200 MBit/s: Telekom startet mit Glasfaser

Nicht viele Monate ist es her, da kündigte die Telekom hierzulande Glasfaser-Leitungen an. Heute gab man den Start in 12 Städten bekannt. Kurioserweise handelt es sich nicht um die üblichen Großstädte die man so vermutet hätte, sondern es geht eher beschaulich zu: Braunschweig, Brühl/Baden, Hannover, Hennigsdorf, Ingolstadt, Kornwestheim und Metropolen wie Mettmann, Neu-Isenburg, Offenburg, Potsdam, Rastatt und Stade sind bislang am Netz.

Als man Glasfaser seitens der Telekom ankündigte, machten sofort Schlagzeilen über die Drosselung die Runde. In den mittlerweile nicht mehr als PDF verfügbaren AGBs hieß es damals, dass nach einem verbrauchten Volumen von 300 GB, die Geschwindigkeit auf vorsintflutliche 384 KB/s für den Rest des Kalendermonats gedrosselt wird. Mit bis zu 100 MBit/s im Upstream und bis zu 200 MBit/s im Downstream wirbt die Telekom derzeit.

Bis Glasfaser zu uns allen kommt, wird es sicherlich noch etwas dauern. Der Ausbau ist kein Schnäppchen und vorab müssen einige Bedingungen erfüllt sein: die Telekom hat in mehreren Städten Gebiete identifiziert, die für einen Ausbau infrage kommen. Wenn die Stadt sich zu dem Vorhaben positiv äußert, fragt die Telekom den Bedarf bei der Bevölkerung ab. Im Ausbaugebiet müssen rund 80 Prozent der Immobilieneigentümer bereit sein, ihre Immobilie kostenfrei ans Glasfaser-Netz anschließen zu lassen.

Außerdem müssen zehn Prozent der potenziellen Kunden im Ausbaugebiet bereit sein, einen Vorvertrag für einen Glasfaser-Anschluss zu schließen. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, beginnt der Ausbau. Telekom hin oder her – schön zu sehen, dass auch hierzulande High Speed-Internet nach vorne getrieben wird. Bis Geschwindigkeiten wie bei Google Fiber erreicht werden, werden noch viele, viele Jahre vergehen. Dennoch: der Ausbau muss geschehen, die Skala der erforderliche Bandbreite schießt nach oben, immer mehr wird über das Internet realisiert.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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35 Kommentare

  1. Hallo,

    klingt ja schon sehr gut, jedoch ist eine Drosselung immer ein Punkt wo ich sage „nein“. Wenn man eine kleine Firma hat und man auf ein vernünftiges Internet angewiesen ist sind GB/ Monat ein Witz. Ich hoffe mal das die das hier nicht drosseln sonst muss ich mich länger mit meiner DSL 2000 Leitung vergnügen. Alternativ gibts hier auch noch WLAN per Funk doch nur bei mir nicht. Auch kein LTE oder was weiß ich. Das einzige was hier funktioniert ist mein DSL 2000 🙂

  2. Haushalt mit 4 Personen:
    Letzter Monat: 392,94 GB
    Hochrechnung August: 398,71GB

    Also Telekom:
    NEIN !!! AUS !!! BÖSE MIEZ !!!!

  3. Die Drossel ist ja mal der Hammer…
    Das schreckt doch nur Kunden ab. 200MBit/s ist schon Luxus, das braucht man zuhause zum normalen surfen eigentlich nicht. Wenn man aber doch über das Limit kommt sollte man meiner Meinung nach auf ein „normales“ Level gedrosselt werden. 10MBit/s ist für das alltägliche ausreichend, für die Datenhungrigen Dinge aber schon eine ordentliche „Strafe“.

    Zum Artikel vielleicht noch interessant, dass die Telekom die Ausbauziele der Regierung für schwer zu erreichen hält:

    http://www.focus.de/magazin/kurzfassungen/focus-33-2012-telekom-chef-zweifelt-an-regierungsziel-kein-schnelles-internet-fuer-alle-bis-2014_aid_798356.html

    Und PS: AGBs sind Allgemeine Geschäftsbedingungens ?? Oder für was steht das „s“? 😛

  4. @Andreas Achatz DSL 2000 Luxus! Ich muss mich mit DSL 1000 begnügen, weil die Telekom es nicht gebacken bekommt einen ganzen Stadtteil mit vernünftigen Internet auszustatten. Ein paar Straßen weiter gibs angeblich VDSL. LTE ist angeblich verfügbar. Aber seien wir doch mal ehrlich, bei den typischen 10-20GB Begrenzungen für LTE kann man das als Alternative auch vergessen.

  5. …Metropolen wie…Rastatt – das wirst Du doch nicht etwa ironisch gemeint haben, hier ist schließlich der Nabel der Welt 😉
    Mein Büro liegt im Ausbaugebiet – zwischen Dezember und Juni 2011 war ich mindestens ein halbes Dutzend Mal im örtlichen Telekom-Shop, um den Anschluss zu beauftragen. Aus diversen technischen Gründen war es kein einziges Mal möglich, den Auftrag entgegen zu nehmen – man versprach mir aber, mich vorzumerken und das zu erledigen, sobald das Auftragssystem wieder richtig funktioniert – was natürlich niemals geschah.

    Bei meinem letzten Auftritt dort Ende Juni erzählte man mir, dass die Vorbesteller-Phase nun abgelaufen sei und derzeit überhaupt keine Aufträge für Neuanschlüsse mehr angenommen würden. Ich müsse nun warten, bis das System wieder geöffnet wird, die Anschlussgebühr werde dann aber deutlich höher sein.

