Verbraucherzentrale Sachsen: Deutsche Telekom kündigt Anschlüsse von IP-Telefonie-Unwilligen
Die Deutsche Telekom kämpfte in der nahen Vergangenheit verstärkt mit Problemen im Bereich der IP-Telefonie, sodass viele Kunden ihren Anschluss zeitweise nicht nutzen konnten. Doch die Deutsche Telekom baut ihr Engagement in diesem Bereich weiter aus und versucht nun, Kunden mit Altverträgen in die neue Technologie zu drängen.
Die Verbraucherzentrale Sachsen berichtet aktuell davon, dass Kunden wohl Briefe der Deutschen Telekom zugehen, in denen sie zur Umstellung getrieben werden. So sagt der Brief nach Angaben der Verbraucherzentrale aus, dass die Angeschriebenen gebeten werden, sich für einen der neuen Tarife zu entscheiden.
Andernfalls müsse die Telekom in absehbarer Zeit den Anschluss kündigen.
Katja Henschler von der Verbraucherzentrale Sachsen erklärt im Beitrag, dass die neue Technik für den Anbieter einige Vorteile bringt, Kunden kaum um die neuen Anschlüsse herumkommen werden – aber zukünftig auch mit den Störungen leben müssen. Juristisch jedenfalls lässt sich nach Ansicht von Henschler zumindest gegen gelegentliche kürzere Störungen kaum etwas unternehmen.
Und, wie schaut es bei euch aus – schon Post von der Deutschen Telekom in dieser Angelegenheit bekommen?
Leute, glaubt ihr denn wirklich es bringt euch was zu einem anderem Anbieter zu gehen in der Hoffnung das ihr dort weiter einen analogen oder ISDN Anschluss betreiben könnt? Auch die müssen irgendwann umstellen.
HIer wird immer nur über IP-Telefonie in Verbindung mit einem Internettarif gesprochen. Klar, die meisten Haushalte werden inzwischen Internet haben, aber es gibt auch noch welche, die das nicht haben bzw. brauchen, mein Vater zum Beispiel.
Mir stellt sich da natürlich die Frage, ob die reinen Telefonkunden nicht auch irgendwann gezwungen werden einen Internetanschluss zu machen, denn sonst wird ja immer ein gewisser Restbestand an analogen Anschlüssen bleiben, oder?
Es gibt genau eine Möglichkeit bei der Telekom den „analogen“ Anschluss beizubehalten:
per schriftlichen Einspruch mitteilen, dass ein Hausnotrufgerät im Einsatz ist. Rein technisch könnte es funktionieren aber stellt Euch mal vor die haben gerade eine Störung und einem Patienten kann dadurch nicht geholfen werden …… tzzzzz
Ich hatte da vor einigen Wochen eine sehr ausgiebige Diskussion mit einem Telekom-Callcenter-Mitarbeiter, der mir den VoIP-Anschluss schmackhaft machen wollte.
Aber ich gebe doch keinen richtigen, stabilen, perfekten Telefonanschluss für ein faktisch schlechteres Produkt her. Schlechter, weil dann die Telefone hinter dem Router hängen und nicht mehr funktionieren, wenn der Router mal motzig ist oder hängt oder kaputt ist oder gar der Strom ausgefallen ist.
Aktuell können wir auch bei defektem Router, bei Stromausfall oder DSL-Störung immer noch telefonieren. Der Anschluss wird von meinen Eltern genutzt, beide an die 80 Jahre alt und Vater mit schon drei Herzinfarkten… ich möchte mir gar nicht ausmalen, wenn der vierte Herzinfarkt da ist und das VoIP gerade mal nicht funktioniert…
Kosten hin oder her, aber für mein Verständnis ist das schlicht unverantwortlich von der Telekom.
Lustig wird das bei uns in der Firma, wo schon wegen Alarmanlagen und Aufzügen solche IP-Anschlüsse schlicht verboten sind. Alleine die Versicherung und die DEKRA sagen ganz klar: nein, das *muss* zwingend ein richtiger Telefonanschluss bleiben, sonst werden die Aufzüge still gelegt und die Versicherung bezahlt bei Einbrüchen nichts mehr.
Na super.
@TheCuda
Die wären?
Brieftauben, Trommeln, Rauchzeichen?
Post haben wir noch keine bekommen; dafür aber unzählige Anrufe.
Permanent wollte man uns einen IP-Anschluss aufschwatzen. Grundsätzlich hätte ich da noch gar nicht mal etwas dagegen, aber: Mit der Umstellung einher geht eine Umstellung auf DSL-RAM. Das alleine wäre vielleicht auch noch nicht so schlimm, wenn es eine vernünftige RAM-Bandbreite wäre. Wir würden uns allerdings deutlich verschlechtern und kämen vom Regen in die Traufe. Aktuell müssen wir uns mit schäbigem DSL1000 begnügen. DSL-RAM2000 hört sich zwar vom „Ton“ her besser an. Allerdings wird dabei die Bandbreite ja wenn es sein muss erheblich gedrosselt. Und von dem bißchen Bandbreite soll ich dann im Up- und Download auch noch was für Telefonie abgeben? Nicht mit mir.
