Benutzererfahrung dann auch weniger flüssig, als man das eben mittlerweile von höherwertigen Geräten gewohnt ist – die dann aber auch mehr kosten. Allerdings ist das Poco M3 im gleichen Preissegment unterwegs bzw. kostet sogar weniger und bietet da mit dem Qualcomm Snapdragon 662 eventuell den besseren Deal.
Oben seht ihr die Benchmark-Ergebnisse, die ich so aus dem realme 7i herauskitzeln konnte. Für den Social-Media-Alltag sowie Messaging und Internet reicht das Gebotene natürlich aus. Gamer sollten sich aber an einer anderen Stelle weiter umsehen. Das realme 7i ist eben ein Smartphone für Anwender, die nicht viel Leistung benötigen, es aber auf eine lange Laufzeit anlegen. Das führt uns zum vielleicht wichtigsten Merkmal des Geräts: dem Akku mit 6.000 mAh.
Früher haben wir in unseren Reviews immer Akkutests durchgeführt, doch seit einiger Zeit brechen jene regelmäßig ab, was wohl mit den geänderten Stromsparmechanismen unter Android zusammenhängt. Ich bin mit dem Akku des realme 7i zwei volle Tage hingekommen, obwohl ich auch eine ausgedehnte Foto-Tour hier für diesen Test hinlegte. Man muss dazu einwenden, dass der Akku sicher nicht seine vollen Stärken ausspielen kann, da der MediaTek Helio G85 leider nicht der effizienteste Chip ist. Da ginge also mit einem anderen SoC sicherlich noch mehr.
Die Standby-Zeit ist dann schon beeindruckend: Ich hatte einmal vergessen das Gerät nach meinen Benchmarks abzuschalten und war recht fasziniert, dass es nach fast einer Woche immer noch einsatzfähig war. Hier verspricht realme insgesamt mit voller Ladung eine Standby-Zeit von 45 Tagen. Sollte durchaus hinkommen, wenn ich nach meiner Erfahrung mit dem Gerät gehe.
Display und Kamera
Der LC-Bildschirm des realme 7i löst auf 6,5 Zoll Diagonale mit 1.600 x 720 Pixeln auf. Mit der gleichen Auflösung erschien anno dazumal auch schon das realme 6i. Nun ja, das geht in dieser Preisklasse in Ordnung, aber der Druck wächst. Poco hat da ja etwa das Poco M3 am Markt, das für weniger Geld FHD+ bietet. Generell ist jenes Modell aber ohnehin in so gut wie allen Punkten vor dem realme 7i zu sehen – einzig der Akku ist hier eben das herausragende Merkmal.
Die Kamera des realme 7i ist besser, als ich das ehrlich gesagt erwartet hätte. So konnte ich mit der Hauptkamera Aufnahmen erzielen, die sich durchaus vorzeigen lassen. Tipp für euch: Ich ging mit dem realme 7i am selben Tag auf Tour, an dem ich auch die Kamera des Xiaomi Mi 11 beanspruchte. Dadurch nahm ich die Bilder in den gleichen Szenarien auf – falls ihr mal vergleichen wollt. Ach und auf dem Screenshot zu sehen: Als Bloatware sind nur WPS Office und Facebook vorinstalliert. Das kann man noch verkraften.
Die Fotos der Hauptkamera: Sie sind definitiv zu gebrauchen. Natürlich bemerkt man da aber im Vergleich mit höherwertigen Geräten einen gewissen Detailverlust. Achtet etwa auf den weißen Zaun am Steg im hinteren Bildbereich. Auch könnte mehr Dynamik in den Fotos liegen. Trotzdem, für ein Einstiegs-Smartphone schlägt sich das realme 7i hier mit seiner Hauptkamera wirklich ordentlich. Deutlicher merkt man die Unterschiede zu Mittelklasse-Geräten, wenn das Umgebungslicht abnimmt. Rasch entsteht ein weichgezeichneter Look, bei dem nicht mehr viel Qualität übrig bleibt.