    Aber was erzähle ich hier groß, ist doch nur stinknormaler Großprovider-Alltag :-).
    Vorerst bleibt mir also nur, wehmütig den Hausübergabe-Anschluss im Keller anzustarren – so sieht sowas aus: http://sdrv.ms/QtGLXr

  6. Ist euch was an der Standortwahl aufgefallen?

    Einige Standorte mit großen Werken deutscher Unternehmen:

    Braunschweig -> VW
    Hannover -> Conti, VW
    Ingolstadt -> Audi
    Kornwestheim -> Nähe von Bosch/Porsche
    Rastatt -> Daimler
    Stade -> Airbus

    Finde ich schon interessant 🙂

  7. „vorsintflutliche 384 KB/s“ Hast du ein Problem mit meiner Internetanbindung? 😀 DSL light kann alles! Außer schnell sein… 🙁

  8. Christoph B. says:

    So eine Leitung wie mit Google Fiber eröffnet ganz neue Möglichkeiten.
    Was sonst nur im Lokalen Netzwerk mit NAS funktioniert geht dann auch über das Internet. Wahnsinn.
    Man könnte komplett übers Internet arbeiten.

    … bevor wieder jemand meint „sowas braucht doch kein Mensch“

  9. Feine geschichte, macht aber wirklich nur Sinn wenn die Drosselung nicht oder erst spät (ab 500 GB – 1 TB) greift und dann auf ein vernünftiges Niveau mit dem man noch alles sinnvoll nutzen kann. Unter DSL 6000 ist ja schon beim surfen ein Krampf.

  10. Wir haben hier Glück, mitten in München, wird tüchtig von der M-Net, einer Tochter der Stadtwerke München Glasfaser verlegt. Ich hänge seit einem Jahr dran, V-DSL, also im Haus noch Kupfer. 25 MBit/s ohne Limit reichen, 50-100 gegen Aufpreis sind möglich. 25MBit/s reichen mir im Moment vollkommen. Sehr guter Service, kostenfreie Hotlines, und fast noch so gut erreichbar wie am Anfang! Der Ausbau des Glasfasernetzes stresst wohl etwas.

  11. @Caspar: Ob an Deiner Vermutung etwas dran ist kann ich Dir nicht sagen, in Rastatt ist es aber so, dass das Daimler-Werk weit außerhalb des Ausbaugebietes liegt – es wurde nur die Innenstadt „verglasfasert“. Außerdem richtet sich das FTTH-Angebot der Telekom bisher ausdrücklich an Privatkunden.

  12. wirdhierniekommen says:

    Bei der Ausbaugeschwindigkeit wird es lediglich 150 Jahre dauern bis das ganze bundesweit verfügbar ist ^^

  13. Ich wohne in Ingolstadt – seit über einem Jahr ist unser Stadtteil flächendeckend von einem lokalen Anbieter mit Glasfaser erschlossen. Unser Haus ist auch angeschlossen.

    Was soll ich sagen….die Leitung liegt und seit über einem Jahr hat sich der Anbieter nicht ein einziges Mal bei den Mietern gerührt und nach Anschlusswünschen gefragt….noch nicht mal einen Wurfzettel in den Briefkasten oder ein Mailing.

    Für 100/10 Mbit/s inkl. Telefon zahlt man etwa 40 Euro/ Monat.
    Fast 50% mehr als meine 16 Mbit/s mit Tel., die auch wirklich 16 Mbit/ sind.

    Daher würde sich der Wechsel für mich nicht lohnen.
    Die über 2 Gigabyte Win8 Preview waren auch in akzeptabler Zeit herunterladen.

  14. Bevor die ihr Glasfaser ausbauen, sollen erstmal flächendeckend halbwegs nutzbares Breitband-Internet verfügbar sein.
    Ich wohne 5km von der Rastatter Innenstadt entfernt und surfe mit ganzen 47 KB/s !!!

  15. Ich wohne zwar in einer der „beschaulichen“ Städte – aber der T-Kom glaub ich nix mehr. A.j.F. nicht, bevor dieses Kabel in meinem Flur liegt – und funktioniert… :mrgreen:

  16. Ich empfehle mal diesen Podcast zum Thema anzuhören: http://cre.fm/cre191

  17. Ich surfe hier seit ich denken kann mit DSL 1000. Die sollten lieber erstmal alles mit DSL 16k ausrüsten ohne Drosselung und alles dann kann ich damit leben.
    Wenn man nicht grade ne kleine Serverfarm im Keller betreibt oder 3-4 Familienmitglieder 24/7 am saugen sind (Linux Distris, free Games, Win8 Previews oder Steamgames) braucht man auch keine GBit Leitung – meine Meinung.

  18. Bei uns liegen schon seit den 80’ern Glasfaserkabel im Boden, wurden bis heute noch nicht benutzt. Bin mal gespannt, wie lange das noch dauert.

  19. Falls du Opal meinst, dass wird vermutlich mittelfristig nicht unterstützt ..

  20. auch ich bin hier in Brandenburg mit fröhlichen knapp 400 Kbit unterwegs. Ich würde mal sagen, das ganze ist die gleiche Diskussion, wie um die Frage, warum wir zum Mond fliegen, obwohl wir unser Ernährungsproblem nicht mal in den Griff bekommen. 200 Mbit sind derzeit so was von übertrieben und nutzen nur wenigen Leuten. Schade.

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