UniFi Protect: G3 Flex – Günstige PoE-Kamera für innen und außen im Test
UniFi Protect ist eine Überwachungslösung des Netzwerkspezialisten Ubiquiti. Neben Hardware rund ums verkabelte und kabellose Heimnetz hat dieser auch einige Kameras im Programm. Anders als das Gros an anderen Herstellern setzt Ubiquiti hierbei auf kabelgebundene Lösungen und versorgt die Kameras über PoE (Power over Ethernet). In Kurzform: Die UniFi-Protect-Kameras werden – mit Ausnahme der Micro-Serie – über das Ethernet-Kabel mit Strom versorgt, dies kann entweder direkt über einen entsprechenden Switch passieren – wie sie Ubiquiti auch selbst im Portfolio hat – oder über einen PoE-Injector.
In diesem Test widme ich mich dem günstigen Allrounder, der UniFi Protect G3 Flex, welche sowohl im Außenbereich als auch im Gebäude ihren Einsatzzweck finden kann. Die Steuerungs-Software für die UniFi-Kameras lässt sich wahlweise selbst hosten – hier noch mit einer etwas älteren Oberfläche und bald auch nicht mehr in Weiterentwicklung. Beim selbst aufsetzen bleibt die Wahl zwischen diversen Plattformen, bedenkt aber, dass der Controller dauerhaft laufen sollte und ordentlich Speicher bereithält. Hier soll es auch vorrangig um die Kamera selbst gehen. Eindrücke und Details zur Software habe ich bereits im Beitrag zum Cloud Key Gen 2 Plus zur Genüge ausgeführt.
UVC-G3-FLEX | |
Abmessungen | Ø 107,5 x 48 x 48 mm
(Ø 4,23 x 1,89 x 1,89″) |
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Gewicht | 170 g |
Sensor | 1/2,7″ 2-Megapixel HDR Sensor |
Linse | EFL 4 mm / F2.0 |
Blickwinkel mit Verzerrungskorrektur (LDC) | |
LDC aus | 87,4° (H), 47° (V), 104° (D) |
LDC ein | 80° (H), 46° (V), 92° (D) |
Nachtmodus | IR-LEDs mit mechanischem ICR-Filter |
Videokomprimierung | H.264 |
Auflösung | 1080p FHD (1920 x 1080) |
Maximale Bildfrequenz | 25 Bilder pro Sekunde |
Bildeinstellungen | Helligkeit, Kontrast, Schärfe, Sättigung, Rauschunterdrückung, 50/60 Hz |
Mikrofon | Ja |
Managementoberfläche | UniFi-Video |
Netzwerkschnittstelle | (1) 10/100-Ethernet-Port |
Maximale Leistungsaufnahme | 4W |
Leistungsverfahren | 802.3af PoE |
Stromversorgung | 802.3af PoE-Switch-Port |
Montage | Tisch, Wand (Innen-/Außenbereich), Pfosten |
Betriebstemperatur | -20 bis 50° C (-4 bis 122° F) |
Luftfeuchtigkeit bei Betrieb | 20 bis 90%, nicht kondensierend |
Wie eingangs erwähnt, habe ich im Test hingegen den hauseigenen UniFi Cloud Key Gen2 Plus verwendet, um die UniFi-Protect-Software ins Netzwerk zu bringen. Neben dieser gibt es auch einen optionalen Controller für UniFi-Netzwerkgeräte. Wer ein gesamtes Haus mit Netzwerktechnik von UniFi ausstattet, der hat da möglicherweise auch eine UDM Pro am Werkeln, auch diese kann die UniFi-Protect-Software zur Verfügung stellen und Aufnahmen der Überwachungskamera auf einer (zugekauften) Festplatte lokal ablegen.
Einrichtung: Kabel dran. Einbinden. Fertig.
Stand vor der Einrichtung ist bei mir ein laufender Protect-Controller, wie er zum Beispiel auf dem Unifi Cloud Key Gen2 Plus zum Einsatz kommt. Das exerziere ich an dieser Stelle nicht mehr separat durch.
Die notwendige Stromversorgung bezieht die G3 Flex über das Ethernet-Kabel. Heißt: Ein entsprechender PoE-Port (802.3af) am Switch ist Voraussetzung oder aber ein – optional erhältlicher – dazwischen geklemmter PoE-Injector. Und das war es auch schon mit der ganzen Magie seitens der Kamera, denn die hängt nun im Netzwerk und ist entsprechend auch von UniFi Protect erreichbar.
Zur Anbindung an den Protect-Controller genügt es nun, die in der Oberfläche auftauchende Kamera zu adaptieren – gilt im Übrigen für sämtliche UniFi-Protect-Kameras. Identisch dürfte es sich auch verhalten, wenn ihr den selbst zu hostenden Video-Controller aufsetzt. Ich habe das mal testweise getan, dort wird mir der Hinweis gegeben, dass die Kameras bereits an einem anderen Controller adaptiert sind.
