Windows 10: Microsoft nutzt deine Bandbreite zum Verteilen von Updates
Windows 10 ist da. Das System lässt sich als ISO herunterladen und auch eine Clean Install ist machbar. Wer vorher nicht im Windows Insider-Programm war, der bekommt nun die volle Breitseite an Neuerungen kredenzt, durch die man sich erst einmal wühlen muss. Kann man ruhig einmal selber machen, die Lerneffekte sind immens. Man wird auf neue Funktionen stoßen und eine davon ist in der modernen Variante der Systemsteuerung zu finden.
Hier kann man mal den Punkt „Update und Sicherheit“ anspringen. Im ersten Punkt „Windows Update“ wagt man dann einen Schritt in die „Erweiterten Optionen“ und wählt hier „Übermittlung von Updates“ aus. Hier kann man nun sehen: Es gibt die Funktion „Updates von mehr als einem Ort“. Eine Funktion, die Microsoft nie verschwieg, sondern in der Vergangenheit schon einmal erklärte.
War es früher normalerweise so in Privathaushalten, dass jeder PC seine Updates für sich herunterladen musste, so ist dies nicht mehr der Fall bei Windows 10. Windows 10 kann beispielsweise an Rechner 1 die Updates heruntergeladen haben und verteilt diese teilweise an Rechner 2 und Rechner 3 im Netzwerk. Dies betrifft nicht nur die reinen Updates, sondern auch die Apps:
[color-box color=“blue“ rounded=“1″]Wenn Windows ein Update oder eine App herunterlädt, sucht es mithilfe der Übermittlungsoptimierung nach anderen PCs in Ihrem lokalen Netzwerk, die dieses Update oder diese App bereits heruntergeladen haben. Windows lädt dann Teile der Datei von diesen PCs und andere Teile von Microsoft herunter. Windows lädt nicht die gesamte Datei von einer Quelle herunter. Stattdessen wird der Download in kleinere Pakete aufgeteilt. Windows verwendet die jeweils schnellste, zuverlässigste Downloadquelle für die jeweiligen Dateiteile.[/color-box]
Stein des Anstoßes ist hier nun aber das „Distributed Update“ für andere Rechner ausserhalb des Netzwerkes – seitens Microsoft Übermittlungsoptimierung genannt. Stellt euch das ein bisschen wie BitTorrent vor. Mit eurem Windows 10 PC seid ihr nicht nur jemand, der sich Windows Updates herunterlädt – ihr stellt auch gleichzeitig für andere Rechner im Netz Ressourcen bereit, was wiederum für die Entlastung der Update-Server sorgt und für schnelle Updates für alle Beteiligten sorgt.
Aber: es wird natürlich auch etwas von eurer Bandbreite zur Verfügung gestellt, ihr ladet also nicht nur Windows Updates herunter – sondern eben auch hoch. Das ist seitens Microsoft so geregelt, dass es für den Anwender nicht spürbar ist, allerdings gibt es meines Wissens noch keine aussagekräftigen Aussagen, welche Datenmengen da nun ins Netz geschoben werden. Zudem ist es so, dass diese Updatefunktion nicht aktiv ist, wenn Microsoft eine getaktete Internetverbindung feststellt.
Wer das Ganze nicht will, der kann dies deaktivieren. So kann man verschiedene Möglichkeiten wählen. Zum einen stellt man die Verteilung komplett hab, womit nichts mit Netzwerk und Internet geteilt wird – oder man stellt ein, dass nur mit PCs im lokalen Netzwerk getauscht wird. Was bei euch standardmäßig aktiviert ist, ist Lizenzsache. Windows 10 Enterprise und Windows 10 Education: Die Option P“Cs im lokalen Netzwerk“ ist standardmäßig aktiviert. Alle anderen Versionen von Windows 10: Die Option „PCs im lokalen Netzwerk und PCs im Internet ist standardmäßig aktiviert“.
Und nun, was macht ihr – deaktivieren?
