Werbefinanziertes Streaming: Aktuell für Netflix und Co. noch eine Nische

Netflix hat bereits einen werbefinanzierten Tarif eingeführt und Disney+ ebenfalls – letztere ist ja in dieser Woche für Europa bzw. Deutschland bestätigt worden. Auch Paramount+ experimentiert mit Werbung. Ob diese Tarife aber in Zukunft erfolgreich sind und der Nische entwachsen, dürfte laut einem Bericht von Variety entscheidend von der Preisgestaltung abhängen.

So stehen die werbefinanzierten Abos von Disney+ und Netflix in den USA offenbar nur für ca. 2 % der Kunden. Entsprechend sollen in den Vereinigten Staaten etwa 1 Mio. User Netflix mit Werbung abonniert haben – und ca. 800.000 Disney+ mit Werbung. Vor allem Disney gerät unter Druck, denn der Aktienkurs des Unternehmens ist innerhalb von etwa 2 Jahren um mehr als 40 % eingebrochen. Und mit Streaming schreibt man nach wie vor Verluste.

Zwar lassen sich durch Werbung zusätzliche Einnahmen generieren, doch die Nutzer sind eben auch nur dann gewillt Werbung hinzunehmen, wenn der Preis entsprechend niedriger ist. Das ist ein schwieriger Balanceakt. Noch ist schwer zu sagen, wie er gelingen kann, da die werbefinanzierten Tarife bei Disney+ und Netflix noch sehr frisch sind. Umfragen in den USA haben da wohl ergeben, dass viele Nutzer gewillt sind, Werbung in Kauf zu nehmen, wenn sie dadurch bei ihrem Abo 4 bis 5 US-Dollar im Monat sparen.

Doch das ist natürlich lückenhaft, da man unterstellt, dass die Features und technische Qualität identisch bleiben – bei Netflix ist das etwa nicht der Fall. Dennoch kann man natürlich auch auf andere Weise die Kunden in die werbefinanzierten Tarife treiben: Indem man die Preise der werbefreien Tarife ankurbelt, jene der werbefinanzierten Optionen aber niedrig belässt. Dann läuft man aber natürlich Gefahr, einige Kunden komplett zu vergraulen.

Vielleicht ist genau das aber notwendig, wenn man beobachtet, dass Disney+ etwa immer noch rote Zahlen schreibt. Die Investitionen in Inhalte sind zu hoch, gemessen an dem, was an Geld hereinkommt. Weitere Preiserhöhungen sind also unvermeidlich. Und da können die werbefinanzierten Tarife eine Art günstiges Sicherheitsnetz sein.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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8 Kommentare

  1. Hätte man in den letzten Jahren bei Disney nicht in absoluten Kernschrott investiert (z.B. Willow, Ant Man Quantumania, bis zum traurigen Tiefpunkt She-Hulk…), bräuchte man nicht jammern. Die Inhalte sind einfach von unglaublich schlechter Qualität, das will man einfach ums Verrecken nicht ansehen. Ich bin übrigens sicher, dass man – aus welchen Gründen auch immer – Kathleen Kennedy bis zum baldigen Untergang von Disney in der Verantwortung ist. Dann können Bob Iger und sie stolz sein, diese Firma vernichtet oder an Apple verscherbelt zu haben. Tolle Leistung.

  2. Der Vorteil von streaming war ja gerade der, dass man keine Werbung mehr sieht und ich konsumieren kann, wann ich Lust und Laune dazu habe. Werbung oder zu hohe Preise werde ich nicht akzeptieren. 8-9€ dann ist Schluss. Ich glaube auch nicht, das Werbung funktionieren wird. Mir geht sowieso die ganze Werbung auf den Keks. Im normalen Abendprogramm der TV Sender mittlerweile katastrophal. Disney ist ja irgendwo selber dran schult, musste man doch unbedingt seinen eigenen Streamingdienst starten. Bei 800 Millionen Verlust reichen wohl 12-13 € im Monat auch nicht mehr lange aus. Mir reicht Disney plus 1-2 Monate im Jahr, mehr haben die sowieso nicht für mich zu bieten. Die Verluste der Streaming-anbieter sind auch irgendwo Haus gemacht. Jeder mußte ja sein eigenes Ding machen. Jetzt verlieren alle.

  3. Also mich hat es neulich schon zu Tode genervt, als ich nach Ewigkeiten mal wieder auf der Couch lag und was bei Apple TV+ schauen wollte und dann ernsthaft eine Vorschau zu einer anderen Serie und danach Werbung für den Podcast zur Serie anschauen musste.

    Sorry… aber entweder ich zahle und sehe KEINE Werbung oder ich zahle NICHT und sehe Werbung. Aber dieses… ach ein bisschen werben wir dann doch, aber ja nur für eigene Produkte und sind ja nur Vorschauen… habs danach direkt wieder gekündigt.

    Ist glaube ich überall so derzeit, aber ich kann das nicht ab. Wegklicken funktionierte, wie so oft übrigens bei Ads, in diesem Fall auch nur so halbwegs gut und praktisch. Und schon war ich halt genervt as ****.

  4. Werbung okay, ABER dann NICHT als Break sondern nur davor UND bei monatlichen Kosten von 0 Euro (in Worten: Null)

    Alles andere ist inakzeptabel.
    Da schließe ich mich meinen ‚Vorschreibern‘ an, weil wenn ich schon zahle, dann dass ich even keine Werbung sehe!

  5. … Ich bleibe bei der guten „alten“ Disc. Hauptsächlich 4K UHD Blu-ray und Blu-rays bei Filmen. Für Serien finde ich ja Streaming noch in Ordnung, allerdings ist in letzter Zeit auch nichts wirklich gutes raus gekommen.
    „Der Vorteil von streaming war ja gerade der, dass man keine Werbung mehr sieht und ich konsumieren kann, wann ich Lust und Laune dazu habe“ Kann ich mit einer Disc auch, brauch halt Strom. Beim Streaming bin ich vom Strom, vom Streaming Anbieter und dem Internet Provider abhäging…..
    Hatte es jetzt schon öfters, wenn ich vom Spätdienst nach hause gekommen bin und mir etwas ansehen wollte dies nicht möglich war, weil der Streaming Anbieter oder der Internet Provider Updates durch geführt hat. (Schöne neue Welt 😉 )
    Also: Disc aus dem Regal, Player an und geniessen.

  6. Ich hab auch kein Bock diesen Woke-Content-Mist, plus Werbung und Preiserhöhungen zu finanzieren, dann werden auch noch Filme und Serien entfernt, damit sie woanders lizenziert werden können. Nein danke, dann lieber Prime Video.

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