Windows 7 Upgrades als Vollversion nutzen

orbMomentan häufen sich hier im Blog die Beiträge zu Windows 7, das liegt aber eben an der Aktualität des Themas. In diesem Beitrag möchte ich denjenigen von euch Hilfestellung geben, die sich ehrlicherweise ein Family Pack oder ein Upgrade von Windows 7 gekauft haben und von Microsoft trotzdem um wertvolle Lebenszeit beschissen werden (man entschuldige meine Ausdrucksweise). Fangen wir mit einem kleinen Rechenbeispiel an: ich habe einen Computer, den ich mit Windows 7 Home Premium ausstatten will. Ich kaufe eine OEM-Vollversion im Netz und bezahle dafür 77,95 Euro. Dann habe ich eine Vollversion die ich auf einem nackten PC installieren kann. Wenn man dann darüber nachdenkt, dass der Elektromarkt mit dem großen Planeten gerade eine Upgrade-Version von Windows 7 Home Premium für 89 Euro in seinem Prospekt hat – da muss man sich echt vor den Kopf schlagen.

Drei normale Lizenzen kosten also bei Amazon knapp 234 Euro. Drei OEM-Vollversionen die ich auf jedem nackigen PC installieren kann. Das Family Pack bekomme ich aber unter Umständen (je nach Onlinehändler) für unter 180 Euro. Man kann also richtig Geld sparen. Das Family Pack beinhaltet drei Lizenzen für Windows 7 Home Premium. Diese drei Rechner müssen in einem Haushalt genutzt werden und zudem muss XP /  Vista vorinstalliert sein. Dazu dieses Beispiel:

Ihr wollt euer Upgrade installieren. Ihr wollt alles komplett neu installieren, den Computer frisch haben. Um mit der Upgrade-DVD eine „Clean-Install“ zu machen, muss das Setup aus dem alten Betriebssystem gestartet werden. Ein Upgrade von XP auf 7 würde eh nicht funktionieren, da ist Clean Install Pflicht.

Na, wer kommt jetzt schon auf den Bolzen?

Richtig, leere Festplatte = kein Upgrade direkt möglich. Ihr könntet zwar installieren allerdings würde die erforderliche Aktivierung scheitern. Erst also wieder den alten Kram installieren. Wahnsinn, oder? Früher reichte es, den alten Datenträger einzulegen um sich quasi als legitimer Besitzer der Vorgängerversion zu authentifizieren. Diese Gängelei seitens Microsoft kann man zum Glück umgehen.

Dazu installiert ihr auf eurem nackten PC einfach von der Upgrade-DVD, allerdings gebt ihr bei der Installation keinen Key an. Nach der Installation installiert ihr alle Updates und startet den Rechner neu. Es dürfen keine Updates mehr ausstehend sein. Startet nun per Regedit.exe den Registrierungseditor und navigiert zu:

HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Setup\OOBE

Ändert den Wert MediaBootInstall von 1 auf 0.

Startet nun die Kommandozeile mit Administratorberechtigung.

Windows 7 (1) (1)-9

In der Kommandozeile gebt ihr nun: slmgr /rearm ein und bestätigt. Nach einem Reboot zieht ihr einfach das Aktivierungsprozedere (Key-Eingabe und Onlineaktivierung) durch und seid fertig. Ohne Gängelei einer zweiten Installation oder ähnlichen. Eine technisch zwar machbare Art, aber laut Microsofts Lizenzbedingungen nicht legal. Kurios, oder? Überprüfen wird man es eh nicht können, der Schlüssel bleibt ein und der gleiche.

Ich bin weiterhin für das Einsetzen von legaler Software, besonders von Betriebssystemen (ich hatte hier mal einen Monatspreis ausgerechnet). Allerdings finde ich die neuen Upgrade-Gängeleien furchtbar. Nicht jeder hat Lust ein altes System noch einmal zu installieren – vielleicht hat man auch gar keine Recovery-Partition mehr (sofern man einen PC mit vorinstalliertem System gekauft hat).

Also Microsoft, vielleicht mal wieder die alte Authentifikation einführen oder etwas besseres einfallen lassen. Denn sonst werden immer mehr Leute einfach Windows 7 per Torrent herunterladen und ganz einfach mit einem Klick illegal freischalten, genug Programme dafür gibt es ja schon, munkelt man.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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130 Kommentare

  1. Mal etwas OT
    Ich habe Win7 im Amazon-Vorverkauf für 50,- ergattern können. Wo würdet ihr nun einen passenden (Büro-/Internet)PC ohne OS kaufen?

