Von ca. 16 Mrd. Mobiltelefonen weltweit werden ca. 5,3 Mrd. 2022 zu Abfall

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In diesem Jahr werden 5,3 Milliarden Mobiltelefone weggeworfen, so das internationale Forum für Elektro- und Elektronik-Altgeräte (WEEE). Diese Schätzung, die sich auf weltweite Handelsdaten stützen soll, verdeutliche das wachsende Umweltproblem des Elektroschrotts, so die britische BBC.

Und trotz ihres wertvollen Goldes, Kupfers, Silbers, Palladiums und anderer wiederverwertbarer Bestandteile gehen Experten davon aus, dass die meisten von ihnen in Schubladen, Schränken oder Garagen verschwinden oder in die Mülltonne geworfen werden, wo sie auf Deponien oder in Verbrennungsanlagen landen.

„Die Menschen neigen dazu, sich nicht bewusst zu machen, dass all diese scheinbar unbedeutenden Gegenstände einen großen Wert haben und zusammengenommen auf globaler Ebene ein riesiges Volumen darstellen“, sagte der Generaldirektor der WEEE, Pascal Leroy.

Die Erhebungen zeigen, dass in 8.775 europäischen Haushalten in sechs Ländern, die die Vielfalt der Europäischen Union repräsentieren – Portugal, Niederlande, Italien, Rumänien und Slowenien – sowie in einer separaten Erhebung im Vereinigten Königreich der durchschnittliche Haushalt 74 E-Produkte wie Telefone, Tablets, Laptops, Elektrowerkzeuge, Haartrockner, Toaster und andere Geräte (außer Lampen) besitzt. Von den insgesamt 74 durchschnittlichen E-Produkten werden 13 gehortet (9 davon unbenutzt, aber funktionstüchtig, 4 kaputt).

Weltweit gibt es schätzungsweise 16 Milliarden Mobiltelefone – und in Europa ist fast ein Drittel davon nicht mehr in Gebrauch. Die WEEE-Studie zeigt, dass der Berg an Elektro- und Elektronikschrott – von Waschmaschinen und Toastern bis hin zu Tablet-Computern und GPS-Geräten – bis 2030 auf 74 Millionen Tonnen pro Jahr anwachsen wird. Seit dem 01.07.2022 müssen auch viele Supermärkte und Discounter in Deutschland kleine Altgeräte kostenlos zurücknehmen. Dies umfasst vor allem kleine IT- und Telekommunikationsgeräte, wie Handys oder Taschenlampen. Diese können dort unabhängig vom Neukauf eines Produkts, und für größere Altgeräte beim Kauf eines entsprechenden neuen Artikels, abgegeben werden.

 

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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24 Kommentare

  1. 2018 habe ich 12 Smartphones und Handys zum Recycling abgegeben. Ich habe eigene Defekte und ausrangierte Geräte sowie von bekannten aufgenommen und abgegeben. Somit sind die wertvollen Rohstoffe von diesen Geräten recycelt worden. Aber ich habe wieder 3 kaputte Smartphones aus der Familie in der Schublade liegen. Diese werden aber natürlich wieder zum Recycling gebracht.

  2. Kann man irgendwo nachlesen, welche Arten von Geräten genau gezählt wurden? 74 pro Haushalt klingt ja erstmal ziemlich viel, aber wenn man sich das erstmal bewusst macht, wie viele Geräte man wirklich hat, dann dürfte ich, wie vermutlich die meisten aktiven Mitschreiber hier, locker in den dreistelligen Bereich kommen. Wobei es natürlich auch auf die Zählweise ankommt, ist zum Beispiel eine Maus schon ein elektrisches Gerät? Werden bei einer Spielekonsole die eigentliche Konsole und das Gamepad als zwei elektrische Geräte gezählt?

  3. Viele werden sich die Frage stellen, warum sie nichts für ihr altes Handy bekommen, wenn das doch so wertvoll ist. In meiner Umgebung werden Smartphones eher so lange die Kinder oder Oma und Opa weitergegeben, bis sie wirklich nicht mehr benutzbar sind, dann kommen sie in den Elektronikmüll. In die normale Mülltonne schmeißt sowas doch niemand.

