Was ist euch Musik wert?
Ich stelle mal eine Behauptung auf: vor uns liegt eine Zeit, in der wir pauschal für Kunst bezahlen. Zumindest Musik. Die großen Plattenfirmen werden Verträge mit Apple, Google, Amazon, Microsoft & Co abschließen – und über jene Firmen werden wir in irgendeiner Form unsere Mucke beziehen, bzw. beziehen wir unsere Tracks bereits daher. Aber, vielleicht wird es ja in Zukunft anders. Nicht mehr einzeln per Track – sondern das komplette Angebot kann für eine pauschale Summe gehört werden. Könnte so aussehen: Streamen auf den PC 9,99 Euro, mit Smartphone 12,99 Euro und für das temporäre Speichern der Tracks auf das Gerät für den Offlinegenuss fallen noch einmal so und soviel Euro an. Letzteres ist für mich ein Muss, sonst kann ich gleich weiterhin kostenlos Grooveshark nutzen.
Jetzt mal abgesehen von Hin- und Herkopierei. Was ist euch Musik wert? 10 Euro pro Monat? 20 Euro pro Monat? Oder kauft ihr nur Musik, wenn ihr sie wirklich hören wollt und eine pauschale Musik-Flatrate wäre euch eh egal? Ich für meinen Teil bin gespannt, was die Firmen aus dem Hut zaubern. Apple ist ja auch scheinbar dabei, eine eigene „Musik-Cloud“ zu basteln, Google soll angeblich mit Spotify in Gesprächen sein und Amazon hat ja eh schon die Cloud für sich entdeckt.
Als veranstaltungstechniker ist mir das thema nicht unbekannt. Da stehen die leute mit ihren recordern im konzert und nehmen fleißig auf, was die chips hergeben. Das landet dann auf YouTube oder sonstwo.
Und genau daher ziehe ich auch meine files. Genau das was ich auch haben will. Und nicht der mainstreamschrott den uns die majorlabels vorsetzen.
Da ich fast nur noch mashups höre, ist meine bevorzugte anlaufstelle
http://www.mashup-germany.com/
Und eine pauschalabgabe kommt überhaupt nicht in die tüte. Im puff bekomme ich auch keine flatrate!!!!
Ich zahle ja bereits GEZ-Gebühren für TV und Radio, dass ist doch eigentlich schon eine Art Musik-Flatrate. Wieso sollte ich dafür ein zweites Mal bezahlen?
Content, den ich bezahle, darf kein DRM haben und ich will den auch lokal abspeichern dürfen. Ansonsten habe ich vielleicht eine im Laufe der Jahre für (relativ) viel Geld zusammengestellte Musiksammlung irgendwo in der Cloud gespeichert und der jeweilige Anbieter geht in die Insolvenz und meine Musiksammlung ist weg (mein Geld sowieso).
Oder noch wahrscheinlicher: der Anbieter ändert einseitig sein Lizenzmodell, das kostenfrei zur Verfügung stehende Speichervolumen, wird vom einem Konkurrenten aufgekauft, usw.
Natürlich will man mittelfristig erreichen, dass wir alles, was im weitesten Sinne mit kommerziell angebotener Kultur zu tun hat, nicht mehr kaufen, sondern quasi nur noch mieten. Oder besser noch sozusagen gegen Entgelt ausleihen.
Den Verliehenes verbleibt im Eigentum des Ausleihers und er hat sehr viel weitergehende Rechte an Verliehenem wie an Verkauftem.
Ansonsten interessieren mich 99,9% der Sachen, die so in den Charts sind, ohnehin nicht. Was ja nicht heißen muss, dass ein Anbieter nicht auch Anderes in das Programm nimmt und Nischen bedient (wenn man das Zeug einmal online gestellt hat, dürften sich die weiteren Kosten in überschaubaren Grenzen bewegen).
Als veranstaltungstechniker ist mir das thema nicht unbekannt. Da stehen die leute in den konzerten und recorden was die chips hergeben. Das material landet dann bei Youtube, Megaupload oder sonstwelchen portalen.
Und genau das ist auch meine quelle, da ich vorwiegend mashups höre. GoHoPro Mark Vidler oder Mashup-Germany seien hier mal genannt. Den majorlabels gönne ich nicht mal das schwarze…(ihr wißt schon!?)
