Samsung Galaxy S4: Flaggschiff mit Schatten
Ich habe mir das Samsung Galaxy S4 gekauft. 635 Euro momentan bei getgoods. Mein Android-Nachfolger, nachdem ich das Nexus 4 lange Zeit nutzte, das Samsung Galaxy S3 habe ich seinerzeit übersprungen. 5 Zoll, eine Größe, die mir in der letzten Zeit immer mehr gefiel. Smartphones sollen irgendwann mal Geldbörsen ablösen, sodass ich mit Geldbörsen-große Geräte akzeptiere (nicht in der Dicke!). Nun war ich eigentlich sehr guter Dinge, dass Samsung da ein Gerät hinlegt, welches mich überrascht und überzeugt.
Doch mittlerweile sind in der Benutzung Dinge aufgetreten, die mich stören – und nicht nur mich, sondern auch einige andere Tech-Redakteure, mit denen ich mich im Vorfeld austauschte.
[werbung]
Das Samsung Galaxy S4 ist einfach nicht im Bereich „Premium“ zu finden, wenn es um die gefühlte Wertigkeit geht. Während das Lumia 920, das iPhone 5 und das HTC One eine eigene Liga sind, frage ich mich, warum Samsung nicht einmal so etwas hinlegt. Nein, das Samsung Galaxy S4 ist nicht billig verbaut, aber es fehlt eben das gewisse Etwas, der Wow-Effekt. Aber: dies ist Geschmacksache, meine persönliche Meinung.
Das Display? AMOLED. Bei normaler Indoor-Helligkeit ist es klasse. Liegt aber auch hier hinter dem HTC One. Und draußen? Im echten Einsatz? Ebenfalls eher mau. Kommt nicht an das iPhone 5 oder das HTC One heran. Fehlt einiges. Helligkeit auf volle Pulle? Selbst dann muss man seine Augen extrem anstrengen.
Was noch? Das Finden eines GPS-Signals dauert ewig. Mal eben was bei Ingress machen oder mit Location-Checkin bei Facebook aktiv werden? Dann mal viel Spaß und Ausdauer. Mich als „Überall-Einchecker“ hat es gestört.
Das Fotoalbum? Da solltet ihr auf jeden Fall nicht allzu viele Fotos lagern, beziehungsweise Quellen ausdünnen. Ihr könnt dort lokale, Dropbox-, Picasa- und Facebook-Fotos anzeigen. Je nach Anzahl der Fotos verkommt das Laden der App, beziehungsweise das Anzeigen der Fotos, zur Geduldsprobe. Ich selber lasse dort nur noch lokale Fotos anzeigen.
Die Standard-Tastatur: klar, kann man schnell ändern, doch so schlecht habe ich mit einer Standard-Tastatur noch nie getippt. Ich habe mich so oft verschrieben, wie es mir noch nie passierte.
Die Kamera: 13 Megapixel. Sie macht unbestritten gute Fotos – doch standardmäßig steht sie auf 9 Megapixel. 13 Megapixel muss man einstellen – und selbst dann gibt es das 4:3-Format vor den Latz. Ja, muss man umstellen – doch findet das der normale Benutzer? Beziehungsweise: wird er darüber nachdenken?
Ruckler: ich kann mir nicht helfen – bei gewissen Dingen stelle ich hässliche Ruckler fest – und das mit einem Qualcomm Snapdragon 600 und 2 GB RAM. Hierbei muss man allerdings bedenken, dass dies auch immer von Anwender zu Anwender verschieden sein kann. Das Samsung Galaxy S4 wurde zum Start direkt mit einem Update versorgt, welches die Performance anheben soll – denn die Tester konnten fast alle durch die Bank von diesen Rucklern berichten. Anscheinend muss man hier noch einmal in Sachen Software eingreifen.
TouchWiz ist natürlich Geschmacksache, sodass ich hier nicht meckern will. Ich wollte es für meinen Testbericht mal wirklich normal nutzen, aber ich habe es nicht lange ausgehalten und habe zu einem alternativen Launcher gegriffen. Endlich bekommt man mehr als 4 Icon-Reihen auf dem Startbildschirm positioniert. Da war vorher einfach zu viel Abstand. Dumm nur: nun kann man nicht mehr das große und gute SPlanner-Widget für den Kalender nutzen.
Dies erst einmal kurz zu den Dingen, die mich gestört haben. Mal sehen, was mir besonders gefällt oder auch nicht. Ich habe das Samsung Galaxy S4 nicht ohne Grund gekauft, es sollte mein Nummer 1-Smartphone werden, auf das ich meinen Workflow anpasse. In den nächsten Wochen werdet ihr sicherlich hier lesen können, wie ich meine Arbeit nur mit dem Smartphone erledige, was mir besonders gut gefallen hat und was nicht. Ihr werdet hier aber definitiv keinen reinen Benchmark-Test lesen können, da diese Dinger relativ wenig über den Alltag aussagen. Ich will das Gerät täglich und vor allem intensiv nutzen und in meinen (Arbeits-)Alltag einbinden.