    • Martin Deger says:

      Zumindest, wenn der Restmüll verbrannt wird, werden die ganzen Metalle weitestgehend wiedergewonnen. Da wird ein ziemlicher Aufwand betrieben. Münzen bleiben übrigens meist ganz und schmelzen nicht; da gibt es dann eine automatische Sortierung nach Währung. Kommt wohl mehr zusammen, als man so denken würde. Natürlich ist es trotzdem besser, die Geräte im Wertstoffhof als Kleinelektroschrott abzugeben.

  4. Martin Deger says:

    Kann ich nachvollziehen. Ich habe noch alle meine Handys, bis auf die Blackberrys, die gingen an den Arbeitgeber zurück:

    Motorola m3788e
    Ericsson T68 GPRS
    Sony Ericsson T630
    BlackBerry 7290
    BlackBerry 8700
    BlackBerry Bold 9000
    Samsung Galaxy Nexus
    Samsung Galaxy S6
    Google Pixel 2
    Google Pixel 5
    Google Pixel 7 Pro

    Die jeweils vorletzten Handys brauche ich als Ersatz, und die davor sind zu alt, um noch Geld zu bringen.

  5. der Michael says:

    Die letzten Mobiltelefone, die ich weggeworfen habe, waren ein Samsung S3 (defekt), ein Palm Treo (unbrauchbar / Windows Mobile) und ein HTC HD2 (gebrickt, nachdem ich versuchte Windows Mobile durch Android zu ersetzen) . Und noch 2 Siemens S55, bei denen bereits Tastenkappen fehlten …. (aber coole kleine Handys damals!)

    Bei den Mobiltelefonen, die ein mittleres Alter haben und eigentlich noch benutzbar wären (evtl. sogar auch noch Wechselakku haben) scheitert eine vernünftige mobile Nutzung heute meist daran, daß das 3G Netz abgeschaltet wurde – und EDGE heutzutage anscheinend nicht mehr das ist, was es mal zu Zeiten des iPhone 1 war (ein Geschwindigkeitswunder).

    Als reines Telefon kann man die Dinger dann noch nutzen. Oder eines um Auto liegen lassen mit einer Ultra/Multi-SIM – und so immer ein „Autotelefon“ dabei haben (auch wenn man das (neue) Smartphone mal vergessen sollte mitzunehmen). Oder zuhause im WLAN als Youtube-Player / Musik-Abspieler / Fernbedienung für Smart Home …
    .
    .
    Andere Baustelle, ähnliches Problem:
    Ich wollte jetzt einen meiner alten Laptops für meinen Sohn „flott machen“: Surfen, Youtube, etwas Textverarbeitung / Tabellenkalkulation / Online-Lernen und evtl. Video-Telefonie…..

    Es ist ein IBM Thinkpad R52 mit single core Pentium M (Dothan) 1,8 GHz. 1,5 GB RAM (max. 2 GB) …..

    2 Haupt-Probleme:

    1) Prozessor ist nur 32 bit – viele Distris sind nur noch 64 bit
    2) Prozessor & eingebaute Grafikkarte (ATI X300) können keinerlei moderne Video-Formate (ab H.264) beschleunigen
    (und evtl. auch noch, daß der Speicher nur bis 2 GB ausbaubar wäre)

    Selbst bei 480p oder 360p ist YouTube nicht zu gebrauchen ….

    Getestet übrigens mit Debian live lxqt (Version inkl. nonfree firmware für den ATI Grafikchip) …. und mit Q4OS (Trinity).

    Ein Browser-Test (FireFox) war etwas erfolgreicher, wenn auch langsam und ruckelig je nach Seite (uBlock aktiv – ohne ist es grauenvoll bis unbenutzbar …. bei der vielen zappelnden Werbung heutzutage mit selbst startenden Videos)

    Aber auch hier wird vermutlich jedes Chromebook für 150 EUR oder ein gebrauchter 4 Jahre alter low-cost Laptop für 200 EUR besser sein…

    Bleibe noch, den R52 als reiner Linux-Server im Text Mode zu nutzen … aber wofür? Ich hab Home Assistant auf einem raspi 3 und ein raspi 4 steht aktuell noch ungenutzt rum (war für Recallbox/Retropie/Kodi geplant – zum Mitnehmen in den Urlaub) ….