Eine pauschale für den schrapel aus den massenmedien kommt bei mir garnicht in die tüte. Der künstler soll gefälligst auf tour gehen und da sein geld verdienen. Im puff bekomme ich auch keine flatrate!
So eine Kulturpauschale wäre absolut super: Die User bekommen einfach jegliche Kunst, die sie wollen – egal ob noch nicht ins Deutsche übersetzt, nicht in Deutschen/Schweizer Regalen steht (Serienfans kennen das Problem der Nicht-Erreichbarkeit) oder was sonst noch bisher zwischen dem Kulturgenuss stand. Der Künstler bekommt seine Beträge und muss sich keinen Kopf über Anti-Raubkopien-Kampagnen usw. machen. Umso mehr man konsumiert, umso günstiger wäre es pro Titel – und umso uninteressanter wäre auch das Raubkopieren. Zudem wäre der Erwerb gestreamter Medien endlich einfach und bequem, Filmstreaming am Fernseher etwa macht bisher ja noch keinen wirklichen Spaß.
Eine Flatrate könnte sogar die Qualität der Kunst steigern: Wenn die Content-Anbieter Cash nach Marktanteilen/Verkaufszahlen anteilig bekommen, können sie sich auf die hochwertigen Produkte konzentrieren. Billig-Ware, die mit geringen Verkaufszahlen bisher grade so im Plus war, könnte unattraktiv werden. Natürlich müsste man Maßnahmen bedenken, um auch kleinen Anbietern den Aufstieg zu ermöglichen; ein Mindestanteil etwa.
Preislich fände ich z.B. pro Medium je 15€/20CHF für angemessen. Alles zusammen (Presse, Theater, Film, was auch immer) für 50€/70CHF. Für SChüler und Studenten dann vielleicht 25-50% Rabatt. So ein Zusammenschluß ist aber sicherlich Utopie, zumindest mittelfristig.
Eine teilweise Flatrate fände ich unsinnig, also etwa „nur Musik“, „nur Bücher“ etc.: Dann gäbe es wieder zig Geräte im Haus, zig Bedienführungen, zig verschiedene Kopierschutzmaßnahmen. Flatrate heißt für mich: Ein Preis. Eine Leistung, unlimitiert. Dieses „Nicht-darüber-nachdenken-müssen“ macht Flatrates erst attraktiv.
Wieso wird sowas eigentlich nicht von der EU gemacht? So eine „All-in-One“-Kultursteuer? Wenn die GEMA den Zusammenschluß hinbekommt, kann die EU das auch. Aber baut bitte dann auch uns Schweizer mit ein. 😉
Fürs Streaming gibt es Grooveshark (wie Caschy schon schrieb) und zum herunderladen Groovedown. Alles mögliche bekommt man per Bittorrent und One-Click-Hoster, also brauche ich jetzt kein Geld ausgeben und werd es auch nicht in nächster Zeit.
Letztes mal Geld ausgegeben habe ich für eine Avira-Lizenz, Minecraft (empfehlenswert!) und das PS3 Spiel Uncharted 2, aber auch nur weil ich eine Original-Disc brauche um z.B. Heavy Rain zu zocken und das am günstigsten kam. Ich spare möglichst beim Content, dafür habe ich auch mal 600€ für einen gescheiten Monitor über.
Musik ist in vielen Augen „Nichts“ mehr Wert“!
Aber der „Wert“ der Musik ist noch da , sonnst würde sie ja niemand Hören wollen , nur der „Kaufwert“ von Kopien ist Verschwunden.
Durch die Digitalisierung und ständige Verfügbarkeit würde sie Entwertet und nicht durch „Raubkopien“.
Die Industrie hat nicht den mp3 Trend verschlafen … mp3 hat das Geschäft überflüssig gemacht, diese Digitalisierung wirkt wie ein „Replikator“ aus SciFi Filmen.
Eine digitale Datei die jeder ganz einfach beliebig oft Vervielfältigen kann, hat keinen Kauf „Wert“ mehr.
Auch wenn die Rechteindustrie mit allen Mitteln versucht, das Rad der Zeit zurück zudrehen um ihr Recht durchzusetzen und dabei die halbe Menschheit Kriminalisiert.
