Firefox: Speichertechnik IndexedDB sorgt für Probleme beim Löschen der Chronik

Wie man bei heise.de berichtet, hat der beliebte Browser Firefox von Mozilla ein Datenschutzproblem, welches wohl keineswegs neu ist und mittlerweile seit acht Jahren bekannt zu sein scheint. Im Normalfall erwartet der Anwender, wenn er seine Chronik über die entsprechende Option löschen lässt, dass sämtliche Daten und Spuren seiner Browser-History über den virtuellen Jordan gehen. Leider macht eine Speichertechnik namens IndexedDB es Firefox nicht leicht, diesem Wunsch nachzukommen. Andere Browser wie Chrome oder Opera hingegen haben hier keine Probleme.

Problematisch ist das Ganze deswegen, weil Webseiten hierdurch auch dann noch ohne Weiteres auf die zuvor im Browser gespeicherten Daten zugreifen können, nachdem der Nutzer diese zum Löschen durchgewunken hat. Ein Lücke, die sich auch Hacker durchaus zunutze machen könnten.

Über das Kontextmenü einer Webseite erreicht man deren Seiteninformationen. Dort kann man zumindest in der Theorie über den Reiter „Berechtigungen“ seine lokale Datenbank löschen. Leider funktioniert es eben nicht, den Haken beim Eintrag „Standard verwenden“ langfristig zu entfernen, um die IndexedDB-Einstellung für die Webseite auf den Status „Blockieren“ zu setzen. Ebenso wenig funktioniert die Einstellung „Immer fragen“. Man kann zwar beide Optionen wie genannt auswählen, ein Neustart des Browsers setzt die Settings dann aber doch wieder zurück.

Was hingegen funktioniert ist, wenn man über die Entwickler-Werkzeuge (erreicht man über das Menü oben rechts im Firefox) in den Reiter „Speicher-Inspektor“ (alternativ [SHIFT]+[F9]) wechselt. Dort erreicht man dann auch die IndexedDB.

Hier lassen sich auch die gespeicherten Daten einsehen. Als letzte Alternative bleibt der Umweg über den Datei-Manager. Dazu steuert man über die Adresszeile about:config an und setzt den Wert des Eintrags dom.indexedDB.enabled auf false. Im privaten Modus verweigert Firefox den Umgang mit der IndexedDB wohl komplett, was leider auch Auswirkungen auf die Funktionalität von Seiten und einzelnen Erweiterungen haben soll.

Ab Firefox 57 soll allerdings die neue UI namens „Photon“ dafür sorgen, dass man über die Browser-Einstellungen die IndexedDBs aller Domains einsehen und gezielt löschen kann.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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2 Kommentare

  1. Einer der Hauptgrunde warum ich den FF benutze, ist der permanente Privat-Modus. Es gibt keinerlei Probleme mit Webseiten oder Erweiterungen und die indexed.db wird beim beenden brav geleert. Alles gut! 😉

  2. Kornulio Horn says:

    @max
    Dann surfst Du auch nur auf irgendwelchen pr0nseiten, oder recherchierst bloß im Netz (mache ich auch). Es gibt allerdings auch User, die kaufen Dinge ein, nutzen Dienste diverser Firmen und dann wird es eher anstrengend mit dem Privat-Modus. Denn fast jede „große“ Webseite will mittlerweile ein Login (was ja nicht unbedingt schlecht ist) und Cookies absetzen, ohne die man ersma 10.000 (gefühlte) Banner oder Nachrichten, sowie Popups wegklicken muss um an sein Ziel zu kommen.
    Das werfe ich natürlich nicht dem Privat-Modus vor, sondern den Webseitenbetreibern, die es den Usern somit einfacher machen, auf Ihre Datensicherheit zu verzichten und den bequemeren Weg gehen wollen. Klick, fertig.

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