WhatsApp: Chat-Unterstützung für Drittanbieter wird getestet

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Der Digital Markets Act (DMA) ist ein Gesetz der Europäischen Union, welches darauf abzielt, faire und offene Bedingungen im digitalen Markt zu schaffen. Man richtet sich vor allem an große Online-Plattformen, darunter Apple, Amazon, Meta und Google sowie auch Microsoft. Zu den Maßnahmen zählt unter anderem die Nichtdiskriminierung von anderen Diensten auf der eigenen Plattform sowie mehr Transparenz und eine dedizierte Erlaubnis beim Austausch von Benutzerdaten. Halten sich die Plattformen nicht daran, dann drohen unter anderem Geldbußen.

So erlaubt Google unter anderem Einstellungen vorzunehmen, welche Google-Dienste eure Daten untereinander teilen dürfen. Und Google Takeout bekommt eine API mit der Möglichkeit zum Umzug von Daten. Apple macht hinsichtlich des Bezahldienstes Apple Pay Zugeständnisse, im Raum steht zudem ein alternativer App Store oder die Möglichkeit des Sideloadings. Spannend wird es dann im März, denn am 6. März 2024 tritt das Gesetz in Kraft.

Beim DMA nimmt die EU sogenannte Gatekeeper (Torwächter), das sind Unternehmen mit erheblichem Einfluss auf den Markt, in die Mangel, wozu im Messaging-Bereich auch WhatsApp gehört. Die jüngste WhatsApp-Beta für iOS-Geräte verrät nun: WhatsApp arbeitet an einer Interoperabilität seiner Chat-Funktion, um die EU-Richtlinien zu erfüllen. Dies erlaubt die Kommunikation über verschiedene Apps hinweg.

So könnte es künftig möglich sein, Nachrichten an Nutzer ohne WhatsApp-Konto zu senden, wenn die beispielsweise Signal nutzen. Nutzer müssen die Interoperabilitätsoption wohl proaktiv aktivieren und können sich folglich auch gegen die Nutzung entscheiden. Spannend wird dies vor allem dahingehend, da eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auch im interoperablen Nachrichtensystem und damit die Sicherheit plattformübergreifend gewährleistet werden muss.

Da darf man mal gespannt sein, was WhatsApp bis März (?) da aus dem Boden stampft.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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25 Kommentare

  1. Zu wünschen wäre, dass die RCS-Einführung bei iOS eine Wende bringen könnte, da dann die ganzen Messenger nicht mehr notwendig sind.

  2. bin Mal gespannt. erstmal bleibt es aus bei mir bis es sich wer angeschaut hat und sich vergewissern kann das die Verschlüsselung nicht negativ beeinträchtigt wird

  3. Ich wünsche mir sowas in der iMessage App. Mit vollem Funktionsumfang.

  4. Und ich würde es begrüßen, wenn man RCS vor allem im Android dauerhaft abschalten kann.!
    Möchte es nicht und ständig wird einem das Angeboten oder aufgezwungen.

  5. Die Frage ist ja, was auf der anderen Seite notwendig ist. Wieso sollte Signal eine Verbindung zu WhatsApp einbauen?

    • Das wird nicht passieren. Ich weiß nicht warum das in den Medien immer so dargestellt wird. Der DSA zwingt keine zwei Messenger zusammenzuarbeiten. Mindestens einer der Messenger muss es wollen und der andere muss ein Gatekeeper sein. Aber die meisten relevanten nicht-Gatekeeper Messenger (Signal, Telegram, Threema) haben schon vor Ewigkeiten klargestellt dass sie kein Interesse daran haben. Das Thema ist hauptsächlich interessant wegen iMessage+RCS und anscheinend hat Facebook auch vor seine eigenen Messenger interoperable zu machen. Aber dass hier immer wieder Signal usw. genannt werden ist unsinnig.

  6. Will Signal sich überhaupt öffnen, damit man mit anderen kommunizieren kann? Glaube nicht.

    • Eben. Wollen sie gar nicht. Wird also nicht passieren, der DSA ändert daran nichts. Siehe mein Kommentar oben drüber.

  7. Für eine Interoperabilität muss zwischen den unterschiedlichen Messenger irgendwo die Verschlüsselung aufgeweicht werden. Genau das kann/wird dann die Stelle sein, wo die EU mitlesen kann/wird.

    Es geht wie immer um Überwachung – nicht um ein neues Feature!

    Gut das Threema dabei nicht mitmachen wird.

    nostr bietet jetzt auch E2E-Verschlüsselte Nachrichten und dort kann dann jeder den Client verwenden, den er will. Damus, Primal, Iris, ect.