    Danke schonmal….

  2. Kommt drauf an, was es sein soll… Ich würde nur selber schrauben – weils ja mein gelernter Beruf ist.

  3. Alte Schule: Boot von USB-Stick, Systempartition kommt blank und dann Clean-Install von erstellter BootDVD. Das alles geht dann genau wie u.a. auch hier beschrieben vonstatten. Und wer exakt die offiziellen Pfade folgt, 2x Installieren und/oder ähnlichen Blödsinn, der steht auch spät nachts einsam und verlassen vor ner kleinen roten Ampel, weil irgendwelche da mal ein Licht montiert haben und wohl vergaßen, den Stromsparmodus einzuschalten.

  4. Bruder im Geiste! 🙂

  5. oha! neues design… auf den ersten blick: dem auge gefällig 😉 auf den 2ten: die contact buttons am linken rand kleben für meinen geschmack jetzt viel zu dicht am content und stören massiv beim lesen. (auch wenn du von den abständen vllt nichts geändert hast, wirkt es jetzt zumindest so @ 1024×768 und 12″ bzw. 15″)

  6. Ich nutze seit ca. 4 Monaten den RC von 7 und hab mein XP eingemottet – für mich bedeutet das so oder so format c: – was absoluter Schwachsinn ist eigentlich… Und was dieses seltsame Upgrade-Gedöns angeht: Microsoft muss ja irgendwie seine Super-Start-Angebote wieder reinholen…

  7. oweija, …die Schrift hier im neuen outfit ist sehr klein geworden, ohne Brille kein lesen mehr, (bin keine 20 mehr). Schaue fast taeglich hier rein um die ueberwiegend guten Kommentare zu lesen, tu mich nun schwer. Fuer eine groessere Schrift wie vorher waere ich sehr dankbar!

    Danke Cashy fuer deine guten Infos und raschen portables 🙂

    Wuensche euch allen eine positiven Tag!

  8. Bravo und danke Cashy … ging rasch!
    Nun kann ich wieder ohne Brille mitlesen 😉

  9. @Mario
    Also so unsinnig ist die Preispolitik bei dem Upgrade-Gedöns gar nicht (falls du dich nur auf den Preis bezogen hast)

    ca. 70 EUR SB Version = keinen Support von Microsoft
    ca. 80 EUR Upgrade Version = Support von Microsoft, also ich finde das doch recht günstig.

    Naja, ich habe den Support noch nie in Anspruch genommen, dennoch muss MS ja für den Fall Support-Mitarbeiter bereithalten.

    Außerdem sind bei der Upgrade Version beide Versionen 32/64 dabei, bei der SB Version nur 32 oder 64. Allerdings weis ich nicht was passiert, wenn ich erst auch meinem Laptop die 32 Bit Version aktiviere, mich aber evtl. doch wieder entscheide Vista draufzumachen und danach die 64 Bit Version auf meinem Hauptrechnet zu aktivieren.

    Warum letztendlich bei der Upgrade Version ein Betriebssystem vorinstalliert sein muss ist doch recht weltfremd. Auch bei Microsoft sollte man wissen, das man gelegentlich seinen Rechner neu aufsetzt. Einschieben der alten Original-DVD oder eben Eingabe der alten Lizenz sollte eigentlich ausreichend sein bzw. ist ja auch anders so üblich.
    .

  10. Ich bin keine Betroffene (nutze nachwievor Xp und auf zweitem PC w98) ,möchte aber mal zu Windoofs bemerken :Sie lernen NICHTS dazu,
    Damals bei XP zweigleisig gestartet,dann Vista mehrgleisig und dazu
    mit heißer Nadel zusammengestrickt und jetzt,wo doch Alles besser
    werden sollte den gleichen Mist! Mehrere Versionen und dann noch
    Beschränkungen(:(:(: Microsoft wird wahrscheinlich erst aufwachen,
    wenn Google mit seinem Betriebssytem auf den Markt kommt :0
    Wenn Deren Linux ein „pflegeleichtes“,auf Windows-Nutzer abgestimmtes System ist und evtl. noch kostenlos unter das Computervolk gebracht wird,kann ich die Sturmglocken in Amiland
    schon hören! Lassen wir uns mal überraschen…:):):)
    Blessed Be von Besenelfe

  11. Nja, wie du ja selbst schriebst. Google würde „nur“ ein Linuxsystem auf den Markt schmeissen. „Pflegeleichte“ auf den Windowsuser zugeschnitte Linux Betriebssystem die zudem Umsonst sind gibt es jetz aber auch schon. Dennoch steigt die breite Masse nicht um.