    —-> es ist also nicht immer Bequemlichkeit oder Sucht nach dem Neuen, was dazu führt, daß alte Hardware weggeworfen oder nicht mehr genutzt wird….

    • Wo ist das Problem? Alte Hardware, die man nicht mehr verkauft bekommt, ordnungsgemäß beim Elektro/IT-Laden oder wie oben geschrieben Supermärkten abgeben…

      Auch für mir dein Sohn leid. Was du dem andrehen willst. Selbst wenn der noch großartig laufen würde, viel zu unsicher. Was ist da drauf? DOS?

      • Wieso bekomme ich nichts für die wertvollen Rohstoffe, die ich da jemandem schenken soll?
        wenns doch so wichtig und wertvoll ist? Warum muss der normalbürger sowas bitte abzugeben haben?

        • Nach mir die Sinnflut? Wertvoll ist das nicht, sonst würdest du ja Geld für bekommen. Viele oder alle Geräte (bzw die Rohstoffe davon) weltweit aber sind wertvoll. Kann doch echt nicht so schwer sein mitzudenken oder?

        • Die Masse macht es. Dein und mein Papier ist zum Beispiel für sich genommen wertlos da sich für die geringe Menge die Weiterverarbeitung nicht lohnt. Aber ein 40t Container voll mit Altpapier ist durchaus einiges wert.

          • Du kannst dein Altpapier ganz normal verkaufen. Habe ich auch schon gemacht. Wenn du da 50 Kilo Bücher abgibst, dann bekommst du dafür halt ein paar Euro.

            Ich finde die ganze Problematik vollkommen übertrieben. Wenn ich im jetzigen Tempo bis zum Ende meines Lebens Telefon kaufe, ist das ein Schuhkarton voll mit Elektronik. Das ist durch und durch vernachlässigbar.

      • der Michael says:

        „Selbst wenn der noch großartig laufen würde, viel zu unsicher. Was ist da drauf? DOS?“

        Du solltest entweder an deiner Lesekompetenz arbeiten ….. (denn ich schrieb von Debian und Q4OS)

        …. oder an deiner IT-Kompetenz ….. (vielleicht hast du keine Ahnung davon, was Debian ist? Oder daß es davon auch noch aktuelle 32bit X86 Versionen mit Sicherheitspatches gibt?).

        Und das Konzept des „Receycling“ … des Wieder-Verwendens alter, eigentlich noch funktionsfähiger Hardware … (die ausreichend leistungsstark für die meisten Aufgaben wäre – bis auf die eine halt, nit den YT Videos) …das scheint die nicht so in dein Konzept zu passen? Nachhaltigkeit und so?

        Aber vielleicht scheint bei dir ja auch immer die Sonne und deine Kinder bekommen immer brandneue Laptops gekauft…. 😉

    • ist jetzt eher ein Extrembeispiel. Solche Hardware ist auch zB aufgrund der Effizienz nicht mehr brauchbar. Da ist der Stromverbrauch manchmal ein Grund, ein Stück Hardware auszutauschen.

      Refurbished Händler (besonders auch Dell und IBM Geräte) zeigen ja, dass einige Geräte mit teilweise 6 oder gar 8 Jahren auf dem Buckel noch brauchbar sein können. Einige Business Geräte mit Upgrade-Fähigkeiten und langer Unterstützung durch BIOS Updates glänzen da durchaus

  6. „„Die Menschen neigen dazu, sich nicht bewusst zu machen, dass all diese scheinbar unbedeutenden Gegenstände einen großen Wert haben und zusammengenommen auf globaler Ebene ein riesiges Volumen darstellen“, sagte der Generaldirektor der WEEE, Pascal Leroy.“ Dann sollte es vielleicht nicht nur – im besten Fall – eine kostenlose, manchmal sogar noch kostenpflichtige Rücknahme von Altgeräten geben, sondern man sollte Nutzende dafür bezahlen wenn sie die Geräte zurückgeben bzw. beim neukauf generell eine Rückgabeprämie für Altgeräte einrichten. Man erwartet von den leuten daß sie ggf. noch auf eigene Kosten zu einer Sammelstelle fahren und dort Dinge abliefern sie so kostbar sind? Wer von mir etwas haben will das für ihn noch einen Wert darstellt solte _mich_ bezahlen , nicht ich ihn.

