Zoom: Zahlende Kunden können sich eine Data-Center-Region aussuchen
Aktuell ist Hochsaison für Videokonferenz-Lösungen, zu denen auch Zoom gehört. Auf der Welle des Erfolgs musste man aber auch viel Kritik einstecken, denn in puncto Sicherheitsfeatures hat man sich nicht Ruhm bekleckert (aktuell sind auch zahlreiche Accountdaten aufgrund älterer Leaks im Netz). Doch Zoom bessert aktuell nach und gab bereits erste Neuerungen bekannt.
Per Blog-Post stellt man nun weitere Funktionen vor, die vor allem zahlende Kunden tangieren. So kann sich diese Kundengruppe ab 18. April eine Data-Center-Region aussuchen und somit festlegen, über welche Länder die Daten der Videokonferenzen geroutet werden. Somit hat der Kunde mehr Kontrolle darüber, wohin Daten gehen.
Aktuell gibt es folgende Regionen, aus denen man sich eine heraussuchen darf: USA, Kanada, Europa, Indien, Australien, China, Lateinamerika, Japan und Hong Kong. Alle Nutzer, die die kostenlose Lösung nutzen, sind in einer Standard-Region unterwegs, die für die meisten Nutzer von Zoom die USA ist.
Also Europa ist aber weit gegriffen. Welches Land in Europa denn genau? So eine Steuerfreie Briefkasteninsel? Oder besser noch Rumänien?
Heißt im Umkehrschluss: Nichtzahler berappen weiter mit ihren Daten
Ist doch normal. Wenn es nichts kostet, bist du nicht der Kunde, sondern das Produkt.
kluger Satz!
Aber was bringt mir das? Ich kann meinen Tenant nicht nach Europa schieben, damit werde ich unter Umständen, suboptimal, über die USA gerötet. China ist per se raus, wenn ich es nicht explizit aktivieren (so viel zu fefe…). Was für einen Vorteil hab ich jetzt?
Also, du möchtest mit jemand in den USA über das Internet sprechen, ohne dass dabei in den USA installierte Hardware zum Einsatz kommt?
Nein, wer hat das gesagt? Ich hätte z.B. gerne die Option zu sagen: Ich bin Kunde aus Deutschland, 90% meiner Partner sind aus Europe, ich will mein System in Europa. Damit habe ich bessere Latenzen, was bei RTP (oder was auch immer sie verwenden) zweifelsfrei besser ist. Jetzt kann ich nur sagen, ja, lass mal nicht über Indien und Australien routen, aber was bringt mir das? Konferenzgeräte sind dann nicht mehr nutzbar. Ok, aber was noch?
Die normale Lastverteilung läuft doch sowieso so. Und wenn du jetzt Indien ausschließt, dann kannst du keinen lokalen Konferenzgeräte in Indien mehr nutzen. In Europa hingegen schon.
Von allen nicht mit Ruhm bekleckerten Features von Zoom, hättest du nicht eins auswählen können, was die Schuld von Zoom war? Irgendjemand testet bekannte Emailadressen mit bekannten Passwörtern bei einem neuen Shootingstar-Dienst durch und der Dienst hat dann ein Sicherheitsproblem? Ich glaube eher nicht.
Wenn Userdaten im Netz frei zugänglich waren, ist das natürlich ein Problem. Schau dir mal das Design der App an, das ist schon weit weg von ideal. Sofern Zoom den password spray Angriff abwehrt ist es ja gut. Dennoch spricht der Leak nicht für das Unternehmen.
Wie wehrt man denn einen distributed password spray Angriff ab? Man könnte höchstens 2FA machen, was im Videochatbereich bislang eher unüblich ist. Gibt es sonst noch Möglichkeiten?
Wie wehrt man denn einen distributed password spray Angriff ab? Man könnte höchstens 2FA machen, was im Videochatbereich bislang eher unüblich ist. Gibt es sonst noch Möglichkeiten?
Man könnte ja sein Passwort slebst öfter mal anpassen und nicht das gleiche bei allen Diensten anwenden. Das wäre ja schonmal ein sehr einfacher aber höchst effektiver Userbeitrag.
… was dann aber auch vom Grundsatz her einen selbst denkenden User voraussetzen würde @Christa