Sony cancelt „The Interview“-Premiere am 25. Dezember aufgrund neuer Drohungen

Der nächste schwere Schlag nach dem Sony-Hack steht ins Haus. Für den 25. Dezember war eigentlich die Premiere des Films „The Interview“ vorgesehen, diese wird nun aufgrund der Drohungen des Hacker-Gruppe Guardians of Peace (GOP) abgesagt. Dass es sich bei dem digitalen Einbruch bei Sony Pictures nicht um einen Dummer-Junge-Streich handelte, war relativ schnell klar. Über 100 TB Daten sollen entwendet worden sein, Mitarbeiter von Sony Pictures erhielten Droh-E-Mails, unveröffentlichte Filme fanden ihren Weg ins Netz. Die Krönung ist nun die neueste Drohung von GOP, die bei einer Vorstellung von „The Interview“ mit Anschlägen vergleichbar mit dem 11. September 2001 drohen.

sony

Hier die Drohung von GOP, die an mehrere Nachrichtenorganisationen ging:

Warning

We will clearly show it to you at the very time and places “The Interview” be shown, including the premiere, how bitter fate those who seek fun in terror should be doomed to.
Soon all the world will see what an awful movie Sony Pictures Entertainment has made.
The world will be full of fear.
Remember the 11th of September 2001.
We recommend you to keep yourself distant from the places at that time.
(If your house is nearby, you’d better leave.)
Whatever comes in the coming days is called by the greed of Sony Pictures Entertainment.
All the world will denounce the SONY.

Sony reagierte daraufhin und versicherte, dass man die Entscheidung der Kinos verstehe und die Sicherheit aller vorgehe. Im Ganzen liest sich das Statement so:

In light of the decision by the majority of our exhibitors not to show the film The Interview, we have decided not to move forward with the planned December 25 theatrical release. We respect and understand our partners’ decision and, of course, completely share their paramount interest in the safety of employees and theater-goers.

Sony Pictures has been the victim of an unprecedented criminal assault against our employees, our customers, and our business. Those who attacked us stole our intellectual property, private emails, and sensitive and proprietary material, and sought to destroy our spirit and our morale – all apparently to thwart the release of a movie they did not like. We are deeply saddened at this brazen effort to suppress the distribution of a movie, and in the process do damage to our company, our employees, and the American public. We stand by our filmmakers and their right to free expression and are extremely disappointed by this outcome.

Das ist insgesamt nicht nur eine traurige, sondern auch eine sehr erschreckende Angelegenheit. Sicher ist es richtig, dass ein Unternehmen dafür gefälligst Sorge zu tragen hat, dass man nicht so einfach an die internen Daten kommt. Hacker decken solche Schwachstellen immer wieder auf. Dass es sich hier nicht um das Ziel handelt, Sony zu besserem Datenschutz zu bewegen, dürfte offensichtlich sein. die Guardians of Peace (ironischer hätte man einen Namen wohl nicht wählen können) zeigen sich als Erpresser, die Drohungen auch an Unbeteiligte ausgeben. Hier handelt es sich schlichtweg um Erpressung und das Durchsetzen eigener Interessen, die allerdings nach wie vor nicht so ganz klar sind.

(Quelle: Business Insider)

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19 Kommentare

  1. Find ich ganz schön schwach von Sony, zukünftig werden wir dann wohl öfters das Problem bekommen, das irgendwelche Spinner dann solche Drohungen verbreiten und deshalb Filme nicht mehr gezeigt werden

  2. @Jörn
    Was wäre denn in deinen Augen die richtige Reaktion von SONY gewesen?

  3. Ist doch die beste Werbung für den Film. Dann kommt er halt später nur auf DVD raus.

  4. Was soll Sony den machen, wenn die größten Kinoketten den nicht austrahlen. Richtige Reaktion von Sony.

    Der Hack war wohl auch eine Insider Attacke.

    Ehrlich gesagt tut mir Sony leid und der ganze Hohn ist unangemessen. Ich hoffe die Verantwortlichen werden gefunden und dementsprechend verurteilt.