  12. @Willi
    Guten Morgen! Ist wohl wahr ,ich meine bei der Google-Version jedoch nochmal eine Stufe bedienungsfreundlicher als die zur Zeit
    bekannten.Ich gehe mal vom „Dümmsten Anzunehmenden User“ aus,der vielleicht ein bischen Internetsurfen ,ein paar Spiele spielt und sich ansonsten auf sein System verlässt,gibt es genug davon.Zeigt sich,wenn man mal in Foren unterwegs ist,wie viele User haben bei XP noch nicht mal den SP2 installiert,geschweige wichtige UpDates!
    Wenn man so sorglos unterwegs ist,sollte das BS wenigstens sicher sein ,was bei Linux wohl im Moment der Fall ist.Ubunto ist gut ,benutze ich auch,hat aber seine kleinen Fallstricke ,wenn man sich nicht etwas mehr damit befasst hat ! Deshalb pflegeleichtes
    Google-Linux ,damit man auch als weniger bedarfter User damit zurecht kommt und nicht gleich einen Auflieger macht.
    Blessed Be an Willi von Besenelfe

  13. Dann mal den Fortschritt von LiveAndroid beobachten. Gibt es auch als LiveCD. Aber jetzt wird OT. Aber vieleicht hat caschy ja mal lust das Betriebssystem in einem extra Beitrag vorzustellen.

  14. „Wahnsinn, oder? Früher reichte es, den alten Datenträger einzulegen um sich quasi als legitimer Besitzer der Vorgängerversion zu authentifizieren.“

    JAAAA! TOTALER IRRSINN!!!
    Ich kann mich noch an mein Win95 Update erinnern.
    Einmal WIndows 3.11 Diskette eingelegt und schon gings
    los mit der Install von 95. Ich meine: WTF?????

  15. So weit ich mich erinnere sind EULAs in Deutschland eh nicht wirklich gültig. Aber man versuchts halt einfach weiter… Außerdem: was soll daran bitte illegal sein, wenn man nicht den ganzen Vista-Müll auf seiner Platte haben will?
    Mich tangiert es zwar nicht (habe eine Full), aber ich finde das Verhalten von MS hier mehr als fragwürdig. Und schon umso mehr, als dass sie DIE Kunden, die es legal kaufen dann auch noch mit „illegal“-Schikane eingeschüchtert werden.
    SO NICHT MS!

  16. Ich habe gerade gelesen, dass man als W7 Upgrade-Käufer keinen Nachweis über eine vorhandene Windows Vista Lizenz erbringen muss.
    Jetzt ist mir die Sache klar… Aber das hätte man doch auch anders regeln können. Ging doch früher auch. Vista DVD einlegen bei der Install zum testen und gut ist.

  17. @Stevie: Kannst Du mal die Quelle angeben? Danke. Dann wären auch die „gewerblichen“ Nutzer abgesichert (was man „schwarz auf weiss“ nach Hause tragen kann…). Auf eine Pressemitteilung braucht man nicht achten, ist quasi Verkaufsförderung…

  18. Klar, der Angelpunkt ist, dass die EULA nicht VOR Kauf der Software eingesehen werden kann und man sie erst bei der Installation zu Gesicht bekommt. MS weiß das auch, aber sie pochen immer noch auf ihre amerikanischen Ansichten 🙂
    http://de.wikipedia.org/wiki/Endbenutzer-Lizenzvertrag
    Hier mit Verweis auf folgenden Artikel:
    http://www.linux-magazin.de/Heft-Abo/Ausgaben/2007/03/Ich-seh-dich-nicht

    Ich bin mir nicht sicher, aber es gab glaube ich noch keinen
    Rechtsstreit in der Hinsicht. Im Wiki-Artikel steht, dass die
    meisten Regelungen in den Bereich AGB einzuordnen sind.

    Einfach ein bisschen googlen, man findet Einiges.

  19. Hi,

    gibts auch einen Trick um Vista auf ein blankes System zu installieren? Habe hier noch ne unbenutzte Express Upgrade Version…

    Danke

  20. Dann bin ich ja mal gepannt. Habe heute das vorletzte Family Pack im MM für 149 Euro erwischt und werde morgen mal mein Notebook cleanen und installieren. Ich hoffe, dass ich den Workaround oben nicht benötigen werde. Wie auch hier bereits von Einigen erwähnt, scheint es ja oft auch ohne funktioniert zu haben.

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