Umfrage April: Bist du für die doppelte Widerspruchslösung bei Organspenden?
Monatlich gibt es bei uns eine Umfrage. Für gewöhnlich klopfen wir hier ein Stimmungsbild unter den mitlesenden Techies ab – welches sich aber auch mit Technik als solches grob beschäftigt. Dieses Mal wollen wir uns aber mal in anderes Gefilde bewegen, aus aktuellem Anlass. Ein Thema, welches uns früher oder später alle angeht: Organspende. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und andere Politiker haben einen Vorschlag zur Reform der Organspende präsentiert. Bislang ist es so, dass man ausdrücklich zustimmen muss, damit man Organspender wird. In den meisten EU-Ländern ist dies mittlerweile anders geregelt, wer nicht explizit widerspricht, der gilt als Spender.
Hierzulande könnte es so aussehen, dass eine riesige Kampagne der Regierung über den neuen Umstand aufklären würde – wenn denn jener Vorschlag angenommen würde und dann als Gesetz irgendwann verabschiedet wird. Die „doppelte Widerspruchslösung“ würde dann als Gesetz verankert und jeder ab 16 Jahren müsste sich dann entscheiden, ob er im Falle eines Hirntods zum Organspender werden möchte. Die Entscheidung ist natürlich jederzeit widerrufbar. Widerspricht man nicht, so wird man als Spender registriert – wobei vor der Organentnahme die nächsten Angehörigen gefragt werden müssen, ob ein schriftlicher Widerspruch vorliegt oder andere Gründe vorliegen, warum von einer Entnahme abzusehen ist. Deshalb auch „doppelte Widerspruchslösung“.
Hier gibt es nun viele Stimmen, die mal mehr, mal weniger gut argumentieren. Gesamt betrachtet geht man davon aus, dass es mehr Spender gibt und bestenfalls weniger Tote, die von den Wartelisten „wegsterben“. Viele Ärzte sehen dies auch positiv, da durch die doppelte Widerspruchslösung die Last von den Angehörigen genommen werden könnte. Zwar werden diese noch gefragt, letzten Endes hat der Verstorbene aber schon eine Entscheidung getroffen. Entweder durch das Gesetz oder eben jenen Widerspruch. Auf der anderen Seite gibt es natürlich immer noch die Legenden, in denen behauptet wird, dass Notärzte sich weniger um einen Mensch kümmern, wenn entdeckt wird, dass dieser eh Organspender ist. Oder dass eben schneller Maschinen abgestellt werden. Kennt ihr sicher alle selber, diese Geschichten. Von daher ist unsere Monatsumfrage wie folgt:
Ist die doppelte Widerspruchslösung der richtige Weg durch unseren Staat?
Doppelte Widerspruchslösung bei Organspende:
- Ich bin dafür (63%, 2.345 Votes)
- Ich bin dagegen (29%, 1.058 Votes)
- Unsicher (8%, 299 Votes)
Total Voters: 3.702
Wenn nur noch Menschen medizinische Hilfe bekommen sollen, wie hier einige meinen, wenn man Organspender ist, dann bin ich noch für ganz andere Sachen:
Nahrung nur noch für Menschen die auch Nahrung herstellen (bereitstellen) oder Medizinische Betreuung nur wenn man selbst andere behandeln kann.
Oder etwas ganz wirres: Wenn es eine zentrale Datenbank gäbe, wo man Punkte bekommt für gewisse Sachen. Wenn man also in der falschen Gegend wohnt, angeblich „falsche“ Freunde hat, sich „ungesund“ ernährt oder den Standortverlauf von seinem Tracker blockiert – dann stellt man ja eine Gefahr dar und man sollte keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr benutzen dürfen oder sich in bestimmten Zonen nicht aufhalten dürfen oder Geschäfte nicht mehr betreten dürfen.
Also das ist ja sowas von unvorstellbar, …
Du stellst es natürlich überspitzt dar, aber im Grunde hast du recht. Wie geht es denn weiter wenn man mit so einer Diskriminierung anfängt? Was ist mit Menschen die ihre Organe aufgrund ihrer Lebensweise gefährden? Bekommen die dann auch einen schlechteren oder gar keinen Platz auf einer Empfängerliste?
So funktioniert unser Solidarsystem zum Glück nicht. Wo soll denn das Ende sein? Und was ist, wenn wir in D wirklich mal richtige Wartelisten bei Standardbehandlungen bekommen?
Argumentativ geht es in eine ganz falsche Richtung. Die allgemeine medizinische Versorgung eines Einzelnen an sich hat erstmal nichts mit der Spendenbereitschaft Desjenigen zu tun. Und dies gegenüber zu stellen halte ich nicht für sinnvoll oder zielführend.
Das Argument war, wenn du dich mit der Spende nicht auseinander setzen willst, dann solltest du auch kein Anrecht darauf haben, eine Spende zu erhalten. Das ist eine Haltung die man haben kann aber schnell an seine Grenze stößt, wenn der Betreffende spenden würde wollen aber nicht kann weil man zb. eine anderweitige Vorerkrankung hat.
Was ich makaber finde ist die Aussage das man einen Spendenausweis hat und spenden würde wollen und man selbst auf der Spendenliste steht. Das man weil man selbst bereit sei müsste es doch selbstverständlich sein, dass jeder andere auch spenden müsste, wenn er kann. Zu not sollen halt alle pauschal Spender sein, sofern man sich nicht offenbart und Listen lässt, dass man das nicht möchte. Ohne zu erwähnen das sie in aller Regel selbst gar nicht spenden können.
Zu dem Thema Platzierung auf der Spenderliste, das hat nichts mit Solidarsystem zu tun. Es spielt eine Rolle ob man zb. durch seine Lebensweise seine Organe zerstört hat, das gilt seit Februar diesen Jahres. Auch gilt hier nicht das Prinzip „first come first serve“.
