Vuforia Studio Enterprise: Neue Suite zur Augmented-Reality-Entwicklung
Aktuell finde ich persönlich eine Microsoft HoloLens deutlich interessanter als jede Virtual-Reality-Brille. Meine Begründung liegt darin, dass die aktuellen HMDs noch viel zu klobig und benutzerunfreundlich sind. Ich kann mir abseits eines Nischenmarktes für Enthusiasten keinen nachhaltigen Markt für aktuelle VR-Geräte vorstellen. Klar, das Konzept an sich ist spannend. Doch ähnlich wie in den 1990er-Jahren hat die Technik die Idee einfach noch nicht eingeholt. An Augmented Reality tüftelt dagegen in recht vielversprechender Weise das Unternehmen PTC mit seiner Suite Vuforia Studio Enterprise.
So soll die Anwendung es Entwicklern deutlich leichter machen, AR-Apps zu entwickeln. So lassen sich über Vuforia leicht 3D-Modelle erstellen / importieren und in Augmented-Reality-Anwendungen einbeziehen. Die dreidimensionalen Objekte erscheinen für Träger entsprechender Wearables direkt in der Umgebung. Die Anwendungsgebiete sind, ähnlich wie bei VR, vielfältig. Beispielsweise könnte ein Techniker beim Reparieren eines defekten Geräts direkt sehen, wo welche Ersatzteile zu platzieren sind. Analysten rechnen derzeit damit, dass der Markt für Augmented Reality bis 2020 auf 90 Mrd. US-Dollar anwachsen könnte.
Techniken von Vuforia kommen bereits in zahlreichen AR-Apps zum Einsatz. Das Vuforia Studio Enterprise soll aber noch mehr Entwicklern einfache Möglichkeiten in die Hände geben, so dass deutlich weniger Fachwissen nötig sei: „AR-Software kann sehr viel Aufwand benötigen. Wir aber schalten die CAD-Daten frei und das macht es deutlich einfacher eine AR-App zu erstellen ohne eigenen Code schreiben zu müssen.“ Da Vuforia seit Ende 2015 eben zu PTC gehört, ist das Vuforia Studio Enterprise auch mit dessen Creo 3D CAD Software sowie der ThingWorx Internet of Things (IoT) Plattform vernetzbar.
ThingWorx steht für Sticker, auf die man z. B. sein Tablet oder Augmented-Reality-Headet richtet. Die passende App erkennt die Daten und zeigt dann passende Animationen. So entsteht dann die Verbindung zwischen physischer und digitaler Welt. Auf Messen zeigte Vuforia derartige Procedere bereits in Kombination mit einer Microsoft HoloLens. Allerdings hakt das ganze teilweise noch etwas, so dass es fummelig sein kann die Animationen wirklich korrekt auszulösen.
Das Vuforia Studio steht nun als Teil des Vuforia Studio Pilot Programms zur Verfügung. Wie ihr sicherlich erahnt, ist die Teilnahme kostenpflichtig und die Zielgruppe sind professionelle Entwickler. Der breiteren Öffentlichkeit soll das Vuforia Studio noch im Verlauf des Jahres zur Verfügung stehen. Aktuell scheitert die breitere Adoption von AR in der Praxis auch noch, weil es an Infrastrukturen und Standard-Software für Entwickler fehlt. Genau da setzt eben das Vuforia Studio Enterprise an, da hier als Clou bereits vorhandene 3D-Assets aus gängiger CAD-Software eingesetzt werden können.
Erstmal klingt das natürlich alles klasse: Aber es wird von den Entwicklern abhängen, ob sie mit den Möglichkeiten der Software zufrieden sind. Augmented Reality ist eine spannende Sache, doch schon Google Glass hat gezeigt, dass man die Sache auch richtig angehen muss, um Entwickler und Kunden zu überzeugen.
Die Teilnahme am Pilot Program ist mittlerweile kostenlos.