  5. Frei ins Netz stellen wäre die richtige Reaktion! Niemals auf Erpressung von Terroristen eingehen, zieht nur Nachahmer nach.

  6. Film kostenlos ins Netz stellen… 😉 Das wäre die beste Lösung… Momentan is das Werbung ohne Ende für den Film.. Und wenn es clever aufgezogen würde.. Hätten die jetzt Werbepartner an Bord geholt, die im Vorspann zu sehen sind.
    Und dadurch werden die so viel Kohle noch mit dem Film einnehmen, dass es sich wieder gelohnt hat 😉

    Aber darauf kommen die wohl nicht…

  7. Wobei die Drohung allerdings auch übertreibt, was man erkennt dass man „aus dem haus ausziehen soll welches in der Nähe sein könnte“…die müssten da mit riesen Bomben oder Flugzeugen ein Kino zerstören. Wie sollten die das in kürzester Zeit hinkriegen ? Gibt doch unzählige Kinos, da haben die kein Zeit sich vorzubereiten. (ausser bei einer im Voraus angekündigten Premiere)

  8. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Spinner das ernst meinen. Das sind doch nur leere Drohungen. So ein Aufriss wegen einem Film. Allerdings muss ich zugeben, dass er mich nun wirklich sehr interessiert. 😉

  9. Der Film bekommt so mehr Aufmerksamkeit, als er verdient. Noch ein öder Schinken, wo planlos mit Waffen herumgefuchtelt wird zu einer Geschichte, die mehr Löcher hat als ein Strickhemd. Was würde wohl das us-amerikanische Präsidialamt zu einem Hollywoodfilm sagen, wo ein Anschlag auf den aktuellen Amtsinhaber geplant wird?

  10. Kann sich da nich mal dir NSA einschalten? 😉 die sind doch bestimmt auch an den Daten interessiert… xD

  11. Wie konnten die eigentlich 100TB leechen ohne dass es jemand gemerkt hat? Sony hat vermutlich ’ne dicke Leitung, aber… 100TB sind ’ne Ansage.

  12. Den Film frei im Netz zu verteilen wäre in der Tat das sinnvollste. Aber warum hier einige nicht verstehen wollen dass Sony da einknickt. Ich meine, man geht ja davon aus dass Nord-Korea dahinter steckt und die Hacker-Gruppe angeheuert hat.

  13. besucherpete says:

    @Wolfgang D.: Neu ist es nun wirklich nicht, dass in einem Film das Thema „Anschlag auf den US-Präsidenten“ verarbeitet wird.

  14. Verständliche Aktion, man weiß eben nicht, was diese Terroristen anrichten würden.

    Weshalb sollten sie den Film ins Netz stellen? Das Ding hat sie Geld gekostet und dann verschenken? Wirtschaftlich komplett Sinnlos und kein Werbepartner würde da aktuell mit ins Boot gehen, wenn man den Cyber Terrorismus von Nordkorea mitbedenkt.
    Den nachher bist du mit in der Ziellinie, das für ein bissel Werbung.

    Genauso weiß doch keiner wie die Terroristen auf eine solche Veröffentlichung reagieren würden. Ist ja nichts anderes als die Veröffentlichung im Kino …

    Kann man im grunde nur liegen lassen und dann eben in ±10 Jahren als Remake veröffentlichen. Oder eben dann wen die Leute gefasst sind oder Nordkorea einen neuen Führer hat.

  15. Wer sagt denn überhaupt, dass die GOP wirklich gedroht haben und es nicht einfach Nachahmer sind?

    Überall lese ich „die GOP“, aber ob Sie es doch wirklich waren weis man gar nicht. Ich glaube das waren einfach Trittbrettfahrer, mehr nicht.

  16. Sony war der Meinung das Systemsicherheit nichts kosten darf, das haben sie nun davon wenn sie keinen Wert auf Sicherheit und Datenschutz legen (die Sicherheitssysteme solle ja mehr als lächerlich gewesen sein).
    Das ist jetzt der ~4. Fall wo bei Sony mal einfach so alles entwendet wird, irgendwann müssen die ja mal schlau werden.

  17. Der Name ist nicht ironisch, das ist purer Zynismus!

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