Und was das Thema Termine und die allgemeine Behandlung betrifft ist es sehr naive zu glauben, dass da keine Diskriminierung statt findet. Dafür muss man selbst mal Privatpatient gewesen sein. Ich fand es in meiner Erfahrung schon erschreckend und beschämend, wie ich bevorzugt wurde und nun wo ich „nur noch“ Kassenpatient bin behandelt werde.
Ich gehöre zu den glücklichen unglücklichen, den es egal sein könnte, da ich durch meine Krankheit per se nicht als Spender in Frage komme.
Eine Spende ist eine freiwillige Gabe und verliert aus meiner Sicht die Freiwilligkeit, wenn man gezwungen wird sich zu entscheiden. Wenn diese Regelung sich durchsetzt dann sollte man dies auch so benennen was ist es eine Organentnahme.
Weil hier gerne überspitzt wird mein Beitrag dazu.
Zum Wohle aller sollten Personen die mehr als 100.000 Euro im Jahr erhalten, 100% des überschüssigen Einkommens Spenden. Aus dem entstehenden Spendentopf bekommen Personen die arbeiten und weniger erhalten, bis zur Obergrenze das Einkommen aufgestockt. Personen die nicht arbeiten bekommen die Hälfte (für Personen mit Rechenschwäche 50.000 Euro). Der Überschuss am Ende eines Jahres und ich bin mir sicher, dass dieser da sein wird, geht in das Gesundheitssystem. Wer auf den Quatsch antworten möchte, die Spendenregelung kann man auf beliebige Gruppen (z.B. Firmen) ausweiten.
Das Wort verdienen habe ich hier bewusst weg gelassen, da man in der Regel nicht das bekommt was man verdient.
Ganz genau so ist es.
Schade, dass man bei der Regelung nicht festlegen kann an wen man keine Organe abgeben will.
Ich habe nichts gegen das Spenden, allerdings bin ich nicht bereit für Kriminelle die schon mal im Knast waren und zwei weitere Gruppen zu spenden. Somit bleibt mir dann leider nur ein Nein.
Das ist schade, soll ja Menschen geben, die zu Unrecht im Knast waren, oder da waren, weil sie ihr Passwort nicht verraten wollten, oder oder oder…
Und was machen wir mit denen, die ihre Organe nicht an Ausländer, Menschen über 65, usw verteilen wollen?
Klar kannst du Nein sagen, aber ich finde es ganz gut, dass man das Ziel nicht weiter einschränken kann.
Gibt doch ein Kommentarfeld auf dem Spenderausweis.
da gehört aber rein, ob man an einer Krankheit leidet oder litt, die eine Spende evtl ausschließt, aber NICHT, an wen man nicht spenden mag.
das würde eine Spende ja ad absurdum führen
Das gibt es, da kannst man auch seine Mutter grüßen…
Wenn aber das Gesetz wie vorgeschlagen kommt, spielt ein Spendeausweis keine Rolle mehr.
so sehr ich die Initiative auch begrüße:
ich weiß nicht, ob sie mit unserem Grundgesetz vereinbar ist.
So sollte jeder selbst entscheiden können, ob er Organspender sein möchte und zwar nicht durch Widerspruch.
Vergleich mit Recht auf informeller Selbstbestimmung möglich? (Opt-In/Opt-out) Ich bin kein Jurist; keine Ahnung. Gebe ich zu.
Und ja: ich habe einen Spenderausweis und bin bereit zu spenden.
Ich befürchte, dass jemand bis vor Bundesverfassungsgericht klagt und dort zurecht Recht bekommt.
Bin für den Vorschlag. Allerdings zeigt die „Diskussion“ hier auf erschreckende Weise, wie schnell sich hier die Verschwörungstheoretiker und Paranoiker und die Faschos Bahn brechen. Ekelhaft.
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Social-Scoring-Ab-2020-Punktesystem-fuer-vorbildliches-Verhalten-in-Peking-4231644.html
https://www.welt.de/kmpkt/article183037072/Social-Credit-System-in-China-Wie-erschreckend-schnell-du-in-die-Missgunst-des-Staates-geraetst.html
Das Ganze ist eine riesengroße Sauerei! Die wollen doch tatsächlich eine zentrale Datenbank mit nicht-spendern/nicht-spendebereiten aufbauen? Habt ihr einen Vogel? Wie wird hier der Datenschutz gewahrt, denn meine Daten Name, Adresse, Geburtsdatum etc. in die falschen Hände geraten? Ich hoffe das viele gegen dieses Gesetz klagen werden, wenn es denn beschlossen wird! Und nein, ich spende meine Organe nicht. Alleine schon deswegen aus Prinzip nicht. Ich werde mich deswegen aber trotzdem nicht als nicht-spendebereit „outen“ und brandmarken. Nochmal! In einen zentralen Datenbanken? WTF. Mein nicht-spende-Ausweis befindet sich im meiner Geldbörse und auch meine Familie weiß, dass ich das nicht will.
So jetzt nennt mich asozial und unmenschlich. Macht nichts, ich kann damit leben!
dann kannst du nur hoffen, das du nicht unverschuldet in einen Unfall gerätst und Blut brauchst oder schwer krank wirst und ein Spenderorgan benötigst….denn wenn jeder so wie du denken und handeln täte, wäre unsere Gesellschaft eine wirklich sehr armselige.
Name* schrieb doch gar nichts von Blutspenden, auch nicht davon, dass er keine Organe annehmen würde, er legte nur dar, warum er gegen die Regelung ist und dass er nicht spenden will, was sein Recht ist.
Klar, wenn niemand spenden würde, gäbe es keine Transplantationen und viele Menschen könnten nicht gerettet werden, wenn ich aber alle in unserer Gesellschaft so viele Gedanken machen würden, wäre sie nicht unbedingt schlechter dran.
Sollte das so kommen, habe ich sofort einen Widerspruch in meiner Tasche.
Bringt nur nichts, den finden die im Notfall nicht. Der Widerspruch muss schon zentral gespeichert werden. Ein Schelm, wer da böses denkt.