Etwaige Status-Berichte werden durch ein Blinken der LED an der Vorderseite der Kamera kommuniziert.
Aufstellen und Anbringen der G3 Flex: Die Kamera wird ihrem Namen gerecht
In den Aufstellungs- und Anbringungsmöglichkeiten wird die G3 Flex ihrem Namen gerecht, denn da zeigt sich die Kamera ziemlich vielseitig. Und Ubiquiti liefert auch einiges an Montage-Zubehör mit – weitere Halterungen wie eine Deckenhalterung sind zusätzlich erwerbbar:
Das kommt also ganz auf euren Einsatzzweck an, ich hatte die Kamera an meinem Aufstellort schlicht und einfach stehend. Vorteil: Für den passenden Bildausschnitt lassen sich sowohl Sockel als auch das Objektiv horizontal bzw. vertikal neigen – händisch, nicht mittels Motor, versteht sich. Obgleich die UniFi G3 Flex bei mir ihren Einsatzzweck Indoor fand, denn Outdoor setze ich auf die G4 Pro – Testbericht hierzu folgt ebenso – lässt sie sich wahlweise auch im Außenbereich anbringen.
Nettes Gimmick: Für die Bildorientierung muss man nicht selbst Hand anlegen, diese ändert sich optional auch automatisch.
Ersteindruck: Klein, aber oho
Beeindruckt hatte mich nach dem Auspacken insbesondere die Größe: Kleiner als eine handelsübliche Getränkedose ist man da unterwegs. So lässt sich die G3 Flex nicht nur flexibel, sondern auch sehr dezent platzieren – auf andersfarbigen Oberflächen gibt es hierfür sogar optionale Abdeckungen mit Muster. Auch vom Gewicht ist man mit rund 170 Gramm eher leichtgewichtig unterwegs. Die Verarbeitungsqualität lässt ebenso nichts zu wünschen übrig.
Nach einigen Stunden Betriebszeit schien mir auch die G3 Flex auf „Betriebstemperatur“, denn die wird – auch mit Option „Aufnahme bei Bewegung“ – ordentlich warm.
Bildqualität: Die G3 Flex liefert bei Tag und bei Nacht ab
Die G3 Flex löst mit Full HD auf. Um Personen ausreichend scharf – und mit bis zu 25 Bildern / Sekunde auch flüssig – auf einer Aufnahme zu erkennen völlig ausreichend. Und da bekommt man auch kontrastreiche Aufnahmen mit guten Details hin – auch wenn bei Sonneneinstrahlung einige Bereiche im Bild teils überbelichtet waren. (In der App oder der Web-Oberfläche lassen sich einige Bild-Einstellungen wie Kontrast oder auch der HDR-Modus einstellen, um derartige Effekte abzufedern (hier deaktiviert, ebenso ist auch die Datenrate nicht aufs Maximale eingestellt):
Die Einstellungsmöglichkeiten sind hier recht umfangreich, so lässt sich auch die Verzeichnung der Linse wahlweise softwareseitig korrigieren. Die Korrektur bietet man an, da die Weitwinkellinse mit bis zu 105 Grad Blickwinkel das Bild natürlich entsprechend verzerrt, nach der Korrektur stehen immerhin noch rund 92 Grad zur Verfügung.
Bei Einbruch der Dämmerung profitiert man vom dedizierten Lichtsensor: Der Wechsel in den Nachtmodus funktioniert schnell und zuverlässig – auch hier lässt sich über die Protect-Oberfläche nachjustieren. In puncto Reichweite liefert man trotz verhältnismäßig kleiner Infrarotbeleuchtung ordentlich ab: Objekte oder Personen können auch in einigen Metern Entfernung problemlos identifiziert werden.
Dank der Infrarotfilter-Linse des OnePlus 8 Pro können wir auch einen Blick unter die Haube werfen:
Auch ein Mikrofon ist in der G3 Flex verbaut: So lassen sich auf Wunsch auch Geräusche oder Gespräche in ausreichender Qualität übertragen oder aufzeichnen. Mangels Lautsprecher gibt es keine Möglichkeit zum Gegensprechen – habe ich so aber auch nicht vermisst.
Zur Bewegungserkennung setzt man auf Erkennungsalgorithmen, was auch – ohne Wärme- / Bewegungssensor oder dergleichen – ausgesprochen gut funktioniert. Softwareseitig lassen sich diverse Bewegungszonen mit eigener Sensitivität steuern. Wird eine Bewegung erkannt, so kommuniziert die Leuchte an der G3 Flex entsprechend, dass eine Aufnahme laufe – auch hier habt ihr wieder die Wahl und könnt die Funktion bei Bedarf auch deaktivieren.
Fazit: Ordentliches Preis-Leistungs-Verhältnis
Wer Ethernet-Kabel in seinen vier Wänden verlegt hat – was bei einer Überwachungslösung prinzipiell ohnehin ratsam ist – und gegebenenfalls auch bei Netzwerkkomponenten auf UniFi setzt, der kann mit der G3 Flex wohl wenig falsch machen. UniFi Protect arbeitet völlig lokal und speichert die Überwachungsaufnahmen auf einer eigenen Speicherlösung. Wahlweise besteht ein problemloser Fernzugriff.
