WhatsApp: Diese geänderten Bedingungen gelten ab sofort

Ab heute treten die neuen Nutzungsbedingungen von WhatsApp in Kraft, nachdem die Facebook-Tochter die Frist verlängert hatte. Fehlinformationen seien der Grund hierfür gewesen, so WhatsApp. Diese wollte man erstmal durch entsprechende Aufklärung aus dem Weg räumen. In Europa gebe es nämlich keine Änderungen am Datenaustausch mit Facebook. Auch zu Werbezwecken sollen in der EU keine Daten geteilt werden. Die neuen Nutzungsbedingungen seien hierzulande lediglich für die Kommunikation mit Unternehmen – über WhatsApp Business – vonnöten.

Threema und Signal konnten dennoch einen großen Benutzeransturm vermelden, der so einige Server in die Knie zwang. Für manche, die ohnehin nur noch ein „Restvertrauen“ in die Facebook-Tochter haben, dürfte es nun dennoch zum Zerwürfnis kommen. Kritik der Hamburger Datenschutzbehörde sollte ohne Einlenken bleiben, sodass die neuen Nutzungs- und Datenschutzbestimmungen zum heutigen Tag in Kraft treten.

Habt ihr den neuen Bedingungen bereits zugestimmt, dann ändert sich für euch – außerhalb der neuen Grundlage an Nutzungsbedingungen – nichts. Ihr könnt wie gewohnt mit Kontakten kommunizieren. Solltet ihr das bislang versäumt haben, dann wird WhatsApp euch sicherlich noch öfters dazu auffordern und ihr könnt die Zustimmung nachholen. Ich tippe mal darauf, dass die meisten unbedarften Nutzer ohnehin blind eine Zustimmung erteilt haben. Ganz getreu dem Motto „AGB-Änderungen oder Nutzungsbedingungen gebe ich mir nicht“ und zugestimmt.

Wie sieht es mit all jenen aus, die keine Zustimmung erteilen wollen? Nun da sei zuallererst gesagt, dass der Markt durchaus Alternativen mit Signal, Threema & Co hergibt. Die Krux wird wohl eher sein, die eigenen Kontakte davon zu überzeugen. Solltet ihr WhatsApp aber bislang noch nicht den Rücken zugekehrt haben, so räumt euch die Facebook-Tochter eine gelockerte Schonfrist ein.

Für „Zustimmungsverweigerer“ ist WhatsApp fortan eingeschränkt nutzbar, allerdings gelockert im Vergleich zum ursprünglichen Plan. Eine Lockerung der neuen Einschränkungen findet erst dann statt sobald ihr euch den neuen Nutzungsbedingungen hingebt.

  • Ihr könnt ab sofort nicht mehr auf die Chatliste zugreifen.
  • Ihr könnt eingehende Sprach- und Videoanrufe annehmen. Bei verpassten Gesprächen habt ihr die Möglichkeit über die Benachrichtigung zurückzurufen.
  • Ihr könnt auf Nachrichten, welche ihr erhaltet, über die Benachrichtigung antworten. Ergo habt ihr nicht die Möglichkeit proaktiv Kontakte anzuschreiben.

Für den Zeitraum von – nicht näher definierten – „einigen Wochen“ könnt ihr WhatsApp also noch eingeschränkt benutzen. Beispielsweise, um eure Kontakte zu informieren, dass ihr künftig nicht mehr über WhatsApp erreichbar seid. Danach stellt WhatsApp auch das Empfangen von Anrufen und Nachrichten ein. Ihr habt weiterhin die Möglichkeit den Bedingungen zuzustimmen und könnt auch ein Backup von euren Nachrichten anfertigen, Chats exportieren oder eine Löschung des Accounts beantragen.

Euer Account gilt fortan zudem als „inaktiv“, sodass WhatsApp nach etwa 120 Tagen auch den Account selbstständig löscht, sofern ihr da nicht vorgreift. Eine Löschung des Accounts kann nicht rückgängig gemacht werden. Dabei werden zudem der komplette Chatverlauf sowie Backups gelöscht. Auch aus seinen WhatsApp-Gruppen wird man entfernt.

Wie sieht es in unserer Leserschaft aus: Kehrt ihr WhatsApp nun den Rücken oder habt ihr dies längst getan? Falls ja, zu welchen Alternativen seid ihr abgewandert und sind Kontakte nachgefolgt?

