Verkehrsminister fordert kostenloses, schnelles Internet in der Bahn
Zugfahrer kennen es. Will man unterwegs eine Internetverbindung nutzen, ist dies in ICEs zwar möglich, aber es kostet, falls man nicht zufällig einen Vertrag bei der Telekom hat, der diese Leistungen beinhaltet. Bundesverkehrsminister Dobrindt will die Bahn der Konkurrenz – bestehend aus Fernbussen und Flugzeugen – gegenüber attraktiver machen. Dazu gehöre auch kostenloses und schnelles Internet.
Dobrindt zu Bild (Newsticker 22.09.2014): „Die Bahn kann das Verkehrsmittel des digitalen Zeitalters werden. Wir brauchen eine Modernisierungsoffensive, um dieses Potenzial voll auszuschöpfen. Die Bahn muss sich immer wieder auf die sich verändernden Lebensrealität der Menschen einstellen und deswegen Mobilfunk und schnelles Internet in allen Zügen und Bahnhöfen anbieten. Schnelles Internet sollte die Bahn ihren Kunden künftig kostenlos zur Verfügung stellen.“
Eine Internetverbindung soll sich demnach nicht mehr nur auf ICEs beschränken, sondern in allen Zügen vorhanden sein. Schnell wird dies aber nicht passieren, bis Ende 2015 sollen erst einmal alle ICEs mit WLAN ausgestattet werden, danach sind die ICs an der Reihe. Den kompletten Maßnahmeplan zur Digitalisierung der Bahn will Dobrindt auf der heute beginnenden Innotrans vorstellen.
@Markus Maier:
Du wirst lachen! Es gibt bereits eine Art „Schienenmaut“, die Trassennutzungsgebühren, die bei Strecken in DB-Eigentum an DB Netz wandern, jedoch nicht nur von NE-Bahnen, sondern auch von der DB und anderen Bahnen in Staatsbesitz bezahlt werden. Hinzu kommen Stationsgebühren bei Halt in einem Bahnhof oder Haltepunkt, die bei allen von ihr betriebenen Bahnhöfen und Haltepunkten an DB Station&Service gehen, jedoch analog zu den Trassennutzungsgebühren auch z.B. von DB Fernverkehr und DB Regio gezahlt werden (quasi „linke Tasche, rechte Tasche“).
Seit ich im Sommer meinen Deutschland-Pass der Bahn ausgiebig genutzt habe, hat sich mein Bild von der Bahn doch sehr gewandelt. Bis auf einen Zug waren alle pünktlich, in diesem sind die Zugbegleiter proaktiv auf die Fahrgäste zugekommen und haben sich um Alternativen gekümmert. Die teilweise Fahrpreisrückerstattung hat auch problemlos funktioniert. Der Telekom-Hotspot hat auch hervorragend funktioniert, schade dass er in den neuen Magenta-Tarifen größtenteils nicht mehr inklusive ist. Bei Bereitstellung am Startbahnhof waren die ICEs auch alle sehr sauber, im Laufe der Fahrt wurde sogar mindestens einmal noch Müll eingesammelt. Mangelnde Sauberkeit liegt also wohl eher an einigen Fahrgästen. Nervig ist nur teilweise die Streckenführung, es sollte mehr Hochgeschwindigkeitsstrecken wie zwischen Frankfurt und Köln geben. Im IC-Verkehr und Regionalverkehr sehen die Leistungen aber natürlich auch anders aus.
Ich denke man sollte eher den Wettbewerb fördern und nicht alles regulieren. Wenn z.B. 3 unterschiedliche Bahngesellschaften die Strecke München – Hamburg bedienen, wird sich der mit dem ´besten Preis- Leistungsverhältnis durchsetzen.
Die „Standardpreise“ der Bahn sind vollkommen witzlos das stimmt. Aber es gibt durchaus auch gute Angebote, wenn man etwas früher bucht. Man kann z.B. für kleines Geld mit dem ICE/TGV von Deutschland aus direkt nach Paris fahren. Ist sehr angenehm und wesentlich schneller als dies mit einem Flugzeug oder gar einem Auto möglich wäre.