    • Wo gibt es denn gerade Alufolie im Angebot???

    • Warum muss das so sein? Letztlich müssen sich zwei Gesprächspartner auf einen E2E-Standrad einigen damit es klappt (und auch „wir verwenden Variante X um von A=>B zu kommunizieren und die Variante Y um von B=>A zu kommunizieren“ wäre eine Einigung).

      De Basis von E2E ist seit Jahren unverändert:
      * Der Sender muss wissen wie er Daten an den Empfänger verschlüsselt,
      * dafür muss der Empfänger Informationen über das Protokoll und seinen öffentlichen Schlüssel liefern.

      Solange keine EU-Richtlinie kommt die dem Empfänger vorschreibt, unverschlüsselte Daten entgegenzunehmen und zudem dem Sender vorschreibt, im Zweifelsfall unverschlüsselte Daten zu senden sehe ich kein Problem.

    • Artikel 7

      Verpflichtung von Torwächtern zur Interoperabilität nummernunabhängiger interpersoneller Kommunikationsdienste

      (3) Das Sicherheitsniveau, gegebenenfalls einschließlich der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, das der Torwächter seinen eigenen Endnutzern bietet, muss bei allen interoperablen Diensten beibehalten werden.

    • Komischerweise klappt die Verschlüsselung zwischen verschiedenen Browsern und Webservern seit vielen Jahren ohne Probleme, warum sollte es bei Messengern nicht gehen? Deine Behauptung, dass die Verschlüsselung irgendwo aufgeweicht werden muss, gibt es dazu irgendeine technische Begründung? Oder basiert das auf „keine Ahnung aber mal Bedenken anmelden“.

    • Gibt es Gründe auch oder nur viel (falsche) Meinung?

  8. So um 2013 herrum konnte man sich noch mit psi+ und xmpp mit WhatsApp verbinden…Lange vor WhatsApp Web… Vermutlich bauen die immernoch auf XMPP auf aber haben den Standard so weit aufgeweicht dass das schon imkompatibel ist…

    • XMPP hat mit seinen 198 aktive XEPs (also solche, die nicht deferred, deprecated, obsolete, rejected oder retracted sind). Nimmt man nur active, final und stable hat man immerhin noch 130 Stück.

      Schon dass ein nicht unwesentlicher Teil der XMPP-Welt sich entschieden hat (jedenfalls war das vor 10 Jahren Stand der Technik), dass Ressourcen (also Clients) mit einander reden und nicht Nutzer, ist unerträglich. Ein Gespräch das ich an meinem Privatrechner beginne, auf dem Weg zur Arbeit auf meinem Handy weiterführe und auf der Arbeit angekommen dann an meinem Firmenrechner weiterführe, hat „ab Werk“ auf keinem meiner Geräte einen einheitlichen Gesprächsverlauf. Dass sich meine eigenen ausgehenden Nachrichten über alle meine Geräte synchronisieren benötigt ein XEP (andernfalls hat jedes Device nur seine eigenen ausgehenden Nachrichten), und dass eingehende Nachrichten auch auf allen meinen Geräten ankommen braucht ein zweites XEP (andernfalls bekommt das letzte sendende Gerät die Antwort, es sei denn das sendende Gerät ist ein Handy das sich selbst runterpriorisiert um schlafen zu gehen, dann wiederum kommt die Antwort auf eine von meinem Handy abgesetzte Nachricht auf meinem Privatlaptop an den ich 10 Minuten davor verlassen hab).

      XMPP ist ein Protokoll von Informatikern für Informatiker. Ich konnte die Begründung für jedes XMPP-Feature das mir in meinem Leben begegnet ist nachvollziehen und finde es ne tolle Technik, aber realistisch gesehen geht der Standard am Nutzer vorbei. Oder ging, es ist schon 10 Jahre her dass ich zuletzt ejabberd, Openfire und Prosody ausprobiert hab.

  9. Wie sieht die praktische Umsetzung aus?
    Person A mit WhatsApp hat die Rufnummer von Person B, welche Telegram und Signal hat. Person B hat der Zusendung von WA/Fremd-Nachrichten bei Telegram und Signal zugestimmt.
    Wie kann dann Person A eine Nachricht an B senden und entscheiden, zu welchem Dienst die Nachricht weitergeleitet wird?
    Unter „Nachricht senden an Person B“ müsste dann eine Auswahl kommen.
    Derzeit sehe ich nur, welche Personen aus meinem Adressbuch bei den von mir genutzten Messengern auch angemeldet sind.

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