Verkehrsminister Dobrindt fordert kostenloses WLAN in Regionalbahnen

WLAN immer und überall, im besten Fall kostenlos. Wer möchte dies nicht? Bei der Deutschen Bahn ist es so, dass der Internetzugang in der ersten Klasse kostenlos ist, man plant sogar, das Programm bis 2016 auszubauen, sodass auch der Pöbel in der zweiten Klasse Verzögerungen und Co leichter ertragen kann, wenn er sich mit funktionierenden und kostenlosen WLAN ablenken kann. Laut der WirtschaftsWoche fordert Verkehrsminister Dobrindt nicht nur kostenloses WLAN im ICE, sondern auch in den Regionalbahnen.

ICE

Kostenloses WLAN muss es im ICE genauso geben wie im Regionalexpress und in den Bahnhöfen. Deutschland befindet sich auf dem Weg in die digitale Gesellschaft. Wir brauchen daher überall gute Serviceangebote und schnellen Zugang ins Internet. Für die Zukunft darf es hier keine Ausnahmen geben„.

Nun mag man sagen, dass so eine Forderung toll ist – allerdings kann ja jeder einfach fordern und irgendeine Aussage treffen. Hier wird spannend zu beobachten sein, ob später ein etwaiger WLAN-Ausbau bezuschusst wird oder hinten herum dem Kunden aufgebürdet wird. Weitere Aussagen von Dobrindt? Er plädiert weiterhin dafür, die Roaminggebühren in Europa auslaufen zu lassen. Ziel müsse es sein, dass es keine Unterschiede macht, wenn sich jemand über Ländergrenzen bewegt. Weiterhin bedauert der CDU-Mann, dass es keine Unternehmen wie Google in Europa gibt, die eine gewisse Innovationskraft mitbringen.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

28 Kommentare

  1. ja hey – free wifi überall – ist praktisch – entdecken wohl inzwischen auch unsere Politiker.
    Aber über Kosten/Nutzen-Vergleiche aus Unternehmenssicht macht sich keiner Gedanken.
    Warum ist wohl ICE-WiFi Telekom-Kunden-Only? Anders wirds auch nicht sein…
    Wir versorgen zwar unseren Bahnhof mit Freifunk(.net) aber, das ist halt nur einer der vielen Bahnhöfe. Das auch noch Mobil, obwohl die Mobilfunknetzanbindung für den WiFi-AP das selbst nicht schafft?
    So schnell wird das wohl nicht kommen…

  2. Witzig der Mann. Habe irgendwie das Gefühl, dass er falsche Prioritäten setzt. Er sollte seinen Aktionismus lieber dafür einsetzen, den Breitbandausbau in ländlichen Regionen anzukurbeln.

  3. Der Herr ist bei der CSU:)

  4. Herr Dobrindt hat ne schicke Brille, immer schöne Schuhe und jede Menge heiße Luft. Und kostenloses WLAN in der Bahn wird zu 200% auf den Fahrpreis aufgerechnet. Hundertprozentig.

  5. „[..]die Roaminggebühren in Europa auslaufen zu lassen.“

    Och, und der 0815-User der sich nur in seinem Heimatland aufhält zahlt (natürlich im Abo-Preis inkl.) dann beim Rouming seiner Mitmenschen mit?

    Klar, jeder ISP verrechnet heute den Kunden zu viel Roaming Gebühren. Kosten entstehen aber trotzdem, die jemand zahlen muss.

  6. Und die ganzen privatbahnen die regionalZüge betreiben? Die auch?

  7. Super!
    Hätte man die DB nicht privatisert, hätte man das Problem gar nicht.
    Von der Telekom ganz zu schweigen.
    Aber solang man im Zug oder in Behörden Breitband hat ist alles gut, wer braucht schon zuhause mehr als DSL 2000? Raubkopierer wahrscheinlich…

  8. Kostenloses WLAN gibt es in Irland in allen Bussen und (Regional- und Intercity-)Zügen. Es wäre also möglich, was sich her Dobrindt wünscht.

  9. Pantoffelknilch says:

    @Markus

    „Och, und der 0815-User der sich nur in seinem Heimatland aufhält zahlt (natürlich im Abo-Preis inkl.) dann beim Rouming seiner Mitmenschen mit?

    Klar, jeder ISP verrechnet heute den Kunden zu viel Roaming Gebühren. Kosten entstehen aber trotzdem, die jemand zahlen muss.“

    Das Problem dürfte sich aber besser lösen lassen, wenn man die Sache aus einer anderen Richtung angeht: Nicht einfach nur Roaminggebühren gegenüber den Kunden verbieten, sondern die Gebühren, die sich die Mobilfunkunternehmen untereinander für Roaming berechnen, abschaffen oder zumindest regulieren. Viele Unternehmen sind ja eh länderübergreifend auf dem Markt. Da kann man sich schon fragen, warum z.B. Vodafone UK einem deutschen Vodafone-Kunden Roaminggebühren berechnen muss.

    Aber wenn Herr Dobrindt es so schade findet, dass es kein innovatives „europäisches Google“ gibt: Wenn man bei allem, was irgendwie innovativ ist, als erstes direkt mal die Keule mit allen möglichen Bedenken schwingt (ich erinnere nur an Google StreetView oder aktuell Uber), muss man sich auch nicht wundern, dass es sowas hier nicht gibt.