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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78 Kommentare

  1. Noch ein paar Alternativen sind z.B. Delta Chat, Jami oder das Matrix-Netzwerk, welches sich mit verschiedenen Apps, wie Element, Fluffychat usw. nutzen lässt.

    • Danke. Aber das große Problem des Wechseln ist ja, dass zu wenig Leute bei den Alternativen sind. Da machen es noch weniger verbreitete Alternativen es noch schwieriger, einen Wechsel einzuläuten.

      • Jack Daniels says:

        Ich verstehs nicht.
        Matrix (30 Mio*) hat mehr Nutzer als Threema (10 Mio).
        Threema wird aber genannt?

        https://portswigger.net/daily-swig/enter-the-matrix-secure-communications-network-hits-30-million-user-milestone

        • Matrix ist kein meines Wissens kein Messenger, der zugehörige Messenger nennt sich Riot.im oder auch Element Messenger. Und der hat weltweit bereits Downloads im unteren sechsstelligen Bereich und wahrscheinlich nicht einmal private Nutzer im fünfstelligen Bereich (wenn überhaupt). Da sind die 9 Millionen von Threema schon deutlich mehr. Das sieht man auch an den Play Store Rankings. Threema und Signal sind da in der Category „Communication“ in vielen Ländern sehr relevant. Der Element Messenger ist nicht einmal im Ranking vorhanden. Deshalb spricht man über Threema, nicht aber über Matrix.

  2. Da ich noch nie bei WA war, bleibe ich auch dabei. Gab eigentlich zu jeder Zeit schon bessere Alternativen. Aber in den letzten Monaten sind viele neue Kontakte bei Signal aufgetaucht. Somit ist mittlerweile im Bekanntenkreis jeder über Signal oder Theeema zu erreichen. Nur einer hat WA only, der bekommt halt SMS.

  3. Gleiche Erfahrung, wie bei fast allen. Es gibt mal einen Hype, dann wollen viele wechseln, die Chats laufen in der Regel weiterhin über WhatApp. Für mich heißt das aktuell, ich bleibe bei WhatsApp und habe alle Alternativen deaktiviert.
    Die einzig echte Alternative wäre aus meiner Sicht RCS, wenn dann mal alle Provider mitspielen. Der Google Messenger mit der RCS Unterstützung seitens Google ist da schon eine nette Sache. Außerdem wird das auch (meistens) kostenlos sein, verschlüsselt und ohne Missbrauch von Metadaten. Wenn dann irgendwann auch Apple mitspielt, dann kann das eine Alternative zu WhatApp sein.

  4. „Kehrt ihr WhatsApp nun den Rücken oder habt ihr dies längst getan?“

    Nein und nein. Ich bin in der IT (Security) und habe weder gewechselt noch habe ich es vor. Ich bin auch kein nebenberuflicher Pfarrer und bekehre deshalb auch keine Leute.

    Ich hatte Mal Signal installiert und dort nicht ein Mal eine Unterhaltung gehabt. Telegram habe ich noch wegen meinen diversen notification Bots, aber auch noch keine Unterhaltungen mit Menschen geführt.

    Wenn durch die anderen Pfarrer genug Menschen „bekehrt“ werden zu der „heilsbringenden“ Erlösung ist das für mich auch okay. Bin weder wechselwillig noch scheu.

  5. Eigentlich hat jeder, der ein halbwegs aktuelles Android-Handy nutzt, mit den RCS-Diensten ohnehin einen alternativen Messenger dabei – das Problem ist nur, dass die meisten das überhaupt nicht wissen. Und für iOS gibt es die entsprechenden Apps der Provider.

    • …und das RCS schrecklich ist, ist auch noch so ein kleineres Problem. Haufenweise Metadaten, nur unter Umständen verschlüsselt, SMS Fallback, im ungünstigsten Fall von Ort & Provider beider Teilnehmer abhängig und natürlich nach wie vor die Telefonnummer als Identifikationsmerkmal.

      Keine Ahnung, warum man von WhatsApp da hinwechseln sollte, wenn es Signal, threema, matrix und viele andere gibt.