Dann muss man das wohl anders lösen. Jetzt wollen sie aufgrund meiner Lebensweise meine Organe ja auch nicht, warum sollte ich dann unfreiwillig zum Spender werden. Sollte ich mal nicht mehr in der Lage sein zu antworten, kann man nich ja auch nicht mehr nach der Lebensweise fragen oder ähnliches.
Ich bin dagegen, ich möchte einfach nicht dass jemand anderes irgendein Recht hat zu entscheiden dass ich keine Organe spende.
Ich verstehe diese Welt inzwischen nicht mehr. Hier wird ganz offiziell gefordert, dass man widersprechen muss, etwas zu tun, man nennt es anderenorts auch Opt-out, und das ist eine riesengroße Schweinerei. Das will ich weder beim Tracking, noch sonst irgendwo, auch nicht bei Organspenden.
Ich habe einen Ausweis und da steht drin, was ich alles spenden möchte. Den habe ich damals gerne ausgefüllt, die Angehörigen wissen Bescheid, super Ding. Wenn das jetzt aber umgedreht werden soll? Was soll das?
Ich weiß, es fällt kaum mehr einem auf, aber was soll dieses zentrale Speichern der Daten, höchst persönlicher Daten, nämlich dem Wunsch, was mit Organen nach dem Tod passieren soll. Und wie funktioniert am Ende so eine Abfrage: Wenn da ein halb toter im Krankenhaus liegt, dessen Namen man nicht kennt (gibt es oft genug, weiß jeder, der im Krankenhaus gearbeitet hat), dann nimmt man einfach mal an, dass der nicht widersprochen hat (ist im übrigen eine ganz andere Annahme als die, dass er nicht spenden würde). Was ist bei Michael Müller, wenn man nur den Namen hat, aber nicht Adresse oder Geburtsdatum, oder das Geburtsdatum nicht reicht? Nimmt man dann den ersten Michael Müller, der laut Register nicht widersprochen hat? Klar, kann man alles unter Verschwörungstheorie abstempeln, ich wäre damit aber vorsichtig. Wer garantiert, dass die Daten in dieser Datenbank nicht verfälscht wurden? Und wer garantiert, dass die Daten nicht für etwas anderes verwendet werden. Was ist, wenn die Lebensversicherung irgendwann aus der Spendenbereitschaft einen höheren Beitrag ableitet, oder die private Krankenversicherung eine niedrigeren?
Die Organspende (wie die Blutspende oder Geldspende auch) soll bitte etwas freiwilliges sein, und zwar mit Opt-In. Ich verlange ja auch nicht, dass jeder 10 Prozent seines Gehalts an X spendet, bis er widerspricht.
Wenn eine Gesellschaft das Problem hat, dass zu wenig gespendet wird, dann sollte sie das Problem vielleicht an den Ursachen bekämpfen. Ich weiß, das klingt erstmal aufwendiger, bringt am Ende aber wesentlich mehr, als solche Gesetze.
Sehr schön geschrieben, stimme dir zu 100% zu.
Vielen Dank!
Guter Beitrag. 100%ige Zustimmung.
Auch ich stimme zu, zwar glaube ich nicht, dass falsche Annahmen bei Unbekannten getroffen werden, aber alleine die zentrale Datenbank und das Opt-out sind ein Skandal. Da ist auch vollkommen egal, was andere europäische Länder für richtig halten…
Danke Saujunge für den Beitrag, das sehe ich sehr ähnlich.
Wie ich unsere Politiker so kenne, fällt den in > 2 Jahren auch auf, dass das mit dem Abgleich des Registers so ein Problem ist. Dass es das sein kann, hast du ja bereits beschrieben. Ohne jetzt all zu pessimistisch zu sein, kommt mir da eine Idee wie das „Problem“ recht einfach lösbar gemacht wird. Wir haben doch da schon das zentrale Register mit den Fingerabdrücken für Reisepass und demnächst auch Personalausweis. Also warum die Daten nicht einfach mit den Merkmalen verknüpfen die wir in den allermeisten Fällen eh dabei haben.
Jetzt mag man mir sicher vorhalten, dass ich das all zu schwarz sehe und einen Aluhut trage, vielleicht ist das sogar so. Nur wir sollten diese Gedanken führen dürfen.
Man mag von China halten was man will, und das ist auch ein ganz anderes Thema, aber da wird das offen ausgesprochen, und nicht wie seit einigen Jahren in Deutschland/Europa üblich, schleichend eingeführt und verschärft.
Und noch ein Hinweis an alle die meinen, dass jemand der nicht widerspricht sich keine Gedanken gemacht hat. Der kann sich sehr wohl damit intensiv beschäftigt haben, ist aber niemanden darüber rechenschaftspflichtig.
Jesus, was hier aus dieser Sache gemacht wird! Typisch deutsche Doofheit, alles schlimm und pöse Regierung. Diese Kollegen würden sich auch bei amerikanischen Milizen wohlfühlen. Die angesprochenen EU-Länder haben offensichtlich nicht solche Probleme, oder? Gibt es Schnittmengen mit Impfgegnern, Tempolimitgegnern und Aluhutträgern?
Kannst du noch was anderes außer mutmaßen und beleidigen?
Mir scheint das dir die Problematik nicht bewusst wird. Ist das Unreife, Dummheit oder einfach nur Ignoranz? Setz dich einfach mal mit unseren Grundwerten auseinander. Die Lektüre des GG kann da vielleicht schon helfen. Vielleicht wird die dann bewusst um was es geht.
Eventuell, nur ganz eventuell bin ich mit unserem Gesunheitswesen und juristischen Fragen ein Fitzelchen vertrauter als du. Und beleidigen? Das ist die Kompetenz anderer. Und bitte „das“ und „dass“ mal unterscheiden, erleichtert die Lektüre enorm. Danke.
Vielleicht bist du auch einfach nur arrogant und faschistisch?!
