Vizio verdient mittlerweile mehr mit Werbung und Abos als mit dem TV-Verkauf
Hier im Blog haben wir es schon des Öfteren aufgegriffen: TV-Hersteller binden mehr und mehr auch Werbung in ihre Betriebssysteme ein. LG hat mit River OS sogar eine Plattform entwickelt, die ganz zentral auf Werbung setzt und dadurch eben zu vergünstigten Fernsehgeräten beitragen soll. Der US-TV-Hersteller Vizio zeigt, warum Werbung an Fernsehgeräten im Kommen ist. Mittlerweile verdient man mehr Geld durch Werbung, Abonnements und die Verwertung von Nutzerdaten, als mit dem TV-Verkauf.
In Deutschland ist Vizio nicht aktiv, zählt in den USA aber zu den beliebtesten TV-Marken. So geht nun aus den letzten Quartalsergebnissen des Unternehmens hervor, dass man mit dem Verkauf von TVs zuletzt 25,6 Mio. US-Dollar als Gewinn erzielte. Mit „Platform Plus“, was bei Vizio Werbung und den Vertrieb von Nutzerdaten meint, verbuchte man deutlich höhere Profite, nämlich 57,3 Mio. US-Dollar. Das zeigt, dass sich die Datensammelei für TV-Hersteller mittlerweile lohnt. Die bloßen Einnahmen waren durch die TV-Verkäufe, im Gegensatz zu den Gewinnen, aber weiterhin höher.
Fairerweise muss man sagen, dass „Platform Plus“ auch andere Deals enthält – etwa Verträge mit Amazon Prime Video, Disney+, Netflix und Co., um Buttons auf den Fernbedienungen des Herstellers zu platzieren. Eingerechnet sind aber eben auch die Einnahmen durch Werbung auf den Homescreens, Provisionen durch abgeschlossene Abonnements und Einnahmen durch Nutzerdaten, die man auch Partnern über sein Programm InScape zur Verfügung stellt. Zudem bietet Vizio noch SmartCast-Abonnements an.
Das Gros der Einnahmen via Platform Plus sollen laut Vizio aber direkt über Werbung generiert werden. Etwa erreicht man das durch ein Paket auf Streaming-Kanälen (WatchFree), die (personalisierte) Werbung zeigen. Nicht nur Vizio arbeitet auf diese Weise. Auch Roku erwirtschaftet seine Einnahmen gar nicht so sehr über den Verkauf seiner Streaming-Geräte, sondern über das Werbegeschäft dahinter.
Als Nutzer sollte man diese Entwicklung wohl mit etwas Skepsis zur Kenntnis nehmen. Vielleicht ist es da manchmal besser den TV offline laufen zu lassen und sich eine externe Streaming-Lösung zu sichern, bei der man dem Anbieter in Sachen Datenschutz und Privatsphäre vertraut. Ich selbst nutze etwa den Apple TV 4K.
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Nutze die Smart Funktionen meines LG CX recht ausgiebig (Streaming etc) und es läuft auch alles butterweich. Werbung sehe ich hier absolut nirgendwo, auch keine Banner oder Ähnliches, wirklich nichts.
Bin jetzt aber auch nicht dauernd in Store unterwegs, da ich diesen nur einmalig zum installieren der Streaming Apps benötigte.
Ein AppleTV würde bei mir daher zb keinen Sinn machen, da mein TV alle meine Bedürfnisse vollkommen erfüllt.
Funktioniert so eine Werbeschleuder / Fernseher eigentlich auch wenn man ihn nicht mit dem Internet verbindet oder verweigert er dann den Dienst?
Noch funktioniert das bei allen mir bekannten Modellen, mal sehen wie lange noch.
Zum Thema generell: Ich habe einen Sony SmartTV und auch dieser hat irgendwelche dubiosen Apps mit drauf, die irgendwas mit Reichweite messen und mir dafür tolle Empfehlungen machen sollen.
Ich habe in meinem Netzwerk einen Pi-Hole laufen, mit dem man so einen Schwachsinn ohnehin etwas bremsen kann. Letztlich habe ich mich aber entschlossen, den TV gar nicht mit dem Netz zu verbinden. Klassisches TV kommt über Sat Receiver (eingebaut), HbbTv war sowieso aktiviert (das ist auch nur eine trackende Werbeschleuder) und gestreamt wird über einen AppleTV 4K.
Traurig, aber die Anbieter haben es geschafft, das Konzept SmartTV zu ruinieren aus meiner Sicht.
HbbTv war NICHT aktiviert
Ja. Ich habe einen Vizio Fernseher im Spielzimmer und er funktioniert einwandfrei mit unseren Streaming Boxen.
Online ging der nur einmal nach dem Kauf um auf die letzte Firmware zu updaten. Jetzt ist der Zugang auf Routerbasis gesperrt und er läuft ohne Probleme als ein „dummes Display“.
Ich nutze meinen TV quasi als Monitor, geschaut wir hauptsächlich über einen Enigma2 Sat-Receiver. Hin und wieder wird dann doch die Smartfunktion des TVs genutzt um Netflix oder Amazon Video zu schauen. Kommt aber relativ selten vor.
Deshalb hätte ich lieber ein richtiges Display das den ganzen Schnik-Schack schon von anfang an nicht hat – nach 2 Jahren gibts eh keine Updates mehr und nach drei gehen die ersten Apps nicht mehr und man kann sie nicht mal deinstallieren…
nutz bei meinem LG Oled das eingebaut smart TV überhaupt nicht (hier finde ich ja auch grenzwertig das man für das Autoupdate seine Einwilligung abgeben muss das die Nutzer Daten dafür ausserhalb der EU gelangen dürfen ) , für mich macht da gerade das Apple TV mit seinem Bitstream von 20 – 40 mbit einen deutlichen unterschied bei der Bildqualität gegenüber den eingebauten.
Ein Thema was mich schon länger beschäftigt. Gibt es darüber fundierte Quellen mit Messungen je streaming service und Zuspieler?
Danke
Bei meinem LG Oled CX habe ich erst letztens den Datenstrom mir angeguckt bei der internen AppleTV+ App: Kam so auf 30-60 mbit, ziemlich exakt das gleiche wie der AppleTv4K bei meinem Bruder. (dort haben wir auch gemessen, mit der gleich App: Bandwith fürs Iphone)
Keine Ahnung wer dieses Gerücht in die Welt gesetzt hatte, dass es hier bei den internen Apps anders aussieht, insbesondere bei der AppleTV+, glaube 4kFilme.de hat den Schmarn mal verbreitet… testen wollten sie es dann auch nach Nachfrage von mir nicht, leider).
Also nein, ein Magazin hat das nie getestet, labern tun aber viele darüber…
25 Millionen Dollar Gewinn mit TVs? Was ist das für ’ne Frickelbude? Laut Statista hatten die letztes Jahr 3,3% Marktanteil bei TVs weltweit, absoluter Nischenhersteller. Aber Ok, auch die kleinen können Trends setzen und Werbung auf dem Smart-TV geht gar nicht.
Nischenhersteller? Bei einem Marktanteil in den Top 10?
Den Smart-TV Werbetrend hat wohl erstmals Samsung gestartet…