USB-Stick ohne Administratorrechte verschlüsseln

Viele von euch nutzen zum Verschlüsseln von Festplatten, Daten oder USB-Sticks sicherlich das von mir oft angepriesene TrueCrypt. TrueCrypt hat nur einen Nachteil: man kann es nicht ohne weiteres ohne Admin-Rechte auf Computern ausführen. Heißt: an einem Rechner, an dem du nicht Admin bist (oder die nötigen Rechte hast) kannst du mit TrueCrypt-verschlüsselten Daten nicht wirklich etwas anfangen. Schön wäre es doch, Daten auf USB-Sticks auch ohne Admin-Rechte zu ver- und entschlüsseln, oder?

Die Lösung heißt SecurStick. Ein kleines kostenloses Programm (Quellcode für das Verschlüsselungsprogramm liegt offen), welches ich gestern im EFB fand. SecurStick ist im Rahmen eines c’t-Artikels (Verschlüsselungsdienst 06/2010, Seite 170) entstanden und ist für Windows, Mac OS X und Linux erhältlich.

Wie funktioniert SecurStick bzw. das Verschlüsseln von Daten ohne Admin-Rechte? Ganz einfach, ladet euch auf der Homepage SecurStick für euer Betriebssystem herunter und entpackt es auf einen USB-Stick.

Führt die SecurStick.exe aus. Danach wird sich euer Browser öffnen und die Ersteinrichtung vornehmen wollen. SecurStick arbeitet als WebDAV-Server in eurem System, während der Laufzeit wird ein Netzlaufwerk zur Verfügung gestellt, welches euren Container darstellt. Alle Daten, die ihr auf dieses Netzlaufwerk schiebt, werden verschlüsselt (AES-Verschlüsselung, 256Bit im XTS-Modus).

Nach der Ersteingabe eures sicheren Passworts bekommt ihr folgendes zu sehen:

Sollte euer Betriebssystem die Freigabe nicht selber erstellen, so könnt ihr per Eingabe von 127.0.0.1/X im Explorer auf das Laufwerk zugreifen. Solltet ihr X: bereits belegt haben, so wird automatisch ein anderes Laufwerk geöffnet. In meinem Test unter Windows 7 öffnete sich aber alles direkt automatisch:

Der Autor, Matthias Withopf, hat auf der Homepage von SecurStick eine FAQ aufgebaut, um euch auch bei Problemen mit dem SecurStick zu helfen. Ihr solltet unbedingt mal reinschauen, so wird unter anderem auch erklärt, wie ihr mit SecurStick verschlüsselte Dateien mittels CryptUtil ganz einfach entschlüsseln könnt.

Mein Kurzfazit: ziemlich geniale Lösung. Ich kann meine Daten verschlüsseln und auch an Computern entschlüsseln, an denen ich keine Admin-Rechte habe. Des Weiteren ist die Benutzung fast einfacher, als die Standard-Nutzung von TrueCrypt (hier noch einmal die Auflistung meiner Artikel dazu).

Warum es an fremden Rechnern wichtig ist, verschlüsselte USB-Sticks einzusetzen, sollte auch dieser Beitrag offen legen: USB-Sticks ohne Abfrage dumpen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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69 Kommentare

  1. Wie kann ich den verschlüsstelten Teil unter Linux OHNE Fenstermanager und Browser mounten?

  2. hotrenor says:

    @torkel
    „CryptUtil -d -Pwd:geheim UzZvdcSQCrBsMx4Z-pt2fg== Danke.jpg
    funtioniert genauso wie
    CryptUtil -d -Pwd:geheim UzZvdcSQCrBsMx4Z-pt2fg== Schade.jpg
    das Bild bleibt dasselbe.
    Schade – aber besser als überhaupt keinen Schutz, denn es weiß ja GottSeiDank nicht jeder das CryptUtil die Lösung wäre!“

    Aber du benötigst doch immer noch das unbekannte Passwort! Warum sollte CryptUtil deswegen ein Sicherheitsrisiko sein?

  3. hi,
    ich habe meinen stick jetzt verschlüsselt. kann ich den stick jetzt auch irgendwie so einstellen, dass mir niemand einfach mal die securstick.exe löschen, bzw. den stick formatieren kann? wenn die exe gelöscht wird ist doch alles weg, oder nicht?

  4. Wasserträger says:

    Tja, ist ja alles gut und schön aber- selbst bei einem kleinen Ordner (ca. 30 MB) dauert das eeeewig bis man die zu verschlüsselnden Daten in dem WebDav-Ordner hat der als Zwischenspeicher-Lösung für den USB-Stick dienen soll, also ob das nun wirklich so sinnvoll als die Lösung verkauft werden muss sei dahingestellt

  5. Nikki Kers says:

    Der Ansatz dieses kleinen Tools mag nicht schlecht sein ist aber im professionellen Praxisbetrieb denkbar ungeeignet.Die Datentransaktionen mittels Webdav sind viel zu zeitaufwendig, gerade bei grossen Files nicht zu empfehlen. Eigentlich schade, aus diesem Tool hätte man mehr machen können. Und scheinbar wird es auch nicht weiterentwickelt, und wie Torkel weiter oben schon ausführt- mit einem ganz einfachen kleinen „Progrämmchen“ lässt sich SecureStick schon aushebeln..

  6. kann man mit den programm auch spiele starten ohne adminrechte?

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