Bei Porträtaufnahmen kommt es oft beim Ausschneiden zu Fehlern, wie ihr etwa auf dem ersten Bild bei der Spirale deutlich erkennt. Allerdings scheiterte am selben Objekt auch schon das Mi 11. Generell sind die Aufnahmen aber auch hier, gemessen an der Preisklasse, in Ordnung bzw. sogar gut.
Die Ultra-Weitwinkel-Kamera fällt mir sogar positiv auf. An den Rändern sind allerdings teilweise dann doch Verzerrungen auszumachen, die nicht vollständig korrigiert werden. Aber: Diese Kamera ist ebenfalls solide und macht vorzeigbare Bilder, die ich für die Preisklasse sehr brauchbar finde. Bei wenig Licht ist dann allerdings deutlich schneller Schluss und es zeigt sich starkes Rauschen.
Weniger behaupten mag ich das von den Aufnahmen der Makro-Kamera. Mir fiel es schwer ein Objekt da überhaupt in den Fokus zu bekommen. Dazu wird hier deftig nachgeschärft und die Ergebnisse erinnern an die Fotos alter Feature Phones. Da kann man dann wohl doch eher darauf verzichten.
Videos stehen in unseren Tests ja hier nie so im Fokus. Dennoch habe ich ein wenig mit dem realme 7i herumgefuhrwerkt, ohne da aber Ergebnisse zustande zu bringen, die einer genaueren Betrachtung wert wären. Als maximale Auflösung beherrscht das Smartphone 1080p (bei bis zu 60 fps). Kann man mal machen, wenn man keine großen Erwartungen hat. Insbesondere eine Bildstabilisierung vermisst man hier aber rasch.
Die Selfie-Kamera ist in diesem Preissegment ebenfalls völlig okay. Und ja, ich weiß, dass ich zum Friseur muss: Der Termin steht für den nächsten Montag – leider zu spät, um euch obige Frisur zu ersparen.
Ein paar unkomprimierte Fotos, die ich mit dem realme 7i geschossen habe, findet ihr an dieser Stelle zum Download und zur genaueren Begutachtung!
Fazit
Das realme 7i ist ein Einstiegs-Smartphone mit Für und Wider. Die Minuspunkte liegen in dem fehlenden NFC sowie der Auslieferung mit Android 10. Was Updates betrifft, so ist realme aus meiner Sicht bisher nicht unbedingt positiv aufgefallen und muss sich noch beweisen. Pluspunkte sind das Triple-Slot-Design, welches parallel zwei SIM- und eine Speicherkarte nutzbar macht, sowie der ausdauernde Akku.
Die eigentliche Achillesferse des realme 7i ist aber der große Bruder: das realme 7. Dieses kostet nur 20 Euro mehr und bietet eine höhere Bildschirmauflösung von FHD+ (statt HD+), 90 Hz sowie eine bessere Kamera und den schnelleren Prozessor. Vom Poco M3 möchte ich gar nicht erst anfangen, das in dieser Preisklasse derzeit der Brecher ist. Da rettet der größere Akku das realme 7i in meinen Augen wirklich nur für diejenigen, welche regelmäßig mit ihrem Smartphone an die Grenzen gehen.
Für sich genommen ist das realme 7i also ein solides Einstiegsgerät. Solange der Preisunterschied zum hauseigenen realme 7 aber nur ca. 20 Euro beträgt, ist für mich persönlich klar, welchem Modell der Vorzug zu geben ist.
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.
HD+ Auflösung bei 6,5 Zoll da lese ich nicht weiter
Kein NFC, da lese ich nicht weiter
Dafür aber FM-Radio 😀 😀
@ Kai wers braucht.. Da sind fehlendes NFC und die HD+ ein anderes Kaliber als ein Radio.