Verantwortlicher äußert sich zu Kritik an Facebook-Experiment

Für Aufregung sorgte am Wochenende eine von Facebook 2012 durchgeführte Studie. Knapp 700.000 Facebook-Nutzer wurden ungefragt zum Versuchskaninchen, bekamen einen manipulierten News-Feed angezeigt. Die Empörung ist mindestens so groß, wie sie auch schnell wieder abklingen wird. Eine Woche dauerte das Experiment und es betraf 0,04% der Nutzer, wie Adam Kramer (einer der Verantwortlichen des Experiments) nun in einem öffentlichen Post mitteilt. Dieser Post ist ein Rechtfertigungs- und Entschuldigungs-Versuch.

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Die größte Kritik muss Facebook aktuell dafür einstecken, dass das Experiment heimlich durchgeführt wurde. Irgendwie verständlich, von beiden Seiten. Nutzer wollen nicht ungefragt Versuchskaninchen spielen, Facebook hätte aber nichts auswerten können, wenn die Nutzer Bescheid gewusst hätten.

Facebook hingegen sieht darin nur eine mögliche Verbesserung des eigenen Produkts, da man eben herausfinden wollte, wie sich bestimmte Emotionen auf das Nutzerverhalten auswirken. Gleichzeitig scheint man das Experiment, beziehungsweise die Beschreibung der Studie auch zu bereuen. Wie Kramer anmerkt, würden die Ergebnisse die Aufregung der Nutzer rückblickend nicht rechtfertigen.

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3 Kommentare

  1. Auf den Punkt gebracht: Facebook ist sowieso ein permanentes Psycho-Experiment:

    http://www.spiegel.de/netzwelt/web/kommentar-facebook-ist-ein-permanentes-psycho-experiment-a-978300.html

    „Dabei gehört das Manipulieren der Newsfeeds zum Kerngeschäft des Konzerns.

    Die Empörung zeugt auch vom Unwissen darüber, wie Facebook funktioniert. Insofern ist das Experiment ein Glücksfall, weil die Berichterstattung darüber das Bewusstsein der Nutzer schärft.

    Der Konzern filtert nämlich permanent den Newsfeed – also die Meldungen, die man nach dem Einloggen zu sehen bekommt.

    Die umstrittene Psycho-Studie ist in Wahrheit ein Segen. Denn sie zeigt, dass Facebook permanent mit uns experimentiert und wie sehr wir bereits in der Filter-Bubble leben, vor der Autor Eli Parisher schon vor Jahren gewarnt hat. Die Filterung kann letztlich dazu führen, dass wir vor allem zu sehen bekommen, was uns bestätigt und somit gute Gefühle bei uns erzeugt. Für abweichende Meinungen wird der Platz knapp.

    Wer die ungeschminkte Realität sucht, sollte Facebook nicht als alleinigen Informationskanal nutzen. Verzerrungen sind hier im wahrsten Sinn des Wortes programmiert.“

  2. Weihnachtsmann says:

    Was jetzt? Bereuen oder Ergebnisse rechtfertigen es? Beides gleichzeitig macht kaum Sinn.

  3. Sascha Ostermaier says:

    @Weihnachtsmann: Da hast Du recht. Natürlich rechtfertigen die Ergebnisse die Aufregung NICHT. Ist gefixt, danke.

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