Argumente gegen die Widerspruchslösung:
1. Um ein Patiententestament aufzusetzen, soll man selbst formuliert ein mehrseitigen Dokument verfassen, das etwa alle 6 bis 12 Monate unterschrieben werden sollte. Vorangefügt werden sollte ein (das ist kein Scherz) ein Motivationsschreiben, damit einem die Ärzte auch wirklich glauben. Begründung: Man könnte ja im Ernstfall seine Meinung geändert haben. Beim Eintrag zur Organspende wird diese Frage jedoch nicht erneut gestellt.
2. Schon Mal Bei einer Multiorganentnahme dabei gewesen? Das wäre für die heißblütigen Befürworter der Widerspruchsregelung vielleicht Mal eine Offenbarung.
3. Alle Argumente für Organspende sind konsequenzialistischer und utillitaristischer Natur, die Argumente dagegen jedoch doch deontologisch. Deontologisch Argumente basieren auf dem Humanismus und werden leider selten gehört.
4. Bei den letzten Organspendenskandalen habe es nur vier (!), Transplantationszentren, bei denen es keine Unregelmäßigkeiten gab, in allen anderen würde getrickst. Deshalb würde das Transplantationsgesetzt geändert, um Patienten zu schützen. Herr Spahn macht genau dies gerade wieder Rückgängig und belohnt Kliniken wirtschaftlich für jede Entnahme mit finanziellen Anreizen.
1. Eine Patientenverfügung hat viel weitreichendere Konsequenzen. Es geht immerhin um die Frage, wie viel Behandlung man tatsächlich will und ob man z.B. bei einer schweren Krankheit schnell und schmerzlos sterben möchte oder vielleicht noch 20 Jahre im Pflegeheim dahinvegetieren möchte.
Die Konsequenz ob die Ablehnung (veraltet kann ja maximal die Ablehnung sein!) noch aktuell ist oder nicht, sind viel weniger weitreichend.
Nach dem Hirntod stirbt man so oder so, ob Organe entnommen werden oder nicht macht keinen Unterschied mehr für das zukünftige Leben. Oder was meint ihr ist die Alternative der Organspende beim Hirntod? Entlassung nach Hause!? Man ist in jedem Fall unwiderruflich tot.
2. Ja war ich. Bin weiterhin für die Widerspruchsregelung.
4. Das war ein Organverteilungsskandal. Die Entnahme-Kliniken, die jetzt belohnt werden sollen, haben nie getrickst. Im Gegenteil, die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch, dass Kliniken einen Hirntoten gar nicht als potentiellen Spender betrachten, weil sich Organentnahmen finanziell nicht lohnen!
In den Kommentaren sind gute Gründe für und wider angeführt. Glücklicherweise habe ich dafür abgestimmt, bevor ich die Kommentare gelesen habe.
Thomas hier zum Beispiel hat mir zudenken gegeben:
https://stadt-bremerhaven.de/umfrage-april-bist-du-fuer-die-doppelte-widerspruchsloesung-bei-organspenden/#comment-941620
Man spürt bei Hirntot angeblich noch Schmerz. Da kam zuerst der Egoist durch und ich habe überlegt, ob ich das Gesetz wirklich so will.
Dann von Saujunge die Zweifel an der einwandfreien Identitätsklärung im Zusammenhang mit dem Gesetzesvorschlag:
https://stadt-bremerhaven.de/umfrage-april-bist-du-fuer-die-doppelte-widerspruchsloesung-bei-organspenden/#comment-941641
Hm ja sicher, mag was dran sein. Hab mich auch schon gefragt: Habe meinen Organspendeausweis mit der Einwilligung zur Spende immer im Portemonnaie. Aber das vielleicht eben dann nicht dabei oder es wird nicht rechtzeitig entdeckt, dass ich Spender lt. Spenderausweis bin. Aber anders herum kann es ja auch passieren.
Und dann ging mir durch den Kopf, wie lange sollten denn meine Angehörigen warten und hoffen müssen, wenn ich Hirntot in einem Krankenhaus liege? Ist ja nicht wie Wachkoma. Oder wenn mich die Ärzte im Krankenhaus nach einem Unfall nicht mehr retten können?
Dann mag es vielleicht sein, dass ich bei Hirntot noch Schmerzen verspüre. Nehme ich es noch wahr? Bewusst sicher nicht. Und danach ist es eh vorbei. Was hätte ich gewonnen, läge ich noch ewig in einem Krankenhauszimmer an Maschinen, ohne Chance auf ein waches Bewusstsein? Wie lange sollen meine Angehörigen die zermürbende Hoffnung hegen, ich könnte wieder aufwachen?
Das ist doch dann alles relativ. Ich sehe das nach diesen Gedanken wieder etwas pragmatischer. Das Leben endet eh immer tödlich. Was soll ich mir also Gedanken um das Ende machen? Ich will in die Urne. Da kommt es auf ein paar Gramm mehr oder weniger nicht an. Und wenn ich mit einem meiner Organe vorher noch ein Leben retten konnte, kommen meine Angehörigen vielleicht auch besser mit meinem Tod zurecht. Über meinen Tod müssen sie oder so hinwegkommen.
PS: Muss einen neuen Organspendeausweis beantragen. Meiner ist unleserlich geworden im Portemonnaie.
d’accord 🙂
wenn ich es nicht gestern schon geschreiben hätte…. musste ja so kommen…China lässt grüßen!
http://pflegeethik-initiative.de/2018/09/07/organspende-niemand-wuerde-zustimmen-wenn-er-wuesste-worauf-er-sich-einlaesst/
Unfug. Abgesehen von den Troll-Schreibfehlern: wer in D hirntot ist, ist tot. Ende der Fahnenstange. Und Toten dürfen, wenn Spahn durchkommt, Organe entnommen werden. Die sind dann tot, einfach tot, toter gehts schon gar nicht mehr. Mausetot. Dann kann keine Organentnahme mehr zum Tode führen, oder? Genau.