Nettes Feature und ich hatte mich schon gewundert warum der Download der Updates nur an meinem PC so lange dauert während sie bei den anderen PC quasi instant drauf sind 😉
Allerdings wird auch hier das Teilen an andere Rechner außerhalb des Heimnetzes abgestellt. Wir haben noch Rauchzeichen-DSL und ich lass mich doch nicht erschlagen weil hier irgendwer Probleme beim Onlinezocken bekommt oder Youtube wieder keine HD Videos lädt…
Ich habs auf „nur LAN“ geändert.
Wird bei mir auch sofort auf nur LAN geändert mein Upload ist einfach richtig schlecht, das bringt eh keinem was^^
Für alle PCs im Internet sofort nach der Installation deaktiviert, als ich es in der Preview gefunden habe.
Für lokale PCs darfs gerne an bleiben.
@Fraggle, Slider: Laut aktuell bekannter Beschreibung sollen nur Teile von „Privat-Rechnern“kommen und immer auch Teile von MS-Servern. Solange das funktioniert, sollte es kein Problem darstellen. Noch viel weniger Probleme, als man mit Dropbox eh schon haben würde…. 🙂 Und wenn man mal überlegt, das man über ne MiM-Attacke auch falsche „Updates“ bekommen kann, ist´s fast noch besser gelöst….
@max: genau dann ist doch der Punkt, dass es großteils innerhalb des „Firmennetzes“ verteilt wird und nicht alles geladen perfekt… und das ist, wenn ich nicht irre, zumindest hier die Standardeinstellung.
Ich finde das durchaus sinnvoll, wennauch ich WAN-Verteilung nicht nutzen werde.
Zusammen mit all den anderen „Features“ (Weiterleitung von Tippverhalten/Kontakten/Kalenderdaten sowie Diagnostic & Usage Data an Microsoft, Sammlung von Nutzerdaten durch Edge und Cortana und Weiterleitung an Microsoft, Speicherung der Keys bei Disk-Verschlüsselung in der Cloud, Erstellung einer eindeutigen Werbe-ID für jedes Gerät, etc.), die natürlich nur zu meinem Vorteil enthalten sind und Windows zu einem einzigen großen KEYLOGGER machen, ist es nun endgültig an der Zeit, alle meine Produktiv-Geräte auf LINUX zu migrieren.
VDSL: Bleibt aktiviert. Sind mittlerweile drei Geräte im Haus mit Windows 10 und habe bisher keine grossen Einbrüche in der Bandbreite erlebt.
@fraggle und ähnliche:
Ja, als Durchschnitts-Deutscher-Haushalt-Geheimagent ist es natürlich immer gefährlich eine neue Windows Version zu verwenden ohne vorher das halbe System lahmzulegen 😉
Lies dir mal in Ruhe die offiziellen Datenschutzbestimmungen durch und surfe mal weniger auf Verschwörungsseiten.
Eine Sache die ich bei den Deutschen absolut nicht verstehe, da wird die benutzte Displayauflösung behandelt als wäre es eine Kiste voll Goldbarren und alles was darüber hinaus geht bricht den vierten Weltkrieg los. Bei Microsoft sitzen keine Leute die eure Urlaubsfotos durchsuchen oder schauen, was ihr alles bei Amazon kauft. Am besten sind natürlich noch die, die zusätzlich bei Facebook angemeldet sind, aber dazu muss ich ja wohl nichts sagen….
@stefan
Aha. Und für Internet gehst du ins Internetcafe? Oder von wo hast du deinen Kommentar geschrieben.
Haben genug Bandbreite. Werde teilen. Habe ich in der Preview schon so gemacht. Keine spürbaren Einbußen hinnehmen müssen.
Ich werde es nur für lokal aktivieren. Hab sowieso nur 2 Mb Upload da muss ich diese nicht auch noch dafür hergeben. Für das lokale Netz hingehen finde ich das sehr gut. So müssen nicht alle Rechner die Updates über das Internet laden sondern können diese untereinander austauschen.
Kabel Deutschland nutzt meinen Anschluss schon als Hotspot. Da stört mich das bisschen von Microsoft nun auch nicht mehr.