Der Vergleich in etwa so als ob jemand das Auto erfindet welches mit einfachen Wasser Fährt und der Staat mit den Ölfirmen ect. versucht , den Gebrauch von Wasser dafür zu „Verbieten“ oder zu „Versteuern“, dabei alle Flüsse, Seen oder Weltmeere sperren will.
Musik Kopien auf Tonträgern hatte einen Kaufwert als sie nicht ständig Verfügbar waren, Kopien Aufwendig in der Herstellung und nur schlechtere Qualität hatten, das war der eigentliche Anreiz eine Musik CD oder LP zu kaufen.
Heute ist nur noch Live Musik etwas Wert … Zurück zu den Wurzeln!
Also Musik muss für mich PERMAMENT auf einem SPeichergerät MEINER Wahl vorhanden sein …
So wie sich der Text liest, hört es sich so an, als ob man X€ im Monat dafür zahlt, dass man sich nur die Musik anhört aber eben nicht mit der Datei machen kann „was man will“. 😉
Was mir die Musik wert ist? Kommt auf den Artisten an. Britney Spears einen Cent .. Mir gefällt die Musik nicht, hör ich entsprechend auch nicht. 😛
Für Meine Lieblingsband würd ich dann doch ziemlich mehr springen lassen je Track .. Jedoch weiß ich nicht was üblich ist und sag daher mal zwischen 1-2€ nach gefallen.
@Lagges
Es geht nicht ums anmelden bei der Gema sondern um die Vertretung durch den Verein. Es wird eben nur mit den grossen verhandelt. Ein Major Label kann aber ganz andere Deals aushandeln als die kleinen Labels.
Die grossen Label und auch Gema haben nicht die Zeit verpennt sondern den Fortschritt blockiert.
Daran verdienen beide sehr gut und darum möchten sie es auch gar nicht ändern.
Musik selbst ist mir gar nichts Wert. Wert hat die Emotion die damit verknüpft wird. Je größer die erzeugte Emotion desto mehr bin ich auch bereit dafür zu bezahlen.
In Anbetracht des wahrscheinlich nicht durchschaubaren System der Geldverteilung bei einer Flatrate, würde ich auch eher darauf verzichten.
@HzweiG:
Das, was du „Vertretung“ nennst, ist tatsächlich für die kleinen Künstler absolut destruktiv. Entweder, da bleibst du Gema-frei und verlierst potentielle Einnahmequellen oder du bekommst ernsthafte Probleme, kleinere Clubs zu bespielen – die sich die Gema-Abgaben eben nicht leisten können. So gesehen steht die Institution der Idee, Live-Musik als Haupteinnahmequelle zu verwenden, natürlich voll im Weg.
Die Hauptbedingung für eine faire Flatrate wäre, ähnlich dem jetzigen Gema-Vergütungsmuster das eingezahlte Geld tatsächlich anhand des Playcounts auszuschütten. Und zwar an diejenigen, die den Content anmelden. Wer sich dabei an einen Verlag oder ein Label ketten mag, dem steht das natürlich frei – aber jeder muss genausogut auch selbst die Möglichkeit haben, seine eigenen Werke anzumelden, einzustellen und unentgeltlich live wiedergeben zu können.
So, jetzt mal was zum NACHDENKEN!!!!!
Wieviel soll man denn zahlen für Flatrates im Bereich:
Musik
Computer- und Videospiele
Filme
TV
Texte in digitaler Form
Bilder und sonstige Kunst
Computerprogramme
usw.
Jedes Mal 10-20 Euro? Na? Wer soll das kontrollieren, dass man eh nur „erlaubtes“ lädt?
Insgesamt 100 Euro? 200 euro im Monat?
NAAAAA?????
Eine Pauschale würde sich für mich erst lohnen wenn sie unter 2€ liegt, denn meine Musiksammlung ist bereits riesengroß. Daher sind die einzigen tracks die ich npch bräuchte neue tracks. In meiner Geschmackrichtung tut sich da allerdings kaum was (außer Sharon jones & the dap kings). Ein paar Indie-Sachen (Of Montreal) sind zwar auch ganz gut, aber selbst damit würde eine Musikflatrate nicht lohnen…
Eine Musikflatrate wäre nichts für mich.
