Volocopter über Singapur: Bereits ab 2019 sollen erste Testflüge durchgeführt werden
Volocopter, auch eVTOLs genannt, sollen die Taxis der Zukunft werden, zumindest wenn es nach dem gleichnamigen Unternehmen geht, das sein Vorhaben im April dieses Jahres vorgestellt hatte. Der eigentliche Zeitplan sieht vor, dass jene Fluggeräte bereits in circa zehn Jahren in bestehende Verkehrsstrukturen integriert und eingesetzt werden könnten. Doch schon im kommenden Jahr sollen erste Testflüge unternommen werden.
Auf der Autonomy-Konferenz in Paris gab Volocopter nun nämlich bekannt, dass eine Testserie innerstädtischer Flüge ab der zweiten Jahreshälfte 2019 in Singapur stattfinden soll. Dabei geht das Unternehmen natürlich nicht ohne Genehmigung vor, sämtliche betroffenen Behörden vor Ort unterstützen die Tests und haben den Flügen zur betrieblichen Validierung der Copter in der urbanen Umgebung Singapurs zugestimmt.
Öffentliche Demonstrationsflüge seien der nächste logische Schritt, so Volocopter in einer Pressemeldung. Das CAAS (Civil Aviation Authority of Singapore) werde hierfür gemeinsam mit dem Unternehmen den Umfang der Testflüge definieren.
Darüber hinaus wird Volocopter ein lokales Produktdesign- und Ingenieursteam für die weitere Expansion aufbauen. Zudem evaluiert Volocopter ab sofort Partner aus den Bereichen Immobilienentwicklung, Mobilitätsdienstleistungen, Infrastrukturentwicklung und anderen, mit denen das Unternehmen gemeinsam Flugtaxis in Singapur ermöglichen möchte.
Seit 2016 besitzt Volocopter im Übrigen eine vorläufige Verkehrszulassung von den deutschen Behörden und strebt in enger Zusammenarbeit mit der Europäischen Agentur für Flugsicherheit eine kommerzielle Zulassung an – nur falls jemand daran zweifeln möchte, dass die Gerätschaften hierzulande auf ausreichend Interesse stoßen würden.
Auf dass Leute bald auch in den oberen Etagen der Häuser von Verkehrslärm genervt werden. Wer schon mal in der Nähe eines Krankenhauses mit Landeplatz für Rettungshubschrauber gewohnt hat, wird wissen, was gemeint ist. Da hilft nur 24/7 Kopfhörer mit ANC tragen 😀
Wobei das eine notwendig und hilfreich ist, das andere eher fragwürdig und ressourcenverschleudernd.
Ein Rettungshubschrauber hat ein Düsentriebwerk mit ordentlich Leistung. Das Teil im Bild hat Elektromotoren, mehrere kleine Rotoren und kaum Leistung. Sowas kann sich schneller durchsetzen als selbstfahrende Autos. Das sieht man schon am Erfolg von Drohnen.
Die Hürden bei den Dingern dürften weniger technischer, denn luftfahrtrechtlicher Natur sein. Grundsätzlich gibt’s in D erstmal Flugplatzzwang, die Dinger dürfen nur auf offiziellen Flugplätzen starten oder landen. Für alle anderen Starts und Landungen braucht man eine Genehmigung von der Luftfahrbehörde, jedes einzelne Mal. Dazu ’nen ausgebildeten Piloten und wahrscheinlich Wartung und Überprüfung in engen Zyklen. Alles verdammt aufwändig, ein Volocopter wird damit eher Konkurrenz zum Hubschrauber als zum Taxi sein und ein Flug in der entsprechenden Preisklasse liegen.
Deswegen wird Deutschland ja auch als Technologiestandort für die Luftfahrt immer unattraktiver.
Allerdings könnte es sich in diesem Fall schon eher durchsetzen, da sich die Politik dem Thema ja schon angenommen hat.
Das ist Nonsens und absolut kein Grund, warum Deutschland für die Luftfahrtindustrie unattraktiv wäre. Ähnliche Regelungen gibt es in jedem Land mit kontrolliertem Luftraum.
Was macht dich so sicher, dass diese Regelungen bis zum Ende der Menschheit gültig bleiben?
Ich dachte darum geht es ja gerade in diesem Artikel, dass es was „neues“ gibt, was entsprechend bei Marktreife in das bestehende System integriert wird und entsprechend Paragraphen geändert oder entfernt werden.
Hab ich nirgendwo geschrieben, dass das auf ewig so bleibt. Nur wird Deutschland durch international gültige Normen und Regelungen zum sicheren Luftverkehr nicht unattraktiv für die Luftfahrtindustrie.
Ganz ruhig. Ich zitiere „Die Hürden bei den Dingern dürften… luftfahrtrechtlicher Natur sein“.
Daraufhin ich „was macht dich so sicher… dass diese gültig bleiben“.
Das ist ein ganz normaler, nachvollziehbarer Dialog.
Diese Regelungen und Gesetze sind ja auch, Stand 2018, sehr sinnvoll. Wenn dem aufgrund technischen Fortschritts irgendwann mal nicht mehr so ist, werden sie schon entsprechend überarbeitet und angepasst.