@phantomaniac ich betreibe hier eh einen WSUS, doch das interessiert Windows wohl kaum. Trotz WSUS steht es default bei „internet“. Und das ist nicht okay. Ich hab hier Bandbreite ohne ende, doch sehe es nicht ein dafür (Traffic) zu zahlen wenn andere Ihre updates von mir bekommen.
Das Konzept finde ich gar nicht schlecht. Ist natürlich die Frage bzgl. der Sicherheit. Irgendjemand schrieb hier in den Kommentaren was von manipulierten Updates. Da sehe ich zum Beispiel eine Gefahr. Wie wird das denn geregelt?
@phantomaniac:
Danke, stimmt, aber wer benutzt Dropbox, wenn man sich Gedanken um Privatssphäre macht? Ich jedenfalls nicht.
@paulbolix:
„bei mir aktiv. Upload-Bandbreite brauche ich kaum. Und auf meinem Smartphone installiere ich kein Windows 10 (um auf einen der dollen Kommentare einzugehen…)“
Ok, weil DU keine Uploadbandbreite brauchst sind die Kommentare Unsinn. Verstehe. Übrigens, Win10 auf dem Handy muß gar nicht gemeint sein, wie wäre mit über das Handy ins Netz gehen? Aber ruhig einfach mal alle Kommentare mit anderen Meinungen als Unsinn abtun.
@blacky:
Wow, noch so einer, der keinen Respekt vor der Meinungen anderer hat und einfach diffamiert. Demokratische Streitkultur sieht anders aus.
1.) gab es genügend Unschuldige die aufgrund falsche VDS u.ä. Systeme staatliche Repressalien ausgesetzt waren z.B: nach Boston Attentat in den USA zwei Camper, weil sie für einen Ausflug die gleichen Zutaten im Internet gekauft hatten).
2.) nur weil ich nichts zu verbergen habe heißt es nicht, daß andere es sehen können dürfen.
3.) sind Datensammelzentren beliebte Angriffsziele für Hacker, die andere Interessen als staatliche Intitutionen haben, sprich, selbst wenn man obrigkeitshörig ist und glaubt, der Staat verfolgt nur Schuldige, dann ist man immer noch für private Hacker interessant (z.B. Bankdaten)
4.) Facebook? Keine Ahnung was das ist, nutze ich nicht, also bitte nicht Totschlagargument nehmen, die meisten Datenschützer nutzen kein Facebook, also zieht das nicht.
5.) ist nicht alles, was Du nicht als Meinung teilst, gleich Verschwörungstheorie.
6.) um selber mal ein Totschlagargument zu bringen: Die weiße Rose wurde sicher auch als Verschwörungstheoretikergruppe abgetan.
@Fraggle Wo habe ich geschrieben, dass sie Unsinn sind? 😉 Und du hast schon den ganzen Artikel gelesen? (getaktete Internetverbindung)
alles aus.. was ich suche sind die einstellungen fürs wlan
Mit LTE Datenvolumen muss man haushalten da wird das nichts mit dem Upload wenn man schon beim Download die Volumengrenze im Auge behalten muss. Intern teilen ist natürlich ein Vorteil für uns LTE nutzer
Mal ne blöde Frage: Ist das nicht ein (zumindest theoretischer) Angriffspunkt um Viren/Trojana zu verbreiten?
D.h. alle Win10 PCs werden nun automatisch zu einem P2P Datenschleudern? Und die ohnehin schon geringe Gesamtbandbreite, die zu Stoßzeiten (abends) u.a. bei Kabel Deutschland herrscht, wird noch mehr dezimiert… danke Microsoft!
Super Sache im lokalen Netzwerk, das spart uns viel Bandbreite nach draußen.
Außerhalb ist das natürlich deaktiviert.
Die Dateien im Netzwerk zu verteilen ist doch ein super Feature, werde ich bestimmt nutzen und da die P2P-Funktion ins Internet deaktiviert werden kann, verstehe ich nicht, wo das Problem liegt.