Wenn meine Lieblingsbands ein Album oder LiveBlu-Ray/DVD oder ein Konzert geben, kaufe ich es einmalig und will es dann auf meine Abspielgeräte verteilen.
Und die Dj-Sets die ich mir ab und an gebe sind eh kostenlos durch die Djs selbst bereitgestellt.
Flatrates lohnen sich quasi nur für Chartgedudel oder man hört soviele Musiker, dass quasi jeden Monat etwas neues dafür anfällt.
Musik war immer schon mehr als eine Ware. Ich bin auch nicht interessiert an digital komprimiertem MP3-Quatsch.
Im großen und ganzen ist ein problem von Musikflatrates und Downloadportalen zwei.
Die Musik die ich höre bekomme ich nicht und wenn ich sie bekomme dann Teilweiße mit Zeitverzögerung zur CD.
Aber nun geh ich mal weiter, das „File“ fliegt dann iwo auf NAS und co. rum und kommt in die Vergessenheit. Die CD die im Regal steht nicht zudem sieht es bei weitem besser aus.
Der nächste Aspekt ist der Preis. Eine CD kost mich ca. 16€ der Download 10€ wenn ich mir die CD jetzt brenne das Booklet lade und drucke etc. komm ich am Ende auch auf 16€ wenn nicht sogar mehr wegen der Zeit.
Also ich für meinen Teil werde weiterhin in den Laden gehen (bzw. Amazon) und mit von ausgewählten Bänds, wo ich der Meinung bin das sie ihr Geld wert sind und es brauchen, kaufen.
Ich streame am PC mit Simfy (http://www.simfy.de/) und verwende den Dienst auch am Android-Handy. Dort allerdings mit der Option „offline verfügbar machen“. Damit hab ich theoretisch immer die neueste Musik und 8Mio Lieder dabei. Ist mir die rund 9,- pro Monat ehrlich wert.
Hi,
ich habe zwar nicht alle Kommentare gelesen, aber ich hätte ein sehr interessantes Video von Bohlen zu dem Thema:
http://www.youtube.com/watch?v=qpUESyh1L9I
Das erste mal das ich den Mann verstehe und auch seine Meinung gut finde. So sollte das wirklich bald ablaufen, Musik zum runterladen und zum Lust machen, damit man dann das Konzert besucht. Das kann dann von mir aus auch 30-50€ kosten, muss ja nur zu denen gehen, die ich gut finde.
Die Kosten vom Traffic, von den Download-Servern, kann man locker mit Werbung reinholen und CDs kann man sich für einen Aufpreis bestellen.
So ist es heute ja auch bei Software, als erstes kann man es runterladen und nutzen, aber eine CD gibt es nur für die Versandkosten dazu. So ist es ja z.B. bei Steam, ich kenne kaum einen der von seinen Games, CDs hat.
Also ich persönlich zahle bereits pauschal für Musik. Habe einen Simfy Premium Account und finde den Preis angemessen (auch wenn immer ein paar Wünsche übrig bleiben). Die Firma entwickelt sich gut und neue Features werden (mehr oder weniger regelmäßig) veröffentlicht. Offline Modus ist vorhanden.
Mika B. sagt „Die Industrie hat nicht den mp3 Trend verschlafen“
Ach wirklich? Und wieso waren es dann COMPUTER-Teile-Hersteller,
die die ersten Portablen MP3-Player vertrieben haben?
Was haben den Sony & Co gemacht? Nix!
Und die MiniDisc war von Anfang an tot weil Sony – immer noch high davon das nur ihre Geräte „Walkman“ heißen durften – versucht haben ihren Quatsch zu machen anstatt auf die Konsumenten zu hören.
Carsten mein Bester ich muss dir sagen… ich hab fast geheult als ich dieses tolle Bild von diesem wunderschönen Walkman gesehen habe! *schnief*
Aber zum Thema.. ich fände (wenn man so ein Abo will) 20 Euro im Monat durchaus ok. Wenn man die Musik dann mit einer wahrscheinlich aufgezwungenen nicht vermeidbaren Software brennen kann oder mindestens auf einer gewissen Anzahl von Rechnern, Playern,… benutzen darf.