    • Schreib oder verlink bitte eine konkrete Anleitung, wie ich per App ‚Messages‘ einem Mobiltelefon eine kostenfreie Nachricht senden kann – oder missversteh ich deinen RCS-Dienste-Hinweis?

  6. Also meine Kontakte (mit denen ich täglich schreibe) haben alle gewechselt. Die meisten haben WhatsApp noch wegen den alten Chats, nutzen die App aber wenig bis gar nicht mehr. Wie ich das geschafft hatte? Nun, ich arbeite in der Informatik und habe Aufklärungsarbeit betrieben. Bei jedem einzeln. Und die wiederum sind zu ihren Kontakten gegangen.

    Die Daten werden nur für WhatsApp for Business gesammelt. Wers glaubt. Facebook ist bekannt dafür, dass sie nicht das tun, was sie behaupten. So ist ihnen die „Privatsphäre der Nutzer sehr wichtig“. Sry, aber wer jetzt die Alarmglocken nicht schrillen hört, dem ist nicht mehr zu helfen. Es geht ganz gut ohne WhatsApp.

    • Klar, es geht aber auch ganz gut ohne viele andere Dinge, die wir alle nicht mehr missen möchten.

  7. Bin seit Jahren nur noch bei threema. Hat bei vielen lange gedauert, aber nun alles kein Problem.

  8. Poweruser009 says:

    WhatsApp nutze ich kaum noch, wie auch die anderen Messenger Telegram und ICQ.
    Wobei ich ICQ besser finde als die anderen Anbieter.

  9. Was ist denn die beste Methode zum Export aller Daten?

  10. Alles Murks, weil es nicht die EINE Alternative zu WhatsApp gibt, sondern so viele. Und jeder meint, sein Messenger wäre der beste, der sicherste oder was auch immer. Die Vielfalt macht es unpraktisch, wovon letztlich nur WhatsApp profitiert.

    Nur Apple hätte es in der Hand, das Monopol zu brechen, indem es RCS nativ in iMessage unterstützt. Ein echter Standard gegen den grünen Fast-Standard sozusagen. 🙂

  11. Linda Voitl says:

    Ich kann nirgends sehen wo man drücken muss um weiter bei whatsapp bleiben zu können

  12. Ich denke die ganze AGB Geschichte bedarf einer gründlichen Bearbeitung. Es ist ausreichend bekannt, dass nahezu niemand, und damit meine ich 99%, die AGBs liest. Damit ist es unsinnig sie als rechtlich verbindlich darzustellen. In dieser Situation sind AGBs bereits rechtlich ungültig! Das müsste nur mal ein Gericht feststellen.
    Es ist auch völlig unrealistisch, das vom Anwender zu verlangen. Seitenweise winzig gedrucktes, dass die meisten nach 3 Abschnitten gar nicht mehr erfassen können. Und das am besten mehrmals täglich und auch bei den vielen Dingen die man wegen Nichtgefallen wieder weghaut. Da kann kein Mensch den Überblick behalten.
    Da muss etwas völlig neues gefunden werden! Etwas realitisches und anwenderfreundliches. Theoretisch bräuchte man das gar nicht, da sich eh alles ans Gesetz halten muss. Und das Gesetz pauschal alles was den Schutz der Bevölkerung betrifft, also auch seine Daten, regeln sollte.

  13. Ich werde den neuen AGB‘S zustimmen,ich finde What‘App gut

    • Elmedi Korslan says:

      Nur weil Du schreiben und Bilder versenden kannst, darf die Daten lesen? Man stimmt nicht irgendetwas zu, um es nutzen zu können! Gegenteil: man stimmt dem zu, was manb gut findet, und nutzt es anschließend. Genug Alternativen.

      • „man stimmt dem zu, was manb gut findet“

        Naja, deshalb hat er ja geschrieben, dass er WhatsApp gut findet und er daher den neuen AGB zustimmt.

  14. Elmedi Korslan says:

    Ich hatte es noch nie, habe aber jetzt Argumente, warum es wirklich blöd ist.
    Deinstalliert es Euch! Denn nach dem hin und her lügen die vielleicht! Klar werden die verkauft. Signal ist sehr beliebt und hat wa als meistheruntergeladenen messenger verdrängt. Danach Telegram und Viber, und Threema: 3,99€ einmalig anstatt fortlaufend mit Daten zu bezahlen.

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