  10. Was in anderen Ländern längst Standard ist wird bei uns erst noch Diskutiert ob es überhaupt notwendig wäre.

  11. Super, dann können diejenigen, die ländlich Wohnen und immer noch weder Kabel, LTE noch DSL haben, sich eine BahnCard 100 kaufen und künftig überall Zug fahren, wenn sie surfen wollen. Mit 4.090 Euro nur leider etwas teurer als eine Internetflat.

  12. Stimmt, ich glaub der ist bei der CSU. – Bei dem Titel wäre ich ja fast schwach geworden und auf meine alten Tage noch zum CSU / CDU Wähler geworden 😀
    Zum Roten Rathaus in Berlin ist er neulich erst mit einem Elektroauto gefahren (BMW, i3 oder so), up-to-date der Mensch…. 😀

    Ein kleiner Haken (oder größerer) ist bei der Sache: Die Regionalzüge werden von den Landesregierungen bei der Bahn ‚bestellt‘. Klingt ein bisschen danach, als würde der Herr Dobrindt versuchen die Verantwortung auf die Landesregierungen schieben zu wollen, damit diese sagen ‚müssen‘ sie hätten für derartige Investitionen kein Geld. Freuen würde mich die Umsetzung der Idee, weil möglicherweise auf diese Weise das Internet in ländliche Regionen kommen könnte, sozusagen der Bahnhof als ‚Verteilerstelle‘. Leider, wie zum Beispiel in Brandenburg, wurden konsequent Strecken stillgelegt und es besteht wenig Hoffnung, dass diese wieder eröffnet werden. In MV sollte auch bestimmte Strecken stillgelegt werden, daraufhin gab es Proteste.

    Möglich also, dass Regionen, die bereits in gewisser Weise abgehängt sind, durch solche Maßnahmen noch mehr benachteiligt. In ‚reicheren‘ Ländern wie Bayern, BaWü, NRW wird das schneller gehen. Da gibts z. B. schon jetzt auch Spieleecken für Kinder in den Regionalzügen (BaWü).

  13. @Eric: Aus freien Stücken als Service am Kunden oder weil die Regierung es so will?

  14. Nur die maroden (Bahn) Infrastrukturen lösen sich auch mit WLAN nicht auf.

  15. Für mehr freies WLAN in Deutschland gäbe es eine ziemliche einfache Maßnahme: Endlich die elende Störerhaftung abschaffen, so dass einem niemand mehr für ein öffentliches WLAN ans Bein kacken kann. Wenn man dann noch ein einheitliches System (vor allem: Einheitliche SSID und ohne Passwort, Handover) einführt hätten wir in Innenstädten „paradisische Zustände“

  16. Felix Bohnacker says:

    @San:
    „Klingt ein bisschen danach, als würde der Herr Dobrindt versuchen die Verantwortung auf die Landesregierungen schieben zu wollen, damit diese sagen ‘müssen’ sie hätten für derartige Investitionen kein Geld“

    Die Länder bestellen Nahverkehrsleistungen bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVUs), das Geld dafür erhalten sie jedoch in Form der „Regionalisierungsmittel“ vom Bund. Um WLAN in allen Regionalzügen zu ermöglichen, müsste der Bund also mehr Geld an die Länder ausschütten.

  17. Die Netzausbaupläne werden ständig abgeschwächt, der Ausbau auf dem Land stockt da sich die Regierung von der Industrie hat dazu verleiten lassen, LTE als Ersatz gelten zu lassen – aber bei der Bahn fordert man das jetzt… ja, ne is klar…

    Beim Breitbandausbau rangiert Deutschland doch irgendwoe an letzter oder vorletzrer Stelle in Europa – wen ich nicht irre.

    Aber die Idee von @Stefan B. passt dann ja irgendwie… 😉

  18. Tom Franzen says:

    Ich halte die Idee für – sorry – hohles Geschwätz. Warum? Ich bin selbst häufig in Regionalzügen unterwegs. Also habe ich mir einen Mobilfunkvertrag mit einem entsprechend hohen Datenvolumen (1 GB reicht mir) geholt. So what? Wieso sollten Fahrgäste, die kein Smartphone haben, an den Mehrkosten durch höhere Fahrpreise beteiligt werden? Kostenlos geht’s nämlich nicht. Irgendwer wird das bezahlen müssen. Und das Gerede dauert noch ewig. Surfen will ich aber jetzt. Daher: ’n paar Euro drauflegen und selber zahlen.

  19. Sonst haut doch die CSU immer irgendwelche rechte Themen raus, a la „Ausländer sollen auch zu Hause deutsch sprechen“, wenn sie keine Aufmerksamkeit haben…
    Die haben bestimmt viel Spaß dort in der Partei, wenn sie sich irgendein Schwachsinn ausdenken 😀

  20. Na klar, das Problem ist fehlendes WLAN – der soll mal lieber seinen Fokus darauf setzen, dass die Fahrpreise nicht ständig weiter steigen und die Bahnen und Bahnhöfe nicht so versifft und heruntergekommen sind.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.