Ihr bekommt eine Überwachungskamera mit ordentlicher Bildqualität zu einem ordentlichen Preis von knapp 80 Euro. (Bei Amazon liegt man beispielsweise bei rund 75 Euro – ein Preisvergleich kann also hilfreich sein). Die Kamera zeigte sich im Zusammenspiel mit der UniFi-Protect-Software als sehr zuverlässig und skalierfähig: UniFi Protect bietet ausreichende – wenn auch ausbaufähige – Möglichkeiten und ist nicht nur für den Privatgebrauch geeignet.
Testet mal die Unifi Dream Machine
Und erzählt was man damit alles tun kann.
Das ist die Zukunft! =)
Ich habe mich für die Unifi Einzelprodukte entschieden. Ein AP muss gut plaziert werden um den bestmögliche Leistung zu bringen. Der Controller läuft auf einem alten Raspi völlig problemlos. Die Switch sind untereinander via PoE verbunden. Somit ein Netzteil für 3 Switche und 2 AP. Die Dream Machine ist halt auch wieder nur ein Kompromiss aber wo man sie einsetzen kann auch in Ordnung. Eine Wohnung wird man damit ausstatten können, bei nem Haus wird es da schon schwieriger sein. Alles in allem war ich noch nie so zufrieden mit der Leistung des Netzwerk und des WLAN wie mit dieser Ausstattung. Evtl. kommt ja noch die Kamera hinzu, mal schauen.
Würdest du die UDM mit einer Fritz Box vergleichen?
Bei euren ganzen AVM Artikeln, denke ich, dass da eine gewisse Partnerschaft Und starke Nähe besteht.
Seit dem ich die UDM habe, war ich auch noch nie so zufrieden mit der Leistung im Netzwerk.
Und bedenke, eventuell trifft das nicht auf dich zu, aber die meisten Menschen wohnen in Wohnungen und genau dort gibt es viele herausfordernde Eigenschaften. (Mehre Wlan-Netzwerke, Störung, Wände, keine Kabelschächte, etc..)
Ich finde mit der UDM muss man zu viele Kompromisse machen. Ein AP gehört eben eher an Decke oder Wand als auf den Boden oder Schrank, durch die PoE Switche können eben mehrere AP problemlos angebunden werden, sofern halt Kabel möglich sind. Via Controller kann man dann einen Grundriss hochladen und die Geräte darauf positionieren und die Leistung
wird entsprechend angepasst. Ansonsten tut es eben auch eine Fritzbox die habe ich auch noch für Telefonie und ein paar Thermostaten. Das USG sitzt dahinter den Bridge Mode der Fritzbox nutze ich nicht da ich obiges noch weiterhin benötige. Deshalb ist das USG als Exposed Host an der Box.
Ich finde du legst dir die Argumente wie du magst. Die Repeater der Fritzbox kommen eher nahe der Steckdosen. Also noch viel weniger Decke.
Ich lege mit da gar nix zurecht. Es gibt so gar einen Artikel im Forum von Ubiquiti und von Ubiquiti selbst.
https://community.ui.com/questions/deutsch-german-Unifi-AP-lieber-an-Wand-oder-Decke-montieren/eef27c93-62a8-4fcc-91ac-40b31fa9f8d5
https://help.ui.com/hc/en-us/articles/115005212927-UniFi-UAP-Antenna-Radiation-Patterns
diese beschreibt die Strahlungseigenschaften der AP und da sieht man das Decke oder Wand eben optimaler sind als Fußboden oder auf Tischhöhe. Selbst kleine Veränderungen der Postion bringen schon Vorteile, schraub dein UDM mal an die Decke oder an die Wand. Ich will Dir nix böses nur Strahlung breitet sich eben nun mal so aus. Für das UDM ist auch ein Strahlungdiagramm aufgeführt schaus Dir an ob Du das irgendwie nutzen kannst. Ich hatte vorher sieben Fritz Repeater im Haus mit sehr mäßiger Performance trotz Mesh. Jetzt hab ich 2 AP-AC Lite gut ausgerichtet und alles fluppt wie es soll.
Kommt 🙂
Sehr cool.
Da bin ich besonders gespannt.
Falls du kannst, geh ruhig auf die vielen Möglichkeiten in den Einstellungen ein. =)
Beim USG ist aber IDS abgeschaltet, da ansonsten meine Bandbreite zu begrenzt ist. Muss mal schauen wann und ob ich auf die Pro wechsel.
”auf andersfarbigen Oberflächen gibt es hierfür sogar optionale Abdeckungen mit Muster. ”
Wie meinst du das? Hast du einen Link parat, wo man die Klebefolien, wenn ich dich richtig verstanden habe, bekommen kann?