3D-Blase platzt endgültig: LG und Samsung reduzieren TV-Angebot
Vor wenigen Jahren war 3D in aller Munde…Zumindest galt dies sicherlich für PR- und Marketing-Abteilungen der Hersteller. Ich selbst habe vor wenigen Jahren miterlebt, wie Sony etwa gar seine Pressekonferenz auf der Gamescom in Köln mit 3D-Präsentationen unterstrich und dafür im Vorfeld jedem Anwesenden eine Brille austeilte. Stereoskopisches 3D-Gaming sollte „The Next Big Thing“ werden, ging es nach dem Publisher. Die Blu-ray 3D wurde ebenfalls mit reichlich Marketing-Getrommel eingeführt. Doch mittlerweile schauen selbst die Hersteller bei 3D bestenfalls noch aus dem Augenwinkel hin: LG und Samsung haben angekündigt deutlich weniger TVs mit 3D-Unterstützung anbieten zu wollen.
Schon in meinem kleinen Rant zu Ultra HD habe ich die Behauptung aufgestellt, dass 3D im Heimkino im Grunde tot ist. Offenbar bin ich mit der Ansicht nicht alleine, denn LG und Samsung, welche schon auf der CES 2016 3D bestenfalls als Randnotiz in den Specs neuer TVs versteckten, verabschieden sich größtenteils von der stereoskopischen Technik. Samsung will in sein TV-Lineup des Jahres 2016 wohl überhaupt kein 3D mehr integrieren. Die Landesgenossen von LG möchten 3D zumindest noch in 20 % ihrer Fernseher integrieren. 2015 setzte LG 3D immerhin noch für 40 % seiner TVs ein. Beide Hersteller legen 3D weitgehend zu den Akten, nachdem Sky seinen eigenen 3D-Sender eingestampft hat, in Deutschland noch nicht, allerdings bereits im Vereinigten Königreich, und die Kunden sich bei Neugeräten mehr für Ultra HD interessieren.Ultra HD wiederum hat 3D nicht in seinen Standard implementiert.
Samsung habe laut weiteren Quellen von seinen Zulieferern keinerlei neue 3D-Brillen bestellt. Da die Südkoreaner die Brillen auch einzeln verkaufen, sowohl Modelle mit Polarisations- als auch Shutter-Technik, sollten diejenigen, die noch Exemplare benötigen, vielleicht lieber in nächster Zeit zuschlagen. Gleichzeitig bedeutet die Aussage der Zulieferer, dass Samsung eben auch keine neuen 3D-Fernseher mit beiliegenden Brillen planen dürfte.
Als Ursachen für das Versagen der 3D-Technik im Heimkino machen beispielsweise die Analysten der IHS übrigens mehrere Aspekte der Technik aus. Sie gehen davon aus, dass es sowohl zu wenige Inhalte gegeben habe als auch zu hohe Preise für die Blu-ray 3D angelegt worden sind. Zudem hätten sich zu viele Kunden an dem Tragen der Brillen gestört. Ich selbst kenne das Spielchen: Blu-ray 3D von Filmen wie „Avengers: Age of Ultron“, „Alles Steht Kopf“ oder „Minions“ habe ich mir zwar noch gegönnt, die Filme aber am Ende doch nur in 2D konsumiert. Der Aufpreis von im Schnitt 5 Euro gegenüber den 2D-Versionen hat sich also selbst für mich als Filmfreak und früheren 3D-Fan nicht gelohnt. Dass das Gros der Kunden also direkt zur 2D-Variante greift, selbst wenn ein 3D-TV im Wohnzimmer steht, wundert mich wenig.
Im Kino bleibt 3D dagegen eine feste Institution: Oftmals auch gegen die Wünsche der Kunden, denn vielfach hat man gar keine Wahl als den Aufpreis für die 3D-Variante eines Films in Kauf zu nehmen, weil die 2D-Version entweder gar nicht oder Wochen später anläuft. Hier ist 3D für die Vertriebe und Kinobetreiber eine angenehme Möglichkeit, um die Kinopreise etwas aufzupeppen. Im Heimkino aber, schaufeln die Hersteller bereits am Grab für stereoskopisches 3D.
Bei Realfilmen fand ich 3D auch selten gelungen. Das hat aber auch daran gelegen, dass die meisten Filme nur Konvertierungen sind. Gerade unter den Animationsfilmen gibt es aber sehr schöne 3D-Filme. Wer Pop-Outs mag, dem kann ich extrem „Sammys Abenteuer“ oder „Das magische Haus“ empfehlen ;-). Da fliegt in jeder Szene sehr prägnant was aus dem Bildschirm. Ist teilweise sehr gimmickhaft, aber nutzt 3D wirklich wunderbar aus und macht ne Menge Spaß.
Unsere ganze Familie bevorzugt 3D Filme. Ich werde dabei auch viel mehr in den Film hineingezogen. Es ist wirklich schade, dass die 3D-Versionen der Filme solchen Aufpreis kosten. Und dabei war ich bisher im Kino von der Qualität auch gar nicht so angetan. Am besten ist es bei meinem LG mit passivem 3D.
Also ich bin schon immer ein Verfechter von 3D, sowohl zu Hause als auch im Kino, daher finde ich diese Nachricht sehr schade, wenngleich ich selbst auch in letzter Zeit gemerkt habe, dass 3D auf dem Rückzug ist. Der letzte 3D-Film, der mich im Kino überzeugt hat, müsste auch der Hobbit gewesen sein.
Zu Hause habe ich einen 3D-Beamer auf 90″ Leinwand mit ca. 4 m Sitzabstand und da kommt 3D auf jeden Fall besser als im Kino. Gerade die bereits erwähnten TRON Legacy, Hobbit o.ä. sind echt ein Erlebnis. Bin auch der Meinung, dass Shutter Technik die bessere ist. Die Brillen im Kino sind wirklich schwer, zu Hause sind sie nicht viel schwerer als Pol-Brillen.
Ich denke auch, dass der hohe Preis für 3D-BRs und das fehlende Streaming das größte Problem sind. Die Akzeptanz war allerdings auch nie überragend.
UHD ist für mich ein absoluter Fehltrend, zumindest bei der Wiedergabe. Bei der Produktion ergibt es absolut Sinn, weil ich rein zoomen kann und immer noch Full HD habe. Aber solange z.B. unsere Fernsehsender (abgesehen von Sky) nicht man in Full HD kommen, UHD-BRs Mangelware und wenn dann ohnehin noch teurer als 3D und es halt nur ein paar wenige Streaming-Angebote gibt. Die meisten „normalen“ Leute kaufen heute noch nicht mal BRs sondern bleiben bei DVD weil sie den Mehrpreis nicht bereit sind zu zahlen, wie sollen die dann von UHD überzeugt werden?
Ich hoffe nur, dass der Trend „weg vom optischen“ Medium sich nicht durchsetzt, weil ich habe die Filme lieber im Schrank stehen und kann sie gucken, solange mein Player funktioniert und nicht solange der Streaming-Anbieter überlebt 😉