Hab‘ dem Typ am anderen Ende der Leitung daher irgendwann gesagt er soll sich wieder melden, wenn die Telekom verbünftige Bandbreite anbieten kann 😉
Tja, zb. weil man ständig erreichbar sein muss. Ich habe nen ISDN Anschluss: Sprachqualität ist 1a. Ausserdem läuft da die Alarmanlage drüber. Da geht nichts mit VOIP. Ist auch gar nicht vorgesehen.
Nö, keine Post bekommen. Da Vodafone-Kunde. 😛
Bieten die alternativen Anbieter denn überhaupt noch analoge Anschlüsse an? Wenn, dann wird doch sowieso das analoge Netz der Telekom mitbenutzt bzw. das meiste läuft eh über VoIP. Und bei Voice over IP, wie sonst überall auch, ist man nie vor Störungen sicher, da ist es recht egal ob man jetzt Telekom, 1&1 oder andere Mitbewerber nutzt.
Der einzige Vorteil von analogen Anschlüssen ist die Möglichkeit, Call-by-Call-Sparvorwahlen zu nutzen, gerade bei Anrufen ins Ausland kann man so sparen. Inzwischen gibt es aber auch da günstige VoIP-Provider. Also von daher…
Also wenn die Telekom den IP Kram endlich mal ordentlich hin bekommen würde, würde meiner Meinung nach nichts dagegen sprechen,
AUSSER: wenn jemand kein Internet benötigt (ältere Menschen etc.)
Wenn ich schaue wie oft mein IP-Anschluss Zuhause in den letzten Wochen ausgefallen ist, da kann man noch nicht von einer stabilen Technik reden (jedenfalls bei der Telekom!).
Gut, das interessiert mich hier nicht all zu sehr, da ich eigentlich eh nur noch mein Handy verwende. Aber trotzdem ärgerlich für jemanden der auf das Festnetz angewiesen ist.
@TheCuda
und du meinst wirklich das die alternativ Anbieter nicht auch auf IP Telefonie wechseln?
Ich denke es gibt nichts günstigeres für die Provider auf diese Art von Technologie zu wechseln.
Somit werden auch alle anderen diesen Schritt gehen.
Zwei Arbeitskollegen haben diesen Brief auch bekommen. Allerdings gleich mit einer Frist! Sie haben beide bis Januar Zeit sich für einen neuen Tarif zu entscheiden!
Beide wechseln nun auf Empfehlung zu EasyBell und sparen dabei kräftig. 🙂
Allerding finde ich dieses Vorgehen ein absolute Frechheit! Es ginbt Kunden, die die classic-Telefonie aus gutem Grund behalten. Er wird immer dann benötigt, wenn eine 99,9% Verfügbarkeit, auch bei Stromausfall benötigt wird. Das betrifft Alarm-, Melde- und Notrufanlagen. Letzteres ist besonders bei alteren und hilflosen Leuten extrem wichtig. Hier geht es sogar um Menschenleben! Und nein, viele davon können kein Handy bedienen!
Das Problem ist nun, dass es keine Neuanschlüsse mehr für solche Anlagen gibt, was ein dickes Minus für die Sicherheit bedeutet. Hier sollte der „Grundversorger“ verpflichtet werden, ein entsprechendes Produkt bereitzustellen!
Bin mal gespannt, wann die Telekom das rote Telefon der Kanzlerin kündigt. 🙂
Einfach mal einen Blick ins „begeisterte“ Telekom-Kundenforum werfen:
https://forum.telekom.de/foren/list/service/internet-festnetz/telefonie,439.html
Bei uns lief die Umstellung Anfang des Jahres gut. Im Juli bekamen wir dann immer schlimmer werdende Probleme:
1. Ende Juli wurden zunächst immer häufiger Gespräche nicht durchgestellt.
2. Anfang August ging dann eine halbe Woche gar nichts mehr.
3. Nachdem der Fehler endlich behoben war, bekamen wir dieses Schreiben von der Telekom
„Es tut uns leid. Wenn Sie bei uns einen Anschluss bestellen,
können Sie Leistungen in Top-Qualität erwarten.
Umso mehr bedauern wir die Probleme…“
4. Dann waren trotzdem wieder massenweise 500er-Fehler vom VoIP-Server der Telekom im Routerprotokoll.
5. Am nächsten Sonntag ging dann wieder gar nichts mehr.
An einigen Tagen bekamen Anrufer gar die Meldung „Die Rufnummer ist unbekannt“.