Komisch ist aber warum in anderen Ländern trotzdem eine Betäubung gibt – in Deutschland wegen kosten nicht. Na dann hast Du ja keine Probleme. Interessant ist nur warum andere Meinungen nicht erst genommen werden.
Abgesehen war eben in den Nachrichten von 9000 Patienten die Rede, die auf einen Spender warten. Warum müssen denn jetzt 71,58 Mio. (18+) genötigt werden? Laut Span soll ja jeder 3 Briefe erhalten (Pressekonferenz) da freut sich der Herr Appel von der Post ja jetzt schon und für die Regierung als einer der Eigner ist das von einer Tasche in der anderen!
Interessant ist auch, wie ein User hier oben schon angeblich 13 Jahre auf einen Spender wartet, während für den Herrn Lauda sofort eine Lunge vorhanden war. Die Skandale im Organersatzteilhandel noch nicht einmal mit eingerechnet. Auch die Kliniken haben kein richtiges Interesse wegen den Aufwand. Idealismus überall wo man hin schaut in Deutschland, Deutschland hat fertig!
Niki Lauda ist ja Österreicher. Dort gibt es die Widerspruchslösung. Geht dort natürlich schneller. Asso, angeblich warte ich nicht. Es sind wirklich bald 13 Jahre. Die mindest Wartezeit ist ja schon gut 10 Jahre. Willste ein Bild von meinem Shunt sehen?
Das war nicht negativ gemeint, eher ein Beispiel wie andere mehr Glück haben. Von mir aus hättest Du nicht solange warten müssen. Auch glaube ich das in Östereich auch andere über eine neue Lunge gefreut hätten, warum gerade Lauda auf Platz 1 war und so kurzfristig kommt mit trotzdem komisch vor.
Soll es aber bitte schön jeden überlassen sein und nicht das ich mich erklären muss! Wenn die Umfrage oben stimmt sollte es doch reichen für die in den Nachrichten erwähnten 9000 Patienten.
Interessieren würde mich aber warst Du vorher Spender? Aber bitte ehrlich, ich kann auch verstehen das man es anders sieht, wenn man selbst betroffen ist. Auch die doppelte Abfrage kommt mir bisschen vor wie der Brexit, dort wird solange nachgefragt bis die Antwort stimmt.
Ich will das nicht und das Maasmänchen soll bitte nichts über Organraub in China sagen!
Ich bin ziemlich jung zur Dialyse gekommen (knapp 16 gewesen). Nein ich war vorher kein Spender. Hätte nie gedacht, das ich so schwer krank werde. Meistens befasst man sich mit dem Spender Thema erst wenn es einen selbst trifft oder jemanden im bekannten Kreis. Ob es Starbonus gibt? Möglich.
Danke für die Ehrlichkeit. Ich finde nur die Art und Weise nicht ok. Ich kann nicht Millionen in zwang nehmen. Auch versteh ich nicht wenn das alles nicht so das Thema für die meisten ist, warum sie denn kein Spender sind.
Interessant finde ich doch eher, dass Herr Spahn Millionen für Kampanien heraus gibt, erst für die seelische Belastung nach einer Abtreibung, jetzt die nächste große Aktion, Anschreiben, Server usw.
Das Gesetzt kann so komplett beschlossen werden, wenn die Bundestagsabgeordnete mit Stichtag heute über 50% mit Spenderausweis besitzen. Ansonsten müsste ich ja denken dass es nur für andere gilt.
Ich bedauere, dass Du solange warten musstest – aber ausschließen kannst Du sicherlich nicht das es schon einen Spender gab und durch andere Einflüsse der Tausch nicht vorgenommen wurde? Eine Spende in der Familie ist nicht möglich – bei Nieren ist die Wahrscheinlichkeit der Organannahme ja besser.
Auch sollten jeden Empfänger klar sein, dass dieser lebenslang Medikamente nehmen muss und meist nicht bei einer Transplantation bleibt. Ich drück Dir die Daumen, magst Du so gut wie möglich wieder genesen.
Ich befürchte, du irrst. Wer so mause tot ist, wie du beschreibst, kann keine Organe mehr spenden. Das ist ja gerade eins der großen Probleme: Wenn ein Mensch tot ist, nutzt er niemandem mehr etwas, wenn er lebt, darf man ihm aber nichts (von Lebendspenden abgesehen) entnehmen. Und dazwischen, Schrödinger würde sich freuen, muss man, in Deutschland sind es meine ich zwei Ärzte, die eigentlich auch nichts mit dem Empfänger zu tun haben dürfen, entscheiden, ob es nun vorbei ist.
Also, bitte sachlich bleiben.
Wer hirntot ist, ist nicht tot, sondern bestenfalls in einem Zustand, bei dem der restliche Körper noch einige Zeit vom Kollaps bewahrt wird.
Sprich: Bei der Entnahme ist man *nicht* tot.
Soviel Zeit muss sein.
Ich trage immer meinen Organspender-Ausweis bei mir, wo dick angekreuzt ist:
„NEIN, ich widerspreche einer Entnahme“
Menschen sind keine Materialbank!
Katholische Moraltheologie. Alles klar. „Nein, ich will keine Leben retten (mit dem Fuss aufstampfend)!!!“. Bassd scho.
„Katholische Moraltheologie.“
Na da bin ich doch eher gespann wieviele Mohamedianer da mit machen! Die halten sich noch nicht einmal an die Sargpflicht.
Das Wort „Moslem“ gehört zum Wortschatz, ja? Gut. „Mohammedaner“ ist mir a bissel zu weit rechts. Und auch sonst wars eigentlich nur eine Beleidigung.
ach, auf einmal ist das was anderes? Solange Du das machst ist es ok?