Weitere Beiträge zum Samsung Galaxy S4:
Video: Samsung Galaxy S4 Unboxing
Video: Samsung Galaxy S4 Kamera-Funktionen
Warum also kein HTC One?
Genau solche Testberichte sind ja das interessante.. 😉 Ich kann mit diesem Benchmark-Schwanzvergleich nicht viel anfangen.. Ist mir sowas von Schnurz ob mein Handy ganz oben auf der Liste steht wenn es trotzdem Ruckler gibt :O 😛
@Sascha: das hatte ich schon getestet, wollte aber mal 5 Zoll ausprobieren.
Ich habe beim S4 das gleiche Problem wie beim S3, beim Aufruf der Telefon oder -Kontaktfunktion. Bis die Funktion zur Verfügung steht, vergehen ca. 2-3 Sekunden. Laut Samsung Support, mit dem ich mailte, liegt dieses an den Google-Contacts, die ich verknüpft habe und die bei jedem Aufruf der Telefon oder -Kontaktfunktion neu eingelesenen werden. Ich empfinde dies auch als sehr lästig.
Ich kann mir nicht helfen, aber genau solche Dinge, dass es trotz 2GB RAM und Snapdragon 600 unschöne Lags hat ist für mich ein K.O – Kriterium für Android. Selbst bei meinem iPhone 4 passiert so was nur sehr selten. Vom iPhone 5 ganz zu schweigen. In Sachen OS-Performance hat Apple einfach ungeschlagen die Nase vorne. Da können Hersteller noch so viel RAM und Kerne in ihre Smartphones einbauen, es hilft nichts…Leider. Und das mit dem GPS geht für mich als viel-Navigon-Nutzer gar nicht.
Was mich auch noch sauer macht, ist die Tatsache, dass PREMIUM Smartphones auf den Markt gebracht werden, die nach ein paar Tagen ein Update brauchen, weil es du Performance Problemen etc. kommt.. Das kann doch eigentlich nicht wahr sein, mir kommt es so vor, als würden Hardware-Boliden mit teils unfertiger Software auf den Markt geworfen… Oder gibt es dafür Gründe? Ich bin für jegliche Aufklärung offen 😉
Hmm, also hier http://mobi-test.de/betriebssysteme/android/das-samsung-galaxy-s4-im-dauertest-teil-3-von-der-leistung-und-dem-display/ ist ein gutes vergleichsbild mit dem S3 das zeigt das das S4 zumindest bei der Ablesbarkeit in der Sonne deutlich zugelegt hat. Das mit den Rucklern scheint tatsächlich von Nutzer zu Nutzer unterschiedlich zu sein.
Gut 600 EUR für ein Telefon? Mein letztes Smartphone hat knapp 125,- EUR, neu und ohne Vertrag gekostet.
Nix zum Akku?
@Michael Raab – Menschen geben Geld für alles mögliche aus. Mir würde es nie einfallen €1000 für so etwas sinnloses wie ein Auto aus zu geben. dafür habe ich kein problem €5000 p.A für Smartphones und Tablets auszugeben. Aber jeder wie er mag
@Capprice: Ich werde nach so kurzer Zeit nichts sagen, von dem ich nicht überzeugt bin. Das überlasse ich Blogs, die nach einem Tag Geräteverfügbarkeit „Dauertests“ schreiben 😉
Was ich mich immer frage: Was machst du mit den „alten“ Smartphones?
An alle, die mit HTC, Samsung ubnd Apple nicht zufrieden sind, können mal einen Blick auf die HUAWEI Premium Produkte werfen. Ich hol mir nichts anderes mehr!
@Tom: für kleines Geld verkaufen. Das Nexus 4 hat der Sascha hier aus dem Blog bekommen.
Hmm, interessant die ersten nicht so positiven Reviews zu lesen. Da ist der Drang eines haben zu müssen gleich nicht mehr so gross :-).
Und warum nicht das Sony Xperia Z?
Wenn ich Deinen Bericht lese, bin ich als Ingress Spieler froh, dass ich mir nicht das SGS4 gegönnt hat 😉
Die Ruckler bemerke ich auch – echt nicht schön. In der Sonne lässt sich nach meinen Erfahrungen auch kaum etwas auf dem Display ablesen. Positiv hervorzuheben ist aber auf jeden Fall die Akkulaufzeit – vor allem im Unterschied zum N4.
Meiner Meinung liegt es nicht unbedingt an der Hardware sondern am Android. Ich muss Jonas Sikorsky zustimmen, dass dies bei Apple kein Thema ist. Ich bin mit Sicherheit kein Freund des Apfels muss aber eingestehen das Android nicht an IOS rankommt. Noch nicht!-)
Bei der Erwähnung der Premiumprodukte wurde mal wieder das Sony Z vergessen. IMHO design- und verarbeitungsmäßig das Beste Flaggschiff.
Weil?