Fehlermeldungen werden von der Telekom immer wieder geschlossen und als entsprechend der Entstörfrist „behoben“ gemeldet, obwohl man trotzdem noch nicht telefonieren kann. Man fühlt sich ausgeliefert.
Langer Rede kurzer Sinn: Mal geht alles wochenlang gut, mal geht wochenlang nichts. Freiwillig würde ich das niemals wieder machen wollen. Vor allem für Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind (Ältere, Kranke) kann es lebensgefährlich werden, bei der Telekom als „Versuchskaninchen“ zu landen.
Trotzdem zieht die Telekom das durch. Die Bestandskunden wird erst mit Kündigung gedroht, um sie zur selbst veranlassten IP-Umstellung zu brinen. Tun sie das nicht, kommt irgendwann die Kündigung mit einem Angebot zur Umstellung auf einen IP-Vertrag. M.W. soll die Umstellung bis 2016 abgeschlossen sein.
Was passiert eigentlich mit den Kunden die kein DSL bekommen können oder nur DSL Light 384kbit? Wenn das analog+ISDN Netz abgeschaltet wird, schauen diese Leute dann in die Röhre?
Bei mir hier (Raum Gütersloh, Analog+DSL 4000) gab’s tagelang kein DSL, während der beühmt-berüchtigten No-Voip-Aktionswochen der Telekomiker 😀 😀 😀 . Wer weiß, vielleicht alles Teil der genialen Marketingstrategie eines pickeligen BWL-Praktikanten, um die störrischen Analogis mürbe zu prügeln 🙂 !
@Ralf: Kenn ich jemanden. Der bekommt dann DSL 2000, weil ja der untere Frequenzbereich nun genutzt werden kann. Google mal nach Annex-J
Habe auch so einen Brief bekommen. Habe VDSL und zahle nicht wenig. Vertrag müsste dann in einem Jahr zu Ende sein. Haben sie Pech, geh ich halt woanders hin, VDSL-Monopol haben sie nicht mehr und wenn ich mehr für weniger Leistung zahlen (weil alle nur noch VOIP machen) soll und ihre Murks Router ertragen muss, dann wechselt man halt, gelle. Wenn sie einem noch das Schreiben der Kündigung ersparen, umso besser. Hoffe nur, sie sagen rechtzeitig Bescheid, ich werde auf jeden Fall den Brief ignorieren.
War klar, dass hier jeder meinen Kommentar falsch interpretiert. Es ging mir dabei nicht um die Tatsache, dass die Telekom komplett auf IP-Telefonie umstellt. Es geht darum, dass die Bestandskunden, die keine IP-Telefonie haben, dazu GEZWUNGEN werden den Tarif zu wechseln, da sonst einfach der Vertrag gekündigt wird.
Kundenservice sieht anders aus. Und da versagt die Telekom auf ganzer Linie. Schlechte Kommunikation und diese „Du musst jetzt, sonst schmeißen wir dich einfach aus dem Vertrag“-Gefühlsvermittlung.
Ich hab übrigens nen Kabelanschluss von UM und bin damit mehr als zufrieden. Dass die Telekom da nicht hinter steht, beruhigt meine Magengegend ungemein, weil ich damals auch mal Kunde bei dem Sauverein war und nur Probleme hatte. Dass sich diesen „Luxus“ insbesondere die Leute, die auf dem Land leben, nicht leisten können, weil es da schlicht keine Alternative zur Telekom gibt, ist mir auch klar. Ich hab auch mal 3 Jahre auf dem Land gewohnt (und das war die Telekom-Zeit, die ich so gar nicht vermisse).
@TheCuda: Haha, weil ja alle Anderen kein VoIP nutzen!
Ab 2016 läuft im Backend langsam alles über VoIP, dann ist man bei großflächigen Störungen so oder so betroffen. Wer meint 100% verfügbar sein zu müssen kann sich ja eine USV zulegen und für Alarmanlagen und Notrufe gibt es schon seit Ewigkeiten GSM-Module, zumal eine Alarmanlage logischerweise eh akkugestützt sein muss. Wir haben vor einigen Monaten bereits zugestimmt, dass unser Anschluss auf VoIP umgestellt wird. Die Technik nutzen wir eh schon seit geraumer Zeit, allerdings über Sipgate/Toplink und nicht über die DTAG. Ironischerweise hat man diese Option gar nicht wenn man einen ADSL-Business-Anschluss mit fester IP bestellt, den gibt es nur mit ISDN (typisch Telekom). Das wäre also noch eine Möglichkeit an so einen Anschluss zu kommen, zumindest bis zur VST. Diesen Brief haben wir aber trotz bereits erfolgter Umstellung ebenfalls bekommen (ebenfalls typisch Telekom, da weiß eine Hand nicht was die andere tut). Aber bei Telekommunikationsanbietern hat man eh nur die Wahl zwischen Pest und Cholera.