Nein, es sind zwei unterschiedliche Dinge. Er sieht die Ablehnung der automatischen Organentnahme in katholischer Moraltheologie begründet. Du verwendest einen Begriff („Mohammedaner“), bei dem dem schon in den 80ern einem halbwegs gebildeten Deutschen bewusst sein konnte, dass er sprachlich überholt ist, weil er inhaltlich falsch und aus Sicht nicht nur der damit bezeichneten herabsetzend ist. Wenn jemand ihn dreißig Jahre später immer noch benutzt, dann ist es deutlich plausibler beleidigende Absicht zu vermuten als pure Ignoranz.
Wenn er damit vermeidet das Leben von jemandem zu retten der so drauf ist wie du, hat er doch etwas gutes getan.
Hallo? Ich bin Atheist und ich habe auch der Organspende widersprochen. In einer besseren Gesellschaft würde ich vielleicht anders entscheiden, nur wenn ich mir anschaue was hier in der Welt abgeht, politisch und sozial, ein verkümmerndes Solidaritätsgefühl, immer mehr Ellenbogen und weniger Rücksichtnahme, dazu die massenhafte Ausbeutung von Menschen und Ressourcen, nur noch Konsum, Konsum, Konsum, und keine Spur von wirksamen Aufbegehren mehr gegen die Obrigkeit, sehe ich keinen Grund warum ich irgendjemanden retten sollte. Tut mit Leid, aber dazu habe ich oft genug erlebt wie Hilfsbereitschaft irgendwann ausgenutzt und mit Füßen getreten wird bzw. habe erlebt, zu was Menschen fähig sind. Im Gegenzug akzeptiere ich auch, dass ich im Zweifelsfall kein Organ bekomme. Trotzdem verurteile ich niemanden, der anders denkt – wenn ihr Spenden wollt, ist das eure Sache. Aber zwingt mir nicht euer Denken auf bzw. fangt mit Denunziation derjenigen an, die einen anderen Standpunkt als den eigenen haben.
Jetzt pauschal jeden zum Organspender zu erklären halte ich für den falschen Weg und widerspricht dem Grundgedanken eines selbstbestimmten Menschen. Anstatt diesen Mist einzuführen sollte man sich lieber mal daran machen, die Abtreibung vollständig zu legalisieren. Die heutige Rechtsprechung ist ja eher darauf ausgelegt, den Arzt zum Sündenbock zu machen, mit dem Resultat, dass viele sich weigern eine Abtreibung, obwohl nicht mehr unter Strafe, durchzuführen.
Ich glaube nicht wirklich, dass jetzt automatisch die Zahl der Spender explosionsartig steigen wird.
Ich könnte mir vorstellen, dass sogar viele aus Trotz auf einem Ausweis ein „nein“ ankreuzen werden, weil sie sich übergangen fühlen.
Ich bin schon lange potentieller Spender, ebenfalls für Knochenmark. Aber auch wenn man nicht spenden möchte:
Absolut wichtig ist, dass man eine Entscheidung trifft – egal welche.
Es ist feige, diese eine Entscheidung den Hinterbliebenen zu überlassen, dass kann sie bis an ihr Lebensende extrem belasten. Wer möchte das verantworten? Ich nicht. Entscheidet euch bitte.
Warum muss ich mich entscheiden? Wenn dir jemand einen Vertrag anbietet und du dich damit nicht beschäftigst und dazu schweigst kommt der Vertrag grundsätzlich auch nicht zustande. Und hier soll dieses Prinzip umgekehrt werden, bei einem derartig moralisch, ethisch, religiösen Thema. Es ist eine schwierige Entscheidung, die nicht einfach zu schließen ist und vielleicht ist die Nichtentscheidung einfach, die Entscheidung, dass man seine Meinung eben nicht irgendwo abgebildet haben will und diese Entscheidung wird einfach nicht respektiert. Nirgendwo wird nach dem Tod gefragt, ihr Angehöriger hat zu unserem Vertrag geschwiegen wollte er ihn vielleicht doch, außer bei der Organspende.
Zudem kann ich mich erinnern, dass die Krankenkassen auf irgendein ein Gesetz Organspendeausweise verteilt haben, wenn die Leute daraufhin, noch nicht eine Entscheidung getroffen haben, wollen sie wahrscheinlich keine Organe spenden.
Meinen Respekt für die Leute, die ihre Organe spenden wollen, aber Menschen dazu zu zwingen eine Entscheidung zu treffen in einem so hochkomplexen Thema, finde ich sehr bedenklich.
Alleine wenn ich hier lese, dass die Schmerzen vom Körper wahrgenommen werden können, frage ich mich, ob eine solche Entscheidung wirklich so einfach ist, dass man sie erzwingen kann.
Ein 18 bis 21 jähriger wird im Strafrecht, teilweise wie ein Jugendlicher behandelt, soll aber bereits die Tragweite einer Organspende erkennen Also ich weiß ja nicht in meiner Jugend hat sich keiner mit Organentnahme nach dem Tod auseinandergesetzt, der ist für die meisten in ihrer eignen Ansicht noch weit hin und, weil sie diese Entscheidung nicht getroffen haben und wie jeder Mensch zuvor und sich nicht mit ihrem eigenen Tod in ihrer Jugend auseinandergesetzt haben, will die Regierung bei ihrem plötzlichen Hirntot die Organe.
Weiterhin frage ich mich, wie ist die Konstellation bei der Patientientenverfügung. Wenn es eine Patientenverfügung gibt, aber derjenige keine Entscheidung zu Organspende getroffen hat, wird dann die Maschine doch angestellt, damit man denjenigen, solange am Leben hält, dass die Organe doch entnommen werden können.
Darf ich eigentlich einer religösen Person dessen Glauben es verbietet, sich mit dem Tod zu beschäftigen und seine Organe zu spenden, dann Organe entnehmen, obwohl das ausdrücklich gegen seinen Glauben war.
Ist ein hirntoter Mensch noch menschliches Leben vergleichbar mit dem ungeborenen Leben. Ist die Würde des Menschen vielleicht angegriffen, wenn ich ihn wie eine Ersatzbank behandele, weil er keine Entscheidung getroffen hat und damit zum Objekt wird.