    • Eventuell sollte ein symbolischer Betrag gezahlt werden?
      Ich habe das Gerät mit all seinem Gold und seltenen Erden teuer gekauft und jetzt soll ich des den Konzern schenken das die es mir wieder verkaufen können? Konzerne mit Milliarden Gewinnen welche alles versuchen sowenig Steuern wie möglich zu bezahlen.

      • Oder statt eines symbolischen Preises halt den richtigen Preis. Wenn der negativ ist, lohnt sich das Recycling einfach noch nicht. Das ist eigentlich ziemlich einfach. 😀

  7. Supermärke Elektrogeräte annehmen? Also weder ReWe noch Netto oder Edeka wollten mein alten Rasierer zurück nehmen. Und extra bis zur Werstoffannahmestelle oder Media Markt fahren lohnt nicht. Dann bleibt er eben liegen bis ich da mal hinkomme

    • So Kleingeräte wandern bei mir auch in den Restmüll da sich der Aufwand nicht lohnt dafür extra auf den Wertstoffhof zu fahren.

  8. und bald 100€ Pfand draufzahlen….

  9. Es ist paradox: früher wurde Sperrmüll gesammelt , man konnte Dinge die man nicht mehr brrauchte an die Straße stellen und sie wurden kostenlos abgefahren. Auch was damals so „Elektroschrott“ war – manch schönes altes Röhrenradio stand da und nicht jedes war kaputt … und spielte dann beim Bastler noch viele Jahre vor sich hin … und die anderen Sachen landeten in den Wertstoffhöfen , wurden sortiert und einer sinnvollen Weiterverwertung zugeführt. Jetzt muß man Sperrmüll anmelden, mit teilweise hohem Verrwaltungsaufwand – Inhaltsliste erstellen – und auch noch für die Abfuhr bezahlen. Was will Politik eigentlich`Verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen, besser (evtl. nach Aufarbeitung) zweitveerweertung z. B. für gemeinnützige einrichtungen (Möbel und hausrat für Wohnungslosen/Flüchtdenen -Initiativen)? Ja, sofort , dann aber bitte auch einsammlen, ohne Bürokratie, in regelmäßigen Abständen und kostenfrei. Bei mir ist viel im Keller, ich würde das gern zur Verfügung stellen, aber ich will das den Menschen bzw. Organisationen die daraus etwas machen könnten nicht noch hinterhertragen müssen oder viel Aufwand/Bürokratie damit haben .

  10. Erwin Abelmann says:

    Schon mal was von Indien gehört?
    Scheinbar nicht.
    Ebenso Afrika.

    • Hallo Erwin hääää? Welchen Zusammenhang hat Dein Beitrag mit dem Thema, der Weiter-/Wiederverwertung von Geräten und Rohstoffen hier im Lande? Oder meinst du ernsthaft, Wohnnungslose oder Geflüchtete haben keinen Bedarf an Möbeln, Kleidung und auch e-Geräten ggf. eben aus Sammlungen von Dingen die woanders nur noch rumliegen odr schlimmstenfalls im allgemeinen Müll landen? Statt Sachen zum Resteverwerter um die Ecke oder an den Stadtrand bringen soll ich sie jetzt nach Indien oder Afrika schicken? Was willst Du mit Deinem Beitrag , der aus meiner Sicht nichts erklärt sondern nur wohlfeile „Triggerworte“ „Indien“ „Afrika“ in die Gegend schmeißt aussagen? OffTopic!

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