Wenn seine Organe aber zu Objekten werden, die der Staat sich einfach aneignen will, dann enteignet er damit die Erben in dessen Eigentum die Organe stehen. Solange der Erblasser durch ein Organspendeausweis seinen Willen dazu erklärt oder Mithilfe der Angehörigen, dieser Wille erforscht wird, mag das ja gehen, aber in diesem Fall, wenn der Staat sich in einer Art Automatisierung alle Organe von Schweigenden aneignen will, könnte das ein Problem werden.
Außerdem wer verhindert das Hacker bei einer zentralen Datenbank, Daten ändern oder veröffentlichen.
Ich hoffe, wenn ein solches Gesetz kommt , es Verfassungsbeschwerden gibt und das Gesetz noch kippt, aber höchst interessant wird es in jedem Fall.
„Zudem kann ich mich erinnern, dass die Krankenkassen auf irgendein ein Gesetz Organspendeausweise verteilt haben, wenn die Leute daraufhin, noch nicht eine Entscheidung getroffen haben, wollen sie wahrscheinlich keine Organe spenden. “
Allein an dem Punkt zeigst du schon, dass du deiner ganzen Kritik von einer falschen Grundannahme ausgehst. Umfragen haben gezeigt, dass eben doch min. 80% der Menschen Organe spenden würden.
Leider haben aber gerade mal ein Drittel der Menschen ihren Wunsch festgehalten.
Die Leute MÜSSEN sich in dem Thema einfach entscheiden, denn andernfalls wird die Last der Entscheidung in solch einer Situation IMMER auf die Angehörigen abgewälzt, mit der großen Gefahr, dass diese anders entscheiden, als der eigentlich Wille war. Egal, ob der Verstorbene nun eigentlich Organe spenden wollte oder nicht.
Übrigens würde ich gern mal ein Beispiel für eine Religion sehen, die es verbietet, dass man sich mit dem Tod beschäftigt oder gar eine Entscheidung z.B. gegen eine Organspende trifft!?
Bei der Behauptung bei einer Organentnahme *könnte* man noch Schmerzen empfinden bist du leider einer Unwahrheit aufgesessen. Solche Aussagen kommen von medizinischen Laien, kein Arzt wird so etwas sagen, einfach weil es medizinisch unmöglich ist.
Übrigens gibt es natürlich auch entsprechende Beispiele um die Patientenverfügung mit einem eventuellen Wunsch für Organspenden in Einklang zu bringen. Allerdings geht der Wille nach z.B. keinen invasiven Maßnahmen immer vor einer eventuellen Organentnahme.
80% bei welcher Umfrage? Hat man eine größere Menge befragt, oder wieder nur 1000 bis 10000 angerufen und dann hochgerechnet? Und warum hält nur 1/3 diese Entscheidung fest, wenn soviele dafür sind, vielleicht sollte man die Entscheidung dann einfacher dokumentierbar machen, anstatt alle zu zwingen eine Entscheidung zu treffen. Warum muss die Last auf die Angehörigen übergehen, man könnte auch einfach sagen das schweigen heißt eben keine positive Antwort keine Befragung mehr notwendig.
Was die Religion angeht ich kann dir spontan keine nennen, das heißt aber nicht, dass es keine gibt oder geben kann und sowas muss ebenso bei Verfassungsüberlegungen mitbedacht werden.
Woher weiß denn der Arzt das man keine Schmerzen empfindet, war er schon mal hirntot, das ist der jetzige wissenschaftliche Stand und der kann sogar richtig sein, denn noch weiß man noch sehr wenig über das Gehirn und ob die Vermutungen und Annahmen alle so korrekt sind, müsste man sich vielleicht erst Mal selbst erkunden, um eine Entscheidung treffen zu können. Du sagst das eine, ein anderer Kommentator sagt was anderes, wer hat nun Recht und dennoch will man eine Entscheidung erzwingen, obwohl das Thema so komplex ist. Was die Patientenverfügung und die Folgen angeht, dass sagst du, dass es so ist und ich glaub dir, aber wird es am Ende auch so im Gesetz sein? Was die Organe angehen, wenn der Staat bei Schweigen, Organe als etwas betrachtet, was er verwenden kann, ist es dann ein Mensch oder ein Gegenstand? Wenn Organe entnommen werden sind sie dann nicht körperliche Gegenstände und damit eigentumsfähig und damit auch vererbbar, warum darf der Staat sich diese aneignen und verteilen? Warum bekommt sie nicht der Erbe? Und wenn es doch keine Gegenstände und vererbbar sind, verletze ich nicht dann die Würde des Menschen, wenn ich ohne seine vorherige Zustimmung seine Organe entnehme? Ich weiß nicht warum, du deine Antwort sparen wolltest, ich fand die Argumentation interessant, ob mich das überzeugt sei mal dahingestellt. Und ich habe auch nicht sagen wollen, dass die Organe, wirklich Eigentum der Erben sind, doch was sind Organe außerhalb des Körpers, das sind ja durchaus verfassungsrechtliche Fragen, wenn man an Artikel 14 GG, Art 1 GG, Art 3, Art 4 GG die ja einschlägig sein könnten, denkt. Soweit ich mich erinnere gab es zumindest zu künstlichen Teilen im Körper auch mal einen juristischen Fachbeitrag. Aber ob das juristisch so durchgeht, ich bin gespannt. Was meine eigene Meinung angeht, ich finde, dass so nicht in Ordnung. Aber, wenn ich das so betrachte scheint eine Mehrheit wohl dafür zu sein. Wenn es dann wirklich dazukommt, werde ich wohl einfach nein ankreuzen und diesen Willen so bekunden, bis ich genügend Zeit und Motivation habe mich damit zu beschäftigen, dann überlege ich es mir vielleicht noch anders.
Ach ja, wäre mir beim ersten Lesen deine Aussage aufgefallen, dass die Organe des Verstorbenen Eigentum der Erben sind, dann hätte ich mir gleich jede Antwort sparen können.
Das ist ja echt der Hammer 😀 😀
Insgesamt eines der prolligsten Foren. Ciao.
Leider spielt bei den Krankenhäuser Geld immer mehr eine Wichtigerere Rolle als das Menschenleben selbst…
Jeder der etwas anderes sagt lügt einfach… das ist x-fach bewiesen wie KK Leitungen hinter Patienten her sind ob diese das KK brauchen oder nicht spielt dabei keine Rolle. Paar Tage längeren Aufenthalt, mal die ein oder andere OP hauptsache die Kasse zahlt und die Ärzteschaft ist ausgelastet bzw die Investitionen werden abgearbeitet am Besten 24/7 ohne unterbrechung… leider wird dies nicht Besser…
Leider gab es bei uns wohl eines der größten Transplantationsmissbräuche in D und da ist man vorsichtiger wenn solche Ärzte einem auf dem Tisch haben. Es kann ja jeden Treffen in der Umgebung quasi und dann wird man erst hellhörig.
Dazu ist das Geschäft mit den Transplatationen, den Medikamenten ein Milliardengeschäft für das man gerne auch tötet… nur das Beweisen fällt ja schwer, bekanntlich geben in D Ärzte nicht mal durch Versicherungen abgedeckte Kunstfehler zu… da würde das Vertrauen wesentlich erleichtern. Solange diese sich ab lieber in STILLSCHWEIGEN mummen solange trau ich Ärzten nicht allzu sehr… vor allem solche die viele Medis verschreiben oder sofort Operieren wollen…
Der Staat soll ihre Bürger nicht dauernd Bevormuden. Wiso werden noch angehörige befragt wenn der Verstorbene eh schon quasi alles mitgeteilt hat was er möchte wenn er denn damit einverstanden ist. Eine pauschale Spende lehne ich ab, reicht es nicht das der Staat einen immer für Schuldig hält bis seine Schuld bewiesen ist, wird doch x-fach an den Tag gelegt mit dem Abhörwahnsinn…
Leider fehlt der Vorschlag der Grünen, den ich persönlich am besten finde. Ich möchte spenden, aber ich möchte dafür ja sagen müssen, nicht nein.
Heute hörte ich auf WDR 5 einen sehr guten Beitrag dazu. Danach gibt es keinen Beleg, daß der Opt-oit bei Organspenden die Zahl erhöht. So gab es Länder, die diesen einführten, die Zahl ser Spenden blieb gleich. Und es gab Länder, bei denen er wieder abgeschafft wurde und die Spenden gingen nicht zurück. Wichtig ist die Aufklärung. Wir verkommen immer mehr zu einer Meinungsdiktatur. Wie gesagt, ich werde Organe auch spenden, aber es gehört auch dazu zu respektieren, wenn jemand ea nicht möchte, und zwar ohne nein zu sagen. Oder um es nders zu beschreiben: Eine Frau muß zum Sex auch nicht nein sagen, damit ea eine Vergewaltigung sein kann, sie muß zustimmen, damit ea keine ist.
Mein Kadaver gehört mir – #organboykott
Was leider die meisten völlig übersehen:
1. In Deutschland werden die „hirntoten“ Spender nicht narkotisiert bzw. mit Schmerzmitteln sediert (wie bspw. in den Niederlanden), sondern die Organentnahme wird ohne jegliche Schmerzmedikamentierung durchgeführt. Es wird zwar immer wieder behauptet, dass ein Hirntoter eh nichts mehr empfindet, aber Beweise gibt es weder dafür noch dagegen. Es gibt eher ernstzunehmende Hinweise, dass selbst Hirntote noch empfindungsfähig sind. Man läuft also Gefahr, im letzten Moment auf Erden noch Höllenqualen erleiden zu dürfen. Menschenwürdig wäre das wohl eher nicht.
2. Es gab bisher genügend Skandale die letztlich auf der Geldgier und Bestechlichkeit von Ärzten und Funktionären beruhten. Sobald Geld im Spiel ist, wird die Moral zweitrangig. Wie schnell wird da wohl in Zukunft ein Widerspruch unter den OP-Tisch fallen, wenn die Standard-Regelung die lukrative Ausweidung vorsieht?
Ich finde diese Gesetzesvorlage ist ein weiterer Beweis dafür, wie scheißegal unseren Politikern ihr Stimmenvieh ist.
Quasi eine weitere Enteignung und Entrechtung des Bürgers zum Wohle des Kommerz.
Ich werde mit Inkraftsetzung dieses Vorhabens vom Organspender zum erklärten Nichtspender!
Dieses Gesetz ist purer Faschismus. Der Staat hat keine Verfügungsgewalt über den Körper seiner Bürger, wo sind wir denn hier? Es kann nicht sein, dass sich der Gesundheitsminister hinstellt und mal eben für 80+x Millionen Menschen das Recht über deren Organe für sich beansprucht.
Das wird mehr und mehr zum Faschismusgebilde, was in Europa abgeht. Die Entscheidungsgewalt über das führen eines KFZ ab 2022 bei Neuwagen abgeschafft, der Bürger darf nur noch zu Fuß frei entscheiden, wann er sich bewegt.
Natürlich unter dem Deckmantel der Sicherheit. Und auch die Organgeschichte ist ja hat oberflächlich betrachtet erstmal scheinbar gut für alle. Aber wenn sie damit durchkommen, dann ist das erst der Anfang. Es gibt ja schon Bestrebungen, bestimmte Nahrungsmittel zu verbieten oder so teuer zu machen, dass der normale Bürger sie nicht mehr konsumieren kann. Ein Katzensprung zum soylent green.
Es wäre völlig in Ordnung, eine verbindliche opt-in Lösung einzuführen. Mit opt-out fischt man die ungebildeten, ja auch die behinderten Organträger ab. Und da wird der Stecker schneller gezogen, wenn das Aktion Sorgenkind oder Hein Hartz als Spender benötigt werden. Da mache sich keiner Illusionen!